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Was Rotes

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In diesem Jahr hatte es der Weihnachtsteufel auf die Bruchseifers abgesehen. Und das kam so: Nicht nur Jonas Bruchseifer, die ganze Familie fand, dass es kein schöneres Fest gab als Weihnachten.

Das ärgerte den Weihnachtsteufel maßlos. Menschen, die gern Weihnachten feierten, konnte er auf den Tod nicht leiden!

Auch die Adventszeit war bei den Bruchseifers immer besonders gemütlich. Das ganze Haus hatten sie festlich geschmückt und jeden Abend saßen sie bei Kerzenlicht zusammen.

So was konnte der Weihnachtsteufel nicht ausstehen!

In Jonas‘ Zimmer sah es ebenfalls sehr weihnachtlich aus. Auf seinem Nachttisch, an die Lampe gelehnt, saß mit baumelnden Beinen ein großer, weicher Stoffweihnachtsmann. An der Wand am Fußende des Bettes hing der Adventskalender. Darauf war ein Rentierschlitten zu sehen, der hoch bepackt war mit Geschenken. Auf das Fenster hatte Jonas‘ Mutter ein wunderschönes Fensterbild geklebt: Es zeigte einen verschneiten Wald mit Hasen und Rehen.

Abscheulich fand der Weihnachtsteufel das! Er beschloss, den Bruchseifers einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen.

Fünf Tage vor Weihnachten, als die Familie gerade beim Abendessen saß, kletterte er ganz leise die Kellertreppe nach oben. Das war gar nicht so einfach, denn er war nur etwa so groß wie Jonas‘ Hand. Durch die halb geöffnete Tür schlüpfte er ins Esszimmer und huschte unter den Geschirrschrank.

„Ich glaube, da ist gerade was Rotes unter den Schrank geflitzt“, rief Jonas.

Hansi, der Kanarienvogel, hatte wohl auch etwas bemerkt, denn er hüpfte aufgeregt tschilpend im Käfig hin und her.

Die Eltern lachten. „Was Rotes, sagst du? Eine Tomate vielleicht? Oder war es ein Feuerwehrauto?“

„Ihr glaubt mir nicht.“

Sein Vater grinste und seine Mutter wuschelte ihm durchs Haar.

Trotzdem stand Jonas auf und schaute unter dem Geschirrschrank nach.

Doch der Weihnachtsteufel hatte sich dünn gemacht und zwischen den Schrank und die Wand gequetscht. Nur seine Schwanzspitze, sein rechter Fuß und sein linker Pferdehuf kamen unter der Rückwand hervor, aber das konnte Jonas in der Dunkelheit nicht erkennen. „Komisch“, sagte er, „hier ist nichts.“

„Du bist sicher müde“, meinte seine Mutter. „Am besten legst du dich gleich schlafen. Die nächsten Tage werden lang.“

„Ooch, Mama …“

„Jeder, der was Rotes unter einem Geschirrschrank verschwinden sieht, sollte möglichst schnell ins Bett gehen“, mischte sich sein Vater ein.

„Nur noch eine halbe Stunde“, bettelte Jonas, aber seine Eltern ließen sich nicht erweichen. Maulend lief er aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu.

Der Weihnachtsteufel wackelte mit seinen Hörnern, zwischen denen schwarze, borstige Haare wuchsen. Er wackelte immer mit den Hörnern, wenn er sich diebisch freute. Das fing ja gut an, fand er. Aber es würde noch viel, viel besser kommen. An guten Ideen, wie er der Familie die Weihnachtsfreude verderben konnte, mangelte es ihm nicht.

Jonas und der Weihnachtsteufel

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