Читать книгу Anne im Bauch - Eva Markert - Страница 4
Endlich im Bett!
ОглавлениеWenn Mama Marie gute Nacht gesagt und das Licht im Kinderzimmer ausgemacht hatte, wurde es richtig lustig. Dann kam Anne heraus. Sie wohnte in Maries Bauch.
„Was machen wir heute?“, fragte sie.
Marie überlegte. „Sollen wir wieder deinen Kühlschrank umschmeißen?“
In Annes Kühlschrank war alles, was Marie gern mochte: Schinken, Bananen, Leberwurst, Erdbeermarmelade und vor allem riesige Mengen Schokoladeneis. Mama erlaubte ihr nicht, so viel Eis zu essen, höchstens eins am Tag. Deshalb warf Marie gern Annes Kühlschrank um, und dann aß sie das ganze Eis auf, was dabei herausfiel.
Anne fand das auch witzig, aber heute Abend nicht. „Das haben wir doch erst gestern gemacht“, wandte sie ein. „Außerdem habe ich keinen Hunger.“
„Ich eigentlich auch nicht.“ Zum Abendessen hatte Marie nämlich zwei Brote mit Schinken und Banane gegessen.
„Wie kann man sich bloß Bananenscheiben auf ein Schinkenbrot legen“, hatte Stefan gesagt und das Gesicht verzogen.
Marie liebte Schinkenbrote mit Banane. Das war eine von Annes Ideen. Wenn sie den Kühlschrank umwarfen, machten sie sich manchmal Schinken-Bananenbrote.
„Du weißt gar nicht, wie toll das schmeckt“, antwortete sie Stefan. Von Anne erzählte sie ihm natürlich nichts.
Auch Leberwurst-Marmeladenbrote aß sie gern. Aber es musste Erdbeermarmelade sein. Darauf bestand Anne.
Und sie hatte Recht. Überhaupt hatte sie immer Recht. Zumindest fast immer. Kein Wunder! Schließlich war sie ungefähr zehn Jahre älter als Marie.
„Was sollen wir denn nun spielen?“, fragte Anne.
„Schule!“, rief Marie. „Ich bin die Lehrerin.“
„Einverstanden.“
Das war das Tolle an Anne. Obwohl sie schon so alt war, hatte sie nichts dagegen, dass Marie die Lehrerin war.
„Wir haben Mathe“, begann Marie. Mathe war ihr Lieblingsfach.
„Okay“, sagte Anne.
Marie dachte nach. „Drei und sieben weniger vier und acht.“
Anne begann zu rechnen. Marie auch.
Nach einer Weile bat Anne: „Kannst du die Aufgabe noch mal wiederholen?“
Marie kicherte. „Nee, kann ich nicht. Ich habe sie nämlich vergessen.“
„Ich auch. Dann frag was anderes.“
„Wie viel ist drei und vier weniger fünf und sechs. Das können wir uns leichter merken.“
Wieder begannen sie zu rechnen. Doch ehe Marie wusste, was rauskam, schlief sie ein.