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BILDER UND GESCHICHTEN

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Vier Kinder, der Größe nach wie die Orgelpfeifen aufgereiht. Bewölkter Himmel, kahle Bäume, der Hühnerstall hat schon lange keine Farbe mehr gesehen.

Es ist Ostern, kurz nach dem Krieg, und die Eierkörbchen sind von herausragender Wichtigkeit. Die Kinder hatten ihre Körbchen bei der Suche gefüllt, und die Kleinste konnte es nicht fassen, dass in ihrem nur Platz für ein einziges Ei war. Das frühe Leid dieser Ungerechtigkeit hatte Tränen ausgelöst, bis der Vater rief „Püppi, nun lächel doch!“ So stehen auf dem nun schon vergilbten Foto nur artige und lächelnde Kinder.

Neben ihr Cousine Angelika, eine Hahnenkammrolle im blonden Haar und zu dem nun schon größeren Eierkörbchen ein liebevolles Lächeln für ihre kleine Cousine.

Dann Cousine Ilschen, das Körbchen wohlgefüllt, aber ihr Blick gilt nicht den Eiern, sondern ihrem Cousin Hans-Peter, der neben ihr steht, seinen Arm um ihre Schulter. Sie strahlen sich an und lassen Körbchen Körbchen sein.

Püppi, Hans-Peter und Ilschen in langen Hosen, die aus Wolldecken genäht sind und immer leicht nach Mottenkugeln riechen; sie werden durch Hosenträger gehalten. Püppi trägt dazu ein schickes Kosakenoberteil auch aus einer Wolldecke. Angelika im karierten Kleid und blank geputzten roten Schuhen, mit einem Riemchen über dem Fußspann.

Nach der Aufnahme bricht die Zwietracht aus! Püppi ist eifersüchtig auf Ilschen, die so einen großen Korb hat und nun auch noch von ihrem, Püppis, großen Bruder Hans-Peter so liebevoll in den Arm genommen wurde!

"Ilse - keiner will´se!" brüllt sie und stürzt in ihrer dicken Wolldeckenhose davon. Raus auf die Straße, hin zu Walthers Haus, einer Wochenendlaube. Den muss sie jetzt ärgern! "Walther, wenn er pupt, dann knallt er!" brüllt sie. "Geht er in den Keller pupt er immer schneller. Geht er auf den Boden schießt er helle Kanonen!"

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Taube in der Tanne

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