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ОглавлениеEwens Befreiung
In der Nacht machen Julia und Fabian kaum ein Auge zu und der darauffolgende Schultag will dieses Mal gar nicht enden. Dann ist aber endlich Nachmittag und die Hausaufgaben sind erledigt. Wie sie gestern geplant haben, gehen sie wieder zum Alleswisser-Laden. Während sich Fabian und Kira in der gegenüberliegenden Hofeinfahrt verstecken, betritt Julia mit klopfendem Herzen den Laden. Was, wenn Ewen nicht mehr da ist? Was, wenn der unfreundliche Mann ihren Plan durchschaut? Sie atmet tief durch, als sie vorgibt, die Tür hinter sich zu schließen. Sie entdeckt den unfreundlichen Mann hinter der Theke und fragt, ob er den ersten Band der Buchreihe von Bibi & Tina hat, der im Buchladen in der Einkaufsstraße ausverkauft ist. Der Mann überlegt und sagt: „Eigentlich schon, aber ich hab gestern eins verkauft. Das war vielleicht das letzte hier. Ich muss mal im Lager schauen, ob wir dort noch eines haben.“ Julia freut sich, weil der Plan zu funktionieren scheint und nickt hoffnungsvoll. Während der Mann eine schmale Wendeltreppe nach unten ins Lager steigt, gibt Julia Fabian und Kira das verabredete Zeichen. Julia kramt lautstark in einer großen Kiste mit Modeschmuck herum, während Fabian und Kira in den Laden huschen und zum Kühlschrank schleichen. Keiner von ihnen bemerkt die Überwachungskameras, die im Laden alles filmen.
In der Küche kauert Ewen immer noch in der Ecke neben dem Kühlschrank. Schnell laufen Fabian und Kira zu ihm. Während Fabian die Fesseln mit seinem Schweizer Taschenmesser, das er immer in der Hosentasche trägt, durchschneidet und Ewen den Knebel aus dem Mund nimmt, kommt der unfreundliche Verkäufer mit dem Buch zurück zu Julia. Er hat noch ein Bibi & Tina-Buch im Lager gefunden. Julia, die natürlich weiß, dass Fabian und Kira mit Ewen wieder aus dem Laden huschen müssen, antwortet: „Äh, eigentlich kenn ich dieses Bibi & Tina-Buch schon. Vielleicht geht es im ersten Band gar nicht um Bibi & Tina, sondern nur um Bibi, die ja mit Nachnamen Blocksberg heißt? Könnten Sie bitte mal schauen, ob Sie nicht ein Bibi Blocksberg-Buch mit irgendwas zu Pferden haben?“ „Nein, Bibi Blocksberg hab ich gar keine da“, sagt der Verkäufer grimmig. Julia, die den Mann unbedingt nochmal zurück ins Lager schicken will, überlegt und sagt: „Hätten Sie vielleicht irgendwas von Astrid Lindgren da?“ „Ja“, antwortet der Mann, „aber welches denn? Sie hat ja ganz viele Bücher geschrieben. Pippi Langstrumpf, Wir Kinder aus Bullerbü, Meisterdetektiv Kalle Blomquist?“ Julia, die aus den Augenwickeln sieht, dass Pippi Langstrumpf im Laden steht, antwortet: „Pippi Langstrumpf kenn ich schon, aber welche Geschichten von Kalle Blomquist haben Sie denn da?“ Der Mann, der langsam ungeduldig wird, schaut in seinem Computer nach: „Also im Lager müssten wir eigentlich alle drei Geschichten haben. Welche möchtest Du denn?“ Julia sagt: „Ich weiß noch nicht, könnten Sie vielleicht mal alle drei bringen?“ Der Mann brummt missmutig, macht sich dann aber wieder auf den Weg ins Lager. Julia atmet auf. Hoffentlich haben Fabian und Kira Ewen gefunden. Da sieht sie die Katze in der Küchentür und winkt ihr, Fabian und Ewen zu, die gewartet haben, bis der Mann wieder im Lager verschwunden ist. Alle vier schleichen durch den Verkaufsraum nach draußen, bevor der Verkäufer wieder aus dem Lager kommt. Schnell laufen sie in die Einkaufsstraße.
Als der Verkäufer mit dem Alleswisser-T-Shirt mit den Kalle Blomquist-Büchern aus dem Lager zurückkommt, stellt er erstaunt fest, dass der Laden leer ist. „Eigentlich wollte das Mädchen doch ein Buch kaufen“, denkt er ärgerlich, „doch jetzt ist sie einfach verschwunden. Wehe dieses Balg hat etwas geklaut! Da schaue ich doch gleich mal, was die Überwachungskameras aufgezeichnet haben.“ Als er sieht, dass nicht nur Julia im Laden war, sondern auch Fabian und Kira, die seinen Gefangenen befreiten, bekommt er einen hochroten Kopf und stürzt zum Kühlschrank, um sich zu vergewissern, dass er das richtig gesehen hat. Tatsächlich! Dort, wo vor wenigen Augenblicken noch der gefesselte Ewen war, findet er nur noch das vom Messer durchtrennte Seil. Er ist stinksauer und tritt vor Wut gegen den Kühlschrank. Mit dem Seil in der Hand stürmt er aus dem Laden und schaut in alle Richtungen. Von den vieren ist jedoch weit und breit nichts mehr zu sehen.