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Schreferl als Badewaschl

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Von einer Zeitung wurde eine Bitte an mich gestellt. Man wollte, dass ich einen echten Wiener beschreibe. Ich schrieb, der echte Wiener sei ein bescheidener, zurückhaltender, weltoffener Mensch. Meine Beschreibung wurde nie gedruckt.

So kann ich nur empfehlen, doch meine »Schreferl-Geschichten, die in meinem letzten Buch »Wer zuletzt lacht, lacht am längsten« gedruckt wurden, zu begutachten. Dieser Schreferl ist ein echter Wiener. Hier erscheint er als Bademeister.

Net springen! Net springen!

Hallo Sie! Passen S’ auf Ihna Kind auf! Des sauft uns ja das ganze Wasser aus. Kaufen S’ dem Gschrappn eine Limo, wann er an Durscht hat.

Sie dort, kumman S’ mit dem Bügelbrett aussa! Sie können do net im Kinderplanschbecken surfen.

Man hat ka Ruah! Immer is was anderes los.

Wissen S’, i bin ja nur aushilfsweise Badewaschel. Des is mei Urlaubsjob. Urlaub kann i ma kan mehr leisten. Weil i hab ja eine Koalitionsregierung zum Derhalten.

Ehrlich gsagt: Wir sparen auf a neuchs Auto. Des brauch ma wirklich dringend. De anderen Leut kaufen si a Auto ja nur aus Prestigegründen. Was das Auto anlangt, leben de Österreicher im größten Wohlstand. Wir san nämlich a Land, wo si a Mensch, der si a Moped kaufen kann, gleich an Mercedes kauft. Aber wir brauchen des Auto wirklich ganz notwendig. Unseres is ja ganz bedient. De Bremsen bremsen nimmer, de Scheinwerfer werfen nimmer und de Blinker blinken net. Des is zeitweise sehr unangenehm. I sag Ihna! Immer wann i die Hand beim Fenster aussehalten tua, damit ma siecht, dass i abbiegn will, legt mir wer zehn Cent auf’d Hand. So armselig schaut mei Auto aus.

Jetzt arbeit i da im Bad. De habn mi ohne Prüfung gnumma, denn wia i ihna de erste Antwort auf eahnare Frag gebn hab, habn si sich denkt, sie fragn lieaba net weiter, sonst müassen s’ wieder an Bademeister annoncieren.

Na bitte, wann mi de a als Erstes fragn, was a BH-Wert is. Was kenn i mi denn scho bei de Busenhalter aus.

Mei Vorgänger, der jetzt im Spital liegt, der dürft recht viel davon verstanden habn. Der hat nämli auf’d Nacht vorm Zuasperrn von de Umkleidekabinen um die Ehre einer schönen Badenixe gekämpft. Sei Pech war, dera ihr Freund wollt, dass sies behalt. Jetzt vertret i eahm, bis sei Kieferbruch wieder eingrenkt is.

I kann zwar net schwimmen, aber dafür hab i ja immer an Schwimmgürtel mit dabei. Angwachsen. Dadurch kan i net untergehn.

Net springen! Net springen!

De folgen net, de Gfraster.

Aufhörn! Auf der Ruhewiese derf net Fuaßball gspielt werdn!

Dabei bin i a Fuaßballfan. Aber seitdem de Rowdys im Stadion san, schau i ma de Fuaßballmatches nur mehr im Fernsehn an. Mei Frau mag des net.

Aber i lass mir von meiner Frau überhaupt nix gfalln. Wann meine Frau mit mir zum Streiten anfangen will, sag i nur amoi »Ruhe!«, un i bin ruhig.

Net springen! Net springen!

Zum Glück hab i des Magnetofon zum Ruafen. Wann i des net hätt, i möcht in an Tag mei Stimm verliern.

Mei Frau will im Urlaub immer nur in den Süden fahrn. Dabei is es in Tirol a sehr schön. De habn jetzt im Juli scho wieder Hochsaison. Da kann ma scho bis ins Tal abe skilaufen. Aber mei Frau schwärmt immer nur von Italien.

Gejammert hat sie: Warum hab i di gheirat? I hätt Männer haben können, die mi auf Händen tragen hättn.

Hab i gsagt: Dann hättst an Hubstapler heiraten müssen.

Und sie hat geweint. Einen Beamten hätt i kriegn können, hat sie gesudert!

An Beamten!

Ja, hat’s gsagt, die Beamten sind die Träger unseres Staates!

Ja, einer träger als der andere. So a Feinspitz, der gengat net da her als Badewaschl. Des is ja ka Vergnügen, da. Ja, wann i drüben im Damensonnenbad arbeiten könnt, des warat was. Die Damen mit Sonnenöl einreibn und so. Aber na! I bin da und kann mi nur ärgern.

Net springen! Net springen!

Do net in dem Becken. Na also! Aber er is selba schuld, wann er net siecht, dass dort ka Wasser drin is. Jetzt werd i wieder Scherereien habn.

Zum Glück, morgen hab i frei. Da wer i mei Frau ausführn.

Aber nimma zum Chinesen. Des war was, wia ma z’letzt in so an schlitzaugerten Lokal warn. De Suppen wer i nie vergessen. De war no nach drei Wochen scharf. Mei Frau hat dann Thai-Garnelen bestellt. Da sitzt ma nur da und tuat de Schalen zerteilen. Dazu hat uns der Ober a große Schüssel bracht, da war a Flüssigkeit drin und zwa Zitronenscheibn. Des hat wia Wasser gschmeckt. Mei Frau, de muass sie immer wichtig machen, hat den Ober gfragt, was des is, des is ja viel zu wenig gewürzt. Hat der Ober gsagt, das is zum Händewaschen.

Hab i zu meiner Frau gsagt: Siechst du, auf a blöde Frag kriagt ma a blöde Antwort.

He, Sie! Passen S’ auf Ihnan Buam auf! Der hat scho wieder ins Bassin einepinkelt!

Was haßt, des macht a jeder?! Aber do net vom Dreimeterbrett!

A Hetz und a Gaudi

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