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Das Bewerbungsgespräch

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Hat der angehende Rekrut seinen Empfehlungsbrief bekommen – die erste Waffe, die er für seine militärische Laufbahn braucht –, ist der nächste Schritt, sich zu einem Bewerbungsgespräch, der probatio, vorzustellen. Die probatio ist genau das, was ihr Name besagt. Sie ist ein Test. Er wird durchgeführt, ehe der Möchtegernlegionär vereidigt und zu seiner Einheit geschickt wird. Zweck der probatio ist es, sicherzustellen, dass der Mann derjenige ist, für den er sich ausgibt, und dass er außerdem einen Körperbau hat, der den Anforderungen standhalten kann, die man während der nächsten Monate und Jahre an ihn stellen wird. Das Empfehlungsschreiben wird sorgfältig gelesen, und der Gesprächsleiter wird nachfragen, wenn er das für nötig hält. Das bedeutet: Wer unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eintritt (wie die im Briefwechsel mit Traian von Plinius erwähnten Sklaven), kann anfangs vielleicht die erste Hürde nehmen, wird später aber erleben, wie ihn langsam die Rache der römischen Bürokratie einholt.

Legionär in der römischen Armee

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