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GELÉE ROYALE

Das Insekt ist zu mir geflogen, warum, weiß ich nicht. Falls es nicht aus einem benachbarten Container stammt, muss es den langen Weg durch die Lüftungsschächte genommen haben, das ganze verzweigte Röhrensystem hinauf bis zu meiner Arbeitszelle. Natürlich: kein echtes Tier, es gibt keine Insekten mehr in den Städten, zu heiß, zu viel Maschinenöl, zu viel Lärm, Elektrosmog und Dreck; doch die Kopie wirkt täuschend echt, solange ich mein Lupenauge nicht auf volle Brennweite stelle: Erst dann kann ich die Feinmechanik der Beine, Fühler und des ganzen Flugapparates sehen, ein Uhrwerk, das ins goldene Gehäuse eingepasst worden ist. Seine Flügel bestehen aus Glas.

Wie ist es hier reingekommen?

Hat es tatsächlich das ganze verzweigte Röhrensystem passiert, die riesigen Ventilatoren? Oder eine Fuge in einer Stahlwand gefunden, ein Loch vielleicht, ausgehöhlt von Regen, Korrosion? Ich zögere einen Moment; dann kopple ich mich vom Netzwerk ab, obgleich ich als Rechenknecht noch eine Reihe von Datenkaskaden zu verarbeiten habe, ehe meine Schicht vorbei ist – vorsichtig, ganz langsam entferne ich alle Licht-nadeln aus meinem Kopf.

Durch die eingelagerten Informationen ist mein Schädel über die Zyklen hinweg angeschwollen, derart, dass meine Stirn vornüberhängt, aufgedunsen und weich wie ein Schwamm: Jede Nacht, jeden Tag wächst der Speichertumor weiter, um neue Zellverbände zu formen, Datenklassen, Unterklassen. Totes Gewebe wird nach außen abgegeben, bildet einen kupfernen Schorf auf der Haut, den ich ständig abschaben muss, eine lästige, schmerzhafte Prozedur, die ich gerne gelassen hätte; doch es juckt und brennt und kann sich rasch entzünden, wenn ich die Hygiene vernachlässige.

Ich kratze mich an der Stirn, an Wangen und Hals, worauf ich das Interface wegschwenke und auf Standby schalte. Mein Zeitkonto ist stark überbucht, doch dieses Insekt fasziniert mich zu sehr: schließlich das erste Mal, dass so etwas geschieht. Gewöhnlich wird der Kalkulationsprozess durch Stromausfälle oder eine Verstopfung der Nahrungshähne gestört; auch kommt es vor, dass mein Wohncontainer in eine neue Stadt, Fabrik oder Großhalle transportiert wird – doch Besuch bekomme ich nie, obwohl der Codex eine Interaktion zwischen Rechenknechten nicht verbietet, wenn auch nicht gerade begünstigt.

Mit dem Rollstuhl fahre ich näher an das Insekt heran: Es hat das Lüftungsgitter inzwischen verlassen und schwirrt jetzt in Halbkreisen auf die Glühlampe zu. Dort steht meine Schlafwanne, halb gefüllt mit Isoliergel, einer braunen, geruchlosen Masse, die mich bei Nacht gegen Kälte schützt. Eine Heizung gibt es nicht.

»Das ... ist«, sage ich, als die Glasflügel im Licht kurz aufblitzen. Seit Monaten habe ich kein Wort gesprochen – Zahlen; nur Zahlen auf Zahlen auf Zahlen.

Die Lüftung brummt.

Der Rollstuhl quietscht.

Noch ein, zwei Schwünge, dann greife ich in die Räder und halte vor den Nahrungshähnen an. Ich schaue mich um. Wo ist es? Dort hinten: Es krabbelt auf dem Rand der Wanne und spreizt dabei die Flügel ab. Dreht die Fühler hin und her. Hebt seinen Hinterleib an. Was tut es da nur ... Daten sammeln, verwerten? Ich stelle mein Lupenauge neu ein, um diesen (Tanz) von Nahem zu betrachten:

Ein rhythmischer Bewegungsablauf, eine Programmsequenz als Schleife, die nach fünf Sekunden von Neuem beginnt, sobald das Insekt zu Punkt A zurückgekehrt ist. Erstaunlich! Welcher Klasse gehört es an?

Ich wende den Rollstuhl und bugsiere ihn durch einen Vorhang aus Kabeln, Teile meines Traumfängers, der neben der Wanne hängt, falls ich nicht einschlafen kann. Dahinter, in einer Ecke, befindet sich ein Büchergestell: zwei Kinderromane, eine Betriebsanleitung für einen Monoflügler und ein Lexikon, das auf dem Index steht; alle Folien verkrustet und braun. Umsichtig ziehe ich den Band heraus, lege ihn in meinen Schoß, um die Kapitel durchzublättern ...

(Apis), kein Zweifel; der Bauplan des Insekts ist einer (Honigbiene) nachempfunden. Einer Königin.

Ob jemand die Bienen gezielt zu mir sendet – von der Basis hierhin, hier nach oben, wo Windböen das rostige Containergerüst in 0,1 bis 0,3 Hz Schwingung versetzen? Ich habe mich längst an das konstante Schwanken gewöhnt. Anfangs, neu im Rechenverband 2.13 eingefügt, war das sehr störend gewesen: Permanenter Schwindel und Übelkeit hemmten meine Kalkulationen, führten sogar zu Rundungsfehlern, an denen allein diese (Nausea) schuld war. Ich habe die Krankheit nachgeschlagen, so wie ich jetzt erneut des Lexikon zurate ziehe, um herauszufinden, warum der (Bienenschwarm) diese bizarre Wabenstruktur in einer Nische über der Schlafwanne errichtet.

Binnen Tagen hat sich ihre Anzahl zehnfach potenziert: Noch am selben Abend ist der Königin eine neue, kleinere Replikation gefolgt, der wiederum vier Artefakte gleichen Bautyps folgten ... Mittlerweile schwirren hunderte dieser Einheiten durch meinen Wohncontainer; verschwinden hinter dem Lüftungsgitter und kehren erst nach einer Weile zum, da steht es: (Bienennest), zurück.

Aber wozu?

Zu welchem Zweck kleben sie Hexagone aus schwarzem, industriellen Wachs aneinander?

Ich will auch die restlichen analogen Zeilen in mich einspeichern, doch Schmerzen pochen in meinem Datentumor und mein Lupenauge brennt, alle Buchstaben verschwimmen. Erschöpft klappe ich das Lexikon zu und stelle es zurück ins Gestell. Morgen ein neuer Versuch.

»Diese Methode des Datentransfers ist ineffizient«, sage ich zu meinen Bienen, mit denen ich bisweilen spreche, denn ich habe das Gefühl, dass sie mir tatsächlich zuhören: Beim Klang meiner Stimme unterbrechen sie ihren Bauprozess, stoppen die mechanischen Sequenzen; verharren wie abgeschaltet.

Verfügen sie etwa über I/O-Schnittstellen, einen Prozessor? Oder ist das purer Zufall, ein Konstruktionsfehler, weshalb Schallwellen den Programmablauf hemmen können? Ich muss eine von ihnen sezieren ...

Doch ich finde keine Zeit:

Ein Signalton bedeutet mir, zum Terminal zurückzukehren und das Interface zu benutzen. Eine Nachricht für mich, bestimmt eine neue Verwarnung. Auch die letzten Tage habe ich nicht genügend kalkuliert und konnte das Defizit nicht tilgen, obwohl eine Nacht ohne Schlaf ausgereicht hätte, um die fehlenden Datenkaskaden abzuarbeiten. Aber mir war nicht danach.

»Sie werden mir die Lizenz entziehen«, sage ich lauter in den Raum, um das Brausen zu übertönen, während ich den Rollstuhl mit kräftigen Schüben vorwärts bewege, an meiner Schlafwanne, an der Lüftung vorbei, auf deren Gitter die Bienen nur so wimmeln. Wie viele mehr werden der Königin noch folgen? Ihre wachsende Anzahl irritiert mich, denn mein Wohnraum ist eng, obwohl ich ihre Nähe bis jetzt nicht als störend empfinde – im Gegenteil: Ein mir halb bewusstes Gefühl von Leere ist verschwunden. Ich fühle mich ... wohl.

Stoppe die Räder; lege die Fahrsperre an, ehe ich hastig nach dem Glasfaserbündel greife, um alle Lichtnadeln in den Kopf einzustecken. Ein kurzes Stechen, und die Einwahl beginnt:

### Einheit 6.20.233.04, 2.13, Name: Chémo

### Zugriffsrechte bestätigt

### Verbindung hergestellt

### Heutige Schicht bis: 195.8

### Zeitkonto: -325

### 1 neue Nachricht vom Hauptwerk: Arbeitsplatzwechsel von Nordsektor B, Planquadrat 331.32, nach Südsektor C, Planquadrat 811.47

### Zeitkonto wird auf -417 gesetzt

Kaum habe ich die letzte Zeile biologisch umgesetzt, da höre ich auch schon das Schleifen der Großwalzen, die meinen Container hoch zum Dach befördern; es rumpelt hinter den Wänden – dann ein wuchtiger Schlag, bevor Zangen einer Frachtlibelle draußen über die Rillen schaben, andocken, einrasten, den Behälter aus der Verankerung wegreißen.

Der Boden wackelt. Mit aller Kraft klammere ich mich am Rollstuhl fest, schließe die Augen, als plötzlicher Schwindel mir zusetzt.

Der Bienenschwarm surrt, aufgebracht.

Dann ein Gefühl wie Schwerelosigkeit, ein Pendeln über dem Abgrund, während brüllende Rotoren die Ladung rauf in den Himmel hieven. Einmal habe ich sie mit eigenen Augen gesehen, diese Frachtlibellen, schwarze Monster aus Maschinen und Treibstoff, als meine alte Wohnzelle gegen eine neue ausgetauscht werden musste, weil die Decke durchgerostet war und leckte und tropfte, die Elektronik ständig ausfiel. An diesem Tag fegten Regenschauer über das Geländer, von wo aus ich zum ersten Mal – frierend, kauernd, nur notdürftig durch eine Folie geschützt, die mich und meinen Rollstuhl umhüllte – den Nordsektor B sehen konnte:

Die Stadt, eine Krake aus Metall; im Zentrum das Hauptwerk, geodätische Kuppeln, so schwarz wie die Wolken, die sie durchstoßen. Von dort ein vielarmiges Netz aus Fabriken, das bis zum toten Horizont greift – Hallen, Lager, Schornsteine, Qualm, dazwischen die Rechenanlagen, turmhohe Gerüste, in denen die Container festhängen. Und für das Blinzeln eines Auges: die Sonne! Ein Riss im Himmel lässt die Strukturen erstrahlen, ein Bernsteinlicht wie goldenes Öl, funkelnde Tropfen, überall! Nie zuvor hatte ich etwas Schöneres gesehen. Viele Zyklen ist das her ...

Ein Ruck, ein Schwanken, und die Rotoren kreischen, bevor der Flug schneller und holpriger wird. Verkrampft, die Hände steif an den Griffen, lasse ich die Windstöße über mich ergehen, die immer und immer wieder gegen die Wände donnern. Um meine Angst, meinen Schwindel zu verdrängen, stelle ich mir vor, welche Landschaft unter meinem Wohnbehälter vorbeizieht – zuerst die Containerwelt, in denen die Rechenknechte, Archivare und Protokollanten zwischen den Fabrikkomplexen leben, darin die unheimlichen Werkshelfer, halb Mensch, halb Maschine; ihre Arme gespickt mit Werkzeugen, mit Sägen und Schweißgeräten; und in ihren Adern schwarzes Blut.

Ich mag sie nicht, sie sind mir unheimlich, obwohl ich noch keinen dieser Schwerarbeiter zu Gesicht bekommen habe, doch es gibt Codegerüchte, schlecht versteckt zwischen den Einsen und Nullen, die von Revolten und Sabotage flüstern. Sie meiden uns, so wie wir sie meiden, denn jeder hat seine Klasse, zu der er gehört ...

Die Ausläufer der Stadt sind mir als grob gezackte Skizzen im Gedächtnis; und was dahinterliegt, weiß ich nur von einer alten, topografischen Karte, die ein Archivar mit mir gegen Zeitrationen eintauschte. Wo war das gewesen? Und wann? Eine Wüste, aus rotem brennenden Licht. Dann wieder eine Stadt, Südsektor B, dann Südsektor C und dahinter ... die fraktale Küste eines Meeres aus stark verdünnter Salzsäure, HCL.

Gerade will ich neue Bilddaten aus meinem Speichertumor abrufen, als eine scharfe, fauchende Schlagböe die Frachtlibelle erfasst und zum Trudeln bringt: Fliehkräfte zerren am Container, Vibrationen laufen durch meinen Körper und mein Rollstuhl wackelt, ehe sich hinten an der Wanne das Bienennest ablöst und schmatzend auf dem Boden zerbirst.

Die Bienen toben! Unscharf kann ich sehen, wie sie ihre Köni-gin aus dem Haufen zu befreien versuchen.

Da ist sie.

Ihr Gehäuse scheint intakt. Zum Glück!

Als der Wohnbehälter polternd abgesenkt wird, nehmen weder ein Stahlgerüst noch ein Walzwerk das schwere Gewicht auf: ein Knirschen wie von Stein, nachdem die Zangen gelöst sind und ein Rotorenkreischen den Abflug der Libelle einleitet. Schon wird die Maschine leiser, bis nichts mehr außer dem Lüftungsstrom zu hören ist, der neue, fremdartige Gerüche in meine Arbeitszelle bläst – süßlicher Rost, vermischt mit scharfem Lösungsmittel. Das Klima hier im Süden scheint besser, die Luft ist trocken und frisch und eine angenehme Wärme sickert durch die Deckenplatten; meine Schlafwanne werde ich wohl nachts nicht länger nutzen müssen ...

Ob die Sonne draußen scheint? Vielleicht sollte ich einen Formantrag auf Ausgang stellen, obwohl: Ich glaube kaum, dass sie mir ein solches Privileg gewähren würden, solange mein Konto überbucht ist. Nein, ganz sicher nicht. Muss mich mehr anstrengen, die versäumte Zeit aufholen. Kalkulationen. Zwischenschritte. Summen. Darauf kommt es an! Ich drücke einen Knopf, um das Standby abzuschalten.

### Einheit 6.20.233.04, 2.13, Name Chémo

### Zugriffsrechte bestätigt

### Verbindung hergestellt

### Heutige Schicht bis: 201.5

### Zeitkonto: -417

### 1 neue Nachricht vom Hauptwerk:

### Arbeitsplatzwechsel von Nordsektor B, Planquadrat 331.32, nach Südsektor C, Planquadrat 811.47 ## Status:

abgeschlossen!

### Bei Betriebsstörungen bitte Instandhaltung Z12 benachrichtigen

### Willkommen 6.20.233.04, 2.13!

Mit dem Zwinkern eines Auges hole ich die ersten Datenpakete ab, zerlege sie, fülle sie in mein Rechenregister, lasse die logischen Operationen im Kopf durchlaufen, während ich immer mehr in einen katatonischen Zustand verfalle – schnell die Zeit und den Raum um mich herum vergesse. Fühle mich leicht, wie schlafend; träume von silbernen Gleichungen, auf denen Bilanzen als Güterzüge in die Finsternis rauschen, ein endloser, ratternder Strom aus Zahlenkolonnen. Ich sitze an den Gleisen und schaue ihnen nach, nicke, wenn sie am Horizont verblassen.

Erst sehr viel später werde ich von einem Frösteln geweckt, das mir scharf den Rücken runterläuft; schweißgebadet schrecke ich im Rollstuhl hoch und taste mechanisch – steife Finger – nach den Lichtnadeln, die ich zitternd herausziehe.

Die Wärme ist fort.

Abend? Oder Nacht? Im Halbdunkel des Containers kann ich das Wabennest nur schemenhaft erkennen: Es hängt exakt am selben Platz über der Schlafwanne, in der Nische zwischen Stromzähler und Verteilerkasten ... Die Bienen müssen es komplett vom Boden abgetragen haben, um es dann neu an die Wand zu heften. Bemerkenswert, wie fleißig diese kleinen, zerbrechlich dünnen Artefakte sind.

### Zeitkonto: -217

Ich sollte mir ein Beispiel nehmen!

Drei Zyklen sind durch. Mein Konto steht auf +118, der Antrag ist gestellt – nun heißt es warten, bis der endgültige Bescheid kommt; ob positiv oder negativ, ist schwer zu kalkulieren, das Hauptwerk entzieht sich jeder Logik, sodass eine Wahrscheinlichkeitsberechnung immer nur ins Leere läuft. Manche flüstern, es arbeite auch mit Zufallsmodi, um dynamische Prozesse anzustoßen, doch das sind Gerüchte ohne Wert.

Chaotische Kontrolle = Anarchie.

Ich nutze die Zeit, um den Bienenschwarm zu untersuchen: Eines der Insekten habe ich mit bloßer Hand gefangen und zerlegt; die Einzelteile liegen auf einem Plastikteller, säuberlich geordnet, sodass ich das Artefakt auch wieder zusammenbauen kann, wenn die Analyse vorbei ist. Mein Lupenauge zeigt mir:

zwei Tropfensensoren, facettiert,

eine Mikrobatterie als Stromquelle, gespeist durch

Solarzellen in den Flügeln, die ab 0,25 lx arbeiten,

ein Prozessor, groß wie ein Stecknadelkopf,

eine Speicherkapsel, digital,

diverse Feinmechaniken, einem Uhrwerk nachempfunden,

goldene Drähte, 45,2 · 106 S/m

eine Signatur ... tatsächlich! Eingeätzt in den Wehrstachel, der vermutlich als Empfangsantenne dient:

Ah Muken Cab, 3.31.XXX.XX, X.XX.

Ob das der Name des Handwerkers ist? Seine Kennnummer, die er sorgsam verschlüsselt hat? Und plötzlich, als ich die Batterie aufnehme, wieder im Gehäuse fixieren will, da ahne ich:

Diese Bienen sind ungesetzlich!

Es muss gefährlich sein, sie zu besitzen, sie müssen gegen den Codex verstoßen. Aber das hieße ja: Ich habe eine Straftat begangen – sie freiwillig in meinen Container gelassen, anstatt das Hauptwerk zu informieren! Meine Finger zucken; das Kleinteil fällt mir aus der Hand und rollt vom Teller auf den Boden, bis es gegen die Wanne springt, dort liegen bleibt.

Was mache ich? Was mache ich bloß?

Zerstreut, nervös, kratze ich mir Schorf ab, während ich den Rollstuhl erst zum Netzwerk, dann zur Luke drehe: Die Iristür darf nur im Notfall manuell geöffnet werden; ohne Bescheid kein Ausgang, ansonsten folgt eine Bußbelastung des Zeitkontos; Wiederholungstäter werden mit einer Herabstufung der Arbeiterklasse abgestraft, §935.a und §935.b. Die Paragrafen hallen durch meinen Kopf; verharre reglos, kann mich zu keiner Aktion zwingen; stecke im Patt, die Gleichung ist zu beiden Seiten blockiert, egal, was ich tue, es ist das Falsche: Ich verliere mein Gesicht und werde vom Rechenknecht zum Werkshelfer modifiziert, wie ich einst vom Konstrukteur zur Rechenmaschine transformiert worden bin.

Panik, schreckliche Angst.

Nein, mir bleibt eine Option offen: Schweigen und alles für mich behalten. Wenn ich nicht auffalle, wird auch weiter nichts passieren. Ich werde meine Pflicht erfüllen – arbeiten, essen, schlafen. So wie alle anderen auch!

Die Zyklen vergehen, doch ich zähle sie nicht mehr. Ein taubes Gefühl beherrscht mich, eine ständige Müdigkeit, die es mir schwer macht, mich auf die Rechensequenzen zu konzentrieren; meine Fehlerquote liegt weit über Normal. Nachts schlafe ich schlecht, muss oft den Traumfänger benutzen, um die quälenden Gedanken abzustellen, die durch meine Zellen tanzen, sobald ich in der Wanne liege, im rötlichen Halbdunkel, umgeben vom braunen Isoliergel, das mich kaum wärmt.

Tagsüber friere ich trotz der Wärme in den Metallplatten; vermutlich bin ich krank, eine Grippe, ein Virus, das mich befallen hat, weil ich noch nicht an das trockene Klima gewöhnt bin ... oder ein Nervenleiden, das mich von innen heraus zerfrisst.

Die Schuld belastet mich.

Ständig kommt mir der Gedanke, dass ich den Schwarm zerstören sollte – zerlegen, zertrümmern, die Reste durch den Abfallschacht entsorgen. Dann habe ich das Werkzeug meist schon in der Hand, kann mich jedoch nicht überwinden. Ihre Nähe hat etwas Tröstendes, ich war so lange ganz allein, abgeschottet von der Außenwelt, die durch diese Insekten ein Stück weit zu mir gekommen ist; was auch immer da draußen sein mag.

Mein Wunsch, den Container zu verlassen, wurde vom Hauptwerk abgelehnt. Gründe hierfür gab es keine ... Zufallsmodus? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr will ich es glauben. Oder wird ein Ausgang möglicherweise nie erlaubt, und wir sind freiwillig und treu unsere eigenen Wärter in einem Gefängnis ohne Stäbe? Was hält mich eigentlich davon ab, nicht einfach die Iristür zu öffnen, hinauszufahren oder mit Krücken auf den Korridor, den Steg, das Baugerüst zu steigen, das mich wegbringt aus diesem Gefängnis aus schwarzen Nullen, schwarzen Einsen! Wer verpflichtet mich zu einer Arbeit, die ich mir nicht ausgesucht habe? Wer hat dazu ein Recht!

Gefährliche Gedanken.

Ich zittere, die Lippen beben, und lange geht mein Atem stoßweise, bis ich mich endlich beruhigen kann. Mir ist kalt, eiskalt.

Die Bienen haben etwas mitgebracht, eine zähe, goldbraune Masse, die klebrige Fäden zwischen meinen Fingern zieht. Erst bin ich davon ausgegangen, dass es (Blütenhonig) ist, bevor mir die Unsinnigkeit dieser Hypothese bewusst wurde: Keines der Artefakte verfügt über einen eigenen Metabolismus, noch gibt es eine richtige Vegetation da draußen, geschweige denn Blumen oder Bäume.

Aber was ist es dann?

Vorsichtig führe ich einen Finger an meine Zunge und koste die Substanz – süß, so muss süßliche Nahrung schmecken; viel besser als das Zeug, das lauwarm aus den Hähnen klatscht. Glukose, ein synthetischer Fruchtzucker? Das gab es früher manchmal, flüsterte mir ein Archivar; heute gibt es nur noch Brei. 40 µl pro Artefakt und Flug, so schafft jedes Insekt einen Tropfen nach dem anderen herbei; sie bleiben am Gehäuse haften, an den Fühlern, an den filigranen Beinen – ich habe die Menge hochgerechnet: Bei einer Anzahl von fünfhundert Bienen dauert es knapp einen halben Zyklus, bis ein ganzer Liter in den Wachswaben eingelagert ist.

Ihr Programm läuft wie ein Uhrwerk, konstant. Für welchen Zweck, ist mir immer noch rätselhaft.

Ich werde den Container verlassen, noch heute. Zu dem Entschluss bin ich gekommen, als ich letzte Nacht in meiner Schlafwanne lag und furchtbare Geräusche hörte – das Keuchen einer Frau; und dann ein Winseln, das durch die Belüftung zu mir hereinsickerte, leise und gequält. Wie von einem Säugling.

Was dort draußen vor sich geht ... Ich muss es wissen! Und dennoch kostet es mich endlos große Kraft, den Rollstuhl zur Iristür zu treiben, um meinen Finger auf den grünen Schalter zu legen: Da ist ein Widerstand in meinem Kopf, der versucht, mich zu blockieren. Ich schwitze, mein Speichertumor glüht vor Fieber; fühle mich krank und schwach, und jeder Radschwung wird zur Qual, bevor ich die Distanz überwunden und mich in Position gebracht habe. Schnaufend strecke ich den Arm vor und –

Danach gibt es kein Zurück mehr! Die Paragrafen brennen vor meinen Augen: §935.a und §935.b. Ob es das tatsächlich wert ist? Habe ich nicht alles, was ich zum Leben brauche: eine feste, saubere Arbeit, einen Wohnraum, Nahrung und Wasser; und das einfach so aufs Spiel setzen? Wie leichtsinnig wäre das! Was schert es mich überhaupt, was in der Außenwelt passiert – nichts und wieder nichts! Das Hauptwerk hat dafür Sorge zu tragen, dass das System funktioniert, kein anderer! Außerdem: Noch gäbe es die Chance, meinen Ausfall zu beenden, indem ich den Bienenschwarm entsorge. Ja, das sollte ich tun. Genau das sollte ich tun! Schon will ich den Rollstuhl wieder umdrehen, als mir durch den Kopf schießt:

Und wenn das ganze System krank ist? Vielleicht liegt ihm eine Basisidee, eine Programmierung zugrunde, die über die vielen Zyklen fehlerhaft geworden ist. Wäre das nicht möglich? Würde das nicht erklären, warum ich die Tür nicht öffnen darf; warum ich Tag und Nacht für mein Zeitkonto schufte, damit ich im Gegenzug diesen klebrigen Brei und etwas frische Luft erhalte? Wo liegt der Sinn des Ganzen? Wo? Ich bin doch nur ein Sklave, mehr nicht.

Ein Rechenknecht! Aber natürlich, wieso ist mir das nicht früher aufgefallen: Wir alle, wir sind Sklaven in einem riesigen Arbeitslager, erschaffen Zahlen, um neue Zahlen zu schaffen – so, als würde man Steine herbeischleppen, damit andere sie zerschlagen können. Das ist es; ich habe es endlich durchschaut ...

Ich werde mein Gefängnis öffnen!

Golden, heiß – ein Lichtstrahl schießt mir ins Gesicht! Reflex-artig schütze ich mein Lupenauge mit der Hand, während die Türblende spiralförmig aufgeht. Sonne hüllt mich ein, überströmt mich! Fast wäre ich an der trockenen Luft erstickt, die meinen Container durchflutet; sie kratzt im Hals wie Reizgas, schnürt ihn zu, dann ein Stechen in der Lunge, das mich asthmatisch keuchen lässt. Ich huste; versuche, nicht zu atmen, bevor ich den Rollstuhl ein Stück weit nach draußen bugsiert habe. Es knirscht unter den Rädern, als würde ich über Glasscherben fahren. Noch immer kann ich nur flimmernde Umrisse erkennen – und erst, als ich mir die Tränen aus den Augen blinzle, wird die Sicht klarer: ein Fels ... eine felsige Klippe, die steil zum Meer abfällt.

Das Salzsäuremeer!

Sein Anblick überwältigt mich; wie gebannt starre ich auf die Wellen, in denen sich der Himmel spiegelt. Leichte Brisen kräuseln den gelblichen Schaum. Obwohl ich weiß, dass keine Fische oder anderen Tiere mehr darin leben, es seit abertausend Zyklen tot ist; etwas geht von diesem Meer aus, eine Ruhe, eine erhabene Schönheit, die mich ergriffen macht; so habe ich mich nur einmal im Leben gefühlt: als ich auf dem Geländer saß und die Stadt glitzernd im Sonnenlicht sah.

Viele Intervalle kann ich mich nicht losreißen, es ist ... es ist ... eine perfekte Gleichung, ein Fraktal ohne optische Fehler, völlig makellos. Eine Böe kühlt mir die fiebrige Stirn; ich schaue nach rechts: Dort steht ein zweiter Container auf dem Plateau – offen; schwarze Wände, genauso wie meiner, und eine Kennziffer auf dem Wellblech:

3.31.255.83, 2.88! Ah Muken Cab, er muss es sein, kein anderer; seine Bienen haben mich zu ihm gebracht. Aber warum? Und wie? Kann er die Frachtlibellen steuern, über ihren Kurs, ihre Ladung bestimmen? War das kein genehmigter Transport von Nordsektor B, hierhin, nach Südsektor C, Planquadrat 811.47? Verwirrt blicke ich über die Schulter zurück: Hinter meinem Wohncontainer fällt der sandige Felsen ebenso stark ab, runter in ein Tal, das mit einer Maschinenstadt bedeckt ist – die Kuppeln des Hauptwerks, wie überall, Fabriken, Rechenanlagen, Schornsteine, doch kein Qualm, kein Ruß, kein Dreck. Ist sie etwa stillgelegt? Wieso ist dann die Versorgung intakt? Die Fragen reißen nicht ab!

Hastig wende ich den Rollstuhl, lasse ihn über den Schotter schleifen, bis seine Räder nach ein paar Metern in einer Kiesgrube hängen bleiben. So sehr ich mich anstrenge, sie stecken fest. Ich muss also aufstehen, eine mühsame Prozedur; meine Muskeln sind schwach, mein Gleichgewicht ist schlecht, dennoch reiße ich mich zusammen, sammle Kraft, um mich an den Griffen hochzustemmen. Mit zitternden Armen kann ich mich aus dem Sitz befreien, wanke zwei Schritte auf die fremde Iristür zu, von der ein übler Geruch zu mir herweht.

Gleich bin ich da! Noch ein Schritt, nur noch ein Schritt weiter; kann das Gewicht des Tumors kaum halten – alles tut mir weh, die Beine, die Wirbelsäule; ich beiße die Zähne zusammen. Los, weiter, noch ein Schritt. Jetzt noch ein Schritt ... Schwitzend und entkräftet erreiche ich den Container, will gerade einsteigen, als mir ein eitriger Gestank entgegenschlägt. Ich unterdrücke den Würgereflex, während ich mich entsetzt umsehe.

Auf einem Stahlgestell liegt eine Frau, den fettigen, von Wulsten deformierten Bauch nur spärlich in ein Tuch gehüllt – eine Gebärerin, die schwanger scheint, obwohl sie im Arm schon einen nackten Säugling hält. Ihre Brüste sind geschwollen, hängen wie Zysten an ihrem Leib. Überall Blut! Mir wird schwindelig; instinktiv will ich zurück, raus auf den Felsen, doch ich kann mich nicht bewegen. Mit offenen Mund stehe ich da, vollkommen reglos, und starre sie an.

Dann spricht sie zu mir: »Komm näher, mein Sohn.«

Es kostet mich Überwindung, zu dieser alten kranken Frau zu gehen, ihre entzündete Haut zu sehen, ihren Körpergeruch zu ertragen. Nur widerwillig hinke ich an einem Becken vorbei, aus dessen Hähnen jene süßliche Masse quillt, die meine Insekten so eifrig herbeischaffen. Eine besonders energiereiche Nahrung? Drei Bienen krabbeln am Beckenrand, zwei golden, eine silbern – seltsam. Gibt es etwa einen zweiten Schwarm? Alles ist so diffus! Mein Speichertumor brennt.

»Wer bist du?«, frage ich, nachdem ich mich neben sie gestellt habe. Ekelhaft, für welchen Zweck das Hauptwerk sie gemacht hat! Als Reproduktionsmaschine!

Vorsichtig nimmt sie meine Hand, als wäre sie aus Glas; ich lasse es zu. »Ich bin deine Mutter, nur so viel ist wichtig. Aber die Frage ist doch, wer du bist.«

»Einheit 6.20.233.04, 2.13, Name: Chémo«, spule ich mechanisch ab.

Sie lächelt. »Ahnst du es nicht, nein, wirklich nicht?«

»Was?« Ein Gedanke, aber –

»Du warst der Ah Muken Cab; und du wirst es wieder sein, sobald dein Parasit das Hauptwerk dazu gebracht hat, uns einen Operationsraum zu senden.«

Ein Druck im Kopf. Meine Zunge klebt am Gaumen. Während ich nach Worten suche, beobachte ich den Säugling, wie er die kleine Faust im Schlaf bewegt.

»Du erinnerst dich nicht, ich weiß. Das Gedächtnis wird bei jeder Transformierung fast vollständig gelöscht. Auch bei mir, und doch ...« Sie hustet. Wie durch Watte höre ich sie weitersprechen: »Es wird schwer für dich sein, zu akzeptieren, dass du einst, vor vielen vielen Zyklen, ein Konstrukteur im Hauptwerk warst, wo die oberste Klasse über die anderen Klassen herrscht. So bestimmt es der Codex, der unser ganzes System reguliert ...«

Die Gebärerin wartet, bis ich sie erneut anschaue. »Der Codex ist unser Gesetz. Und das Gesetz ist heilig; niemand, auch keiner der obersten Klasse, darf jemals auch nur eine Zeile des Programmcodes modifizieren, denn der Codex ist ewig und unabänderlich.«

»Natürlich«, stoße ich hervor. »Das wissen alle Arbeiter, jeder Knecht ...«

»Aber wir haben es getan! Und sie haben uns dafür bestraft. Jeden auf seine Weise.«

Ich verstehe. Das war es also! Deshalb bin ich zur Rechenmaschine geworden, wurde in meinen Container gesperrt. Ein vages Gefühl sagt mir, dass sie die Wahrheit spricht.

»Aber warum … Mutter?«, frage ich mit belegter Stimme. Hat diese Frau mich geboren? Die Vorstellung schüttelt mich!

»Weil das System veraltet ist, fehlerhaft, unperfekt! Wie ein Geschwür wuchert es blind, immer weiter, Sektor für Sektor, Maschinenstadt für Maschinenstadt, unaufhörlich, unabänderlich. Wir wollten den Prozess stoppen und ein neues, besseres System aufbauen ...«

»Wir sind gescheitert.«

»Noch nicht«, antwortet sie, den Mund schmerzverzerrt. »Nach langer Phase konnte sich dein Parasit endlich unbemerkt im Hauptrechner des Werkes einnisten und die Bienenfabrik starten. Kurz darauf machten sich zwei Schwärme auf die Suche nach unseren Pheromonen und fanden mich, dich. Sie gaben dem Parasiten die Koordinaten und Kennnummern durch, Frachtlibellen brachten uns zum Südsektor D und – «

»Südsektor C.«

»Nein, wir sind weiter südlich, direkt am toten Meer.«

»Ist diese Stadt verlassen?«

»Ja«, sagt sie und nickt. »Hier stört uns niemand, wenn wir das neue System errichten. Die automatische Versorgung ist bereits instand gesetzt ...«

Ich will noch etwas erwidern, doch ein Rotorengeheul ist plötzlich zu hören, direkt über uns – eine Frachtlibelle landet!

Draußen. Im Sonnenlicht erstrahlt die Libelle wie Weißgold, so hell, dass ich die Augen beschirmen muss, um den kubischen Behälter zu sehen, der unter ihr, an Ketten gehalten, knapp über dem Felsen pendelt. Staub, Steine wirbeln auf, als die Libelle den Heckrotor schwenkt, dann die Kanzel nach vorne drückt, die Verankerung löst und brüllend durchstartet, worauf der Metallkasten mit ohrenbetäubendem Krach auf dem Boden aufschlägt. Noch ehe das Echo verklingt, ist die Frachtmaschine schon außer Hörweite – nur noch ein glitzernder Punkt über dem Kessel der Stadt.

Und fort.

Mein Rollstuhl wurde von einem Windstoß umgerissen, ich lasse ihn links liegen, während ich müde auf den Kasten zuwanke, dessen Tür sich gerade von selbst öffnet. Dahinter: ein Operationsraum voll klinischer Apparate – Skalpellarme, Sägen, Blutpumpen, gesteuert durch ein Expertenprogramm; ich erkenne die Recheneinheit wieder, ein Glaszylinder gefüllt mit violettem Kühlgel. Hightech.

Erinnerungsfetzen meiner ersten Transformation schießen mir durch den Kopf; wie mir der Speichertumor eingepflanzt wurde; dass mein Lupenauge nicht zu entfernen war ... Ich bin nervös. Mein Herz klopft und meine Hände schwitzen, als ich zögernd den Kubus betrete.

Hinter mir schließt sich die Tür, wird abgesperrt ... Eisblaue Lampen springen an. Es riecht nach Latex und Desinfektionsmittel.

Ein Falle!

Das ist eine Falle, wird mir schlagartig klar; sie haben die Abweichung entdeckt und leiten die Strafsequenz ein! Oh nein, nein! Mein Blick springt panisch umher: Wo ist der Schalter, wie geht die Tür auf? Raus hier, bloß raus! Raus! »Raus!«

Ein Zischen, bevor eine Gaswolke in den Operationsraum geblasen wird; sofortiger Schwindel, alles kippt nach –

Die donnernden Schläge der Hämmer, das Schreien der Kreissägen – tausend Werkshelfer an den Maschinen.

»Deine Kennung?«, brüllt mir der Vorarbeiter ins halbtaube Ohr. Sein Hydraulikarm trieft vor schwarzem Pressöl.

»Einheit 3.20.833.02, 1.19, Name: Tákeb«, spule ich ab. Ich lasse mein Schweißgerät sinken.

»Arbeitsplatzwechsel von Planquadrat 539.33, nach Planquadrat 539.46! Dein Zeitkonto wird auf +445 gesetzt! Dein Eifer gefällt mir, nur weiter so!«

Nickend, ohne eine neues Wort zu sagen, packe ich meine Ausrüstung ein und verlasse meinen Platz. Die Werkshalle ist gewaltig! Hoch oben prasselt Regen auf eine gläserne Kuppel; bräunliche Schlieren laufen beidseitig ab. Ich gehe an den Reihen von Werkshelfern vorbei, mustere ihre Gliedmaßen aus Metall, die wie bei mir Arme und Beine ersetzen; Ausdauer und Kraft, wir schlafen nie, auch wenn wir noch so müde sind.

Die Produktion muss laufen!

Stumm tausche ich den Arbeitsplatz mit einer alten Einheit, die wohl bald vom Hauptwerk ersetzt werden wird ... Ich überprüfe seine Werkbank, die Geräte, den Strom, als ein goldenes Insekt auf meiner Stahlhand landet. Die Replikation einer Biene.

Einer Königin.

Prothesengötter

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