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6. Wer bin ich? „Das nicht hinterfragte Leben lohnt es nicht, gelebt zu werden. Die einzig wahre Weisheit besteht darin zu wissen, dass man nichts weiß.“ Sokrates

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Vor etlichen Jahren drängte uns Sokrates: „Erkenne dich selbst!“ Haben Sie sich je gefragt, warum er das als so überaus wichtig empfand? Welche möglichen Vorteile hätten wir davon, wenn wir mit unserem Selbst vertraut würden? Und was, zum Kuckuck, ist überhaupt unser Selbst? Lassen Sie uns das einmal näher anschauen.

Wiederholen Sie Übung Nr. 1: Das reine Bewusstsein finden und stellen Sie erneut die Lücke zwischen den Gedanken fest. Machen Sie das einige Minuten lang und stellen Sie dabei eine der Vorbereitungsfragen. Stellen Sie die Frage ungefähr alle 15 Sekunden und denken Sie daran, ganz wachsam zu sein, um festzustellen, was unmittelbar nach dem Fragen geschieht.

Der Erfahrung nach ist diese Lücke zwischen Gedanken nicht gerade etwas, worüber man viel schreiben könnte. Sie ist einfach ein Raum voller Stille, die nur deutlich wird, nachdem ein Gedanke endet und bevor der nächste beginnt. Da in der Pause zwischen den Gedanken kein Denken stattfindet, werden Sie sich des Denkens nicht bewusst sein, bis es wieder einsetzt und vielleicht nicht einmal dann. Der Verstand folgt der Bewegung. Ihn faszinieren Bewegung und Form. In der Lücke sind beide nicht vorhanden. Sie enthält nichts. Nun ja, das Nichts bedeutet nichts für den Verstand. Doch das ist ein schwer wiegender Fehler, und zwar aus folgendem Grund: Alle Gedanken unseres Verstandes kommen aus diesem Nichts, das wir als reines Bewusstsein identifiziert haben. Prüfen Sie selbst. Wiederholen Sie die Übung und beobachten Sie die Lücke. Automatisch und ohne weiteres Zutun. Ihrerseits taucht der nächste Gedanke spontan auf. Er ist taghell, ein brandneuer Gedanke. Das ist recht wundersam, wenn Sie innehalten, um darüber nachzudenken. Jeder neue Gedanke ist ein Wunder der Schöpfung und kommt aus dem Nichts. Deshalb kann das Nichts nicht leer sein. Irgendetwas muss in dem Nichts enthalten sein, sonst könnte es keine Gedanken hervorbringen. Interessant, nicht wahr?

Da in der Pause zwischen den Gedanken kein Denken stattfindet, werden Sie sich des Denkens nicht bewusst sein, bis es wieder einsetzt …

Wiederholen Sie Übung Nr. 1 (S. 33) noch einige Male. Denken Sie insbesondere daran, wachsam zu sein, und achten Sie darauf, was geschieht. Mittlerweile sind Sie schon ein alter Hase darin, die Pause zwischen Ihren Gedanken zu beobachten. Jetzt stelle ich Ihnen die 64 000-Euro-Frage: Wer beobachtet die Lücke? Es gibt keine Gedanken, keine Emotionen, keinerlei Bewegung – doch Sie sind immer noch da, nicht wahr? Sie sind nicht ins Koma gefallen und auch nicht nach Oklahoma gefahren. Sie haben genau hier darauf gewartet, dass wieder ein Gedanke auftaucht. Wer hat da gewartet? Wer ist dieses Sie? Wer beobachtet, wenn der Verstand verschwindet?

Wenn Sie sich mit Ihren Gedanken identifizieren, die in Ihren Erinnerungen und Zukunftsplänen durcheinanderlaufen, dann verweisen Sie auf das „Ich“. „Ich“ ist die Ansammlung von „Dingen“, wie Ihr Alter, Ihr Geschlecht, Ihre Interessen und Vorlieben, Ihre Hoffnungen und Erinnerungen, die Sie Ihr Leben nennen. Doch nichts davon existiert in dem Moment, in dem Ihr Denken stoppt. Um das zu beobachten, müssen Sie bewusst sein, stimmt’s? In dem Augenblick, in dem der Verstand ausgeschaltet wird, sind Sie sich nichts bewusst. In dem Moment existiert nichts außer dem reinen Bewusstsein. Und jetzt haben Sie das Rätsel gelöst, wer Sie wirklich sind: Sie sind Bewusstsein!

Wer beobachtet, wenn der Verstand verschwindet?

Klingt das unmöglich? Die Tatsache selbst lässt sich nicht leugnen. Ihre unmittelbare Wahrnehmung hat gezeigt, dass Ihr inneres Selbst Bewusstsein ist. Ja, bevor das „Ich“ geboren und in das Selbstbild eingefügt wurde, das Sie als Ihr Selbst ausmachen, existierte das einzige Selbst, reines Bewusstsein. Um dieses Tohuwabohu ging es bei den bohrenden Fragen, die Sokrates vor 2500 Jahren stellte. Er ermunterte die Menschen dazu, nicht nur den Inhalt ihrer Gedanken, sondern die Gedanken selbst in Frage zu stellen. Sie und ich wissen freilich, dass das recht schnell zum reinen Bewusstsein führt, dem unteilbaren inneren Selbst.

Lassen Sie uns noch ein wenig darüber nachdenken, dass wir reines Bewusstsein sind. Lassen Sie Ihr Leben noch einmal Revue passieren. Holen Sie einen Moment aus Ihrer Kindheit und dann aus Ihren Jugendjahren her. Erinnern Sie sich jetzt an eine Zeit in Ihren 20er- oder 30er-Jahren, bis Sie bei Ihrem heutigen Alter angelangt sind. Denken Sie an das, was Sie jetzt tun. Im Laufe Ihres Lebens haben sich Ihre Interessen und Gefühle gewandelt, Ihr Körper ist gewachsen und gealtert, die Familie ist älter geworden und Freunde haben gewechselt. Doch da war immer ein Teil von Ihnen, der schon da ist, seit Sie denken können. Er hat sich in allen Lebensphasen nicht gewandelt.

„Ich“ ist die Ansammlung von „Dingen“, wie Ihr Alter, Ihr Geschlecht, Ihre Interessen und Vorlieben, Ihre Hoffnungen und Erinnerungen, die Sie Ihr Leben nennen.

In jedem Stadium, nein, in jeder Sekunde Ihres Lebens, während Ihr Körper damit beschäftigt war, so zu werden, wie er heute ist, stand Ihr Bewusstsein als stiller, wachsamer, zeitloser Zeuge oder Beobachter daneben. Als Sie sagten: „Ich möchte zu meiner Mama“, „Ich hasse den Turnunterricht“, „Ich werde dich immer lieben“ oder „Ich mag keine laute Musik“, identifizierten Sie sich mit Dingen, Ereignissen und Gefühlen, die zwar dem „Ich“ widerfuhren, nicht aber dem Selbst. Die Dinge und Gefühle in Ihrem Leben – dass Sie sich nach Ihrer Mutter sehnten, den Turnunterricht verabscheuten usw. –, das alles hat sich gewandelt und ist in der sogenannten Erinnerung aufbewahrt. Die Dinge in Ihrem Leben haben sich verändert und verändern sich noch. Doch Ihr Bewusstsein ist nach wie vor regungsloser Zeuge des Films, den Sie Ihr Leben nennen.

Alfred Lord Tennyson sprach in seinem Gedicht The Brook von dieser Unveränderlichkeit und Beständigkeit, als er schrieb „Menschen kommen, Menschen gehen, ich aber fließe ewig“. Wir könnten genauso leicht, jedoch weniger eloquent sagen: Meine Sicherheit, Gefühle und Gedanken, mein Körper und mein Umfeld kommen und gehen, aber mein Bewusstsein bleibt ewig bestehen. Das ist sicher nicht so ergreifend für die Seele, doch es bringt den Sachverhalt rüber.

Warum ist es so absolut entscheidend, „Dein Selbst“ zu kennen? Wenn Sie es schaffen, Ihr inneres Selbst als unveränderlich, grenzenlos und als ewiges Bewusstsein wertzuschätzen, dann beginnt Ihre Abhängigkeit vom welkenden Körper und Ihrem nachlassenden Verstand zu schwinden. Sie werden sich bewusst, dass Sie jenseits allen Wandels und des Todes sind. Sie werden sich bewusst, dass Sie als Bewusstsein ewig existieren, jenseits all der Dinge und Gedanken, die „Sie“ sind.

Sie sind Bewusstsein! Doch Ihr Bewusstsein war bisher ein unbewegter Zeuge des Films, den Sie Ihr Leben nennen.

Wenn es Sie schon entspannte und Ihnen Frieden vermittelte, die Lücke zwischen Ihren Gedanken ein paar Minuten zu beobachten, stellen Sie sich nur vor, welch freudige Abenteuer auf Sie warten, wenn reines Bewusstsein Ihr Denken, Essen, Arbeiten und Lieben erfüllt. Der erste Schritt zu einem erfüllten und reichen Leben besteht in der Entdeckung, dass Sie zutiefst in Ihrem Denken reines Bewusstsein sind. Dieses Bewusstsein in Ihre Alltagsaktivitäten zu locken, das ist der nächste Schritt. Wenn Sie schließlich lernen, Ihre Wunden und die anderer zu heilen, dann ist das wirklich eine durch eigene Kraft erreichte Wohltat.

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