Читать книгу Feuerprobe - Frank Krause - Страница 12

Die Geburt einer Erweckung

Оглавление

Meiner Ansicht nach ist Erweckung nicht etwas, was irgendwie „gemacht“ werden kann, sondern etwas, das geboren wird. Gott sät die Saat der Erweckung in die Herzen von Menschen. Dort wächst sie heran, und die Leute gehen damit schwanger. Es „arbeitet“ in ihnen, sie werden zunehmend erfüllt und ergriffen von Erweckung, sie tragen sich damit herum und reden unentwegt darüber, wie Eltern über ihr kommendes Kind.

Das Kind im Mutterleib fordert immer mehr Raum und nimmt an Gewicht zu. Der Alltag der Schwangeren ändert sich damit grundlegend; es muss Rücksicht genommen und die eine Geburt vorbereitet werden. Schließlich kommen die Wehen und ein Beten in Stöhnen und Seufzen, das die werdenden Eltern vorher nicht gekannt haben. Andere Christen, die Nicht-Schwangeren, können davon extrem abgestoßen sein und begreifen überhaupt nicht, was los ist.

Wenn dann die Geburt ansteht, die Austreibung, ist es ein unglaublich mächtiger Prozess, in dem es um Leben und Tod geht, um das Zerbrechen und Überschreiten von Grenzen. Das Ergebnis ist neues Leben, welches die Welt für immer verändert. Jedes Kind tut das.

Das Bild der Geburt vermittelt uns, dass Erweckung ein totaler und intensiver Prozess ist. Eine Schwangerschaft und Geburt zieht man nicht nebenher nach Feierabend und am Wochenende durch; sie erfordert alle Aufmerksamkeit, Konzentration und Kraft. Sie kostet Schweiß und Blut, was uns unmittelbar an das Gebet von Jesus in Gethsemane erinnert, wo er im Gebet rang, bis sein Schweiß „wie große Blutstropfen“ wurde (Lk 22,44). Das ist eine Qualität von Gebet, welche Himmel und Erde erschüttert und den Willen Gottes gebiert. Aber wo finden wir heute solches Gebet? Als Jesus so betete, schliefen seine Jünger, und ich fürchte, sie schlafen auch heute noch.

Die Frage ist: Was darf uns Erweckung kosten? Ab welchem Punkt steigen wir aus und winken ab? Ich bin davon überzeugt, dass schon sehr viel Erweckung abgetrieben wurde, weil niemand bereit war, die Sache auszutragen.

Auch wenn ein Säugling schließlich geboren ist, erfordert er weiterhin eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung, um nicht ganz schnell wieder zu sterben. Ich denke nicht, dass besonders viele Christen eine angemessene Vorstellung von der Intensität und Rund-um-die-Uhr-Anforderung einer Erweckung haben. Sie gehen irgendwie davon aus, dass ihre Versammlungen dazu genügen, die sie eben nach Feierabend und am Wochenende „besuchen“. Ich halte das für einen Irrtum, der das Unverständnis da­rüber kennzeichnet, worum es in einer Erweckung wirklich geht. Wahre Erweckung wird, davon bin ich überzeugt, eine Menge frommer Ideen und Klischees über den Haufen werfen und uns zeigen, dass nicht wir sie machen, sondern sie uns.

Feuerprobe

Подняться наверх