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Kapitel 5 Ein eifersüchtiger Belgier

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Paco baggerte mittlerweile bei Stella. »Du hast eine Praxis, eine Facharztpraxis?« wollte Stella wissen. »Ich kann dir gerne einen Termin geben, wenn du willst noch heute.« und reichte Stella seine Visitenkarte. »Viva la vulva« las Stella mit einem Schmunzeln laut vor. »Nein danke, Herr Doktor, ich bin in besten Händen und sehr zufrieden mit meinem Gynäkologen.« »Wartet eigentlich keiner auf dich zuhause?« wollte Paco wissen. »Natürlich, der arme Kerl, ich sollte schon längst zuhause sein« sagte Stella mit Blick auf ihre Uhr. »Er ist sehr besitzergreifend, manchmal sogar schon ein bisschen übertrieben. Wenn wir unterwegs sind, lässt er mich keine Minute aus den Augen. Er ist Belgier, durch seine Größe und seine Stärke strahlt er natürlich auch eine gewisse Souveränität aus und wirkt oft einschüchternd auf andere. Carlos ist einfach mein Liebling. Ich glaube, dass ich vorher noch nie so geliebt habe. Und ich bin für ihn sowieso der wichtigste Mensch auf dieser Erde.« »Wird er auch gewalttätig?« fragte Paco schon etwas ängstlich. »Nur wenn er angegriffen wird, aber das passiert ganz selten, so dumm ist normalerweise keiner.« »Er, dieser Belgier, also dieser Carlos spioniert dir aber nicht nach, oder kommt das auch vor.« »Nein, das kann er ja nicht, er kommt ja nur bis auf die Dachterrasse raus.

Da habe ich ihm ein Plätzchen eingerichtet mit einer kleinen Grünfläche und einem Bäumchen, dass er im Notfall sein Geschäft verrichten kann.« »Dieser arme Hund« seufzte Paco. »Mein Hund ist nicht arm, er ist mein treuester Begleiter und ich würde alles für ihn tun.« Jetzt wurde Paco erst klar, dass es sich wirklich um einen Hund handeln würde. »Ich dachte, du sprichst von einem Mann, dabei hast du einen Hund!« Stella grinste jetzt bis über beide Ohren und freute sich den Herrn Doktor auf die falsche Fährte geführt zu haben. »Du dachtest wohl schon, jetzt kommt gleich ein großer, breitschulteriger Belgier in das Lokal, macht mir eine Szene und verpasst dir eine.« »Naja, ich gebe zu, ein etwas ungutes Gefühl habe ich schon bekommen.« »Du brauchst keine Angst haben, mein belgischer Carlos ist ein ganz lieber Schäferhund.« Theo, der das Gespräch mitgehört hatte, zeigte verstohlen seine Belustigung, musste aber einen Kommentar anbringen: »Siehst du Paco, es gibt so viele falsche Hunde.« Er setzte sich zu den beiden, um noch augenzwinkernd ein Zitat nachzuschießen: »Ich glaube, es war Louis Armstrong, der gesagt hat, mit einem kurzen Schwanzwedeln kann ein Hund mehr Gefühle ausdrücken, als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.«

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