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Vorwort der Herausgeberin
Оглавление15 Geschichten über ein Gefühl, das verbindet
Nessa Altura
Zora Debrunner
Bianca Fritz
Franz Hohler
Nicolas Hunkeler
Johann Maierhofer
Peter Ch. Müller
Felicitas Pommerening
Pascal Reber
Frank Schliedermann
Kathrin Schwarz
Patrick Tschan
Liebe Leserin, lieber Leser,
in diesem Buch sind Geschichten deutschsprachiger Autorinnen und Autoren versammelt zu einem Thema, das viele Menschen besonders in diesen Tagen betrifft und betroffen macht. Egal ob es um Menschen auf der Flucht geht, oder um Menschen, die sich in ihrer Heimat befinden. Es geht es um die große und kleinere Not des Fremdseins.
Was Sie hier in der Hand halten, ist die freiwillige Arbeit von Menschen, die etwas tun wollen: Autorinnen und Autoren, Lektorinnen und Lektoren, Korrektorinnen und Korrektoren, Cover- und Logodesigner und -designerinnen, Marketing- und Vertriebsleute. Sie alle haben Herzblut und viele unbezahlte Arbeitsstunden investiert. Und auch Sie haben dieses Buch vielleicht gekauft, weil Sie einen Beitrag leisten möchten.
Die Einnahmen für dieses Buch gehen komplett und zu gleichen Teilen an Projekte der Hilfswerke terre des hommes schweiz und World Vision Schweiz. Diese unterstützen Kinder auf der Flucht in den Nachbarländern Syriens und auf der Balkanroute. Dank Ihrer Spende durch den Kauf dieses Buchs werden die Kinder nicht nur mit Lebensnotwendigem versorgt, sondern erhalten Rückzugsräume, sogenannte Schutzzonen, in denen sie spielen und malen können.
Ich hoffe, Sie werden mit diesen sehr unterschiedlichen Geschichten viel Freude haben. Sie sind traurig und witzig. Sie stammen aus der Feder bekannter Schreiberinnen und Schreiber und von Debütautoren und -autorinnen. Sie sind wenige Zeilen oder viele Seiten lang. All die Geschichten verbindet, dass sie vom Gefühl des Fremdseins handeln. Natürlich wird dabei über die Flucht geschrieben – aber eben nicht nur. Denn das Gefühl ist ein universales.
Wir entfremden uns in Beziehungen und Familien voneinander. Wir fallen aus der Gesellschaft, weil wir einen Hirnschlag hatten oder das Asperger-Syndrom uns speziell macht. Wir fühlen uns fremd, wenn sich das Umfeld verändert. Aber wir können uns auch fremd fühlen, wenn wir es selbst sind, die sich verändern – und dann nicht mehr in das Gewohnte hineinpassen.
Natürlich lassen sich die Geschichten von mitteleuropäischen Autorinnen und Autoren über das alltägliche Fremdsein nicht mit denen von Menschen vergleichen, die hierher flüchten und Schutz suchen. Aber wir können unser gegenseitiges Mitgefühl stärken, wenn wir uns mit unserem eigenen Fremdsein beschäftigen. Wenn wir uns daran erinnern, wie trügerisch das Gefühl von Sicherheit ist. Denn das trifft auf alle zu.
Ich wünsche mir und Ihnen, dass diese Geschichten Ihnen zeigen, was uns alle verbindet. Für den Kauf des Buches und den Beitrag, den Sie damit geleistet haben, möchte ich Ihnen danken.
Herzlich, Ihre Bianca Fritz