Читать книгу Magisches Kompendium - Magie - Theorie und Praxis - Frater LYSIR - Страница 5
Magie –WAS? WIE? WOZU?
ОглавлениеDas Themengebiet der Magie ist gigantisch. Es gibt unzählige Disziplinen, Traditionen, Richtungen und Arbeitsweisen. In diesem Fall kann man die Vokabel „Magie“ mit der Vokabel „Wissenschaft“ gleichsetzen, denn so, wie es immens viele Wissenschaften gibt – Naturwissenschaften, Geisteswissenschaft, Sozialwissenschaft etc., welche sich alle noch in unendlich viele Einzelwissenschaften splitten lassen – so gibt es auch immens viele Arten der Magie.
Doch auf die Frage, was eine Wissenschaft ist, ist die Frage viel komplizierter, als wenn man diese auf die Magie beziehen würde. Die Antwort auf die Frage „Was ist Wissenschaft“, kann kurz und knapp so lauten: Die Wissenschaft ist eine Verkörperung der Ganzheit des menschlich-intellektuellen Wissens, welches via theoretischen und praktischen Kenntnissen und Einsichten methodisch und logisch erfasst, gesammelt und katalogisiert wird, sodass diese Informationen gezielt gelehrt und tradiert werden können. Die Antwort auf die Frage „Was ist Magie“ kann kurz und knapp so lauten: „Magie ist.“
Magie ist? Ja, was denn? Was ist denn jetzt Magie? „Magie ist“, ist doch kein Satz. Da kann man ja alles Mögliche einsetzen.“ Genau! Kann man! Und dies ist die Magie. Doch ich will es auch für den Intellekt so erklären, dass dieser es nachvollziehen kann, auch wenn die Intuition spätestens jetzt mit ihren imaginären Augen rollt und einen gelangweilten Seufzer ausstößt.
Wenn man sich nun einmal das Wort „Magie“ anschaut, findet man Verweise, dass „Magie“ vom griechischen Wort μαγεία, mageía abstammt, das in der Übersetzung „Zauberei“, „Gaukelei“ oder „Blendwerk“ bedeutet. Gleichzeitig findet man auch Quellen, die belegen, dass das Wort „Magie“ sich vom altpersischen „Magusch“ ableitet, was eine Bezeichnung der medischen bzw. persischen Priester war. Doch dies wird in der heutigen Zeit eher nicht mit dem Begriff „Magie“ assoziiert. In der heutigen Zeit laufen bei jedem Menschen sehr verschiedene „innere Filme“ ab. Für viele hat die Vokabel „Magie“ die gleiche Bedeutung wie Scharlatane, Betrüger, Lügner oder Kurpfuscher.
Meist wird sich dann auch auf einen bestimmten TV-Sender bezogen, der primär divinatorische Dienste anbietet. Nun, wenn man wirklich mit diesem Genre die Magie verbindet, dann kann ich hier nur zustimmen. Die Methoden, die Versprechungen, die lächerlichen Artikel und die Aussagen, die von den sogenannten Beratern ausgesprochen werden, entsprechen in meinen Augen, und nach meiner persönlichen Meinung, sehr wohl den vorherigen Anschuldigungen. Doch dies ist keine Magie, auch keine Spiritualität und erst recht keine Hilfe. Daher ist es nötig, dass der Begriff Magie zu gleichen Teilen kritisch, aber auch wertneutral betrachtet werden muss. So verstehen einige Menschen die Magie als eine Art Ritual, eine Arbeit also, in der einem Dinge widerfahren können, die regelrecht außerirdisch bzw. außermenschlich sind. Andere Menschen nehmen die Magie als etwas sehr Gebräuchliches wahr, sodass mit diesem Werkzeug eine individuelle Problemstellung, welche das Leben im Rahmen der eigenen Entwicklung stellt, lösen und harmonisieren kann. Allzu oft wird die Magie aber auch als letzter Strohhalm gedeutet. Dieser Strohhalm wird als die letzte, aber auch mögliche Rettung gesehen, sodass man allen möglichen Versprechungen Glauben schenkt. Ohne Rücksicht auf die eigene Logik und Intuition werden die Heilsversprechen bereitwillig angenommen, und Unsummen für lächerliche Ideen und Seminare bezahlt. Diese Gruppe von Menschen ist es, die dann auch nur sehr schwer aus den Fängen von obskuren Geschäftemachern heraus kommen, da sie fest an die Geldgeilheit und die Egobeweihräucherung des jeweiligen Gurus gebunden werden. Hierdurch wird alles aus den Suchenden herausgepresst, was irgendwie möglich ist – ohne Rücksicht auf Verluste. Dass diese Scharlatane den Ruf der magischen Szene nachhaltig schädigen, ist klar, was diesen Menschen aber offensichtlich nicht klar ist, ist die Tatsache, dass manche Magier gezielt und sehr aggressiv (auf energetischer und astraler Ebene) gegen diese Möchtegernmeister vorgehen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Esogurus wieder verschwinden, und sang- und klanglos untergehen. Auch wenn diese Scharlatane propagieren, dass sie selbst ja „ach-so-weit“ evolutioniert sind, haben sie gezielten magischen Angriffen nichts entgegen zusetzen.
So wie diese Menschen sich in einem Krieg der Gewinnsucht befinden, und ihre Opfer schamlos ausnehmen und ausschlachten, so existiert auch der Krieg, dass diesen Menschen mit allen Mitteln auch das Handwerk gelegt wird. Hier wird Gleiches mit Gleichem bekämpft, frei nach dem Motto „Ohne Rücksicht auf Verluste.“
Wenn man den Begriff „Magie“ recherchiert, wird man überrollt von unzähligen Büchern, Links und natürlich auch CDs und Filmen. Daher kann man manchmal das Bildnis des „Don Quijote“ vor dem inneren Auge sehen. Doch es ist kein Kampf gegen Windmühlen. Es ist ein Kampf gegen parasitäre und schmarotzende Menschen, die auf dem Rücken der Hilfesuchenden ihrem Ego einen goldenen Palast bauen. Es ist alles vorhanden und es gibt nichts, was es nicht gibt. Man kann alles kaufen, man kann alles bewältigen und man kann auch alles lösen – egal, was es ist. Geldprobleme, Gewichtsprobleme, Probleme in den Beziehungen und natürlich die allgemeinen Lebensprobleme, welche durch Erfolg, Gewinn und Glück behoben werden können. Und diese Probleme können ohne Weiteres von Fremden und von außen behoben werden. Wenn man mit sich selbst und seinem Leben unzufrieden ist, muss man selbstverständlich selber nichts ändern. Im Gegenteil. Alle anderen müssen sich ändern, denn dafür lernt man doch Magie bzw. zahlt viele Euros für Seminare, in denen die Spiritualität und die Esoterik vermarktet werden. Dass man selbst etwas ändern muss, wird hierbei auch gezielt verschwiegen. So ist es selbstverständlich traurig, dass der Begriff „Magie“ für Scharlatanerie und Betrug verwendet wird, dennoch ist das die aktuelle Realität.
Dennoch wäre es absolut fatal zu sagen, dass die Magie ein Fluch ist. Im Gegenteil, sie ist ein Segen, wenn nicht sogar „der Segen“. Gefährdungen und Drangsale sind zwar vorhanden, doch wenn man sich nur einen Funken Intuition bewahrt hat, und diese mit einer einfachen überlebensorientierten Logik paart, wird man ohne Weiteres erkennen können, wer ein Scharlatan ist, und wer seinem kosmischen Weg folgt und geschwisterlich anderen hilft, den eigenen Weg zu finden.
Den eigenen Weg zu finden ist nicht immer einfach, doch so, wie es schon immer die Magie gab, so gab es auch schon immer das Verlangen, sich selbst zu erkennen und den „wahren Platz“ im Leben einzunehmen. Wenn man sich historisch bzw. ethnologisch die Magie anschaut, stellt man fest, dass sich die Menschen schon immer mit dieser „Evolutionstriebfeder“ beschäftigt haben. Seit es schriftliche Aufzeichnungen gibt – wozu letztlich auch Höhlenmalereien zählen können – kann bestätigt werden, dass in der Zeit der mesopotamischen, sumerischen und altägyptischen Hochkulturen Magie praktiziert wurde. Gleiches gilt auch für die Zeit, die vor dem „geschriebenen Wort“ existierte. Natürlich wurde auch hier Magie praktiziert. Hinweise bei Ausgrabungen oder anthropologischen Forschungen sind reichlich vorhanden. Egal, ob es nun Höhlenmalereien, rituelle Artefakte oder Steinkreise der Megalithkulturen sind. Man kann sehr deutlich erkennen, dass schon in grauer Vorzeit zeremonielle Arbeiten ausgeführt wurden. Wenn man also so will, kann man ohne Weiteres sagen, dass die Magie auf der ganzen Welt vertreten bzw. auch praktiziert wurde und auch noch wird. Überall dort, wo es Menschen gab, gibt und geben wird, existiert die Magie.
Dennoch keimt oft der Gedanke, dass die westliche Welt heute wesentlich empirischer und wissenschaftlicher geworden ist. Nun, wenn man an der Oberfläche bleibt, sieht es vielleicht „nur“ nach empirischen Denkmustern aus, doch wenn man sich die einzelnen Menschen oder auch Gemeinschaften ansieht, erkennt man, dass auch hier die Magie stets vorhanden ist. Oft werden „natürliche Handlungen“, die zum Alltag gehören, nicht als das erkannt, was sie sind – Magie. Dies kann man sehr schön erkennen, wenn man sich mit Menschen der östlichen Welt unterhält. In China z. B. existiert eine vollkommen natürliche „Alltagsspiritualität“, die aber nicht als „Spiritualität“ empfunden wird, sondern als vollkommen normale Handlung. Man würde in Deutschland ja auch nicht auf die Idee kommen, dass der normale Einkauf etwas Magisches sein kann, auch wenn dies oft genug der Fall ist.
Dennoch gibt es natürlich gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen Kulturen bzw. den verschiedenen Magiearten. Ein chinesischer Heiler agiert anders als ein mittelamerikanischer Schamane oder ein westlicher Chaosmagier. Wenn man sich einmal die prägenden Linien der Magie in Europa anschaut, findet man primär den ersten Gipfel einer rationalen Auseinandersetzung mit den magischen Praktiken in der griechischen Antike. Der Bund der Pythagoreer (religiös-philosophische Schule ca. 6. Jh. v.Chr.) bereitete hierfür den Boden. Natürlich muss man auch Denker und Vorreiter wie Platon und Aristoteles nennen, welche durch die Theurgie (wortwörtlich: „göttliches Werk zu tun“) und durch die antike griechische Theologie, philosophische Betrachtungen und Erklärungen erschufen, die man in sehr vielen magischen Systemen und somit auch in der Magie selbst findet. Vokabeln wie „Energie“ oder auch „Psychologie“ – also das „Wirken im Inneren“ und die „Seelenkunde“ – sind hier nur zwei Begriffe, die mittlerweile vollkommen alltäglich geworden sind.
Wenn man dann ein paar Jahrhunderte später schaut, erkennt man, dass es im Mittelalter losging, dass die Magie eine Unterscheidung bekam. Die Ansicht, dass die Magie in zwei Arten unterteilt werden kann, wurde geboren, und es wurde einmal eine göttliche „magia naturalis“ und eine destruktive, teuflische Magie erdacht. Dass hier das Christentum federführend war, dürfte klar sein.
Mit der Zeit entstanden viele Meinungen über das Thema der Magie und es wurden hier und da Definitionen aufgestellt. Jede Definition sollte ein perfekter Erklärungsversuch sein, was jedoch nicht ganz so einfach war. Daher wurde sogar eine komplette „Magietheorie“ entwickelt, in der versucht wurde zu erklären, warum Magie wirkt bzw. warum sie nicht wirkt.
In der heutigen Zeit findet man hier und da die Idee, dass man doch bitte schön die Magie in klare Klassen oder Fächer gruppieren kann. Lieder gibt es hier keinen klaren Konsens denn wenn es um die „Arten der Magie“ geht, gibt es so viele Meinungen, Erklärungen und auch Definitionen, dass es ein undurchdringlicher Dschungel wird.
Zwar hilft es manchmal dem Intellekt, eine gewisse Einteilung zu haben, doch sollte man darauf achten, dass es nicht zu dogmatisch wird.
Wenn man will, kann man die Magie in die „Hohe Magie“ und die „Niedere Magie“ einteilen. Der Unterschied liegt darin begründet, dass die hohe Magie ausschließlich zur Selbstevolution verwendet wird und die niedere Magie zur Befriedigung von Egowünschen. Doch auch wenn diese Unterteilung sehr „schlicht“ ist, birgt sie dennoch Potenzial zur Verwirrung. Nach dieser Vorstellung wäre ein Liebesritual, welches sich auf einen bestimmten Menschen bezieht, eine klare schwarzmagische Arbeit und somit im Bereich der „Niederen Magie“ zu finden. Wenn man einen Menschen liebt, diesen unter Aufwendung von Magie gegen seinen Willen an sich binden will, ist dies eine Manipulation. Doch wenn man allgemein ein Liebesritual macht und den Kosmos bittet, den Partner zu senden, der für einen bestimmt ist, wäre es aus der oben genannten Perspektive eine magische Operation, die man in der Riege „Hohe Magie“ anordnen kann, da es nicht um das Ego geht, sondern um die eigene Evolution, die natürlich begünstigt wird, wenn man „seinen Partner“ bekommt. Man sieht also, dass eine solche Einteilung nicht ohne Makel ist.
Man kann natürlich auch etwas spezifischere Einteilungen machen und die Magie in die Sparten „dogmatisch“, „pragmatisch“ und „experimentell“ einordnen. Hierbei wäre eine dogmatische magische Arbeit eine Ausführung, die sich exakt an starre Grundregeln und echte Dogmen hält, welche unter keinen Umständen gebrochen werden sollen. Die pragmatische Magie hingegen würde in Arbeiten enden, die jede Regel und jedes Dogma umschiffen bzw. außer Acht lassen, sodass im Endeffekt der Ausspruch „Erreiche das Ziel. Egal, wie.“ als primäres Arbeitskriterium zu sehen wäre. Hingegen die experimentelle Magie würde ein Mix aus dogmatischer und pragmatischer Magie bilden, da hier ggf. nur Fragmente verändert bzw. vollkommen ausgetauscht werden. Dies würde aber bedeuten, dass der Magier sich vorher sehr gut bis hin zu perfekt in den anderen beiden Magieklassen auskennen muss. Die Chaosmagie wäre eine betitelte Art der Experimentalmagie.
Zwar wird die Chaosmagie auch gern als vierte Magieart gesehen, doch kann man sie ohne Weiteres als Experimentalmagie deklarieren.
Doch auch bei dieser Triade lässt sich wieder viel Spekulation verarbeiten. Sicher, es gibt dogmatische Rituale, doch viele dieser Rituale sind darauf ausgelegt, dass man durch das Dogma spiralförmig seine Energie anhebt. Man kann es sich so vorstellen, dass es magische Arbeiten gibt, die einen „Selbstenergielevel“ von „5“ benötigen. Diese „5“ (die vollkommen willkürlich ist), ist gleichzusetzen, mit der 5. Etage eines Hauses. Der Auftrag der magischen Operation ist es nun, von der Haustür in die 5. Etage zu kommen, wobei jeder Wiederholung der rituellen Arbeit eine Etage des Hauses bedeuten würde. Aus dogmatischer Sicht müsste man das Ritual nun 5mal machen, um durch eine kumulative Wirkung einen „Selbstenergielevel“ von „5“ zu erreichen. Wer es natürlich „voll drauf“ hat und ein „Supermagier“ ist, kann natürlich versuchen, mit einem einzigen Sprung vom Erdboden, in die 5. Etage zu kommen, und dort durch ein Fenster einzusteigen. Dies ist aber so gut wie ausgeschlossen, dennoch unter gewissen Umständen möglich.
Wenn man diese „Hochhausanalogie“ nun auf die Magiearten anwendet, dann ist das klassische Treppensteigen im Hausflur, hinauf in die 5. Etage, die dogmatische Magie. Das Hochspringen vor der Tür und das Erreichen der 5. Etage durch einen Sprung, wäre dann die pragmatische Magie, wohingegen die experimentelle Magie vielleicht eine lange Leiter organisieren will oder lieber es versuchen wird, in eine der unteren Etagen zu springen, um von dort aus loszulaufen oder sogar jemanden aus dem Haus zu bittet, in die 5. Etage zu gegen, um dort das Ziel stellvertretend zu erreichen. Man könnte dieses Beispiel bis in alle Unendlichkeit fortsetzen, egal, ob es mit sprengen des Hauses und Fall der 5. Etage auf Erdbodenniveau oder ein abseilen aus einem Hubschrauber beschrieben werden würde – Fakt ist, man sieht, an diesem Beispiel, dass eine klare Einteilung nicht so einfach ist, bzw. man bei jeder Einteilung auch Ausnahmesituationen erzeugen kann.
Essenziell in der Magie ist stets, dass sich eine reflektierte und gesunde Skepsis bewahrt, welche durch Erkenntnisse – in Bezug auf geltende Wahrheiten – minimiert oder auch verstärkt werden kann. Ferner sollte man aber auch einen reflektierten und gesunden Glauben haben, dass es Dinge gibt, die die Ratio nicht erklären kann, die aber dennoch real und existent sind.
Da also die verschiedenen „Arten“ oder „Einteilungen“ der Magie in absurde und dennoch nachvollziehbare Analogien enden kann, sollte man vielleicht doch eine Definition anstreben, oder? Wenn man also ein wenig im Internet bzw. in Büchern stöbert, wird man hier und da Definitionen über die Vokabel „Magie“ finden.
Definition 1:
Magie (von altgriechischen μαγεία mageía ‚Zauberei‘, ‚Blendwerk‘), abgeleitet vom Altiranischen "Mager", bezeichnet die Zuordnung von bestimmten Kräften an Gegenstände, Ereignisse oder Lebewesen, die diese normalerweise nicht besitzen. Durch Rituale, Beschwörungen (etwa mittels Zaubersprüchen), Gebete, oder Invokationen versuchen Menschen Einfluss auf diese Mächte zu gewinnen, um sich vor ihnen zu schützen oder sich ihrer Unterstützung und ihres Schutzes zu versichern. Dazu sollen diese Kräfte wirksam auf die Umwelt übertragen werden, um sowohl das eigene als auch das Wollen, Handeln und Schicksal anderer Menschen willentlich zu beeinflussen, was nach naturwissenschaftlicher Betrachtungsweise irrational erscheint. https://de.wikipedia.org/wiki/Magie - am 14.10.15 abgerufen)
Definition 2:
Magie ist die Kunst des eingeweihten Magiers, seinen Willen in einer Weise auf einen beobachteten Ist-Zustand der Umgebung einwirken zu lassen, sodass im Ergebnis ein neuer gewünschter Soll-Zustand beobachtet wird, ohne dass eine direkte Beeinflussung durch rein physikalisch erklärbare Gesetzmäßigkeiten erkennbar ist. (Quelle: http://www.astrolantis.de/blog-schwarze_magie.php - am 14.10.15 abgerufen).
Definition 3:
„Magie ist die Wissenschaft und Kunst, Veränderungen in Übereinstimmung mit dem Willen herbeizuführen.“ (Aleister Crowley; Frater V.D.; Schule der hohen Magie Band 1, ISBN 3-7787-7182-5; Seite 22)
Definition 4:
"Magie ist die höchste, unumschränkteste und göttlichste Kenntnis der Naturphilosophie, fortschrittlich in ihren Arbeiten und wundervollen Operationen durch ein richtiges Verstehen der inneren und okkulten Tugend der Dinge; sodass, wenn wahre Mittel auf den rechten Patienten angewendet werden, dadurch seltsame und bewundernswerte Wirkungen hervorgerufen werden. Daher sind Magier gründliche und fleißige Erforscher der Natur; wegen ihres erlernten Geschicks verstehen Sie es, wie eine Wirkung vorhergewusst werden kann, was dem gewöhnlichen Menschen wie ein Wunder erscheinen soll." (Die Goetia des Legemeton von König Salomon; Aleister Crowley; Magick – Buch vier; Band 2; Teil III, Magie in Theorie und Praxis ISBN: 3-901134-10-7; Seite15)
Definition 5:
„Magie ist die Evolutionstriebfeder des individuellen, bewussten Seins (nicht des Bewusstseins, nicht des EGOs), welches sich, durch den wahren Willen, transformieren, und somit evolutionieren will.“ (von Lysir).
Man findet noch viel mehr Definitionen der Vokabel „Magie“, Definitionen, die zwar viel aussagen, die man aber nicht immer direkt auf eine eigene Situation anwenden kann, bzw. diese für sich vollkommen annehmen kann. Natürlich kann man zusammenfügend sagen, dass Magie dem Gesetz Pars pro Toto (ein Teil [steht] für das Ganze) folgt, dass es gleichzeitig aber mehr als die Summe seiner Teile ist und dass es allein auf die verschiedenen Vorstellungen UND Bewusstseinsebenen des Menschen ankommt, der die Magie anwendet. Da also der Mensch der entscheidende Faktor ist, muss man hier deutlich anmerken, dass die verschiedenen Bewusstseinsebenen nicht „einfach so“ erreicht und erfahren werden können.
Im Gegenteil, denn die Praxis zeigt deutlich, dass man sein rationales Denken durch mentale Techniken kontrollieren muss.
Dies alles bedeutet aber gleichzeitig, dass die Magie etwas absolut Individuelles ist. Jede Definition ist korrekt und jede Definition ist gleichzeitig falsch. Wenn es um Definitionen der Vokabel „Magie“ geht, sollte man im besten Falle eine eigene Definition erschaffen, eine Definition, die individuell, jedoch NUR temporär, gültig ist. Denn genau dies kann man sagen, wenn man eine Quintessenz aller Definitionen sucht. Wer Magie definieren will, muss es für sich tun. Immer UND fortwährend. Denn Magie ist Veränderung. Veränderung ist Evolution und Evolution ist die Bewegung des eigenen seienden Seins. Genau deswegen kann die einzige Definition oder Antwort auf die Frage „Was ist Magie?“ nur lauten: „Magie ist!“, da man mit dieser Antwort alles abdeckt. Jede Arbeit, jedes Erlebnis, jeder Gedanke, jede Handlung, IST Magie. Wenn ich mir einen Regenbogen anschaue und für mich erkenne, dass ich dies magisch finde, dann ist DAS Magie. Wenn ich ein 5 Stunden langes Merkurritual, mit einer 8fachen Wiederholung (also ab in die 8. Etage des imaginären Hochhauses), ausführe und dieses Ritual als „magisch“ betrachte, ist DAS Magie. Wenn ich durch den Wald gehe und einen besonderen Baum sehe, oder ein Eichhörnchen oder irgendein anderes Tier und ich es für mich als „magisch“ empfinde, dann ist genau DAS Magie. Wenn ich in meiner wissenschaftlichen Arbeit vollkommen im Flow bin und ich Erkenntnisgewinne erlebe, die so fantastisch sind, dass mein Biosystem Endorphine produziert, ich diese Erkenntnisgewinne gleichzeitig als „magische Momente“ definiere, ist genau DAS Magie. Alles und Nichts ist Magie. Jeder bestimmt selbst was magisch oder was Magie ist, denn das Essenzielle in der Magie ist stets der Protagonist. Wenn ich nicht bei der Sache bin, kann ich die tollsten Beschwörungsformeln fehlerfrei zitieren, wenn ich nicht einen energetischen Fokus auf meine Energiekörper lege, kann ich die tollsten Meditations- und Yogahaltungen einnehmen, es werden alles nur leere Hülsen sein, die leblos und auch wertlos um mich stehen. Erst der Wille des magisch arbeitenden Menschen belebt die „tote Materie“ und verwandelt alles in … MAGIE.
Diese Magie ist natürlich auch eine transformatorische Arbeit, und wenn man sich wirklich auf diese transformatorischen Arbeiten einlassen will, wodurch auch eine „alternative Daseinsweise“ entsteht, sollte man weit im Vorfeld reflektieren, WAS man wahrlich will und recherchieren, WAS alles physisch und psychisch geschehen kann.
Letztlich ist hier sogar alles möglich, von Selbstverstümmelung bei einer temporären Besessenheit (via Invokation) über Psychosen hinzu Suizidgedanken und geglückten Suizidversuchen. Wer magisch arbeiten will, muss definitiv eine gefestigte Persönlichkeit haben. Die Gefahren, die bei labilen Menschen bestehen, können sich in magischen Arbeiten potenzieren.
Es geht also nicht nur darum, dass man sich vor „realen magischen Gefahren“ – wie parasitäre, destruktive, schmarotzende oder einfach schädliche Energien – schützt, sondern auch darum, dass man ein festes persönliches Fundament hat und an keinen Psychosen, Depressionen, manische Episoden, bipolare Störungen, dissoziative Störungen oder schizotype Störung leidet. Auch Süchte durch Alkohol, Opioide, Medikamente etc. haben in der Magie nichts zu suchen. Nur wenn man „fest im Leben“ steht, sich seiner Selbst bewusst ist und auch sein Leben meistern kann, sollte man sich in die Riege der Magie wagen. Dass man ab und zu mal schlecht drauf und „down“ ist, ist keine Depression, doch wenn man sich medikamentös über den Tag retten muss, sollte man erst einmal dieses Problem reflektieren, erkennen und auflösen, bevor man sich durch die Magie in neue Sphären wagt. Die Praxis zeigt sehr, sehr, SEHR deutlich, dass destruktive Energien exakt die Schwachpunkte des Menschen kennen und genau die „Knöpfe drücken“ können, sodass der Mensch „überraschenderweise“ sehr seltsame und auch untypische Dinge ausführt und vollkommen in seiner Krankheit/Sucht „aufgeht“. Willkommen in der Sklaverei.
Doch was soll/kann man machen, wenn man in einer Meditation, einer Astralarbeit, einem Ritual oder auch beim Einschlafen bzw. in einer Traumphase „Besuch“ von destruktiven Wesen bekommt? Wie kann man sich am besten und auch am effektivsten schützen? Vor allem, wie kann man diese Energien erkennen bzw. verifizieren, um sie letztlich auch besiegen bzw. bannen zu können?
Nun, magischer und ritueller Schutz ist ein essenzieller Bestandteil der eigenen magischen Evolution, sodass man „mit der Zeit“ und mit „wachsenden Fähigkeiten“ sich ein eigenes „magisches Immunsystem“ zulegt. Dies ist gut zu wissen, denn Fakt ist, dass man ohne konkreten Schutz, früher oder später, großen Schaden nehmen wird, Schaden, der im Endeffekt nichts mit der eigenen Evolution bzw. dem Mors Mystica zu tun hat. Moment mal – im Mors Mystica kann ich geschädigt werden? Oh ja. Sehr deutlich, denn es wird alles vernichtet werden, was unnötig (aus der Sicht des höheren Selbst, NICHT aus der Sicht des Egos) ist, sodass man nicht nur finanzielle Schäden, sondern auch physische, psychische und emotionale „Schäden“ (Auflösung einer Beziehung etc.) erleben kann. Man kann sich gegen diese Effekte „nur“ schützen, indem man das Thema des Mors Mystica rechtzeitig auflöst. Das Problem, mit dem Mors Mystica ist es jedoch, dass dieses essenzielle Evolutionswerkzeug stets da ansetzt, wo das Ego „blind“ ist. Das Thema „Mors Mystica“ wird sehr ausführlich und tiefgehend im Kapitel „Der Mors Mystica und andere Tode“ dieser Buchreihe beschrieben. Gleiches gilt auch für die Thematiken des magischen Schutzes, auch hier findet man im Kapitel „Magischer Schutz“, dieser Buchreihe, viele praktische Rituale. In diesem Kapitel soll aber die Theorie erst einmal im Mittelpunkt stehen.
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