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Arbeitsgeräte und Waffen der Magie

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Waffen? Welche Waffen? Muss ich hier etwa jemanden verletzen oder sogar töten? Nein! Das Wort „Waffe“ darf hier nicht in einem theatralischen Kontext verstanden werden. Der Begriff „magische Waffe“ resultiert daraus, dass nun einmal Schwerter, Dolche, Messer, Stäbe, Lanzen und Schilde landläufig unter dem Oberbegriff „Waffen“ zusammengefasst werden können. Leider wird die Vokabel „Waffe“ hier und da in der Literatur dramatisiert, sodass man primär von „magischen Werkzeugen“ spricht. Nun, im Grunde ist dies egal, denn ob man nun „Werkzeug“ oder „Waffe“ sagt, letztlich ist es eine unterstützende, verlängernde, helfende und manchmal auch sogar tragende Symbolkraft, welche vom magischen Protagonisten gezielt verwendet wird. Diese Symbolkraft kann man, oberflächlich gesprochen, als Hilfsmittel oder sogar als „magische Spielzeuge“ deklarieren! Auch wenn bei dem Begriff „magische Spielzeuge“ das eine oder andere Ego nun sich angegriffen fühlt, kann man ohne Weiteres sagen, dass alle Werkzeuge stets nur „Krücken“, „Stützräder“, „Verlängerungen“ oder Requisiten sind. Natürlich, diese Requisiten kann man vollkommen bewusst und gezielt verwenden, doch sind sie ausschließlich „Analogien“, die letztlich wieder für signifikante Energien und Kräfte im bzw. des Kosmos stehen. Da jedes Ritual aber auch immer eine gewisse Dramaturgie besitzt, dienen die magischen Waffen auch als Sinnesanregungen. Hierdurch kann und wird der magische Akt bzw. das rituelle Handeln, symbolisch verdeutlicht! Eine Verdeutlichung ist aber niemals ein Ersatz für eine echte Arbeit, denn das Wichtigste ist und bleibt, der Wille des Magiers!

Das Schöne an dieser Symbolkraft bzw. dieser Verdeutlichung ist letztlich, dass sie auf der einen Seite sehr individuell verwendet werden kann, gleichzeitig aber auch einen universellen Rahmen bietet. Da es eine sehr große Anzahl an „Werkzeugen“ gibt, die alle einen bestimmten rituellen Zweck erfüllen, sollte man zu Beginn erst einmal schauen, was man erreichen will und in welchem magischen Gebiet die Arbeit ausgeführt werden soll.

Sicher, mit meinen magischen Werkzeugen kann ich letztlich die verschiedensten elementaren Kräfte und Energien lenken bzw. sie sogar transformieren. Ich kann einen Schutz definieren, eine energetische Fokussierung oder auch nur eine allgemeine Unterstützung herbeirufen, denn dadurch, dass ich mit materiellen Dingen im Ritual arbeite, kann die Symbolsprache der Arbeitsgeräte direkt in meinem Unterbewusstsein wirken. Ich kann man eigenes Energiesystem sogar darauf codieren, dass die magischen Waffen wie ein „besonderer Knotenpunkt“ in meiner magischen Arbeit erkannt und gezielt verwendet werden können. Dies alles kann ich machen und dennoch ist und bleibt stets der Protagonist das Wichtigste in diesem Ritual. Kein magisches Werkzeug kann den Willen und die Energie des Protagonisten ersetzen, auch dann nicht, wenn ich es in der X-ten Generation aufgeladen habe. Zwar können auch materielle Dinge Energien speichern und fokussiert freigeben, doch verfügen sie ausschließlich über einen begrenzten Vorrat dieser Energie. Als aktiver, magischer Mensch, kann ich auf die Energien des Kosmos zugreifen, welche niemals verebben können. Daher gilt in der rituellen Arbeit, dass die Energien bzw. die Energiekanäle des Magiers, wozu auch die Chakren zählen, harmonisch aufeinander abgestimmt sein müssen, sodass fokussierte Gedanken bzw. „Gedankenströme“ das Garant zur Erreichung und Erfüllung des magischen Ziels werden. Der physische und natürlich speziell die energetischen Körper des Menschen, sind vollkommen ausreichend, alle Arbeitsgeräte energetisch darzustellen. Daher muss man ganz klar sagen, dass man nicht wirklich materielle Arbeitsgeräte benötigt! Alles was man benötigt, wird man in sich selbst finden – alles! Dennoch muss man sagen, dass zu Beginn der magischen Evolution – oder der rituellen Karriere – die materiellen Arbeitsgeräte, einen sehr hohen Unterstützungswert besitzen. Sicher, im Endeffekt sind es alles nur Strohhalme, die einen Ertrinkenden nicht retten werden, doch wenn diese Strohhalme Sicherheit spenden, sodass man sich wieder auf die eigenen Stärken besinnen kann, haben sie auf jeden Fall ihren Zweck erfüllt! Außerdem kann man die magischen Waffen auch wie „Energieakkus“ sehen, sodass man auf sie stets zugreifen kann und sich mit wachsender Verwendung eine Selbstcodierung bzw. ein sympathiemagisches Feld entwickeln kann.

Zwar sollte man keine rituelle Arbeit ausführen, wenn man nicht „ganz auf der Höhe“ ist, doch wie heißt es so schön … „Sag niemals nie!“ Die magischen Waffen können in diesem Fall auch als eine „sinnige Sicherheit“ definiert werden, sodass man auch in gewissen Notfällen (körperliche oder seelische „Erkrankungen“) Rituale ausführen kann, welche durch das Quäntchen Energie der magischen Waffen die Erfolgswahrscheinlichkeit nach oben drückt! Da die magischen Arbeitsgeräte die Aufmerksamkeit des Protagonisten bündeln können, kann man sie daher auch als eine Art „energetisch-materielle Verlängerung“ des Magiers sehen, wobei eine Verlängerung natürlich nicht die eigentliche Arbeit und den bewussten Fokus ersetzen kann.

Was für Werkzeuge gibt es denn nun? Unendlich viele, denn letztlich können alle Gegenstände „magische Werkzeuge/Waffen“ sein! Wie? Alles? Mein Küchenmesser, meine Tasse und mein Staubsauger sind alles Werkzeuge der Magie? Ja! Sie sind es! Im Idealfall wird es keine enge Bestimmung geben, was der magisch arbeitende Mensch, für Werkzeuge verwenden „darf“. Letztlich muss man stets selbst bestimmen, was nun ein magisches oder rituelles Werkzeug ist und was „nur“ Deko oder Krimskrams! Zwar wird sehr gerne propagiert, dass es „essenzielle Arbeitsgeräte“ gibt, ohne die man niemals ein magisches Ritual machen darf, doch ist dies genau genommen Unsinn. Egal, um welches „magische Gerät“ es geht, es sind alles nur Schablonen oder Gerüste, die dem Magier eine Hilfestellung geben können. Letztlich brauche ich nur mich, um ein Ritual auszuführen! Wenn ich aber nun mit materiellen Dingen arbeiten will, kann sie diese mit „Leben“ füllen! Dies bedeutet wieder, dass mein ritueller Kelch auch ein Pappbecher oder eine Tasse sein kann, meine magisches Schwert ein Küchenmesser, und wenn ich keinen Stab habe, dann schau ich, ob ich nicht irgendwo etwas Ähnliches habe. Natürlich kann man hier zurecht sagen, dass man es lieber pompöser und eleganter mag. Ich selbst finde es auch schöner, wenn ich mit einem Kristallkelch, einem geschmiedeten Schwert und einem verzierten Edelsteinstab arbeite, doch … dies ist nur eine persönliche Vorliebe und im Grunde dem Ego zuzuordnen! So gilt stets, dass ich das, was ich verwenden will, mit Leben erfüllen muss, um auch damit arbeiten zu können!

Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn man seine magischen Arbeitsgeräte „toll findet“. Man muss sich einfach darüber im Klaren sein, dass man bei jedem Gebrauch der Werkzeuge, einen aufgeladenen Energiespeicher in der Hand hält. Sicher, im Kosmos ist immer mehr als genug Energie vorhanden und ich muss „nur“ mein Kronenchakra öffnen, um mein System zu fluten, doch können Werkzeuge zu Beginn der rituellen Praxis auch als eine „Hilfsstange“, als „Stützräder“ oder als „Schwimmflügel“ verstanden werden. Man kann sich, zu Beginn der rituellen Praktiken, eine Erleichterung schaffen, indem man sich wortwörtlich an diesen Dingen festhalten kann. Solange man erkennt, versteht und auch akzeptiert, dass mit wachsender Praxis und magischem Fortschritt, die „lieb gewonnenen“ Werkzeuge unnötig werden, kann man ohne Weiteres damit arbeiten. Man sollte nur nicht den Fehler machen und sich einen „Klotz ans Bein“ binden, wenn man sich so auf seine Werkzeuge codiert, dass man wirklich nicht mehr ohne den entsprechenden Reiz, magischen arbeiten kann! Wenn man nur noch seine Energiekanäle öffnen kann, wenn man seinen „Lieblingszauberstab“ in Händen hält, wird man sich echte Blockaden bauen. Diese Blockaden wird man sich selbst tief ins eigene Energiesystem setzen, da man sich darauf codiert (Schlüssel-Schloss-Prinzip), nur dann zu „funktionieren“, wenn der entsprechende rituelle Gegenstand materiell gefühlt bzw. geführt wird! Sollte dies eintreten, verliert man einen Teil seiner Individualität. Da jedoch die Individualität des Menschen in der Magie das A und O ist, muss man stets reflektieren, was man erreichen und wie man arbeiten will!

Natürlich gab es schon immer Rituale und kulturell-religiöse Handlungen, die immens viele „magische Werkzeuge“ verwendeten. Die alten Hochkulturen (Sumerer, Babylonier, Ägypter etc.) z. B. besaßen selbstverständlich bestimmte symbolische Gegenstände, welche in verschiedenen Ritualen verwendet wurden. Man muss es jedoch als einen echten „Showeffekt“ verstehen, welcher sich dann natürlich auch auf den Beobachter bzw. Zuschauer übertragen lässt. Die „alten Magier“ oder „Priester“ wussten natürlich, dass ihr jeweiligen Gönner auch immer etwas für das Auge haben wollten.

Wenn es dann in den verschiedenen Ritualen knallte und stank, konnte man sich sicher sein, dass der jeweilige Herrscher zufrieden mit dem Ritual war. Dies heißt jedoch nicht, dass kein echtes Ergebnis erwartet wurde. Selbstverständlich konnte ein Magier noch so eine tolle Show abliefern. Wenn seine Ergebnisse niemals die versprochenen Anforderungen erfüllten, musste er sich schleunigst verdrücken!

Meine Ausführungen über die „magischen Waffen“ dürfen jedoch nicht falsch verstanden werden. Natürlich, wenn man magisch arbeitet, dann benötigt man nur sich und sein Energiesystem. Doch wenn man sich in einer „magischen“ oder „kulturellen“ Tradition bewegen will, kann man durch diese Gegenstände eine sehr enge Verbundenheit zu den eigenen Ahnen, zu den eigenen Wurzeln des Lebens fühlen, sodass man die rituellen Gegenstände mit einer absoluten Ehrerbietung behandelt. Diese Ehrerbietung kann auch wieder als ein energetischer Fokus verstanden werden, welcher dann wieder wie Gebete, Anrufungen, Wünsche, Zeichen und Symbole zum eigentlichen Ritual gehören. So besitzen die verschiedensten Völker und kulturellen Kreise, individuelle magische Werkzeuge. Aus kultureller Sicht ist es spannend, dass sich mit der Zeit viele Werkzeuge veränderten, bzw. hier und da von anderen Kulturen übernommen wurden – in veränderter oder identischer Art und Weise! Auf der einen Seite war dies eine sehr positive Entwicklung, denn so wurden die magischen Waffen verfeinert und teilweise auch individualisiert. Auf der anderen Seite gab es aber auch wieder einen negativen Beigeschmack, da sich hierdurch ein regelrechter „Werkzeugdschungel“ bildete, der sich nicht nur in kultureller Hinsicht immens unterschied, sondern teilweise schon regional große Divergenzen aufwies. Leider können Divergenzen bei Menschen auch immer Streit und Misshelligkeit auslösen – frei nach dem Motto „Mein Zauberstab ist länger und besser als deiner!“

Dies ist natürlich überflüssig und kontraproduktiv, denn auch wenn es in den verschiedenen magischen Traditionen regelrechte „magische Werkzeuglisten“ gibt, sollte man stets daran denken, dass es sich immer nur um ein Hilfsmittel handelt und man selbst entscheiden muss, welche Werkzeuge man wofür verwenden will!

Die magischen Waffen sind und bleiben stets Hilfsmittel, Requisiten, Krücken, Utensilien, Stützräder oder Schwimmflügel! Mehr nicht!

Doch es ist nicht überraschend, dass viele Menschen, die sich gerade auf einem spirituellen Trip befinden, wild drauflos kaufen und sich überflüssigen „magischen Krempel“ aneignen. Dass sie diesen magischen Firlefanz überhaupt brauchen, ihn meistens nicht energetisch beleben können und ihn noch nicht mal in eine traditionelle oder kulturelle Kategorie einordnen können, wird hierbei meist übersehen. Es werden hier wirklich indianische Friedenspfeifen importiert, damit man in einem hermetischen Planetenritual räuchern kann! Zwar kann man hier immer mit der Folgerung der „Chaosmagie“ argumentieren, wo letztlich alles erlaub ist und jeder funktionierende, individuelle Mix einen Sinn hat, doch kann man davon ausgehen, dass magische Neulinge eher chaotische Magie betreiben und keinen Plan von Korrespondenzen und Analogien der magischen Werkzeuge besitzen. Daher muss man stets daran denken, dass auch der „schönste Zauberstab“, dass „schärfste Schwert“, der „pompöseste Kelch“ und das „größte Pentakel“ nur wertloser Kitsch sind, die maximal das Ego erfreuen werden. Natürlich kann man sich mit „wahren Schätzen“ umgeben, an denen auch wirklich das Ego eine Freude hat, solange man in sich selbst zu 100% weiß, dass ausschließlich der Protagonist das Wichtigste im Ritual ist! Ferner muss der Protagonist seine individuellen Werkzeuge vitalisieren können, sodass diese als Energiespeicher fungieren, auf die man bewusst zugreifen kann!

Heißt das also, dass man besser nicht mit materiellen, magischen Waffen arbeiten soll? Heißt das, dass man dann keine echte Magie betreibt? Nein! Im Gegenteil! Wenn ich für mich weiß, dass ich aus mir selbst heraus alles erschaffen kann, wenn ich meine Rituale ohne materielle Hilfe zum Erfolg führen kann, kann ich mich ohne Weiteres dafür entscheiden, mit materiellen magischen Werkzeugen zu arbeiten! Egal, ob es aus traditionellen Gründen ist (ein schöner gusseiserner Kessel in der Mitte des Kreises) oder aus Gründen, die wirklich aus dem Ego entspringen, die man sich aber erlaubt, weil man einfach Spaß und Freude empfindet, wenn man mit „seinen schönen Arbeitsgeräten“ hantiert.

Daher sollte man die magischen Waffen auch stets mit Respekt behandeln. Wenn sie einmal initialisiert, bzw. aktiviert wurden, sind es „heilige Utensilien“, die der Protagonist durch seinen gezielten Willen konkretisiert hat! Im Extremfall – welcher in meinen Augen definitiv nicht wünschenswert wäre – können die magischen Waffen mit dem Magier eine so innige Verbindung eingehen, dass man sie wahrlich als Teil des Magiers sehen kann. Wenn dann die Waffen von fremden Menschen angefasst oder sogar benutzt werden, kann dies zu energetischen Irritationen führen, die nicht förderlich für eine Fokussierung bzw. für die jeweilige rituelle Arbeit sind. Es kommt natürlich immer auf den Charakter des magischen Menschen an, ob er einen materiellen und individuellen Wert in den Werkzeugen sieht oder ob es ausschließlich Gebrauchsgegenstände sind. Man muss selbst entscheiden, ob man seine Werkzeuge primär nur selbst berühren und mit ihnen arbeiten „darf“ oder ob man diese auch gerne „ausleihen“ will! Auf der einen Seite sind magische Waffen stets tote Materie, die man ohne Weiteres verwenden kann. Auf der anderen Seite können diese aber auch belebt werden und man sollte schauen, wem man diese „lebendigen Dinge“ anvertrauen will! Ich selbst sehe meine Werkzeuge als individuelle Möglichkeiten, mich selbst auszudrücken. Da ich gerne ritualisiere, kann ich es ganz offen sagen, dass es mein Ego freut, wenn ich mit schönen Gegenständen hantiere. Natürlich muss dasselbe Ritual auch auf der Astralebene funktionieren, ohne die materiellen Helferlein und ausschließlich durch den Willen und das Energiesystem des Protagonisten! Ich habe für mich entschieden, dass ich bei einfachen magischen Arbeiten einen goldenen Mittelweg beschreiten werde, auf welchem meine materiellen magischen Waffen ihren Platz besitzen! Wenn es jedoch um Arbeiten geht, die primär astral ausgeführt werden müssen, dann arbeite ich vollkommen ohne meine Werkzeuge und bediene mich Energien, welche im Grunde auch wieder wie „magische Werkzeuge“ zu deklarieren wären! Die Praxis hat mir aber auch gezeigt, dass man sich selbst eine persönliche Freude bewahren sollte, sodass man auch Spaß an bzw. in den Ritualen hat – und hierzu arbeite ich gerne mit „schönen Dingen“!

OK, auch wenn man nun lang und breit erfahren konnte, dass magische Waffen nur Hilfsmittel sind, sind es dennoch Utensilien, die in der Literatur und in der Praxis sehr oft auftauchen. Daher ist es natürlich sinnig, eine Unterscheidung der jeweiligen Werkzeuge auszuführen, sodass man die magischen Waffen nach Genres oder Klassen einteilen kann. Zwar gibt es „universelle Arbeitsgeräte“, die in jeder magischen Tradition vorkommen, doch auch sehr „spezielle“ Arbeitsgeräte tauchen in der Magie immer wieder auf. Da es jedoch unmöglich ist, alle, irgendwie nur denkbaren, Arbeitsgeräte, aufzuführen und diese auch noch ausführlich zu erklären, will ich eine kleine Auswahl treffen, sodass man die universellen Werkzeuge, kurz in Bezug auf ihre magischen Eigenschaften, erklärt.

In der zeremoniellen bzw. rituellen Magie kann man die verschiedenen Arbeitsgeräte grob in drei Kategorien einteilen. Zu nennen sind hier die „kleinen Werkzeuge“, die „großen Werkzeuge“ und die „übrigen Werkzeuge“, wobei es sich wirklich auf die jeweilige Größe der magischen Waffe bezieht. Es hat nichts mit irgendwelchen „Machtfaktoren“ oder „energetischen Leistungen“ zu tun! In diesem Fall geht es einfach um die materielle Größe, um mehr nicht! Hier einmal die Einteilung:

Kleine Werkzeuge“: Athame bzw. Dolch (Element Feuer / Luft), Stab (Element Luft / Feuer), Kelch (Element Wasser), Pentakel (Element Erde), Glocke, Geißel und ein divinatorisches Werkzeug, wie z. B. Kristallkugel, Pendel etc. (Element Äther).

Große Werkzeuge“: Schwert (Element Feuer / Luft), Speer bzw. Stecken (Element Luft / Feuer), Wasserschale (Element Wasser), Schild / Opferschale (Element Erde), Gong, Kessel und ein (großes) divinatorisches Werkzeug, wie z. B. ein magischer Spiegel, (Element Äther).

Übrige Werkzeuge“: Altarlicht / Kerzen / Lampe (Element Feuer), Räuchergefäß, heilige bzw. inspirierte Schriften, Ritualtexte (Element Luft), Besen (Element Wasser / Luft), Altar (Element Erde), Tempel, Robe, magisches Öl, Krone, Lamen (eine Art magisches Wappen, das auf Stoff oder Leder getragen wird), verschiedene Siegel aus Metall und/oder Papier und der Kreis, der als eine Abgrenzung des magischen Raumes bzw. als magische Fokussierung oder Anderswelt gesehen werden kann. Gezogen kann dieser Kreis via Schnur, Draht, Salz oder Mehl sein. (Element Äther).

Moment! Moment! Wieso sind denn einige Waffen verschiedenen Elementen zugeordnet. Warum ist das Schwert denn mal Feuer und mal Luft? Und wenn wir schon dabei sind, es gibt doch noch viele andere magische Werkzeuge, die z. B. im Schamanismus oder im Hexentum verwendet werden? Wie kann man diese denn in diese Trinität einbauen? Kann man das überhaupt oder muss man nicht eher für diese Kategorie eine neue Einteilung treffen? Fragen über Fragen, die jedoch berechtigt sind!

OK, fangen wir erst einmal mit den weiteren magischen Werkzeugen bzw. mit den verschiedenen magischen Gebieten an. Wenn man so will, besitzt jede Form der Magie einen „rituellen Part“, daher kann man, die vorherige Einteilung in kleine, große und übrige Werkzeuge, sehr stark unter dem zeremonialmagischen oder auch unter einen hermetischen Aspekt sehen! In diesem Fall ist aber die hermetische Magie ein Genre, welches viele Parallelen und Schnittstellen mit anderen magischen Traditionen aufweist. Wenn ich jetzt einen Schwenk zum Hexentum mache, werde ich sehr viele Parallelen finden. Gut, dies mag daran liegen, dass die primären Gründer (Gerald B. Gardner, Doreen Valiente sowie Alexander und Maxine Sanders) alle etwas mit der hermetischen Magie zu tun hatten, bzw. sich von diesen teilweise beeinflussen ließen! Ausführliches darüber im Kapitel „Berühmte Magier und magische Autoren“ dieser Buchreihe.

Um nun einmal die verschiedenen Parallelen zu zeigen, will ich kurz eine Übersicht über die Werkzeuge des Hexentums geben und welche „Einteilung“ man hier treffen kann:

Elementare Werkzeuge: Schwert, Athame, Bolinen (Messer mit dem weißen Griff), Zauberstab, Kelch, Kessel, Pentakel, Räuchergefäß, Geißel, Kordeln.

Hilfswerkzeuge: Robe, Altar, Altarlichter, Elementaltäre mit Elementattributen (Federn, Feuer, Wasser, Steine/Erde), Glocke / Gong / Klangschale etc., verschiedene Siegel/Sigillen aus Wachs, Holz, Metall und/oder Papier, Buch der Schatten (magisches Tagebuch).

Wenn man nun jedoch einen Sprung zum Schamanismus macht, welcher natürlich auch zur Naturreligion, wie das Hexentum, gehört, findet man folgende Einteilung bzw. folgende Werkzeuge:

Trommel und Trommelschlägel, Feder (auch als Kopf- bzw. Kleidungsschmuck) bzw. Räucherfedern, Rassel, Steine (egal, ob Kiesel- oder Edelsteine), Pflanzen und Pflanzenteile, verschiedene Amulette (nicht aus Metall; wenn dann muss es „reines Metall“ sein, keine Legierungen), Kettenanhänger und Symbole, die als Kopfschmuck oder an der Kleidung getragen werden, indianischer Tanzstab, Pfeife, Messer und Medizinbeutel.

Die magischen Werkzeuge des Schamanen bestehen stets aus natürlichen Materialien, d. h. es sind Materialien, die in der Natur vorkommen und nicht künstlich (z. B. Plastik, Metall) produziert wurden. Wobei man in Bezug auf schamanische Arbeiten erwähnen muss, dass es hier sehr viele individuelle Abweichungen bzw. Charakteristiken gibt. Dies macht es im Grunde unmöglich echte Sparten und Bereiche zu klassifizieren. So kommt es immer auf die Arbeitsweise des jeweiligen Schamanen an, welches Arbeitsgerät eher ein elementares Werkzeug ist und welches ein Hilfswerkzeug.

Was ist jetzt aber mit den Elementen? Wie kommen da die jeweiligen Zuordnungen zustande? Warum ist denn jetzt das Schwert mal dem Feuer und mal der Luft zugeordnet?

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