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Runeninitiationen – Grundlagen
ОглавлениеRuneninitiationen?! Runen!? Initiationen?! Was sind Runen? Was sind Initiationen? Nun, Runen sind heilige Symbole, es sind Schriftzeichen, Buchstaben, Kommunikationshilfen, Energieträger, Spiegel der Seele und Werkzeuge der eigenen magischen Evolution. Runen tauchen in sehr vielen Bereichen auf, egal, ob es nun Buchstaben und Schriftzeichen einer alten Kultur sind, ob es Glyphen sind, die eine entsprechende Energie transportieren können, oder ob es Symbole sind, die von Menschen gebraucht aber auch missbraucht werden können. Doch die Runen selbst sind, was sie sind. Sie sind weder gut, noch sind sie böse, sodass man hier für sich selbst eine Erklärung und eine Definition finden muss, wenn man sich den Runen öffnen will. So ist das Wort „Rune“ eher als eine Sammelbezeichnung zu verstehen, sodass unter diesem Begriff viele verschiedene Möglichkeiten zusammengefasst werden können. Im historischen und etymologischen Kontext, sind es Schriftzeichen und Buchstaben, die nachweislich verwendet wurden, sodass hier eine verschriftlichte Kommunikationsform ersonnen wurde, die gleichzeitig aber auch zu magischen und divinatorischen Zwecken verwendet wurde. Die Divination, also die Weissagung, erhält hier einen recht hohen Stellenwert. In diesem Fall kann man lapidar sagen, dass man mit der Hilfe der Runen auf der einen Seite zu seinen eigenen Anteilen, zu seinem Unterbewusstsein, Kontakt aufnehmen kann, und auf der anderen Seite kann man sagen, dass man durch die Runen auch Kontakt zu den verschiedenen Gottheiten des nordischen Pantheons knüpfen kann. Genau deswegen sind Runen heilige Symbole, Buchstaben der Vergangenheit, Werkzeuge der Selbsterkenntnis und Selbstanalyse, wie auch der Divination. Es sind individuelle und hochenergetische Möglichkeiten der Transformation, sodass man hier sein Ich und sein Selbst erschließen kann, und letztlich sind es Symbole, die man im energetischen und initiatorischen Sinne zur Selbstevolution nutzen kann. So sind die Runen kraftvolle Dynamiken, die man in spezifischen Ritualen, energetischen Arbeiten und rituellen Handlungen verwenden kann, um hier das eigene magische Erkennen mehr und mehr zu erweitern. Die Runen sind hierbei aber auch Brückenbilder, denn sie öffnen die Verbindungen von der Erde zu den verschiedenen kosmischen Ebenen und Welten. Im Sinne der nordischen Mythologie bedeutet dies, dass die Runen den Menschen befähigen, von Miðgarðr / Middangeard / Middilgard / Midhgard aus zu den Welten Yggdrasils zu reisen, also zu den Welten und Ebenen mit dem Namen Ásgarðr / Asgardhr / Asgard, Vanaheimr / Wanenheim, Ljossalfheimr / Álfheimr / Albenheim, Muspellzheimr / Muspellsheim / Muspelsheim, Jǫtunheimr / Jötunheimr / Totunheimr, Svartálfaheimr / Schwarzalbenheim, Niflheimr / Niflheim und Helheimr / Helheim / Hel. All dies sind die Welten von Yggdrasil, des Weltenbaums, es sind die Ebenen und Welten der Götter, der Wanen, der Elfen / Alben, der Zwerge / Schwarzalben und der Frost-, Eis-, Reif- und Feuerriesen.
Doch auch wenn die Runen einen Kontakt zu den Welten Yggdrasils erschaffen können, sind es dennoch primär terrestrische Energien, die sich speziell auf den Menschen beziehen. In diesem Fall muss man es sich so vorstellen, dass die Runen Schwingungen der Erde sind, die selbst aber aus den höheren Ebenen kommen, sich jedoch im terrestrischen Sinne selbst darstellen, und dem Menschen die Chance bieten den Kreislauf des Lebens und der Existenz zu verstehen. Daher sind die Runen dynamische Wirkprinzipien, die die Evolution des einzelnen Menschen anheben, fördern, ermöglichen und auch beschleunigen können. In diesem Kontext kann man verstehen, dass die Runen eine sehr große Vielseitigkeit besitzen, wobei eine solche Vielseitigkeit auch immer das Potenzial der Schöpfung und der Zerstörung beherbergt. Wenn man mit den Runen für sich arbeiten will, wenn man mit den Runen für sich arbeiten kann, wird man Stück für Stück auf dieses dynamische Potenzial zugreifen können. Im Außen wie auch im eigenen Inneren. So kann jeder Mensch diese dynamischen Potenziale, die Runen, via Initiation in das eigene Energiesystem führen, wo sich die Runen Stück für Stück entfalten werden. Eine Entfaltung bedeutet in diesem Kontext aber auch, dass die gesamte Bandbreite der einzelnen Runen durchlebt werden wird. Man wird sich nicht nur die runischen „Bonbons“ aussuchen können. Wenn man wahrlich die kosmischen Früchte ernten und genießen will, muss man akzeptieren, dass es hier auch Dornen und andere Herausforderungen gibt, denen man sich stellen muss. Die Runen sind hierbei als bedingungslose Naturkräfte zu verstehen. So wie die Natur weder gut, noch böse, noch lieb, noch grollend ist, so sind es auch nicht die Runen. Die Natur ist die Natur, die Runen sind die Runen. Dass hierbei der Überlebenskampf hart, gnadenlos, emotional und brutal sein kann, sollte nicht überraschen. So wie die Natur unendlich viele Facetten hat, Facetten, die lebensfördernd sind, die lebensnehmend sind, so besitzen auch die Runen solche Facetten. Dies muss man erkennen, verstehen, verinnerlichen und auch selbst leben und umsetzen können. Erst, wenn man mit den Runen wahrlich agieren kann, wenn man diese handhaben kann, wenn man sie intuitiv und logisch erfassen und verwenden kann, kann man den Schritt wagen, sich mit den Runen energetisch zu verbinden, eine Symbiose einzugehen, eine Verschmelzung, eine Initiation.
Doch was bedeutet in diesem Fall der Begriff Initiation? Was ist überhaupt eine Initiation? In diesem Zusammenhang muss man sich erst einmal die Vokabel anschauen, sodass man hier eine Übersetzung bzw. eine wortwörtliche Erklärung bekommt. Das Wort „Initiation“ setzt sich aus den lateinischen Wörtern „initium“ (was Anfang bedeutet) und „initiare“ (was anfangen, einführen; einweihen zusammen) bedeutet, zusammen. So kann man also eine Initiation einfach damit erklären, dass hier eine Dynamik aufgegriffen wird, die den Menschen selbst verändern kann.
Wenn man jetzt also ein Synonym, eine Begriffsverwandtschaft oder etwas Sinnverwandtes suchen will, kann man Ausdrücke wie „Aktivierung“, „Anbahnung“, „Anstoß“, „Auslöser“, „Beginn“, „Etablierung“, „Impuls“, „Inbetriebnahme“, „Eröffnung“, „Ingangsetzen“, „Aufnahme“, „Einführung“, „Aufklärung“, „Ausgangspunkt“, „Einweihung“, „Einsetzung“, „Start“ oder „Einleitung“ verwenden. Natürlich muss man bei diesen ganzen Begrifflichkeiten immer schauen, um welche Art Initiation es sich handelt, in welchem Bereich man eine Initiation erhält, wie die Initiation mit einem selbst und in einem selbst arbeiten und agieren wird und wie viel Dramaturgie, Theatralik, rituelle Magie, Energiearbeit und Evolutionsdynamik sich verbinden, um den Menschen, im Sinne der Initiation, einen neuen Anfang zu geben. Da es in diesem Buch um die Möglichkeiten, Kräfte, Energien und Dynamiken der Runen geht, wird man sich vorstellen können, dass die Schwingungen der Runen in das eigene Energiesystem symbiotisch eingesetzt werden, sodass hierdurch der Mensch sich verändern kann. Um nun eine kleine und schnelle Art der „Kurzerklärung“ zu bieten, kann man erst einmal für sich abspeichern, dass das Wort “Initiation“ (bzw. der Begriff „Initiierung“), einfach eine Beschreibung eines Vorganges ist, der eine Einführung in eine Gruppe, in ein Amt, in eine Tätigkeit oder in einen anderen persönlichen Seinszustand beschreibt. Seinszustand!? Was ist denn mit Seinszustand gemeint? Nun, der Begriff „Seinszustand“ ist hierbei sehr bewusst gewählt worden, da man durch die Dynamiken der Runen sein gesamtes Leben Stück für Stück verändern, evolutionieren, erhöhen und letztlich auch Stärken kann. Natürlich ist dieser Begriff sehr hoch und sehr umfassend gegriffen, doch in Bezug auf magische Initiationen, spirituelle Einweihungen und esoterische Erkenntnisse, gibt es so gut wie keine Grenzen. Die Runen werden zwar im magischen Sinne durch ein materielles Ritual übermittelt, doch wirken sie in den Energiekörpern des Menschen, wie auch in den Energiezentren, den Chakren. Hierbei gibt es im Grunde keine Begrenzung und kein Limit. Gerade wenn man sich um die Energiekörper kümmern will, ist es fantastisch, wie stark die Runen das eigene Leben bereichern, transformieren und sogar transzendieren können. Dass das Leben, was man bis dato kannte und geführt hat, sich nach und nach verändern wird, sollte klar sein. Evolution bedeutet Veränderung, Evolution ist das Werkzeug der Transformation und die Transformation bringt die Neubewertung. Wenn man bewusst und vollkommen absichtlich die Runen mit den unteren Energiekörpern verbindet, also mit dem Ätherkörper, dem Mentalkörper, dem Emotionalkörper und letztlich auch dem Astralkörper, wird sich das eigene Leben sehr stark verändern. Dadurch, dass man mit der Hilfe des Ätherkörpers seine Umgebung wahrnehmen, erkennen, verstehen, analysieren und vor allen Dingen auch verändern kann, wird man sein gesamtes Umfeld verändern. Dadurch, dass man mit der Hilfe des Mentalkörpers, seine eigenen Denkstrukturen überarbeiten, transformieren, neu ordnen und ausgleichen kann, werden die eigenen Denkprozesse, die eigene Mentalität, die eigene Lebensmaxime und die grundsätzliche Gesinnung verändert.
Auch hier wird man eine Transformation und einer Transzendenz erfahren. Dies gilt natürlich auch für den Emotionalkörper, denn hierdurch wird man seine emotionalen Energien, Schwingungen, Dynamiken und eigenen Möglichkeiten dem eigenen wahren Willen zugänglich machen, sodass man auch hier wieder eine Transformation und einer Transzendenz erfahren wird. Die magische Wirkweise der Runen wird sich verstärken, wenn man diese, mit der Hilfe des Astralkörpers, anwendet. Da auf der Astralebene das einzige Limit die eigene Kreativität, die eigene Fantasie, die eigene Schöpferkraft ist, wird es hier nichts und niemanden geben, der ein aufhalten kann. Dennoch muss man bedenken, dass es hierbei nicht um eine Machtexpansion geht, die nur dazu dient, das eigene Ego zu forcieren und zu erhöhen. Wer Macht anstrebt, um sich selbst aufzuwerten, seine eigenen Unzulänglichkeiten, seine verräterischen Eigenschaften zu kaschieren, wird gnadenlos durch die Götter und durch die Runen selbst gerichtet, getilgt und bestraft werden.
Initiationen sind wichtig, und jeder Mensch hat schon die verschiedensten Initiationen erlebt. In diesem Fall können es Mutproben in der Kindheit gewesen sein, es kann der erste Schultag sein, es kann die erste Party sein, der erste Kuss, der erste Sex, der erste Streit, der erste Konflikt (verbal oder auch körperlich), die erste Arbeitsstelle, der erste eigene mystische Tod, der Mors Mystica, eine Aufnahme in eine Gruppe, eine energetische Einweihung durch irgendein Prinzip oder durch irgendeinen Menschen in irgendein System oder der Kontakt zu seinen eigenen höheren und niederen Anteilen, die im eigenen Inneren agieren. Dies alles sind Initiationen. Wenn man dies nun auf die Runen münzen will, wird man auch wieder ähnliche Situationen erleben, die in diesem Kontext jedoch durch die Runen ausgelöst wurden. Man wird sich Stück für Stück in eine Meisterschaft hinein begeben, wobei die Initiation nur der Startschuss ist. Man könnte es damit vergleichen, dass die vollständige Initiation in alle 24 Runen des älteren Futharks die erste Minute in der eigenen Meisterprüfung ist. Hierbei ist es egal, ob man eine Meisterprüfung in einem Handwerk macht, ob man eine Meisterprüfung in Bezug auf einen akademischen Abschluss macht oder ob man sonst in irgendeiner Art und Weise eine Meisterprüfung beginnt. Die Initiation der Runen bedeutet also nicht, dass man sofort ein Meister ist. Nein, die Meisterprüfung beginnt damit erst. Und selbst wenn man dann die Meisterprüfung „gemeistert“ hat, ist man noch längst kein Meister. Man ist zwar zugelassen, und man darf auch den Titel „Meister“ führen – egal, ob es nun im Handwerk ist, in einem akademischen Bereich, in einer magischen Tradition (Reikimeister, Meister bei den Freimaurern oder ein Meister einer anderen magischen Linie) oder im Leben selbst –, doch man wird sich erst zu einem wahren Meister entwickeln müssen, durch weiteres Arbeiten, durch eigenes Transformieren und in bewusster Ausübung einer gewollten Transzendenz.
Man muss verstehen, dass man mit der Hilfe der Runen das Leben so meistern wird, dass man versteht, dass das Leben voller Initiationen steckt und dass es in jeder Minute passieren kann, dass man etwas „Neues“ beginnt oder dass man mit einer Situation konfrontiert wird, die letztlich einen neuen „Seinszustand“ bedingt.
Initiationen gibt es letztlich überall und immer, sodass man hier beinahe die Warnung der Magie einfügen kann: „Das Problem der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert!“ Hier muss man dann nur das Wort „Magie“ mit dem Wort „Initiation“ ersetzen, denn auch jede Initiation „funktioniert“. So könnte man beinahe sagen, dass die meisten Handlungen im Leben eine Initiation darstellen. Natürlich gilt dies selbstverständlich für jede Zeitepoche, auch wenn die heutigen Initiationen meistens nicht so gefährlich sind, dass sie auch mit dem Tod des Initianten enden können. Zwar enden auch heute noch viele Mutproben tödlich, doch sind diese nicht organisiert bzw. kulturell ein essenzieller Bestandteil der allgemeinen Gesellschaft, sodass es von der breiten Masse regelrecht verlangt wird.
Doch wie sieht jetzt diese Runeninitiation aus? Wie unterscheidet sich diese, zu anderen Initiationen? Gut, in diesem Kontext müsste ich als Autor des Buches wissen, welche magischen Initiationen der Leser schon erlebt hat. Da ein Buch immer nur eine Momentaufnahme ist, gleichzeitig aber auch nur ein Monolog eines Autors, wird es hierauf keine klare Antwort geben können. Deswegen muss ich hier ein wenig allgemeiner bleiben! So kann man sich erst einmal folgende Fragen stellen, die man mit dem Begriff „Initiation“ verbinden, aber auch erklären kann.
Was ist eine Initiation? Was für Initiationen gibt es eigentlich und welche Unterschiede existieren? Sind Initiationen wichtig in der Magie und sind sie gefährlich? Muss man sich initiieren lassen? Sind alle Initiationen geheim oder gibt es da Besonderheiten, und läuft eine Initiation immer rituell ab, oder gibt es da auch andere Rahmenbedingungen? Wird man immer von einem anderen Menschen initiiert oder kann man sich auch selbst initiieren?
Viele Fragen, doch die Antworten sind relativ einfach! O. K., fangen wir damit an, „die Schleier zu lüften“!
Was ist eine Initiation?
Eine Initiation ist ein energetischer Prozess, der das eigene Leben, das eigene Dasein und die eigene Existenz verändert, wobei diese Veränderungen manchmal direkt spürbar sind, manchmal aber auch eine gewisse Zeitspanne, eine gewisse Linearität benötigen.
Was für Initiationen gibt es eigentlich und welche Unterschiede existieren?
Das Leben macht die besten Initiationen, denn alles ist eine Initiation, da jede Sekunde im Leben eine Veränderung bewirken kann. Dennoch gibt es auch bewusst geführte magische Initiationen, die darauf abzielen, dass autarke und externe Energien in ein bestehendes Energiesystem eingebracht und symbiotisch eingebettet werden, um hier einen transformatorischen und transzendenten Prozess zu beginnen, zu beschleunigen oder auch zu beenden.
Sind Initiationen wichtig in der Magie und sind sie gefährlich?
Ja und ja! Wenn man sich wirklich in der Magie bewegen will, wird man Initiationen benötigen, Initiationen, die das Leben schreibt. Und genau deswegen sind die Initiationen auch gefährlich, da das eigene Leben wieder und wieder geprüft werden wird. Es wird geschaut, wie das eigene Fundament, der eigene Aufbau und möglicherweise auch der eigene Überbau konzipiert sind, und alles, was nicht wirklich der eigenen Existenzaufgabe und den eigenen Lebensaufgaben entspricht, wird vernichtet werden. Genau deswegen sind Initiationen gefährlich. Wenn man an irgendetwas festhält, was alt, überholt, unnütz und belastend ist, wird dieses Etwas vernichtet werden, es wird aus dem eigenen Leben entfernt werden. Dumm ist nur, wenn man an diesem alten, überholten, unnützen und belastenden Etwas festhält, es umklammert, es an sich, ja sogar in sich drückt, da es viel schöner und bequemer ist, in seinen alten Mustern zu verharren. In diesem Kontext wird man Bekanntschaft mit einem kosmischen Nussknacker machen, der so viel Druck auslöst, bis man entweder dieses alte, überholte, unnütze und belastende Etwas loslässt oder bis man vollkommen zerbricht, sodass man nichts mehr bei sich halten kann.
Muss man sich initiieren lassen?
Das eigene Leben fragt nicht danach, ob man Lust, Laune und Zeit hat, eine Lebensinitiation zu erfahren. Das eigene Leben, die eigene Existenz, die eigenen höheren und auch niederen Anteile werden, wenn es dem eigenen Existenzplan und den eigenen Lebensaufgaben entspricht, eine Initiation ausführen. Da kann das menschliche Ego schreien, kreischen, jubilieren, sich freuen, heulen oder lachen, das Ego wird ignoriert werden. Wenn man sich natürlich diese Frage allein im magischen Kontext beantworten will, das bedeutet also, ob man in irgendeine wilde magische Gemeinschaft eintreten will oder irgendeinen wilden energetischen Grad via Initiation erhalten will, dann lautet die Antwort natürlich "Nein!", da man in diesem Fall sich nicht initiieren lassen muss. Doch da eine Initiation immer eine Veränderung ist, muss man reflektieren, ob man sich verändern will. Wenn hier die Antwort „Ja!“ lautet, dann ist die Möglichkeit eine Initiation selbstredend.
Sind alle Initiationen geheim oder gibt es da Besonderheiten, und läuft eine Initiation immer rituell ab, oder gibt es da auch andere Rahmenbedingungen?
Die meisten magischen Initiationen sind zu Beginn, in der Phase ihrer Erschaffung und ihre Erfindung, geheim. Mit der Zeit tauchen sie aber im Licht der Öffentlichkeit auf, was auch nicht schlimm ist. Alle Initiation, die jedoch das Leben vollführt, können überhaupt nicht geheim sein. Gleichzeitig sind sie aber so konzipiert, dass der unwissende Verstand, das Ego des Menschen diese Prozesse nicht als Initiation versteht. Sind also die Initiationen geheim? Ja und nein. Sie sind offen zugänglich, doch sie sind vor einfältigen, dummen, unwissenden und profanen Geistern bzw. Gemütern geschützt. Und genau deswegen läuft eine Initiation immer individuell ab. Sie kann natürlich in einem magischen Rahmen stattfinden, doch wird das Leben selbst die Initiationen nicht unter dem Schauspiel der Magie präsentieren. Wenn man sich natürlich in eine magische Gemeinschaft hinein bewegt, wird man auch eine magische Initiation erhalten. Wenn man unbedingt irgendeinen der unzähligen Reiki-Grade haben will, wird man auch hier eine Initiation im energetischen Sinne erfahren. Und hier wird es dann natürlich auch immer Rahmenbedingungen geben. Dies ist so ähnlich wie eine Klassenarbeit. Auch Klassenarbeiten laufen irgendwie immer ähnlich ab. Eine Initiation kann in diesem Kontext als Klassenarbeit verstanden werden aber auch als Abschlussarbeit und gleichzeitig als Startschuss.
Wird man immer von einem anderen Menschen initiiert oder kann man sich auch selbst initiieren?
Letztlich wird man immer vom Leben, von sich selbst, von den eigenen höheren und niederen Anteilen initiiert werden. Natürlich wird man auch auf Menschen treffen können, gerade im magischen Kontext, die einen initiieren. Doch auch diese dienen eigentlich nur als Kanal, als ausführendes Organ, als Werkzeug des Kosmos. So sind im Grunde alle Initiationen einfach nur Prozesse, die man selbst ausführt. Genau deswegen kann man auch sich selbst initiieren. Es ist jedoch bequemer, einfacher und auch menschlicher, wenn man diese Arbeit auf andere abwälzen kann. Warum sollte man sich die Mühe machen, und selbst beginnen, etwas Initiatorisches zu kreieren? Da es bei der Initiation aber auch immer um eine energetische Transformation und um eine echte Transzendenz geht, wird man hier auf autarke und existenzielle Energien stoßen, die letztlich auch als Werkzeuge der eigenen Initiation fungieren, agieren und dienen.
Und wie sie das jetzt alles in Bezug auf die Runeninitiation aus? Man wird hier von den autarken Energien des nordischen Pantheons initiiert, man wird von den Göttern und Göttinnen initiiert werden, von den Kräften der Welten, den Ebenen, die man im Weltenbaum Yggdrasil findet. Wie letztlich diese Initiationen aussehen werden, wird individuell bleiben.
Fakt ist, dass das Buch so konzipiert ist, dass der Initiant / Aspirant eigenständige Arbeiten ersinnen muss, um letztendlich von den Göttern und Göttinnen voll und ganz angenommen zu werden, sodass diese energetisch in das System des Initianten / Aspiranten eingreifen, um hier transformatorische und transzendente Arbeiten auszuführen, umzusetzen und abzuschließen. In diesem Buch werden dennoch Rahmenbedingungen erschaffen, die man als eine Art der astralen Reise verstehen kann, sodass man hier eine Chance und eine Arbeitsfläche erhält, um sich mit den jeweiligen Göttern auszutauschen. Gleichzeitig werden auch die Grundinformationen gegeben, was die Runen im energetischen und initiatorischen Sinne darstellen, welche Wirkungen sie auf den Menschen haben, und worauf man sich einlässt, wenn man sich wirklich mit den Göttern verbindet. Man muss einfach bedenken, dass eine Initiation die Einführung einer außenstehenden Person (oder eines Aspiranten, eines Anwärters, eines Bewerbers, eines Kandidaten, eines Initianten) in eine „Einigkeit“ (oder auch Gemeinschaft, Kollektiv, Bündnis, elitären Kreis, Genossenschaft, Verbindung, Korps etc.) bezeichnet und beschreibt. So ist die Runeninitiation definitiv ein Aufstieg, ein Aufstieg, der das eigene Ich, das Tagesbewusstsein, in einen anderen persönlichen Seinszustand hebt. Hierbei wird dieser „Seinszustand“ alles Mögliche sein. Egal, ob es nun der Aufstieg vom Kind zum Erwachsen ist, vom Novizen zum Priester oder vom Laien zu einem Spezialisten / Fachkundigen. Letztlich kann man hier auch einfach sagen, dass der Aufstieg aus der menschlichen Ebene (oder vom Menschen) hin zur göttlichen Ebene (oder zu Gott selbst) eine Initiation ist. Eine Initiation ist sogar im Grunde auch der Start eines neuen Projektes, welches von außen in einen gewissen Bestand geführt wird. Das eigene Leben wird sich vollkommen verändern, sodass man wahrlich und inniglich verstehen wird, dass mit der Vokabel „Initiation“, „Einweihung“, „Veränderung“ oder „Aufstieg“ vielmehr gemeint ist, als man in irgendeiner Art und Weise schriftlich ausdrücken kann.
In jeder Initiation werden Aktivitäten oder auch eine Einsatzbereitschaft bzw. eine Entschlossenheit und die eigene Willensstärke geprüft. Dies gilt gerade für die Runeninitiation, erst recht, wenn diese von den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons ausgeführt werden. Wenn man auf die Göttin Hel treffen wird, wird man wahrlich in seine eigene Unterwelt eingeführt werden. Wenn man auf den Gott Odin/Wotan treffen wird, wird man wahrlich in seine eigene Oberwelt eingeführt werden. Wenn man auf den Gott Loki treffen wird, wird man sehr überrascht sein, dass … ach, man wird überrascht sein – das soll reichen!
Initiationen sind immer Prüfungen, und diese Prüfungen werden bei der Runeninitiation sehr individuell sein. Natürlich sind diese Prüfungen rein geistiger Natur, sodass die Initiation von außen betrachtet, nur als ein „Liegen-Auf-Einer-Liege“ / „Sitzen-Auf-Einem-Stuhl“ interpretiert werden kann. Dies ist jedoch ein Irrtum, denn jede Initiation greift auf Energien zu, die im Initianten die verschiedensten Prozesse auslösen können und auslösen werden.
Es geht darum, dass durch das EIGENE Potenzial eine machtvolle Energie, eine kraftvolle Dynamik erzeugt und angeregt werden soll, die die eigenen Möglichkeiten entfesselt. Diese Entfesselung ist gleichzeitig auch wieder eine Verknüpfung mit den eigenen höheren und auch niederen Anteilen. Man wird sich voll und ganz erfahren, ob man will oder nicht. Man wird jede einzelne Facette von sich kennenlernen, ob man will oder nicht. Genau deswegen sollte man sich weit im Vorfeld überlegen, ob man überhaupt mit den Energien der Runen initiatorischer arbeiten will. Für die meisten Menschen ist es mehr als ausreichend, wenn man mit den Runen divinatorisch arbeitet. Doch für eine kleine Handvoll wird es absolut essenziell sein, wenn man sein Leben mit der Hilfe der Runen transformiert und transzendiert. Hierdurch wird man ganz klar eine dynamische Anregung verspüren, eine Anregung, die dadurch ausgelöst wird, dass man mit den Göttern und Göttinnen des nordischen Pantheons zusammenagieren wird. Diese Anregung kann soweit führen, dass der bewusste Geist den physischen Körper temporär verlässt, dass man sich selbst ohne Masken und vollkommen klar und rein anschauen muss. Damit wir uns richtig verstehen, viele Menschen werden daran zerbrechen. Wenn im Vorfeld noch keine Selbstanalyse, noch keine Selbsterkenntnis vollzogen wurde, kann man von Glück reden, wenn die Götter einfach eine nur fortschicken, und man keinen Erfolg in puncto „Runeninitiation“ für sich verbuchen kann. In diesem Fall sei noch einmal auf die Frage eingegangen, ob eine Initiation gefährlich sein kann. Ja, sie ist gefährlich, denn wenn man selbst nicht geistig gefestigt ist, kann man ganz klar in einen Wahnsinn, in eine Depression, in einen Übermut, in eine Hoffnungslosigkeit oder auch in einen Fanatismus abdriften. Hierdurch wird das eigene Leben vernichtet werden. Primär im geistigen und energetischen Sinne, doch auch das physische Leben kann hier gefährdet werden, gefährdet durch die eigenen Taten, durch die eigenen Handlungen, durch das eigene Verzweifeln, sodass man sich weit im Vorfeld darüber klar sein muss, dass eine Initiation in, mit und durch die Energie der Runen nicht auf die leichte Schulter genommen werden soll.
Man muss ganz einfach bedenken, dass die Initiation eine Beendigung und gleichzeitig ein Startschuss ist. Dies klingt vielleicht paradox, da hier „Huhn und Ei“ irgendwie identisch sind, doch wenn man es von außen und in seiner Vergangenheit betrachtet, wird man erkennen, dass durch eine „innere Initiation“ eine besondere geistige Kraft entfacht wurde, die das eigene Umfeld verändert, ja sogar initiiert hat. Man wird hier zu einem „Stein des Anstoßes“. Das eigene Ich wird sich verändern, wie auch das eigene soziale Umfeld. Wenn man sich mit den Runen symbiotisch verbindet, wird dies auch klar und deutlich eine Färbung, einen energetischen Fingerabdruck im sozialen Umfeld hinterlassen, egal, ob es nun die Familie, der Freundeskreis oder die Arbeit selbst ist.
Jede Veränderung, die man in sich selbst erlebt, wird auch auf „die Umfelder“ projiziert werden, sodass man sich physisch und psychisch, wie auch sozial und gesellschaftlich, verändern wird. Man wird sich evolutionieren, wenn man den Druck standhalten kann, man wird sich involutionieren, wenn man aufgrund der Initiation innerlich und äußerlich zerbricht. Und JA, diese Möglichkeit besteht! Immer!
Wie positiv oder negativ dies vom „Umfeld“ - egal, ob es um das eigene Ich oder um das eigene soziale Umfeld geht - aufgenommen wird, steht auf einem anderen Blatt. Hier kann es sehr schnell zu Abwehrreaktionen kommen. Es wird sehr an eine Rebellion erinnern, manchmal sogar an einen Vernichtungsschlag, sodass das eigene physische Umfeld rebelliert, aber auch das psychische Umfeld, denn das Ego hat oft ganz andere Vorstellungen als die eigenen energetischen höheren und niederen Anteile. Zu diesem Schauspiel, zu diesem Tanz, zu dieser Initiation muss man dann aber auch noch die spezifischen Energien der jeweiligen Gottheiten des nordischen Pantheons zählen. Die Runeninitiation es so konzipiert, dass man insgesamt auf 13 göttliche Prinzipien stoßen wird, wobei jeweils von zwölf göttlichen Prinzipien zwei Runen initiatorisch in das eigene Energiesystem eingebracht werden (Zumindest in der Theorie, da die Götter und Göttinnen doch wahrlich eigene Ansichten, Einblicke und Meinungen besitzen), und das 13. göttliche Prinzip wird die 24 Runen aktivieren, vereinen und zu einem wahren und inneren Futhark schmieden.
So werden also die Runen im eigenen Inneren nicht nur eine besondere Wirksamkeit entfalten, nein, durch die Runeninitiation wird man auch seinen wahren Willen kontaktieren können, sodass auch hierdurch eine andere Grundeinstellung zur eigenen „aktuellen“ Inkarnation Einzug halten kann, was wiederum bedeutet, dass man einen innerlichen Zwist austragen muss, da dem eigenen Ego die Veränderungen der Persönlichkeit nicht passen. Dass das soziale Umfeld, die Familie, der Freundeskreis und auch die Arbeit bei einer Veränderung der Persönlichkeitsstruktur rebellieren können, sollte jedem klar sein. Menschen sind nun mal in Muster und feste Abläufe verliebt, sodass eine Änderung hier schon eine Missbilligung nach sich ziehen kann. Wie heißt es so schön: „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier!“ Mit der Hilfe der Runeninitiation wird man jedoch das eigene Tierische gegen das eigene Göttliche tauschen können. Genau dies ist u. a. auch … MAGIE!
Bei der individuellen Handhabung der Magie muss man jedoch selbstkritisch schauen, ob man hier ein Hobby hat oder eher eine Maxime lebt. Im Grunde soll und muss die Magie eine Maxime sein, sodass man selbstverständlich immer selbst schauen muss, welchen Weg man beschreiten will. Ein Hobby ist hier nur ein Zeitvertreib.
Wenn man die Magie aber als Maxime annehmen kann, wenn man sich willentlich hierzu bekennt – bzw. zur Spiritualität oder zur Esoterik – wird man mehr erreichen können, als wenn man nur „ab und zu“ einem Hobby nachgeht. So ist und bleibt das magische Arbeiten immer von der inneren Einstellung des Menschen abhängig, was wiederum verschiedene kausale Ereignisse auslösen kann. Ob man dies nun als Vor- oder als Nachteil verstehen will, ist irrelevant, denn auf den rein energetischen Ebenen, wird in der jeweiligen Initiation alles möglich sein, egal, ob es nun der Fall in die Unterwelt bzw. eine Reise nach Helheim ist, eine Reise nach Asgard oder vielleicht auch eine Reise nach Muspellsheim. Wenn man mit den Runen symbiotisch arbeiten und agieren will, wird man sofort verstehen, dass es wirklich eine große Ehre ist, bzw. eine Ehrung der eigenen Evolutionsschritte. Hierdurch wird man wieder neue Verantwortungen bekommen, ähnlich einer Beförderung.
Beförderung ist hier auch ein passendes Stichwort, denn genau dies sind die geistigen und rein energetischen Initiationen. Man erhält einen neuen Platz bzw. ein neues Aufgabengebiet. Das Dumme ist nur, dass dies dem Ego nicht immer gefällt, denn mehr Verantwortung und mehr Macht bedeuten auch immer größere Aufgaben und mehr Obliegenheiten. Initiationen auf der geistigen Ebenen bzw. der höheren Ebenen, können auch so ablaufen, dass man vom Tagesbewusstsein einfach getrennt bzw. ausgeblendet wird. Genau deswegen gibt es hier geführte Astralreisen, sodass man zumindest die Chance erhält, sich mit Baldur, Freyja, Freyr, Frigg, Gefjon, Heimdall, Hel, Loki, Nerthus, Njǫrðr/Njǫrðr/Njörd, Odin/Wotan, Thor/Donar und Tyr zu treffen und eine Initiation zu erfahren. Eine Chance ist aber kein Garant! Fakt ist, dass es möglich ist, dass man seine Initiation nicht „begreifen“ kann. Wenn man seine Initiierung nicht begreifen / erfassen kann, gibt es hierfür immer treffende Gründe. Man wird vielleicht eine Veränderung bei sich bemerken, man wird erkennen, dass die eigenen energetischen Fähigkeiten verstärkt wurden oder dass man plötzlich Kontakt zu vollkommen anderen Energien erhält – ohne aktiv danach zu suchen. Im Sinne der Runeninitiation könnten es die Riesen, die Albe / Elfen oder die Zwerge / Schwarzalben sein. Hierbei ist es irrelevant, ob man nun zu den Feuerriesen tendiert oder zu den Frost-, Eis- und Reifriesen! Es ist aber auch möglich, dass man wortwörtlich in einen Energiefluss geworfen wird und sehr starke physische Effekte erfährt, die lange Zeit anhalten. Hierbei können auch die realen physischen Sinne verrücktspielen, sodass sich ein energetisches Bild des Stirnchakras „durchsichtig“ über die reale Sicht legt, wodurch man zum Teil echte Halluzinationen hat, wobei diese Halluzinationen für alle fünf menschlichen Sinne zutreffen können, sodass das Stirnchakra nicht nur ein drittes Auge, sondern auch ein drittes Ohr, zweite Nase, Zunge oder Haut ist. Hiergegen kann man sich nicht wehren.
Gerade wenn man mit dem Prinzip Loki arbeiten wird, sollte man sich auf „einiges“ gefasst machen! Wenn alles gut läuft, wird man seinen Alltag noch meistern können, doch wenn dann die Gedanken zur Ruhe kommen können – abends, wenn man schläft – wird man keine Ruhe finden. Wie eine solche Zwangsinitiation abläuft, ist absolut verschieden, und im Grunde nicht zu beschreiben, da es immer auf die Individualität des Menschen UND auf den „Humor“ bzw. den „Arbeitssinn“ der jeweiligen göttlichen Prinzipien ankommt. Tja, und die Göttin Hel ist hier zwar sehr herzlich, aber auch sehr hart und direkt! Fakt ist, jeder Mensch wird in der Runeninitiation andere Dinge und Phasen erleben. Wie positiv oder negativ man dies sehen bzw. deuten KANN UND will, muss jeder selbst entscheiden. Ist es nun eine besondere Ehre, wenn man von Odin / Wotan in den höheren geistigen Ebenen eine Initiation erhält? Diese Frage wird man sich selbst beantworten müssen!
Doch bei allen Möglichkeiten einer Initiation muss man stets reflektieren, ob dies alles überhaupt nötig ist. Ist es wirklich essenziell, dass man sich Energien in das eigene System setzt, um sich zu verändern? Nun, die Praxis zeigt sehr deutlich, dass es mehr als förderlich ist. Im Kontext zu den Runeninitiationen kann man sehr deutlich sagen, wenn man sich selbst mit den Runen verbinden will und verbinden kann, ist es definitiv sinnvoll. Wenn man sich jedoch dann selbstkritisch fragt, ob diese ganzen „Egoquerelen“ und dieser „Initiationswahnsinn“ dazu führen, dass man ein besserer Mensch wird und auch ein besseres Leben führen kann, dann lautet die Antwort ganz klar „NEIN!“. So ist es immer wichtig, hier reflektierend zu agieren denn selbstverständlich kann eine Initiation die eigene Evolution begünstigen. Wenn man will und es geistig, energetisch und intellektuell vermag, kann man auch alles bewältigen. Man wird sich in diesem Rahmen selbst initiieren, denn das Leben wird immer die besten Initiationen selbst ersinnen. Doch es ist selbstverständlich förderlich, wenn man mit magischen Werkzeugen hantieren kann, mit Werkzeugen, sowie die Runen Werkzeuge sind. Mit der Hilfe der Runen kann man eine Kraft finden, eine Kraft, die man in seinem eigenen Inneren verwenden kann, um mehr und mehr sein Leben zu beherrschen und seine Existenz zu verstehen. Man wird mit der Hilfe von Initiationen sich mehr und mehr verstehen und kennenlernen können, wobei hier im Speziellen die Runen sehr hilfreich sind. Hierbei gibt es keine Ausnahme und die jeweilige Initiation bezieht sich immer auf die eigenen „blinden Flecken“ und auf das eigene „innere Dasein“. Es ist dem Leben egal, ob man gute Tage oder schlechte Tage hat, wenn man sich einmal auf die Magie eingelassen hat, wenn man einmal die Verbindungen zu seinen höheren Anteilen etabliert hat, wird man sich verändern, ob man will oder nicht. Hierbei gilt auch, dass man in seinem Leben wieder und wieder Prüfungen durchlaufen wird. Hierbei wird es keine Ausnahmen geben. Die Prüfungen, die man erleben soll, wird man erleben und auch durchleben müssen.
Hier kann man wieder das Zitat von Friedrich Schiller nehmen, das da lautet: „Der Starke ist am mächtigsten allein!“ Dies bedeutet wiederum, dass es nicht schlecht ist, wenn man sich selbst Initiationen erarbeitet, und diese durch die geistige Welt, durch die eigenen höheren und niederen Anteile erfährt. Auf der anderen Seite kann man sich sicher sein, dass das Leben Situationen und Prüfungen bereithält, die in und durch eine Gemeinschaft leichter zu ertragen bzw. zu bewältigen sind. Hierbei würde dann das Sprichwort „Viele Hände, machen der Arbeit schnell ein Ende!“ wieder zur Geltung kommen. Leider ist es in der heutigen Zeit nicht so einfach, Gemeinschaften zu finden, die wahrlich eine Geschwisterlichkeit an den Tag legen. Niedertracht, Neid, Verrat, Geltungsdrang und schnöder Mammon bestimmen die Gemüter der Menschen. Dies gilt auch für magische Gemeinschaften. Es geht nicht darum, dass man gemeinsam lehren und gemeinsam lernen kann, nein, es geht darum Macht an zu häufen, dem eigenen Geltungsdrang zu frönen und sich Kräften auszuliefern, die man weder handhaben noch vollkommen verstehen kann. Es gibt leider nur noch sehr wenige Gemeinschaften, die Ehrlichkeit, Offenheit und Geschwisterlichkeit leben. Daher ist es manchmal wirklich einfacher, sich direkt der geistigen Welt zu verschreiben, doch wenn es dann aber um die Initiationen der geistigen Ebenen geht, sodass auch die eigenen höheren Energiekörper beteiligt und auch eingebunden sind – als Erfinder der Prüfungen, aber auch als Lehrling selbst –, sieht es so aus, dass es wirklich nicht einfach wird und man es auch nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Bei den Initiationen der geistigen Welt gelten andere Spielregeln, Spielregeln, die man letztlich selbst gemacht hat – also seine höheren kosmischen Anteile. Hierbei gilt immer, dass man stets Spieler, Gegenspieler, Spielleiter, Spielerfinder und Statist ist. Bei allen Spielregeln und Bedingungen kann man dennoch sagen, dass sich die geistigen bzw. energetischen Initiationen der höheren Ebenen auch wieder hier auf die reale Ebene auswirken können. Man wird in reale Situationen gebracht, die mehr als lehrreich sind. In Bezug auf die Runeninitiation bedeutet dies, dass man in seinem alltäglichen Leben nach und nach mit allen Runen im energetischen Sinne konfrontiert wird. Natürlich muss man dies alles im metaphorischen Sinne verstehen, denn wenn es zum Beispiel um die Rune Hagalaz geht, wird es nicht einfach so sein, dass man mal eben durch einen Hagelschauer läuft, und die Essenz der Rune verstanden hat. Es wird in diesem Kontext eher so sein, dass geprüft wird, wie das eigene Leben gestaltet wurde, und ob man selbst, bzw. die eigene Ernte, einen kräftigen Hagelschauer überleben würde. Nach und nach wird man alle Runen in den verschiedensten Gegebenheiten kennenlernen. Man wird sich manchmal wünschen, dass man sicherlich einen anderen Weg gewählt hat, denn die Runen sind wie Mutter Natur – unnachgiebig, direkt, unmenschlich, natürlich. Wenn man magisch bewusst agiert, kann man dies zum Glück recht schnell erkennen und alle möglichen „Störfeuer“ – von denen es je nach Art und Weise der Initiation viele gibt – im Vorfeld eindämmen.
Wenn man sich im Vorfeld mit den Runen auseinandergesetzt hat, wenn man versteht, was die Runen alles beinhalten, welche Energien sie darstellen und auch welche Archetypen, wird man sich den jeweiligen Prüfungen der Runen stellen können. Es ist ein Zusammenspiel zwischen Logik und Intuition. Ferner wird man durch die Initiationen der geistigen Welt, vor allem am Anfang, eine gewisse Unabhängigkeit, in Bezug auf Menschen, erschaffen können. Wie schon oft erwähnt, die Runen sind Werkzeuge, Werkzeuge, die man in seinem Inneren verwenden kann, um auch sein Umfeld bzw. sein Leben zu verändern. Diese Unabhängigkeit geht allerdings mit absoluter Selbst-Verantwortung einher, denn natürlich wird man nicht „mal eben“ und aus „Langeweile“ von den höheren Ebenen initiiert. Selbst wenn man Dutzende von rituellen Arbeiten mit den Runen ausführt, wird es nicht so sein, dass die Götter und auch die eigenen energetischen Anteile beeindruckt davon sind, dass man im magischen Kontext mit den Runen schon mal agiert hat. Im Grunde kann man sagen, dass die geistigen bzw. energetischen Initiationen erst dann anfangen, wenn schon viele „alltägliche Initiationen“ erfolgreich zum Abschluss gebracht wurden. So werden die Runeninitiationen eine ganz andere Bedeutung bekommen, wenn man stabil im Leben steht. Wenn man in der Realität nicht mehr ein „Spielball“ ist bzw. wenn man sich nicht von jedem Gegenwind aus der Fassung oder sogar aus der Bahn werfen lässt, werden die Initiationen der höheren Ebenen beginnen. Die Runen werden dann in einer sehr spezifischen Art und Weise das eigene Leben bereichern. Die höheren Ebenen, wozu in diesem Kontext natürlich auch die göttlichen Energien der verschiedenen Ebenen des Weltenbaumes, Yggdrasil, zählen, werden aber erst dann in das Leben des jeweiligen Menschen eingreifen, wenn dieser eine gewisse „Selbst-Verantwortung“ besitzt – man könnte auch lapidar sagen, dass der Mensch nun „magisch erwachsen“ ist. Doch diese „Selbst-Verantwortung“, die natürlich auch wieder eine Erkenntnis des eigenen Ich und des eigenen Selbst impliziert, wird offensichtlich von vielen Menschen abgelehnt. Es wird hier eher eine Vermeidungstaktik gewählt, da eine „Selbst-Verantwortung“ doch viel zu umständlich ist. Man wird immer wieder klar und deutlich erkennen können, dass die meisten Menschen überhaupt nicht begreifen, welche Möglichkeit die Runen implizieren. So werden die Runen meistens im divinatorischen Sinne verwendet, sie werden manchmal dazu verwendet um spannende Binderunen zu formen, wodurch eigene Egowünsche zur Erfüllung gebracht werden sollen. Dass in diesem Fall die Runen aber auch Werkzeuge der Selbstevolution sind, wird meistens verdrängt, da eine Selbstevolution immer Arbeit, Veränderung, Stress und auch Anstrengung bedeutet. Dies mögen die meisten Menschen nicht, da es doch viel einfacher ist, fett, faul, gefräßig und selbstgerecht auf dem Sofa zu hocken, ein wenig zu jammern, die böse Welt für die eigenen Fehlentscheidungen verantwortlich zu machen, um dann in Selbstmitleid zu vergehen. Die Runen besitzen die Macht, dass das eigene Leben vollkommen auf den Kopf gestellt wird.
Wenn sich dann diese „Initiationen“ wirklich im eigenen Leben anbahnen, wenn dann wirklich die Runen in das eigene Leben eingeflochten werden sollen, wird dies auch wieder durch eine Selbst- bzw. Lebensinitiation stattfinden. Doch dies ist vollkommen legitim, denn genau dies ist Magie bzw. genau dies ist eine energetische Initiation. Die Runeninitiationen zeigen eine mögliche Tür, sie bilden die Rahmenbedingungen, die dazu führen können bzw. sollen, dass sich der Initiant selbst durch seine bewusste Selbstinitiation evolutioniert, sodass hier der Weltenbaum, Yggdrasil, in seiner Ganzheit begriffen wird. Natürlich wäre es wünschenswert, wenn eine helfende Hand in Reichweite ist, um Fragen und Probleme gemeinsam zu lösen. Dies ist in magischen Gemeinschaften und bei verantwortungsvollen Meistern auch stets der Fall. Hier liegt die Betonung wieder auf „verantwortungsvoll“, denn jeder, der zu logischem Denken fähig ist, wird erkennen können, dass ein Mensch, der pro Tag über 10 Initiationen verkauft – egal ob Ferninitiationen oder Initiationen bei denen wirklich Meister und Schüler körperlich anwesend sind – definitiv nicht allen Schülern und Aspiranten die gleiche Aufmerksamkeit geben kann. In diesem Fall sind Sparsamkeit und das billigste Angebot falsche Wege. Doch was soll man jetzt machen? Eine Selbstinitiation? Das Buch, welches man hier vor sich hat, ist darauf ausgelegt. Doch dies bedeutet auch, dass man wirklich Arbeit investieren muss, Arbeit in seine eigene Entwicklung. Es wird nicht immer einfach werden, dennoch wird es Früchte tragen, wenn man seinen wahren Willen leben will und leben kann. Wenn man natürlich das Glück hat, auf eine sinnvolle magische Gemeinschaft zu stoßen, auf einen echten Meister der Runen, kann man versuchen auch hier Arbeiten zu erschaffen, die einen initiatorischen Charakter haben.
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