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Samstag, 20. April

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Als er erwachte, war alles wie immer. Vibeke lag neben ihm im Doppelbett und hatte ihm den Rücken zugedreht. Ein ganz normaler Samstag bei der Familie Bang in der Klostergata. Zumindest auf den ersten Blick. Er wollte als Erster aufstehen, einen Blick auf das Thermometer werfen, duschen und dann das Frühstück servieren – vielleicht. So um elf würde sie vorschlagen, in die Stadt zu gehen. Sie würden bei dem Geschäft für Heimbedarf vorbeischauen und sich die neuen Fußbodenmatten ansehen. Danach könnte sie in irgendeiner Boutique einen Frühlingsrock anprobieren und vermutlich nicht kaufen – Vibeke war von der sparsamen Sorte –, während er einen Abstecher zum Kiosk machte, eine Zeitung besorgte und seinen Totoschein abgab. Nachher schlenderten sie meist noch ins Olavsviertel und aßen im Café am Markt jeder ein Sandwich. Wenn sie Glück hatten, saß dort jemand von den alten Freunden, vielleicht sogar vom Schützenverein, Paul und Kristin Mortensen zum Beispiel. Dann fielen die Gespräche nicht schwer.

Doch schon als er seine Hand nach den dunklen Locken ausstreckte, erinnerte er sich. Zog die Hand zurück und schlich sich aus dem Bett. Das Thermometer auf der Schattenseite des Balkons zeigte sechs Grad, und die Sonne schien genauso verheißungsvoll wie am vorigen Tag. Während er duschte, zitterte er ein wenig.

Sie hatten sich nicht gestritten; er hatte ihr vielmehr stumm zugehört und ihrem wirren Redestrom gelauscht, mit dem sie ihrer Frustration Luft machen wollte. Mit einem großen Stein im Bauch hatte er gehört, wie sie sich über ihre Ehe ausließ, über die Leere, die sie empfand, über die frisch erblühte Liebe zum Anwalt Preben Mack, die zum Teil damit zusammenhing, dass Arvid ihr in den letzten Monaten zunehmend entglitten war und sie allzu oft sich selbst überlassen hatte. Nicht bewusst, so glaubte und hoffte sie, aber aus unreflektierter Gleichgültigkeit. Ja, sie nahm bereitwillig einen Teil der Verantwortung auf sich, räumte ein, auch sie sei ein Opfer des täglichen Trotts geworden, habe vergessen, die Initiative zu ergreifen und etwas zu unternehmen, was ihre Beziehung hätte beleben können. Es sei allerdings so, dass sie viel stärker unter dieser Situation leide als er, den es offenbar nicht störe, keine gemeinsamen Erlebnisse mit ihr zu haben. Hatte er sich je Gedanken gemacht, wie einsam sie sich fühlte, nachdem Ola ausgezogen war – allein mit einem Mann, der sich ausschließlich um seine eigenen Belange kümmerte?

Erst als sie ausrief: »Nicht einmal ins Kino gehen wir!«, erwiderte er: »Ist Kino denn so wichtig?«

»Nein, an sich nicht. Aber ich könnte noch so viele andere Dinge anführen.«

»Wir könnten ja morgen ins Kino gehen.«

»Es soll keine Verpflichtung sein, sondern eine Freude.«

Sie hatten natürlich schon früher über dieses Thema gesprochen – tatsächlich unzählige Male –, und immer hatte er eingesehen, wie Recht sie hatte, und sowohl sich selbst als auch ihr versprochen, alles würde besser werden. Reuevoll hatte er Blumen und Konfekt gekauft und geglaubt, damit sei alles wieder in Ordnung. Sie liebten sich doch trotz allem. Waren über zwanzig Jahre verheiratet. Warum konnten sie nicht einfach so weitermachen wie bisher?

Doch dieses Mal hatten ihn ihre Wort weitaus härter getroffen als je zuvor. Etwas Neues und Entscheidendes war plötzlich hinzugekommen: ein anderer Mann. Ein Mann, den er bislang nur als vagen Schatten wahrgenommen hatte, ein unumgängliches Möbelstück an ihrem Arbeitsplatz. Jetzt hatte sich Preben Mack plötzlich zu einem Konkurrenten entwickelt, dem er nicht gewachsen war. Ihr Chef war mehr als eine Bedrohung, er war wie ein Berg, gegen den der Chefarchivar nichts ausrichten konnte. Er stellte alles dar, was Arvid niemals erreicht und worum er sich stets vergeblich bemüht hatte. Wenn er sich gestern Abend nicht zu verteidigen versucht und es unterlassen hatte, über den blonden Angeber mit dem losen Mundwerk und den verheißungsvollen Versprechungen herzuziehen, wenn er Vibeke nicht einfach verdroschen hatte, dann nur deswegen, weil er wusste, dass sie völlig außer sich war und ein fürchterlich schlechtes Gewissen hatte. Er hatte eine ungewohnte Zärtlichkeit für sie empfunden und war drauf und dran gewesen, zu weinen. Aber nur beinahe. Der Stein in seinem Magen hatte ihm so zu schaffen gemacht und tat es immer noch, dass er mehr Mitleid mit sich selbst hatte als mit ihr.

»Ich glaube, es ist zu spät, Arvid.«

Hatte sie gesagt, als er in einem sonderbaren Augenblick der Selbsterniedrigung vor dem Sofa gekniet und seinen Kopf in ihren Schoß gelegt hatte. Da war er es gewesen, der um Verständnis gefleht hatte. Alles würde wieder gut werden, wenn sie ihm nur die Chance gab, ihr seine Liebe zu beweisen.

»Es ist zu spät, Arvid!«

Nachdem sie ihm ihren unabänderlichen Entschluss mitgeteilt hatte, hätte er sie gern geschlagen, doch er wollte sich nicht ein weiteres Mal erniedrigen. Ein weiteres Mal hatte er sein Minderwertigkeitsgefühl in den heimlichen Raum gesperrt, den nur er kannte. Außerdem wusste er, dass sie Recht hatte, dass er zusehends erstarrt war und sich in viel zu hohem Maß mit den Verhältnissen abgefunden hatte. Im Stillen gestand er sich sogar ein, dass ihm ihre Gefühle immer gleichgültig gewesen waren. Oh, dieses schreckliche Wort. Als ob er selbst keine Gefühle hätte! Niemand fühlte und träumte so intensiv wie er, doch ihr war seine Art nicht gut genug. Sie sagte, sie hätte ihm hundert neue Chancen gegeben und jedes Mal habe er Reue und Besserung gelobt – und anschließend wieder alles vergessen. Dennoch solle er sich nicht schuldig fühlen, denn eigentlich habe er nichts richtig falsch gemacht. Sie glaube ihm sogar, dass er sie – auf seine Weise – immer noch liebe. Aber mit Preben könne er es nicht aufnehmen.

Sie hatten das Fischgratin aufgewärmt und getrennt gegessen, und während er in Olas Zimmer saß und fröstelnd ein wenig Zeitung zu lesen versuchte, brachte sie ihm eine Tasse Kaffee. Aus irgendeinem Grund war beinahe alles so wie immer – für eine Weile.

Nach den Fernsehnachrichten hatten sie ein Glas zusammen getrunken und über ihre Unzulänglichkeit nachgegrübelt. Sie packte nicht sogleich ihre Koffer, wie er erwartet hatte, was sie damit erklärte, dass ihr Chef an einem Wochenendseminar teilnähme und sie kaum in seiner Wohnung übernachten könne, wenn er nicht da wäre. Das brachte Arvid ausnahmsweise auf die Palme, der schrie, er denke gar nicht daran, als Ersatzehemann herzuhalten, nur weil es einem skrupellosen Anwalt gerade in den Kram passte. Daraufhin brach Vibeke in Tränen aus und erklärte ein weiteres Mal, dass sie Arvid weder hasse noch verabscheue und dass es eben möglich sei, zwei Menschen gleichzeitig zu lieben.

War es das?

Er hatte vorausgesetzt, dass sie das Bett nicht mehr mit ihm teilen, sondern es vorziehen würde, im Wohnzimmer zu liegen. Doch nachdem es spät geworden war, nach ein paar weiteren Gläschen, huschte sie ins Schlafzimmer und kroch neben ihn unter die Decke. Er unterließ es, sie zu berühren, wollte dies auch gar nicht, wünschte sich nur, sie würde ihn streicheln, sich an ihn schmiegen und um Verzeihung bitten. Ihm sagen, dass sie alles Hässliche – nein, Erschreckende –, das sie ihm gesagt hatte, bereue. So war es früher immer gewesen. Stattdessen merkte er, dass sie nach einer Weile tief zu atmen begann, was ihn verwundert hatte. Wie konnte sie nur schlafen, nach dem, was vorgefallen war?

Merkwürdigerweise war er selbst mit der Zuversicht in Schlaf gefallen, dass sie sich am nächsten Tag wieder versöhnen würden. Er wollte sich besondere Mühe geben und ihr das Frühstück machen; das mochte sie.

Dennoch zitterte er unter der Dusche. Nicht weil das Wasser zu kalt gewesen wäre, sondern weil er wusste, dass sich der Abstand zwischen ihnen in einen Abgrund verwandelt hatte; vielleicht gerade weil sie die Frechheit besessen hatte, sich neben ihn ins Bett zu legen. Herrgott, wie konnte sie sich nur so verhärten? Während er sich abtrocknete, vergoss er ein paar Tränen. Begriff, dass es jetzt ums Ganze ging. Er fasste den Entschluss, das Frühstück zu ignorieren, am Flussufer spazieren zu gehen, erst zurückzukommen, nachdem sie aufgewacht war, und ihr unmissverständlich klar zu machen, dass er kein Waschlappen war, der sich alles gefallen ließ. Das war es wohl, was ihm fehlte: die Fähigkeit, sich unmissverständlich auszudrücken. Jeder andere Ehemann hätte seine Frau ordentlich durchgeprügelt, um danach eine Bar aufzusuchen und seinen Frust mit mindestens fünf Gläsern Whisky hinunterzuspülen. Er hingegen, Arvid K. Bang, hatte sich alles stillschweigend angehört, als ob es völlig in Ordnung wäre, dass sich seine Frau einen Liebhaber besorgt hatte und ihn verlassen wollte. Hatte ihn die Mitteilung nur gelähmt, oder teilte er in Wahrheit ihre Auffassung, dass es sich nicht lohne, um eine in Routine erstarrte Beziehung zu kämpfen? Oder war er schon so abgestumpft, dass er sich an die vielen schönen gemeinsamen Stunden nicht mehr erinnern konnte? War er ihrer Beziehung genauso überdrüssig wie sie? Nein und nochmals nein. Er freute sich noch jeden Abend, wenn sie nach der Arbeit nach Hause kam, auch wenn er schon lange damit aufgehört hatte, sie aus diesem Grund zu umarmen und zu küssen. Vibeke strahlte so viel Wohlbehagen und Sicherheit aus. Ihr konnte er alles erzählen, was sich in seinem Kellerarchiv ereignete. Sie hatte immer ein offenes Ohr für ihn.

Noch gestern Morgen war er mit seinem Dasein zufrieden gewesen. Warum konnte sie es nicht auch sein? Jeder war doch schließlich für sein eigenes Wohlbefinden verantwortlich und konnte dies nicht von anderen einfordern. Er selbst war so fröhlich wie immer zu Arbeit gegangen, hatte sich auf das bevorstehende Wochenende und auf die Möglichkeiten gefreut, die der morgige Tag ihm bieten würde: zunächst das späte Frühstück, der Einkaufsbummel in der Stadt, Gespräche mit bekannten und unbekannten Menschen, der Besuch des Cafés, das Ausleihen eines Videothrillers für den Abend, der Heimweg, der sie bei Sonnenschein über die Brücke führte, die Fußballspiele im Fernsehen, der obligatorische Milchreis am Samstag, später Kaffee und Kuchen, den sie in der Stadt gekauft hatten. War dies etwa keine angenehme Art, seine Zeit zu vertreiben?

Doch, natürlich, aber Vibeke war das nicht genug.

Manchmal opferte auch er seine Zeit, ließ den Schützenverein sausen und begleitete sie auf sterbenslangweilige Ausstellungen ins Kunstindustriemuseum. Und mehrmals hatte er versucht, die wichtigen Bücher zu lesen, die sie ihm vorgeschlagen hatte, obwohl ihm Actionthriller lieber waren. War es nicht immer so gewesen – ohne dass sie gedroht hatte, ihn deswegen zu verlassen? Während ihrer Verlobungszeit hatte er aus seinen Interessen nie einen Hehl gemacht; damals waren sie sogar ins Lerkendalstadion gegangen und hatten Rosenborg Trondheim angefeuert. Nein, der eigentliche Grund für ihren Ausbruchsversuch war natürlich, dass der widerwärtige Preben Mack, der ihn um einen halben Kopf überragte, beschlossen hatte, seinem Charme freien Lauf zu lassen. Er konnte nicht akzeptieren – wenn er auch zur Not ein wenig Verständnis aufbrachte –, dass Menschen hin und wieder Versuchungen erlagen. Dass er nicht heftiger reagiert hatte, lag daran, dass der Schock nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen war. Denn tief in seinem Inneren existierte ein weiterer verborgener Raum, ein geheimer Platz, der in ihm die Sehnsucht auslöste, ganz allein zu sein; auch der Neid auf Ola spielte eine Rolle, der sich abgenabelt hatte und – abgesehen von seinem Studium – völlig frei über seine Zeit verfügte. In dem Brief, den sie gestern von ihm bekommen hatten, betonte er, wie wohl er sich in Bergen fühle und dass es ihm nichts ausmache, dass sein Studiendarlehen den Lebensstandard ziemlich einschränkte. Vibeke und er hatten ihre Etagenwohnung beinahe abbezahlt. Sollte es so weit kommen, dass sie die Hälfte des Wertes einforderte, würde er sich immer noch eine Unterkunft leisten können, die seine bescheidenen Ansprüche befriedigte – eine kleine Wohnung, in der zumindest niemand auf ihm herumhackte und er kein schlechtes Gewissen haben musste wegen all der kleinen Versäumnisse, die sie ihm permanent vorwarf.

Aber würde er diese verlockende Einsamkeit auf lange Sicht aushalten?

Der Morgenspaziergang an der frischen Luft tat ihm gut. Nachdem er eine Weile am Fluss entlanggegangen war, blieb er vor der Nidarøhalle stehen, befand sich auf dem nassen, bleichen Rasen, auf dem gerade die letzten Schneereste geschmolzen waren, und betrachtete die Enten, die schnatternd am Ufer standen. Hier, wenige hundert Meter von ihrem Wohnblock entfernt, bekam man buchstäblich Abstand zu den Dingen. Der Gedanke an ein Zerbrechen seiner Ehe kam ihm ganz und gar unsinnig vor. So etwas geschah heutzutage zwar vielen, aber doch nicht Vibeke und ihm. Und genauso verhielt es sich mit seinem Sparkonto. Beide Dinge waren fast gleichzeitig eingetreten und beide erschienen unwirklich.

Wenn er nach Hause kam, wollte er die Gardine beiseite schieben, ein klärendes Gespräch suchen und Vibeke die faire Chance geben, ihre Entscheidung zu überdenken. Sie würden sich wieder versöhnen, wie so oft zuvor, und dann würde er ihr von der Fehlbuchung erzählen, die ihn für eine Weile in den Glauben versetzt hatte, sie seien um 200 000 Kronen reicher.

Vielleicht konnten sie, als Dank für ihre Ehrlichkeit, sogar mit einer kleinen Belohnung rechnen, wenn er sich am Montag an den Postbeamten wenden und auf den Fehler aufmerksam machen würde.

Nachdem er ein paar Worte mit einem Mann gewechselt hatte, der seinen Dackel spazieren führte, machte er sich auf den Heimweg, grüßte Frau Pedersen im Treppenhaus freundlich und schloss seine Wohnungstür im zweiten Stock auf.

Vibeke war bereits angezogen und stand mit einer Zigarette in der Hand am Balkonfenster.

»Du bist mir vielleicht einer!«

»Was meinst du?«

Die Hand mit der Zigarette deutete auf den Fernsehsessel, auf dem eine kleine blaue Kunststoffmappe lag, die ihm sofort bekannt vorkam. Eigentlich ließ er sie nie offen herumliegen, doch die gestrigen Ereignisse hatten ihn aus dem Gleichgewicht gebracht und seine Gewohnheit vergessen lassen.

»Waren wir uns nicht einig, dass du für maximal zweihundert in der Woche spielst?«

Ihre Stimme war unkenntlich, eiskalt und bitter. Vom flehentlichen Ton des gestrigen Tages war nichts übrig geblieben. Arvid spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht schoss; aus Scham und Wut trat er von einem Bein auf das andere. Sie hatte ihre Nase in seine Totounterlagen gesteckt und festgestellt, dass er in den letzten Wochen mehr Geld verspielt hatte, als er jemals gewonnen hatte.

»Da habe ich jahrelang beharrlich in den Aktienfonds eingezahlt, und du handelst einfach auf eigene Faust und verspielst unsere halben Sommerferien!«

Er blieb stehen und fummelte an der Mappe herum, während er das Gewicht auf den anderen Fuß verlagerte.

»Genau wie bei all deinen anderen tollen Hobbys, für die du das Geld aus dem Fenster geschmissen hast: die idiotischen Versandeinkäufe, die Verluste auf der Trabrennbahn, die Videokamera, die du nie mehr benutzt, die Stereoanlage fürs Auto, die unzähligen sinnlosen Rubbellose, das Handy, das nicht funktioniert, die Ray-Ban-Brille, die du kaputtgemacht hast, die Fußballjahreskarte ...«

Sie vergaß kaum etwas, ließ an seinen finanziellen Transaktionen kein gutes Haar und erinnerte ihn unaufhörlich daran, wer von ihnen mehr Geld zum gemeinsamen Haushalt beisteuerte.

Als Arvid endlich zu einer Erwiderung ansetzte, merkte er, wie zögerlich seine Worte kamen, obwohl ihm mehr als genug auf der Zunge lag: »Sommerferien? Bildest du dir etwa ein, du könntest beides haben? Soll ich etwa mit dir in Urlaub fahren und die Sache mit deinem verdammten Chef nur als Spaß betrachten?«

Das hatte gesessen, er spürte es. Sie nahm einen tiefen Zug. Als sie den Rauch ausstieß, zitterten ihre Lippen.

»Glaubst du etwa, ich lasse mir alles gefallen?«, fügte er hinzu. Er wusste, dass ihm als Ehemann bitteres Unrecht geschehen war, und ballte unwillkürlich die Hand, die nicht um die Mappe fasste. Paff! Er hätte sie auf der Stelle erschießen können.

Aber Vibeke gab sich keinesfalls geschlagen. Nachdem sie ihm erklärt hatte, dass aufgrund von Preben an gemeinsame Sommerferien selbstverständlich nicht zu denken sei, sagte sie ihm, sie habe natürlich an ihren Anteil des Feriengeldes gedacht. Von diesem Moment an gab ein Wort das andere, und so stritten sie eine halbe Stunde lang, ehe sie sich in Olas Zimmer einschloss und er sich an die Spüle klammerte, weil er glaubte, sich übergeben zu müssen.

Weiße Spuren

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