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Was brauche ich?

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Ich brauche ein geeignetes Boot. Und da es mich störte, dass ich auf dieser langen Strecke wie üblich beim Rudern rückwärts-vorwärts-fahren müsste, fragte ich mich, ob es nicht die Möglichkeit gab, vorwärts schauend zu rudern. Ich fand heraus, dass im Seemuseum in Kreuzlingen ein Boot mit Vorwärtsrudertechnik stand, entwickelt von einem Schweizer Bootsbauer. Das schaute ich mir an. Ich habe auch versucht, Kontakt mit dem Hersteller zu bekommen. Das hat aber nicht geklappt. Bedenklich schwer war die Mechanik, die fünfzehn Kilogramm wog. Und dann konnte ich mir auch nicht vorstellen, wie diese in ein anderes Ruderboot eingebaut werden könnte.

Da ich grundsätzlich ein eigenes Ruderboot haben wollte, schaute ich mir schon im Januar 2009 in Berlin am Müggelsee ein leichtes Freizeitruderboot an. Das hatte aber keinen Stauraum und sah auch nicht wellentauglich aus.

Im Internet suchte ich nach weiteren Herstellern und stieß dabei auf einen Bootshändler in Königswinter bei Bonn. Der bot ein norwegisches Ruderboot der Marke Hasle an, das speziell für Wanderfahrten entwickelt wurde. Es hat Stauraum und ist wellentauglich, allerdings wiegt es neununddreißig Kilogramm. Mit dem Inhaber, Herrn Behr, machte ich einen Termin aus und besah mir dieses Boot im März 2009.

Herr Behr konnte mir alle Fragen so beantworten, dass ich sicher war, mit diesem Boot kann ich die Tour machen. Er beantwortete mir auch meine Fragen zum Rudern auf dem Rhein. Seine Kernaussage war: »Regeln beachten, auf Schiffsverkehr achten und losfahren.«

Bei der Bootswerft Empacher in Eberbach bei Heidelberg nahm ich ebenfalls im März 2009 an einer Werksführung teil, um mehr über den Bootsbau und die Eigenschaften eines Bootes zu erfahren.

Ende März bestellte ich das Hasle-Boot samt Rollsitz und Ruder mit Holzgriffen. Nach Aussage von Herrn Behr greifen diese die Hände weniger an und deshalb gibt es auch weniger Schwielen.

Den Anhänger zum Transport des Bootes bestellte ich bei Firma Schick in Stuttgart. Es ist ein Harbeck-Anhänger, bis zu einer Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometer fahrbar.

Mehrere Wochen bearbeitete ich meine Streckenplanung. Erst suchte ich geeignete Karten. Für die Strecken, für die es keine Karten gab, suchte ich Reisebücher für Wasserfahrten in motorgetriebenen Booten. Zusätzlich kaufte ich Fahrtenbücher für Radtouren an den Kanälen, auf denen ich fahren würde. Natürlich auch den Deutschen Wanderruderführer. Zusätzlich noch einen Kanuführer für Deutschland. So ausgerüstet ging ich an die Streckenplanung. Als ich meinem Bruder Gottfried die Fahrstrecke zeigte, meinte er, so was würde er auch gerne mal machen. Allerdings nur mit dem Fahrrad, nicht im Boot.

Das Hasle-Boot holte ich mit dem Harbeck-Anhänger Anfang August 2009 bei Behr in Königswinter ab. Erst jetzt bekam ich die Möglichkeit, Boot und Hänger in einer Scheune in Kochertürn bei Neuenstadt unterzustellen. Aus Platzmangel war eine Unterbringung im Ruderclub erst ab Juli 2010 möglich.

Ich gab meinem Boot den Namen Schwalbe und bestellte ein Schild mit Bootsnamen, meinem Namen und Adresse von mir. Das ist Vorschrift für jedes Schiff, wenn es auf Deutschlands Wasserstraßen fährt.

Im September 2009 bin ich mit meiner Schwalbe in Berkenbrück zum ersten Mal gerudert. Ich war sehr nervös, als ich einstieg. Und ich strahlte vor Freude, als ich spürte. wie gut das Boot lief.

Auf nach Berlin!

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