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Der Start war für den 18.07.2010 geplant. Am 15.07.2010 wurde vor dem Bootshaus gegrillt. Gesprächsthema war meine Rudertour. Von Elmshorn waren Ruderer da, die ebenfalls am 18.07.2010 Richtung Mannheim rudern wollten.

Mit Heidi vereinbarte ich, dass sie jeden Tag eine SMS bekommt, in der ich mitteile, wo ich bin, wie weit ich gefahren bin usw. Dieses »Rudertagebuch« soll dann im Clubreport veröffentlicht werden.

Am 17.07.2010 habe ich das Boot beladen. Es hat in Bug und Heck verschließbare Luken, in die ich Zelt, Schlafsack, Rettungsweste, Kleidung, Kulturbeutel und Essensvorräte verstaute. Dabei wurde möglichst alles Kleinere in Seesäcke gestopft. Es konnte ja Wasser überkommen oder bei Regen alles nass werden. Getränke, Bootshaken, Becher zum Wasserschöpfen und Bootswagen wurden in den Fußraum des Bootes gelegt.

Heute ist der 18.07.2010. Gottfried holt mich in Botnang ab. Er ist allein. Ich bin etwas enttäuscht, da ich fest damit rechnete, dass seine Frau und Tochter mitkommen. Wir fahren über die Pragkreuzung zum Ruderclub nach Bad Cannstatt.

Um 10 Uhr will ich starten. Zuerst wird ein gesteuerter Vierer ins Wasser gesetzt, dann Peter im Einer, dann ich und zuletzt der Achter. Alle drei Boote wollen mich bis zur Schleuse Hofen begleiten. Ich warte im Wasser und bin sehr angespannt.

Ich denke an meine Freundin in Berkenbrück. Und ich weiß, Michaela fiebert mit, dass alles gut klappt. Sie machte mir wiederholt Vorschläge, wie ich die Reise besser und auch leichter gestalten könnte. Zuletzt meinte sie, ich könne ja den ersten Tag durchhalten und dann überlegen, was ich mache. Für sie ist eine Bootsfahrt, schon allein wegen dem kleinen Rollsitz, unvorstellbar.

Jetzt rücke ich meinen Spiegel am Käppi zurecht. Damit kann ich die Fahrzeuge, die vor mir fahren, rechtzeitig sehen. Nervös greife ich nach meinen Skulls. Aber nicht richtig. Mit der Folge, dass sich die Schwalbe nach nicht mal fünfzig Meter mit dem linken Ruder fast in einem eisernen Begrenzungspfosten verfängt.

Na, das geht ja gut los. Ich steige ins Boot und greife nicht richtig nach den Skulls. Ja, ja liebe Ruderkameraden, ich höre euch deutlich grummeln: »Ob das gut geht?« – »Allein den Rhein runter.« – »Allein in die Schleusen.«

Obwohl, als ich mir vorstelle, in wenigen Minuten unter der Aubrücke durchzufahren und dann in vier Wochen in Berlin sein zu wollen, geht mein Puls ganz schön hoch.

Jetzt schaue ich auf die drei Boote, die mich begleiten und konzentriere mich darauf, die so oft in den letzten Wochen gefahrene Hausstrecke bis Hofen in mich aufzunehmen. Unter der Aubrücke durch, rechts danach die Auwiese, links voraus das Restaurant direkt am Wasser, bei dem wir ab und zu etwas tranken oder aßen, rechts den Durchlass zum Max-Eyth-See, über mir der Max-Eyth-Steeg – eine Fußgängerbrücke –, danach die Einfahrt in die Schleuse, rechts Wassersport Center mit Anlage für Sportboote und Ausstiegstelle für den Stuttgarter Kajak-Club.

An der Schleuse Hofen werde ich herzlich verabschiedet mit einem dreifachen »Hipp, Hipp, Hurra« und allen guten Wünschen für meine Tour. Das ist schön!

Wiebke, Thomas und Axel begleiten mich beim Umtragen an der Bootsschleppe in Hofen. Schleusen geht nicht, weil gerade entgegengesetzt zwei oder drei Sportboote in der Schleuse sind. Axel tritt in Socken auf Glassplitter. Trotzdem geht er weiter mit auf dem Weg zur anderen Seite und hilft beim Einsetzen in das Unterwasser. Ich bedanke mich und bin dann allein auf der Strecke.

Auf nach Berlin!

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