Читать книгу Die Jungfrau von Orleans - Friedrich Schiller - Страница 10

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[19]Erster Aufzug

Hoflager König Karls zu Chinon

Erster Auftritt

Dunois und Du Chatel.

DUNOIS.

Nein, ich ertrag es länger nicht. Ich sage

Mich los von diesem König, der unrühmlich

435Sich selbst verlässt. Mir blutet in der Brust

Das tapfre Herz und glühnde Tränen möcht ich weinen,

Dass Räuber in das königliche Frankreich

Sich teilen mit dem Schwert, die edeln Städte,

Die mit der Monarchie gealtert sind,

440Dem Feind die rost’gen Schlüssel überliefern,

Indes wir hier in tatenloser Ruh

Die köstlich edle Rettungszeit verschwenden.

– Ich höre Orleans bedroht, ich fliege

Herbei aus der entlegnen Normandie,

445Den König denk ich kriegerisch gerüstet

An seines Heeres Spitze schon zu finden,

Und find ihn – hier! umringt von Gaukelspielern

Und Troubadours, spitzfind’ge Rätsel lösend

Und der Sorel galante Feste gebend,

450Als waltete im Reich der tiefste Friede!

– Der Connetable geht, er kann den Greu’l

Nicht länger ansehn. – Ich verlass ihn auch,

Und übergeb ihn seinem bösen Schicksal.

DU CHATEL.

Da kommt der König!

Die Jungfrau von Orleans

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