Читать книгу Die Jungfrau von Orleans - Фридрих Шиллер, Friedrich von Schiller - Страница 12

ERSTER AUFZUG

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Eilfter Auftritt

Der Herold zu den Vorigen

KARL. Was bringst du, Herold? Sage deinen Auftrag.


HEROLD. Wer ist es, der für Karin von Valois,

Den Grafen von Ponthieu das Wort hier führt?


DUNOIS. Nichtswürdger Herold! Niederträchtger Bube!

Erfrechst du dich, den König der Franzosen

Auf seinem eignen Boden zu verleugnen.

Dich schützt dein Wappenrock, sonst solltest du —


HEROLD. Frankreich erkennt nur einen einzgen König,

Und dieser lebt im engelländischen Lager.


KARL. Seid ruhig, Vetter! Deinen Auftrag, Herold!


HEROLD. Mein edler Feldherr, den des Blutes jammert,

Das schon genossen und noch Lieben soll,

Hält seiner Krieger Schwert noch in der Scheide,

Und ehe Orleans im Sturme fällt,

Läßt er noch gütlichen Vergleich dir bieten.


KARL. Laß hören!


JOHANNA (tritt hervor). Sire! Laß mich an deiner Statt

Mit diesem Herold reden.


KARL. Tu das, Mädchen!

Entscheide du, ob Krieg sei oder Friede.


JOHANNA (zum Herold).

Wer sendet dich und spricht durch deinen Mund?


HEROLD. Der Briten Feldherr, Graf von Salisbury.


JOHANNA. Herold, du lügst! Der Lord spricht nicht durch dich.

Nur die Lebendgen sprechen, nicht die Toten.


HEROLD. Mein Feldherr lebt in Fülle der Gesundheit

Und Kraft, und lebt euch allen zum Verderben.


JOHANNA. Er lebte, da du abgingst. Diesen Morgen

Streckt' ihn ein Schuß aus Orleans zu Boden,

Als er von Turm La Tournelle niedersaß.

– Du lachst, weil ich Entferntes dir verkünde?

Nicht meiner Rede, deinen Augen glaube!

Begegnen wird dir seiner Leiche Zug,

Wenn deine Füße dich zurücketragen!

Jetzt Herold, sprich und sage deinen Auftrag.


HEROLD. Wenn du Verborgnes zu enthüllen weißt,

So kennst du ihn, noch eh ich dir ihn sage.


JOHANNA. Ich brauch ihn nicht zu wissen, aber du

Vernimm den meinen jetzt! und diese Worte

Verkündige den Fürsten, die dich sandten!

– König von England, und ihr, Herzoge

Bedford und Gloster, die das Reich verwesen!

Gebt Rechenschaft dem Könige des Himmels

Von wegen des vergoßnen Blutes! Gebt

Heraus die Schlüssel alle von den Städten,

Die ihr bezwungen wider göttlich Recht,

Die Jungfrau kommt vom Könige des Himmels,

Euch Frieden zu bieten oder blutgen Krieg.

Wählt! Denn das sag ich euch, damit ihre wisset,

Euch ist das schöne Frankreich nicht beschieden

Vom Sohne der Maria – sondern Karl

Mein Herr und Dauphin, dem es Gott gegeben,

Wird königlich einziehen zu Paris,

Von allen Großen seines Reichs begleitet.

– Jetzt Herold, geh und mach dich eilends fort,

Denn eh du noch das Lager magst erreichen,

Und Botschaft bringen, ist die Jungfrau dort,

Und pflanzt in Orleans das Siegeszeichen.


(Sie geht, alles setzt sich in Bewegung, der Vorhang fällt)


Die Jungfrau von Orleans

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