Читать книгу Der Schritt in den Abgrund: Redlight Street #173 - G. S. Friebel - Страница 8
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ОглавлениеWie gut sie sich doch an alles erinnern konnte! Als wäre es erst gestern gewesen und nicht vor knapp zwei Jahren. Oder war es schon hundert Jahre her? Als sie Uli Oker kennenlernte, war die Welt voller Sonne und Glück gewesen. Angelika hatte gar nicht gewusst, dass man so empfinden konnte. Ganz plötzlich war er in ihr Leben getreten. Und sie hatte ihn angebetet. Damals hatte Uli sie nur ausgelacht, in die Arme genommen und gesagt: »Du bist ein Dummerchen. Ich glaube, du kennst das Leben noch gar nicht. Was ich tue, das ist doch normal. Angelika, so herrlich ist nur unsere Liebe, wir beide zusammen. Verstehst du? «
Nein, zuerst hatte sie nicht verstanden und Angst gehabt, es würde plötzlich aufhören. Aber es hörte nicht auf, jedenfalls damals noch nicht. Sie war siebzehn Jahre alt gewesen und Verkäuferin in einem großen Warenhaus. Den Uli hatte sie in einer kleinen Tanzbar kennengelernt, in die sie mit einer Freundin gegangen war. Er hatte an der Theke gestanden, groß, schlaksig und mit lustigen Augen. Das Hübscheste an ihm war sein Lachen gewesen. Den ersten Abend hatten sie miteinander vertanzt. Uli Oker war Angelika sofort aufgefallen. Sie war eben anders als die anderen Mädchen in der Tanzbar: grüblerisch, vorsichtig, nicht so ausgelassen. Und dann auch ihr Äußeres: Sie zog sich noch niedlich an, nicht so unglaublich komisch und zugleich verwahrlost. Sie war ein richtiger Lichtblick, und als er sie dann kennenlernte, verliebte er sich sofort in sie. Gleich am ersten Abend bat er, sie nach Hause bringen zu dürfen. Ihre Freundin hatte nur gelacht »Stille Wasser sind tief! Und du sagst, du hättest bei den Jungen keine Chancen.«
Damals war sie richtig verwirrt gewesen und hatte nicht gewusst, wie sie sich verhalten sollte. Uli erzählte ihr, er wäre noch Student und müsse ein paar Jahre die Schulbank drücken.
Aber seine Eltern waren begütert, und er brauchte sich sein Studium nicht durch Arbeit zu verdienen. Er lebte schon seit einem Jahr in dieser Stadt und besaß eine kleine Wohnung, nichts Gewaltiges, wie er sich ausdrückte, aber eben sein eigen. Und ein Auto hatte er auch. Aber das erfuhr sie erst später. Zunächst hatte er sie zu Fuß nach Hause gebracht.
Angelika ging an seiner Seite und dachte: Wenn er glaubt, ich bin so leicht zu haben, dann irrt er sich. Er soll sich nicht einbilden, bloß weil er mir eine Cola ausgegeben hat, könnte er mit mir tun, was ihm beliebt.
Uli ging brav an ihrer Seite und fragte nur: »Ist es noch sehr weit?«
»Nein, wir wohnen hier in der Siedlung. Dort drüben. Und jetzt will ich mich verabschieden.« Sie blieb bewusst unter einer Laterne stehen.
Uli sah ihr kleines, rundes Gesichtchen und konnte sich ihre Gedanken vorstellen. Er nahm ihre Hand und sagte leise: »Sehen wir uns mal wieder?«
Unnötigerweise hatte ihr Herz wahnsinnig geklopft.
»Warum nicht! So groß ist die Stadt auch wieder nicht«, hatte sie hastig geantwortet.
»Ich meine, können wir uns morgen nicht wieder treffen. Angeli?« Er kürzte ihren Namen schon ab.
»Ich weiß nicht«, gab sie zögernd zurück. »Und jetzt muss ich gehen.«
»Gute Nacht!«
Sie ging hastig davon. Er hatte noch nicht mal versucht, sie zu küssen. Das Mädchen dachte: Ich bin ihm also gleichgültig. Und es fühlte, wie es wieder traurig wurde. Eigentlich war sie ja immer ein wenig traurig. Aber heute, unter den Jugendlichen, hatte sie für eine Zeit mal alles vergessen
können. Doch jetzt war es wieder da, das Leben.
Eigentlich konnte sie sich noch nicht einmal beklagen. Wenn man die Eltern fragte, würden sie sagen: Aber wir tun doch alles für unsere Kinder. Sie sind gut gekleidet, bekommen gutes Essen, und einmal im Jahr fahren wir in Urlaub. Was wollen sie denn noch mehr?
Es stimmte schon: Mutter wie Vater arbeiteten sich in der Fabrik ab und hatten es zu diesem Siedlungshäuschen gebracht. Früher hatten sie in einer Wohnung in der Innenstadt gelebt, da war die Mutter nur stundenweise arbeiten gegangen. Doch als dann die Kinder größer geworden waren, Angelika war gerade zehn Jahre alt gewesen, da hatten sie dann zu bauen begonnen. Das Geld reichte natürlich nicht mehr, und so musste sie den ganzen Tag arbeiten, und wenn sie dann abends nach Hause kam, war sie müde. Der Haushalt lastete ja auch auf ihren Schultern.
Angelika war also ein Schlüsselkind. Und weil sie so still war und nie etwas sagte, so fragte man auch nie, ob es ihr recht war oder nicht.
Sie hatte all die Jahre unter diesem Leben gelitten. Und dazu lebten die Eltern nicht miteinander, sondern nebeneinander. Vater ging sonntags in die Kneipe oder auf den Fußballplatz. Die Mutter stürzte sich auf die Wohnung oder schlief sich aus. Die Kinder hatten still zu sein. Ja, sie hatten alles, brauchten nicht zu hungern und waren auch nicht schlecht gekleidet; aber ein wirkliches Heim besaßen sie auch nicht. Angelika fröstelte innerlich. Als Kind hatte sie nicht gewusst, wonach sie sich sehnte. Sie war nur still und einsam gewesen. Freundinnen durfte sie auch nicht mit nach
Hause bringen. Die brachten nur Schmutz. Sie war im Grunde genommen ein sehr armes Mädchen. Aber in dem Viertel, in dem sie wohnten, handelten und dachten alle so. Und als die schlimmsten Schulden abbezahlt waren, wurden ein neues Auto, neue Gardinen und ein Farbfernseher gebraucht. Man wollte in nichts den Nachbarn nachstehen. Sie sollten nur nicht denken, das könnte man sich nicht leisten.
Der Bruder arbeitete schon, und eines Tages verließ sie auch die Schule. Sie war eigentlich eine gute Schülerin gewesen, der Lehrer hatte sie immer gefragt: »Willst du nicht auf die Realschule gehen? Sogar das Gymnasium könntest du schaffen, Angelika, wenn du nur willst.«
Sie hatte ihn nur mit ihren traurigen Augen angesehen und nichts gesagt. Die Eltern gingen nie zu den Versammlungen in der Schule. Es gab ja so viele Kinder, um die man sich als Lehrer kümmern musste. Und wenn das Kind selbst nicht wusste, was es wollte ...
So wurde Angelika aus der Schule entlassen, machte eine Lehre als Verkäuferin und war dann nach zwei Jahren angestellt worden. Sie war fleißig und gefällig. Im Kreise der Kolleginnen lernte sie dann eine ganz neue Welt kennen. Hier waren auch verheiratete Frauen, ältere und jüngere, und die erzählten natürlich auch von zu Hause. Angelika konnte das nicht begreifen, sie schienen in einer ganz anderen Welt zu leben als sie.
Abends kamen die Männer und holten sie ab. Sie sorgten sich um ihre Frauen und waren nett zu ihnen. Und auch die jungen Mädchen hatten einen Schatz und freuten sich auf die Feierabende.
Lisa, die junge Verkäuferin, sagte: »Du musst nicht so böse vor dich hin blicken. Da hat ja keiner Lust, dich kennenzulernen.«
»Tu ich das denn?«
»Aber ja!«
Sie sortierten Waren ein.
»Kommst du heute mit? Ich gehe in die kleine Tanzbar. Das ist richtig schick, ehrlich!«
Angelika dachte: die Eltern haben beide Spätschicht, dann ist es im Haus leer und trostlos.
»Ja«, sagte sie zögernd. »Aber ich kann nicht tanzen.«
»Das macht doch nichts, Angelika! Das lernst du schnell. Ehrlich.«
»Wirklich?«
»Ja!«
Sie hatte den ganzen Tag an diese Einladung denken müssen, und dann waren sie hingegangen. In der Tür hatte sie einen Riesenschreck bekommen. So viele Menschen in einem Raum, das musste doch scheußlich sein! Und sie kannte ja niemanden.
Lisa schob sich einfach weiter. Und da hatte sie plötzlich eine Cola in der Hand und tanzte mit einem Jungen. Es ging tatsächlich, und sie musste unwillkürlich lachen. Ja, und dann war dieser baumlange Mensch aufgetaucht und die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben.
Jetzt war sie in ihrem Zimmer und musste daran zurückdenken. Und merkwürdigerweise sah sie ständig das Gesicht dieses Mannes vor sich. Er war älter als die anderen Jungen gewesen und auch anders, aber vielleicht nur, weil er eben Student war.
Am nächsten Morgen fragte Lisa im Geschäft. »Na, wie war’s? Was habt ihr noch getrieben?«
Angelika sah sie erschrocken an. »Was willst du damit sagen?«, stammelte sie.
»Nun, ihr seid doch so früh verschwunden? Ihr habt euch doch die ganze Zeit miteinander amüsiert, da darf man doch wohl noch fragen, oder?«
»Ich musste nach Hause, denn meine Eltern kamen bald. Er hat mich nur nach Hause gebracht.«
Lisa sagte: »Anschließend war er noch im Schuppen.«
Angelika fühlte einen Stich im Herzen. Aber dann mussten sie an die Arbeit gehen und sprachen nicht mehr darüber. Für Angelika war jetzt alles anders. Sie träumte von ihm, rief sich alles in die Erinnerung zurück. Warum? Selbst konnte sie sich diese Frage nicht beantworten.
Der Feierabend kam heran. Alle hatten es ziemlich eilig, fortzukommen. In der Regel wurden sie schon vor dem Geschäft erwartet, oder dann daheim. Angelika hatte es nie eilig. Die stille Wohnung erwartete sie wie immer, wenn die Eltern Spätschicht hatten. Während sie sich anzog, dachte sie: Wenn ich einmal Kinder habe, dann werde ich alles anders machen. Dann werde ich für meine Kinder da sein, sie werden mich immer fragen können und nicht bis zum Abend warten müssen. Wenn wir nicht das Haus hätten, dann wären wir vielleicht viel glücklicher, weil wir alle mehr Zeit füreinander hätten.
Einmal hatte sie den Eltern gegenüber eine Andeutung gemacht, aber diese hatten sie nicht verstanden und nur gesagt: »Freu dich, du hast ein Heim. Eines Tages gehört es dir, ein Stück davon natürlich. Wir arbeiten doch nur für euch, was willst du denn noch?«
Seit sie nicht mehr in der Schule war, wusste sie es besser. Nein, die Eltern arbeiteten nicht für die Kinder, sondern für die Nachbarschaft. Allzu einfach denkende Menschen glaubten, darin ihr Lebensglück zu finden.
Langsam schlenderte sie die Straße entlang. Wenn die Geschäfte in der Innenstadt ihre Tore schlossen, dann lag dieses Viertel fast wie ausgestorben da, und es wartet darauf, dass am Morgen all die fleißigen Leute wiederkamen und die Straßen mit Leben füllten.
»Hallo, warum so eilig?«, hörte sie neben sich eine Stimme.
Angelika drehte sich um und sah fassungslos in die nussbraunen Augen des Mannes von gestern. Sie grinsten sie an. »Na, ist das eine Überraschung?«
Ihr kleines Gesicht wurde glühendrot.
»Aber...« stammelte sie.
»Ich hab gestern deine kleine Freundin gefragt, wo du arbeitest, Angeli, und sie hat es mir gesagt. Weißt du, ich wollte dich wiedersehen und es nicht dem Zufall überlassen.«
Sie war noch immer vollkommen verwirrt. Er hatte auf sie gewartet!
Munter schob er seinen Arm unter den ihren. »Hast du noch Zeit, oder musst du gleich nach Hause?«
»Nein«, antwortete sie schwach.
»Nun gut. Was hältst du von einem Besuch in der Eisdiele? Ich lade dich ein. Dort könnten wir miteinander plaudern.«
Das Mädchen nickte.
Uli ging voran. Wenig später saßen sie an einem der kleinen Tischchen. Sie war noch immer verwirrt. Er bemerkte es und er ließ sie erst einmal in Ruhe, plauderte belangloses Zeug, und manchmal musste sie sogar über ihn lachen.
»So gefällst du mir besonders gut«, sagte er neckend.
Wieder wurde sie verlegen. Er schaute sie groß an, dann meinte er erstaunt. »Sag' mal, bist du noch nie mit einem jungen Mann ausgewesen?«
»Nein!«
»Du bist wirklich eine kleine Seltenheit, Angeli. Weißt du das?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Ich werde mich um dich kümmern, Kleine. Du bist wirklich sehr nett. Ich bin schon lange auf der Suche nach einem netten Mädchen. Und ich glaube, Angeli, wir werden wohl zusammenpassen, was meinst du?«
»Ich weiß es nicht.«
»Nun lassen wir uns einfach gleiten. Irgendwie wirst du es schon merken. Und wenn nicht, dann sagst du es mir einfach, und alles ist in Ordnung. Ich bin modern eingestellt, weißt du? Mit mir kann man über alles reden. «
Dieser Satz prägte sich bei Angelika ein, und er sollte einmal von großer Bedeutung sein. In diesem Augenblick sah sie ihn nur groß an.
»Das hat mir noch nie jemand gesagt.«
»Aber es ist so wichtig, dass man miteinander spricht«, sagte der Student. »Weißt du das denn nicht?«
Sie blieben nur kurz in der Eisdiele, dann machten sie einen Stadtbummel, spazierten durch den kleinen Park und setzten sich schließlich auf eine Bank. Uli zündete sich eine Stummelpfeife an und plauderte mit dem jungen Mädchen. Er war nicht überheblich und schulmeisterte sie auch nicht. Uli war ein netter junger Mann, der das Leben so nahm, wie es sich ihm bot. Er mochte die Kleine wirklich. Diese aufdringlichen Mädchen, die sich gleich am ersten Abend einem jungen Mann an den Hals warfen und somit auch ins Bett, die hasste er. Sie waren alle leer und hohl, fand er. Und er plauderte gern, nahm Anteil an allem. Angelika hörte zu und staunte. Sie war auch nicht dumm. Wenn es ihre Zeit erlaubte, dann las sie viel. Zwar hatte sie nicht viele eigene Bücher, aber sie ging regelmäßig in die Bücherei. Uli staunte über ihr Wissen, das sich aber nur schwer aus ihr rauslocken ließ. Auf einmal sagte er: »Du hast ja eine perfekte Meinung vom Leben und so weiter, das hätte ich dir gar nicht zugetraut.«
Sie lächelte schwach.
»Ach, ich weiß schon, was ich will. Aber wissen und tun, darin besteht halt ein gewaltiger Unterschied, weißt du?«
»Nun, du brauchst wirklich nicht dein Licht unter den Scheffel zu stellen. Ich freue mich, dass ich dich kennengelernt habe. Gestern war einer meiner seltenen Glückstage.«
Wieder rieselte es ihr kalt und heiß den Rücken hinunter.
»Ich muss jetzt nach Hause.«
»Warum? Hast du denn nicht freien Ausgang? Ich meine, die anderen Mädchen kümmern sich in deinem Alter nicht mehr um die Familie.«
»Möglich«, sagte sie ruhig. »Aber ich habe zu Hause zu tun. Wir alle müssen im Haushalt mithelfen. Meine Eltern arbeiten. Ich habe ihnen auch nicht gesagt, dass ich heute später komme.«
Sofort erhob er sich.
»Schade, ich wär gern noch länger mit dir zusammengewesen. Lässt es sich nicht einrichten?«
Sie schaute ihn an, und allmählich wurde ihr Blick unbefangen. Wenn er anfangs sie schmunzelnd betrachtet hatte, war ihr Blick hastig zur Seite gerutscht.
»Samstag«, sagte sie zögernd. »Da hab ich nur bis Mittag im Geschäft zu tun, da könnte ich mich schon freimachen.«
»Das ist übermorgen.«
Sie lächelte wieder.
»Gut.« Dann gingen sie Seite an Seite. Er begleitete sie bis zur Siedlung. An der Ecke blieb er stehen und nahm ihre Hand.
»Bis bald?«
»Ja!«
Dann trennten sie sich. Angelika fühlte sich elend. Ihr Innenleben war in Aufruhr geraten. Sie wusste nicht was sie von dieser Sache halten sollte. Wenn sie Lisa hörte, dann erzählte die ganz andere Dinge von ihrem Freund. Uli schien sie wie eine Oma zu behandeln. So dachte sie jetzt, obwohl sie sich gestern gesagt hatte: Wenn er versucht mir zu nahe zu kommen, dann kann er etwas erleben. Heute war sie traurig, dass er so einfach fortging.
Zu Hause erzählte sie nichts. Sie war immer schweigsam, und so fiel es gar nicht auf, dass sie jetzt mit ihren Gedanken woanders war.
Am nächsten Abend, am Freitag, stand er wieder am Hinterausgang. Sie lächelte und gab ihm die Hand.
»Ich wollte dir nur guten Tag sagen, ich habe heute nicht sehr viel Zeit. Ich muss noch zur Uni. Abendvorlesung, weißt du? Aber bei morgen bleibt es doch? Ich hole dich mit dem Auto ab. Und dann fahren wie ein wenig raus, ja?«
»Ja!«
Wieder brachte er sie nach Hause.
An diesem Abend überlegte sie sehr lange, was sie morgen wohl anziehen sollte. Lisa sagte immer: »Du bist viel zu spießig. Du musst dich flotter anziehen.«
Sie hatte Jeans, aber die waren gewaschen und nicht geflickt. Sie trug auch immer einen schicken Pulli, den sie selbst gestrickt hatte, oder auch eine Bluse. Vielleicht sah Uli sie auch lieber schicker? Aber sie hatte eben nichts anderes. Ihr Gehalt war ziemlich mager, und außerdem musste sie den größten Teil daheim abliefern, mit der Begründung: Du bekommst ja dann von uns auch mal die Aussteuer; und außerdem ist ja auch das Haus da.
Angelika hatte sich nie dagegen aufgelehnt, hatte alles still hingenommen. Der Bruder war da schon anders, aber er war ja auch ein Junge. In ihrer Familie galt noch keine Gleichberechtigung. Mutter und Tochter arbeiteten, während Vater und Sohn sich's gemütlich machten.
Resigniert schloss sie ihren Schrank. Er musste sie so nehmen, wie sie war.