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Kapitel 2 Der Beginn einer langen Reise

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Auf einem alten Kahn. Klare Sicht, der Hafen verschwindet hinter dem Horízont. Ein blasses Blau – der grundlose Himmel, tiefer als der Ozean. Die See ist ruhig. Ein tiefes Blau. Schimmernd. Die Sonne scheint – ein Weiß, welches unerträglich für das Auge ist. Jennifer Brel nimmt das alles wahr. Es vermischt sich, diese Stimmung, mit Erinnerungen. Sie lehnt an der Reling, hört auf das Stampfen des Schiffes, schaut hinab, an der Bordwand entlang, auf das Wasser und dann, als sie des Rostes gewahr wird, der wohl schon Jahrzehnte an dem Frachter nagt, holt sie Papier und Bleistift.

Es ist heiß in der Kabine.

Wieder draußen bringt die beständige Brise Kühlung, lässt die Blätter des Notizblocks sanft flattern. Die Sonne brennt unablässig auf der Haut, sie merkt es nicht und wird dafür mit einem Sonnenbrand bezahlen. Sie schreibt:

HYPERION

Das Schwierige ist einen Anfang zu finden –

weil es keinen Anfang gibt.

Das Schwierige ist ein Ende zu finden –

weil es kein Ende gibt.

Was ist das alles?

Ich wusste es – einst,

ich glaubte es zu wissen.

Die Gefühle waren damals lauter,

ich wagte sie zu leben, so viele –

Ich weiß nicht, war ich es?

Vertrautheit damit, weißt du, kenne ich nicht,

bis auf eine Ahnung, dass es sie gibt.

Ich sah es an jeder Ecke des Hafens,

an jeder Ecke der Stadt,

meine vergebliche Sehnsucht: Paare, Verhandlungen.

Liebe ist nichts, ein Augenblick bloß, der immer währt – Glück.

Liebe ist alles, ein Augenblick, der immer währt – Schmerz.

Und jenseits des Schmerzes ist es Hoffnung.

Ich weiß es, ich fühle es –

Es ist unendlich stark, unendlich schwach.

Ein Hauch von >>>>Ja<<<< wehte vorbei.

Erinnerst du dich?

Was für ein schöner Duft!

Ich, bin keine Gefahr für dich.

Ich war, durch dich – geheilt.

Du, bist keine Gefahr für mich.

Ich will mehr von dir.

Ich rannte die Straße entlang, zum Hafen,

wo es mich entführte, die Sehnsucht, auf das Meer hinaus.

Dort draußen jetzt.

Es gibt nur mich, das Licht, das unendliche Blau

und Gedanken,

im Glitzern des Wassers, die mir widersprechen.

Das Schwierige ist nicht einen Anfang zu finden –

weil es keinen Anfang gibt.

Das Schwierige ist nicht ein Ende zu finden –

weil es kein Ende gibt.

Das Schwierige ist zu verstehen –

was nicht verstanden werden kann.

Ein großes Glück, dass es beides gibt,

im Leben eines Menschen.

Das Endliche, mit all der Schönheit,

das Unendliche, mit all der Kraft.

Beides lebt, beides bewegt sich,

durch den Raum,

der den Menschen ausmacht.

Das Endliche – wie eine Seifenblase,

wie ein Luftballon – wie ein Spiel.

Das Unendliche –

eine lautlose, innere, äußere, immerwährende Entfaltung –

überall und zugleich.

Wie der Tod, den ich nie erfahren werde (Schmerz),

wie die Liebe, die ich nie erfahre.

Und doch ist beides da, so unmittelbar, zum Greifen nah.

Im Reich der Träume

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