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EINLEITUNG

„Viele Wege führen nach Rom.“ – Rom ist in unserem Fall die erfolgreiche Behandlung einer Angststörung, einer Angst, die unser Leben, unsere Gesundheit, unseren Alltag und unsere sozialen Kontakte stört.

Manche Wege führen über die Angst-Mauer, andere nicht. Der Ansatz des Westens ist es, gegen die Angst direkt vorzugehen, der Ansatz des Ostens ist es, den Körper und den Geist so zu stärken, dass die Angst verschwindet. Dabei nutzt der Osten die Angst als Wegweiser, um zu verstehen, was Körper und Geist benötigen.


„Der Zweck heiligt die Mittel.“ – Wenn es in Rom brennt und man schnell in die Stadt muss, ist der direkte Weg über die Mauer oft der beste. Wenn die Angst kein einmaliges Ereignis bleibt, auf das man sich einstellen kann, sondern droht, immer und überall aufzutreten und einen wie ein Tintenfisch in die Tiefen des Meeres hinabzuziehen, muss man sie sofort stoppen. Dann ist uns jedes Mittel recht, um zu helfen.


Gott sei Dank sind so schwere Ängste eher selten. Aber auch dafür haben wir Mittel und Wege. So ergibt sich eine Behandlungspyramide. An der Basis nutzen wir die Wege des Ostens. So werden Körper und Geist stabil und bleiben von der Angst verschont. Weiter oben auf der Pyramide befinden sich die Wege des Westens, mit denen wir die Angst bis hin zu einer akuten Panikstörung in den Griff bekommen. Nennen wir die Wege des Ostens unsere Ost-Route, beispielsweise TCM und Yoga. Die Wege des Westens, unsere West-Route, können wir exemplarisch als Psychotherapie und Psychopharmaka bezeichnen.


Natürlich führen noch viele andere Wege nach Rom, sowohl aus Westen und Osten als auch aus Norden und Süden. Unterm Strich soll es einem gut gehen, wenn man dann endlich in Rom ankommt. Dann war die Angst als Mauer sogar ein wunderbares Training und die Angst als Wegweiser ein wichtiger Hinweis, um die richtige Richtung für das eigene Leben zu finden.

Exemplarisch führe ich in diesem Buch jene Wege an, die ich als Arzt für westliche und östliche Medizin in den letzten 33 Jahren kennengelernt und praktiziert habe. Sie werden bald erkennen, dass der westliche und der östliche Weg sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.

Stellen Sie sich die Behandlungspyramide einmal als Vulkan vor. Die Angst ist dann die glühende Lava, die oben heraussprudelt und alles verbrennt.

In diesem Fall sind wir froh, dass die westliche Medizin mit Löschflugzeugen und Evakuierungshubschraubern zur Verfügung steht und hilft, das Naturereignis halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Doch Sie wissen, dass die Lava tief in der Erde entsteht und dass ganz viele Faktoren zusammenspielen müssen, damit es schlussendlich zum Ausbruch eines Vulkans kommt.


Die TCM, die Traditionelle Chinesische Medizin, will uns helfen, unsere eigene Natur zu verstehen und in Harmonie mit der Natur um uns zu leben. Ist die Natur in Harmonie, wird kein Vulkan ausbrechen. Yoga zeigt uns als ein jahrtausendealtes erfahrenes und praktiziertes Wissen, wie man leben kann, ohne sich von seinem eigenen Ego ständig ins Unglück stürzen zu lassen. Yoga gibt einen Weg vor, wie man mit Hilfe des Atems den Körper mit der Psyche verbindet.

Je besser wir in unserer eigenen Natur ruhen, desto unwahrscheinlicher wird ein Vulkan-Angst-Ausbruch und wir kommen mit TCM und Yoga ohne westliche Therapie durch. Diese Therapie bleibt dann als Notfallkoffer in einer Ecke griffbereit, aber unangetastet stehen. Doch auch die Psychotherapie kann helfen, in die eigene Mitte zu kommen. Sie sollte aber nicht als reine Angst-Bewältigungstherapie genutzt werden, sondern damit man sich selbst besser kennenlernt und Konflikte aus der Vergangenheit auflösen kann, die im Jetzt noch immer wirken.


Sie sehen also, die Übergänge zwischen West und Ost sind fließend. Beide Systeme lernen voneinander. Am Ende finden wir die Einheit, die wir uns für die Natur in uns und um uns wünschen.

Frei von Angst durch die Heilung der Mitte

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