Читать книгу Gebet gegen Homo-Ehe, Windräder, Stromtrasse, Massentierhaltung und Israelische Besatzungsmacht - George Curtisius - Страница 7

Der Heilige Geist und die Synode

Оглавление

Die Synode der Bischöfe der lutherisch-protestantischen Kirchen hatte sich im Juli in Hannover zu ihrer Jahrestagung getroffen. Die Leitung der Tagung hatte Präses Lobgott.

Nach einem sehr reichlichen Mittagessen – Völlerei war nur bei Katholiken eine Todsünde - trat zunächst eine gewisse Müdigkeit ein. Um diese Müdigkeit zu überwinden sollte das Thema Homo-Ehe diskutiert werden. In der Tat wurde von den Bischöfinnen und Bischöfen heftig diskutiert, wie sie die Mitglieder der CDU und CSU überzeugen können, die von Politikern geplante Homo-Ehe gutzuheißen.

Plötzlich ging ein Brausen und Rauschen durch den Saal. Der bisher leicht dunkle Saal wurde von einem warmen Lichtschein erhellt. Da wurden alle Bischöfe still. Es war ihnen unheimlich. Sie standen auf und warteten. Eine sanfte Stimme, im Tonfall aber bestimmt, sprach zu ihnen. Den Sprecher konnten sie nicht sehen. Aber einer der Bischöfe zeigte auf die Wand hinter dem Rednerpult, auf der in Lichtschrift erschien, was die Stimme sprach.

„Seid euch bewusst, dass jetzt der Heilige Geist zu euch spricht“, sagte die Stimme. Eine Pause entstand. Dann sprach der Präses: „Das kann nicht sein, denn der Heilige Geist sprach nur zu Pfingsten zu den Gläubigen, so steht es geschrieben. Wer bist du also?“

„Ihr seid teilweise nur dem Geschriebenen hörig“, antwortete die Stimme. „Aber wenn es euch nicht passt, verleugnet ihr die Schrift. Ihr habt euch jetzt zum wiederholten Male für die gegen Gottes Gesetze gerichtete Homosexualität entschieden und fordert die Ehe unter Homosexuellen. Wie konntet ihr Gottes Willen nur so missachten?“

Die Stimme machte eine kurze Pause und fuhr dann fort. „Ihr missachtet die von euch hoch gepriesenen Bibeltexte. In vielen Stellen eurer Bibel findet ihr Texte, die darauf hinweisen, dass es Gott ein Gräuel ist, wenn ein Mann einem Manne beiwohnt und eine Frau einer Frau beiwohnt und dass Unzüchtige nicht das Reich Gottes erben werden. Gottes Schöpfung ist auf Reproduktion ausgerichtet. Menschen sollen wieder Menschen als ihre Nachkommen zeugen.“ Wieder pausierte die Stimme kurz und fuhr fort.

„Wenn ihr die spirituellen Hirten der Gläubigen wäret, die ihr vorgebt zu sein, dann würdet ihr Gottes Stimme hören. Gott hat euch vor eurem Fehlverhalten gewarnt. Doch ihr habt nicht auf ihn gehört. Gott spricht ständig zu seinen Menschenkindern, aber ihr habt euer Bewusstsein vor ihm verschlossen.

Die Menschen, insbesondere in den Industriestaaten, haben sich von Gott abgewandt. Sie glauben, dass sie Gott nicht mehr brauchen. Ihre Wissenschaften erklären ihnen die Welt, wie sie funktioniert. Ihr Staat garantiert ihnen die Sicherheit, nicht zu verhungern und nicht zu darben, auch wenn sie nicht arbeiten. Ihr selbst ernannten Hirten der Seelen der Menschen erklärt ihnen, wie ihr Glaube an Gott zu funktionieren hat. Habt ihr den Glauben an Gott und sein Wirken jemals selbst verstanden?

Nach eurem Ableben werden ihr vor eurem Richter stehen. Werdet ihr es dann fassen können, wenn ihr erkennen müsst, wie ihr gesündigt habt? Anstelle der spirituelle Hirte eurer Gläubigen zu sein, habt ihr sie nicht auf ihrem Irrweg begleitet, gegen Gottes Gesetze zu handeln? War es euch wichtiger, anstelle eines spirituellen Dienens Macht auszuüben, Geltung und Ansehen zu erlangen? Wie wollt ihr jemals vor Gottes Angesicht treten, ohne Reue empfunden zu haben und ohne die von euch Verführten um Vergebung gebeten zu haben? Geht in euch und dient Gott, wie ihr es versprochen habt!“

Die Stimme verklang, ebenso verschwanden die Lichtschrift auf der Wand und das warme Licht. Die Teilnehmer der Synode waren wieder unter sich. Stille breitete sich aus.

Dann fasste sich als erster der Präses Lobgott. „Es war nicht der Heilige Geist, der zu uns gesprochen hat“ sagte Lobgott. „Der Heilige Geist hat bisher noch nie zu uns gesprochen. Ich bin überzeugt, dass es eine Halluzination war, der wir im Moment erlegen waren. Irgendjemand muss uns ein Halluzinogen in unser Mittagessen gegeben haben. Bitte erzählen Sie keinem Menschen, was wir heute erlebt haben.“ Lobgott machte eine Pause. Zorn stieg in ihm auf, als er darüber nachdachte, was der angebliche Heilige Geist zu ihnen gesagt hatte. Dann sprach er weiter.

„Ich bin der Meinung, dass wir weder vom Heiligen Geist noch von Gott irgendwelche Belehrungen brauchen, wie wir unser Amt als Seelenhirten auszuführen haben. Gott garantiert nicht unsere Existenz. Es ist der Staat, der uns Bischöfe bezahlt. Wir sind daher in erster Linie dem deutschen Staat mit seiner Regierung und seinen Politikern verpflichtet, unser Amt so auszuführen, wie es der Staat von uns erwartet. In zweiter Linie sind wir unserer protestantischen Kirche und deren Organisation verpflichtet, deren Existenz wir zu erhalten haben. Zuletzt haben wir Rücksicht zu nehmen auf den gesellschaftlichen Wandel, der von der Politik und den Medien vorgegeben wird. In diese Verpflichtungen können wir uns von Gott nicht reinreden lassen.“

Der Applaus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab ihm Recht.

Bischof Westbank ergriff das Wort. „Viele Jahrhunderte hielten sich die christlichen Prediger allein an die Bibel. Es galt die Überzeugung, dass alles, was Gott uns mitteilen wollte, in der Bibel geschrieben steht. Aber die Zeiten haben sich geändert. Anstelle des Pferdefuhrwerks fahren wir heute mit dem Auto und fliegen von Ort zu Ort. An diese Veränderungen muss sich auch der Glaube der Menschen anpassen.

Die Bibel ist ein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten. Mit Predigten auf der Basis von Schriftstellen in der Bibel können wir nur noch alte Menschen zufriedenstellen. Wir haben jedoch auch ein politisches Amt, mit unserer Organisation den gesellschaftlichen Wandel zu begleiten.

Die protestantische Kirche als Ganzes muss sich der modernen Zeit und der modernen Welt anpassen und sie wohl auch zu mehr Liberalität weiterentwickeln. Wir mussten unser Glaubenssystem der modernen Zeit anpassen. Leider ist die katholische Kirche uns dabei nicht gefolgt.

Gott konnte solch eine Entwicklung in der Welt seit seiner Schöpfung der Erde nicht vorhersehen. Nun müsste er sich mit seinen Geboten und seinen Lehren der modernen Entwicklung anpassen. Er tut es nicht. Er überlässt es seinen Kirchen und deren Führungspersonen, den Bischöfen und Kardinälen, diesen Anpassungsprozess in eigener Verantwortung vorzunehmen.

Deshalb kann Gott uns Bischöfe nicht für etwas verantwortlich machen, uns nicht zur Rechenschaft ziehen für eine Entwicklung, bei der er uns allein gelassen hat.“

Applaus der anwesenden Bischöfinnen und Bischöfe bestätigte die Rede von Bischof Westbank.

„Wenn Gott nicht will, dass sich die Menschen von ihm abwenden, dann muss er auf sie zugehen, indem er ihre Wünsche und Lebensweise akzeptiert und fördert“, forderte Bischof Westbank. Bei diesem Satz erhielt er jedoch keinen Applaus, sondern sah in sehr nachdenkliche Gesichter.

Präses Lobgott brachte nun das Thema wieder auf die Homosexualität und erteilte der Bischöfin Selma das Wort.

„Wir standen anfangs in dem Zwiespalt“, sagte Bischöfin Selma, „Gottes Wort in der Bibel zu folgen, das Homosexualität als Sünde betrachtet, oder die gesellschaftliche Realität zu akzeptieren, die Homosexualität als Erweiterung der sexuellen Betätigung ansah. Wir mussten am Ende der gesellschaftlichen Realität folgen und die Homosexualität christlich begründen.“ Selma machte eine Pause.

„Wir haben die Homosexualität aus christlicher Sicht akzeptiert und unterstützt“, fuhr Selma fort, „weil wir uns dem Wort Gottes verpflichtet fühlten. Gott hat uns gesagt, ‚liebe deinen Nächsten wie dich selbst.’

Wir haben die Homosexualität als nicht überwindbares sexuelles Verlangen zur gleichgeschlechtlichen Partnerschaft angesehen. Homosexuelle haben sich verpflichtet gesehen, für ihren Partner zu sorgen, für ihn einzustehen, in Not und Leid. Das wollten wir mit der eingetragenen Lebenspartnerschaft, der Ehe-Trauung in der Kirche und jetzt mit der Homo-Ehe unterstützen.“ Bischöfin Selma pausierte kurz und sprach weiter.

„Wenn wir konsequent sein wollen, müssten wir auch Ehen unter Geschwistern unterstützen. Auch für sie gelten dieselben Gründe wie für Homosexuelle. Wir müssten auch den Wunsch nach Polygamie unterstützen.

Einer Frau, deren sexuelle Bedürfnisse nur von mehreren Männern erfüllt werden kann und die für mehrere männliche Partner sorgen und für sie in Not und Leid einstehen will, kann die Ehe mit mehreren männlichen Partnern nicht versagt werden.

Gleiches gilt dann auch für Männer, die für Erfüllung ihrer sexuellen Bedürfnisse mehrere Frauen brauchen. Auch solchen polygamen Partnerschaften sollte die Ehe erlaubt werden.

Gegenüber der Homosexualität zeichnen sich alle diese besonderen Formen der heterogenen Partnerschaft dadurch aus, dass sie die von der Schöpfung gewollte Reproduktion ermöglichen. Diese Entwicklung passt auch zu der von der Politik geforderten ‚Buntheit’ der Gesellschaft.“

Nach der Rede von Bischöfin Selma trat zunächst Stille im Saal ein. Die von Selma dargelegte Konsequenz aus der Begründung der Homosexualität war nicht zu widerlegen. Es wurde heftig über diese Begründung für eine Weiterentwicklung der Gesellschaft diskutiert. Am Ende waren sich alle einig, dass eine Fortentwicklung der Sexualität mit Akzeptanz für Inzest-Paare und für Polygamie begrüßenswert sei. Aber Politik und Gesellschaft würden noch einige Jahre brauchen, ehe sie für diese Öffnung bereit seien.


Gebet gegen Homo-Ehe, Windräder, Stromtrasse, Massentierhaltung und Israelische Besatzungsmacht

Подняться наверх