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4 Durchs Faltenbachtal zur Seealpe
ОглавлениеKaskaden im malerischen Tobel
Das Faltenbachtal wird trotz der Nähe zu Oberstdorf selten besucht; man schwebt für gewöhnlich in der Nebelhornbahn drüber hinweg. Wanderer erwartet ein großartiger Tobel mit vielen Wasserfällen. Und oben bei der Seealpe ein hübsches Hochtal mit ausgedehnten Almwiesen.
Tourencharakter
Im Tobel schmaler Wanderweg, teils nass. Seealpe-Rundweg leicht, Abstieg ggf. Teerbelag.
Ausgangs-/Endpunkt
Oberstdorf, Trettachbrücke bei der Talstation der Nebelhornbahn, 827 m
Anfahrt
ÖPNV: Züge nach Oberstdorf aus Richtung Immenstadt etwa 1- bis 2-mal/Std.; vom Bahnhof/Busbahnhof ca. 20 Min. zu Fuß durch die Fußgängerzone zur Nebelhornbahn. Auto: Von der B 19 am Kreisel südlich der Breitachbrücke nach Oberstdorf, dort auf schmalen Straßen links um den Ort herum zur Nebelhornbahn/Oybelehalle am östlichen Ortsrand; Navi: 87561 Oberstdorf, Rossbichlstraße
Einkehr
Gasthof Seealpe (1280 m);
Vordere Seealpe (1330 m)
Aufstieg durch den Faltenbachtobel Wir starten unsere Tour bei der Nebelhornbahn-Talstation (823 m) und folgen der Rossbichlstraße parallel zur Trettach wenige Meter flussabwärts (am großen Eissportzentrum vorbei). Wir überqueren den von rechts kommenden Faltenbach, wenden uns gleich dahinter nach rechts und steigen am Bach entlang bergwärts; über eine weitere Ortsstraße und dann steil hinauf zur Schattenberg-Skisprungschanze. Während im Winter hier die Weltelite zur Vierschanzentournee zu Gast ist, wirkt das im Sommer verlassen daliegende, monströse Betonbauwerk allerdings etwas fehl am Platz und um einige Nummern zu groß für einen so kleinen Ort wie Oberstdorf. Da alles etwas gedrängt ist in diesem Hangbereich, führt die Straße unterhalb der Tribünen entlang weiter bergauf.
Durch Almwiesen bei der Seealpe; in der Ferne der Hohe Ifen
Im wilden Faltenbachtobel
Wenige Meter weiter, in der ersten Kehre, verlassen wir die Teerstraße und tauchen in den Faltenbachtobel ein, der uns unvermittelt mit einer ganz anderen Atmosphäre umgibt. Ein wunderschöner Weg liegt vor uns, mit einem wild rauschenden Bach, der sich über Stromschnellen und zwischen großen Felsen hindurchschlängelt, mit zahlreichen Wasserfällen (von denen der erste bereits gleich vor uns liegt) und einer ganz idyllischen Stimmung in dem lichten Mischwald. Nach einem längeren Anstieg, der meist direkt am Wasser verläuft, endet der »wilde« Tobel, der Bach ist hier durch Stauwerke etwas gezähmt, und auch der Wanderweg geht für ein kurzes Stück in einen Schotterweg des Wasserwirtschaftsamtes über. Nach einer letzten Querung lassen wir den Bach schließlich hinter uns und steigen durch den Wald weiter steil hinauf. Wir unterqueren die Seilbahntrasse und stoßen auf eine Teerstraße, auf der wir nach einigen Minuten schließlich die Nebelhornbahn-Mittelstation Seealpe und das gleichnamige Gasthaus (1280 m) erreichen.
Blick ins Faltenbachtal; im Hintergrund Oberstdorf
Rund um die Seealpe Nach dem langen, steilen Anstieg erwartet uns das Faltenbachtal hier mit einem recht ebenen Talboden und offenen Weideflächen, eingerahmt von hoch aufragenden Berghängen. Diese Wiesen der Seealpe lassen sich auf einem schönen Rundweg erkunden, einem alpwirtschaftlichen Erlebnispfad mit einigen Stationen zum Mitmachen und Ausprobieren, was insbesondere mitwandernde Kinder freuen wird. Vom Gasthaus folgen wir dazu dem breiten Almsträßchen taleinwärts parallel zum Faltenbach bis zur Vorderen Seealpe (1330 m). Dort beginnt unser Rückweg, anfangs etwas ansteigend die Ausläufer der steilen Südhänge von Gaisalphorn und Geißfuß querend, zum Ende wieder hinab zur Nebelhornbahn-Mittelstation Seealpe.
Nun muss man sich entscheiden: entweder bequem mit der Seilbahn nach Oberstdorf hinunter, den Hinweg durch den Tobel wieder hinab oder auf der breiten, geteerten Alpstraße, die in zahlreichen, weiten Kehren oberhalb des Tobels verläuft, zum Ausgangsort zurück.
Aufstiegshilfe
Je nach Lust, Kondition und Knie-Zustand kann man für die 450 Hm Auf- oder Abstieg die Seilbahn nehmen (relativ teuer für die kurze Strecke, bei Bergfahrt evtl. längere Wartezeiten). Die Nebelhornbahn wurde zwischen 2020 und 2021 komplett umgebaut zu einer modernen 10er-Kabinen-Umlaufbahn inklusive neuer Tal- und Mittelstation (aktuelle Info: www.ok-bergbahnen.com).