Читать книгу Der Professor mit dem Katzenfell - Gerd Schuster - Страница 5

Kapitel 1

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Der Niesreiz zuckte durch die schlafende Gestalt im bunt gemusterten Tchibo-Bettzeug wie der Blitz durch eine regennasse Wäscheleine. Er katapultierte den nachtschlaffen Körper in eine stramme Sitzhaltung, warf seinen Kopf in den Nacken und kniff seine Augen, die sich gerade erschreckt geöffnet hatten, derb wieder zu.

Gleichzeitig sperrte er den Mund seines hilflosen Opfers, dessen magere Schultern spitze Beulen in seinen graublau gestreiften Pyjama stießen, so weit auf, wie es Kiefergelenke und Bänder erlaubten, blähte seine Nüstern und pumpte seine Lungen bis zum Bersten voll Luft.

Ein titanischer Nieser, dämmerte dem schlaftrunkenen Sebastian Schlichtkohl, hatte Besitz von ihm ergriffen und würde jeden Moment losbrechen. Der Professor bemühte sich, vollends aufzuwachen und seine Sinne zu sammeln; denn er wusste aus leidvoller Erfahrung, dass man sich verletzen konnte, wenn Arme oder Hände, beim nächtlichen Niesen in der Ekstase des Augenblicks ins Dunkel geschleudert, an eine Kante von Bettrahmen, Kopfteil oder Nachttisch krachten. Einen Unterarmgips hatte ihm das schon eingetragen.

Dennoch gab sich Schlichtkohl der Eruption, die sich in jeder Faser seines Körpers mit Urgewalt anbahnte, willig hin, würde sie doch das unerträgliche Kitzeln und Kribbeln fortblasen, das in seinem Nasen-Rachen-Raum tobte. Mit beiden Händen krallte er sich am Bettzeug aus dem Kaffeeladen fest. Beim Barte des alten Meskiaggascher, des Königs von Uruk: Es würde ein Donnerschlag werden, dem die Mauern von Jericho nicht hätten standhalten können! Eben ging es los! »Ha ...«

Da erstarb, verging, erlosch, ja: desertierte der Niesreiz. Urplötzlich war er einfach weg. Mit ihm verschwanden die am Gaumen hüpfenden und tanzenden Asseln, Ameisen und Aasfliegen, oder was immer dort kitzelte, als hätte es sie nie gegeben. »Ha-ha-ha ...!«hechelte der Forscher dem Nieser hinterher. Er kam sich betrogen vor, und das fand er albern.

Frustriert japste er noch ein paar Mal, bis die Nachbeben der Eruption, die sich mitten in ihrer Ouvertüre davongestohlen hatten, abgeklungen waren. Er ließ die überschüssige Luft ab und wartete ergeben auf eine Rückkehr der Krabbeltiere und ihrer Kitzelorgie.

Man kannte das ja: Ein Nieser war keiner – besonders dann, wenn man eine Katze im Bett hatte, die Haare verlor wie eine Wunderkerze Funken. Wenn er auch wirklich keine zweite Fraktur wollte, würde er sich immer für den Stubentiger entscheiden, für die Niesattacken und den Gips, sollte er vor die Wahl gestellt werden zwischen heilen Knochen und herzerwärmender Katzen-Nähe.

Aber das Warten war vergeblich – nichts geschah. Schlichtkohl, der das ewig gleiche und doch immer wieder andere Spiel aus zahllosen nächtlichen Niesattacken kannte, wischte sich mit dem Ärmel der Schlafanzugsjacke die Tränen aus den Augen und ein paar Tropfen von der Nase. Obwohl ihn Bleigewichte ins Bett zurückzogen, zwang er sich, noch eine Weile sitzen zu bleiben und lauschte gähnend in sich hinein. Regte sich da etwas? Bereitete der Nieser einen neuen Raptus vor?

Fehlanzeige. Die Nase war überflutet, aber reizfrei. Sie triefte, aber nichts kitzelte. Ächzend ließ sich Schlichtkohl in die Kissen zurücksinken. Gerade hatte er seinen Schädel mit einem wohligen Seufzer auf das Kopfkissen gebettet und war dabei, den linken Arm unter der Decke wieder um seine Katze Sammuramat zu legen, als es ihn erneut überfiel. Er schoss in die Senkrechte zurück, saugte sich währenddessen mit Pressluft voll, klappte den Mund auf, um loszuprusten – und, »ha-ha-ha-ha!«, wurde wieder gefoppt.

Jetzt war der Professor wach genug, um zu bemerken, dass er hechelte wie ein fetter Etagendackel, der beim Spaziergang im Park ein Kaninchen gejagt und sich zu viel zugemutet hatte, und er fühlte, wie Verdruss in ihm aufkeimte. Er wartete nochmals ein wenig, ließ sich aber dann zum zweiten Mal in die Kissen fallen.

Er drehte sich nach links, reckte den Arm über die Katzenbeule im Bettzeug hinweg, knipste die Nachttischlampe an und versuchte ein Papiertaschentuch aus dem Spender zu ziehen, als es ihn ganz ohne Vorwarnung übermannte. Man könnte das, was sich abspielte, durchaus als nasale Frühzündung bezeichnen, denn Schlichtkohl hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich aufzusetzen: Die Detonation platzte mitten hinein in sein zwanghaftes Einatmen und kehrte die Luftströme in ihm gewaltsam um. Er röhrte ins Schlafzimmer und plumpste entkräftet ins Bett zurück.

Die Katze, die selig an seinem Bauch geschlafen hatte, als noch Ruhe herrschte, und trotz seines Gezappels neben seiner linken Hüfte ausgeharrt hatte, war bei dem Ausbruch, der sich weit unschöner angehört hatte als die gebräuchliche Lautmalerei »Hatschi!«, auf die Füße gesprungen. Aber sie stürmte nicht aus ihrer Höhle unter dem Plumeau und lief auf und davon, sondern begann sich hektisch zu putzen. Das Bett vibrierte im Rhythmus ihrer Kopfbewegungen, als schlüge in der Matratze ein großes Herz. Ihr Schwanz peitschte wild, aber weich über seine Oberschenkel.

Natürlich war Sammi sauer. Sie hasste jede Art der Ruhestörung beim Kuscheln, und sie verabscheute Niesen – wie alles, was mit Krach und Luftzug verbunden war. Dabei war sie an allem schuld.

Die Seidenfusseln, die ihr grauer Kartäuser-Pelz myriadenfach ausspuckte, wurden von seiner Nasenspitze angezogen wie Eisenspäne von einem Magneten. Sobald er in Sammis Nähe war, ließen sich die Katzenhaare auf seinem Gesicht nieder. Wenn er die Katze streichelte, sie auf seinem Schoß saß oder in seinem Bett lag, dauerte es keine drei Minuten, und an – wahrscheinlich auch in – seiner Nase sprießte ein Rasen aus den grauen Flusen, aus dem schnell ein Gestrüpp wurde. Irgendwann ging dann die Nieserei los.

Gott sei Dank litt er nicht an einer Katzenallergie; schuld war schlicht und einfach der mechanische Kitzelreiz, hatte der Allergologe gesagt, nachdem er seinen Rücken mit Dutzenden von Nadeln traktiert hatte. Für den ergebnislosen Zehnminutentest hatte er später eine Rechnung über 215 Euro geschickt. Davon konnte man zwei Katzen ein Vierteljahr lang ernähren!

Wäre Sammuramat ein Angoraschaf, dachte der Professor weiter, während er ihr Zeit ließ, sich zu beruhigen, wären die wildesten Wunschträume der Gentechniker Wirklichkeit geworden – das Schaf mit dem unerschöpflichen Fell, eine Art goldenes Vlies der Moderne. Schluss wäre mit dem mühsamen Scheren und dem sich an die mittelalterliche und oft blutige Prozedur anschließenden stupiden zwölfmonatigem Warten, bis sich auf den nackten Schafen wieder ausreichend Locken kringelten! Man würde täglich Wolle ernten können – durch bloßes Bürsten!

Schlichtkohl seufzte. So stark, wie seine Katze beim Striegeln haarte, müsste sie längst nackt und kahl sein. Die Bürste war in Minutenschnelle mit samtigem grauem Gewölle so vollgepackt, dass sie kaum noch wirksam war, und die Luft war erfüllt mit einem Schneegestöber schwerelos schwebender Kräuselhaare, die ihm unweigerlich in die Augen gerieten und auf seiner fettigen Nasenspitze andockten.

Er konnte das Tier so lange bürsten, wie er wollte, Unmassen von Haaren aus seinem kurzen Fell jäten, aber nie wurde auch nur die kleinste schüttere Stelle im Stubentiger-Pelz sichtbar. Im Gegenteil, Sammis Katzennerz schien durch die Behandlung, die sie mit geschlossenen Augen langgestreckt auf der Seite liegend, laut schnurrend und voller Wohlbehagen die Vorderpfoten spreizend genoss, dichter und dichter zu werden.

Diese wunderbare Haar-Vermehrung war das exakte Gegenteil seines fortschreitenden Körperhaarverlustes. Er war am ganzen Körper kahl wie ein neugeborenes Kind, wurde, was die Dichte des Haupthaars anging, von jedem kahlen Säugling übertroffen, und jetzt hatte der Mottenfraß selbst seine Augenbrauen erfasst! Schlimmer noch: In den letzten Tagen hatte er neben den Brauenhaaren beunruhigend viele Wimpern im Waschbecken gefunden!

Es war eine Krankheit, die an sich harmlos war, an der niemand starb, die aber vielleicht mehr quälte als Leukämie. Sie war relativ häufig, aber so gut wie nie sah man ihre Opfer auf der Straße, weil sie sich ihrer Verunstaltung schämten und sich versteckten. Es war ein Gebrechen, das einsam machte. Als ob er nicht schon einsam genug war! Schlichtkohl stieß den schlimmsten sumerischen Fluch aus, der ihm einfiel – heftig, aber gedämpft, um die Katze nicht zu erschrecken.

Je mehr er unter seiner Kahlheit litt, für die der Hautarzt einen wissenschaftlichen Namen – Alopecia areata – hatte, aber keine Kur, desto stärker faszinierte ihn Sammis unerschöpfliches Fell: Er hatte sogar schon ein paar Mal bedauert, dass er Alte Geschichte lehrte und nicht Zoologie.

Wie toll wäre es, wenn er dienstlich dem Geheimnis dieses feliden Mega-Haarwuchses nachspüren könnte, statt sich bis zu seiner Pensionierung mit den Ackerbau- und Bewässerungstechniken der dritten Dynastie des sumerischen Stadtstaates Ur oder dem Ursprung der Sprache von Sumer befassen zu müssen! Die Lösung beider Forschungsgebiete lag tief unter dem Geröll der Geschichte verborgen.

Gelänge es ihm, zu klären, wo sich der Wachstums-Turbo von Sammis grauem Vließ verbarg, wäre das für ihn selber gleich in mehrfacher Hinsicht segensreich. Vielleicht hörten seine Körperhaare auf, sich von ihm zu verabschieden oder sprossen sogar wieder neu! Da das Patent einer derartigen Glatzenkur unermesslichen Wert besäße, könnte ihn Sammi zum wohlbehaarten Krösus machen!

Schaffte er es dagegen in jahrzehntelanger einsamer Fron, die linguistischen Wurzeln des Sumerischen zu entdecken, würden zwei oder drei Fachzeitschriften Beiträge von ihm erbitten und etwa genau so viele Monatsblätter über ihn schreiben. Es würden auch ein paar lobende Mails oder Briefe von Kollegen eintreffen, die wie er 5000 Jahre alten Staub schluckten. Vielleicht überreichte man ihm sogar einen Preis, den auf der Welt maximal fünfhundert Wissenschaftler kannten, und der statt mit Geld allein mit Ehre dotiert war.

Wenn er weiter die erste Hochsprache der Menschheit, die erstaunlicherweise, wie es schien, mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt war, mit Baskisch, Bantu oder Burushaski verglich, würde er – das war schmerzhaft klar – kahl werden wie eine Billardkugel. Aber wollte er das? Nein, nein und nochmals nein!

Die Glatze war nicht tragisch, und die verschwundenen Bein-, Achsel- und Schamhaare sah keiner, oder man hielt ihn für gut rasiert. Aber bei Augenbrauen und Wimpern hörte der Spaß endgültig auf! Je mehr er davon verlor und das Aussehen eines Molches annahm, desto mehr würden seine Lehrveranstaltungen verwaisen, und seine Lieblingsstudentin Mara käme nicht unregelmäßig wie bisher, sondern überhaupt nicht mehr in sein Keilschrift-Hauptseminar, donnerstags um elf Uhr c. t. in Raum 107 im Institut am Allendeplatz 1.

Mit ihr würde er die einzige nicht-akademische Motivation verlieren, in die Hochschule zu pilgern, und seinen einzigen ein wenig lasziven Tagtraum. Wenn er sich nicht mehr auf den Donnerstagmorgen freuen konnte, bot der Job keinen einzigen Lichtblick mehr; denn die einstmals recht große Freude an der Lehre hatten ihm die Kollegen gründlich ausgetrieben. Dann blieben ihm nur Mobbing, Mühsal, Monotonie und Melancholie – eine Misere ohne Ende!

Wer wollte schon einen Dozenten, der aussah, als habe er stundenlang in Natronlauge gelegen? Sollte er seine Brauen aufmalen wie viele Frauen? Nein, erstens konnte er das nicht, und zweitens würde man ihn dann obendrein noch für schwul halten! Beim Hodenbruch des Enmerkar, Meskiaggaschers mißratenem erstgeborenem Sohn! Sein Leben war eine Sackgasse! Es war ein Gefängnis, ein Labyrinth behördengrauer Hochschul-Korridore und mit Keilschrifttafeln vollgepackter Museumskeller, aus dem es kein Entkommen gab.

Nicht einmal, was Katzen anbelangte, war ihm das Schicksal hold gewesen. Erst mit 37 hatte er erkannt, dass es Katzenhalter gab und vom Leben Benachteiligte. Dass Hunde Herrchen hatten, Katzen aber Bedienstete, und dass die geistigen Eigenschaften vieler Haustiere und ihr emotionales Potenzial von der Wissenschaft sträflich unterschätzt wurden.

Hätte er im ersten Semester die Bekanntschaft eines der Schlaf- und Lebenskünstler mit den Schnurrhaaren gemacht, wäre vielleicht alles anders gelaufen.

Aber er war mit Hunden aufgewachsen, Dackeln und einem Schäferhund. Das waren nette und treue Tiere gewesen, die er gern eine Minute hinter den Ohren gekrault hatte, und die manchmal neben ihm auf der Couch gelegen hatten, wenn er als Jugendlicher fernsah. Aber sie waren zu schmutzig gewesen und hatten zu sehr gestunken, um mit ihnen zu schmusen oder sie gar mit ins Bett zu nehmen. Er hatte sie gern gehabt, aber nicht geliebt wie Sammi.

Vielleicht waren die Hunde daran schuld gewesen, dass ihn Zoologie früher nicht gereizt hatte. Aber heute hatte er erkannt, dass es – ganz abgesehen von den möglicherweise lukrativen Geheimnissen seiner Katze – Vorteile für Universitätslehrer haben konnte, wenn ihr Lehrstoff keine 5000 Jahre auf dem Buckel hatte und die Studienobjekte nicht zu Staub zerfallen waren, sondern lebten wie Sammuramat.

Sebastian Schlichtkohl schlug mit größter Vorsicht das dünne Sommer-Federbett zurück. Maximale Behutsamkeit war angesagt; denn wurde die Decke zu rasch aufgeklappt, verstand Sammi das als rüde Aufforderung, das Bett sofort zu räumen und rannte in wilder Wut davon. Dabei trampelte sie nicht selten mit Pfoten, die spitz, eisenhart und bleischwer waren und sich wie die Pfennigabsätze einer dicken Frau anfühlten, über ihn hinweg, bohrte ihm dabei die eine oder andere Kralle ins Fleisch und plumpste wie ein Kartoffelsack auf den Boden.

Wie die kleine Katze es anstellte, sich so schwer zu machen, und wie sie ihre Samtpfoten in stählerne Stößel verwandeln konnte, waren zwei weitere ihrer vielen Geheimnisse.

Sammi tat so, als bemerke sie nicht, dass die Decke gelüftet wurde. Den Professor konnte sie aber nicht täuschen: Schlichtkohl sah, dass sie ihren Rücken mit der beinahe verbissenen Konzentration putzte, die Katzen bei der Fellreinigung besonders dann aufbrachten, wenn sie damit eine Emotion wie Ärger, Unsicherheit oder Scham tarnen wollten.

Sie warf den nach hinten gedrehten Kopf mit Schwung in die Luft, riss mit lautem Schmatzen den Rachen auf und ließ die Zunge auf das Fell niedersausen wie Bauern im Mittelalter ihre Dreschflegel auf angehäufte Getreideähren.

Es sah anstrengend aus, strapaziös für Skelett, Muskeln, Bänder und Sehnen, und war es wohl auch. »Entschuldige, meine Süße!«, sagte Schlichtkohl sanft, »ich wollte dich nicht wecken. Es waren wieder mal deine Kitzelhaare an meiner Nase, weißt du! Du müsstest es ja langsam kennen!«

Sammi unterbrach die Fellpflege einige Sekunden lang und schaute zu Schlichtkohl auf. Ihre wegen des Lampenlichts zu Schlitzen verengten flaschengrünen Augen blitzten ihn verdrießlich an. »Queck!«, sagte sie – und putzte weiter. Es klang tadelnd und gleichzeitig schnippisch. »Queck«, wusste der Professor, war ein Laut mäßigen Grolls, eine Art milden Verweises; ein Katzenwort, das etwa »Unerhört!«, »Muss das sein?« oder »Immer dieser Ärger!« bedeutete. Sammi war nicht wirklich böse, meinte aber, so tun zu müssen.

Wenn sie nicht gerade zusammengerollt auf einem Sessel, seinem Bett oder dem Sofa schlief und keine »Sprechstunde« hatte, antwortete die Katze so gut wie immer, wenn er sie ansprach. Sie war eine kleine Plaudertasche, und das war ein Segen, denn der Kater Utnapischtim – wahrscheinlich lag er unter dem Bett im Gästezimmer und bewachte seinen Hort von Plastiktüten – sagte kein Sterbenswörtchen. Er ließ sich nicht einmal anfassen, und zu sehen bekam man ihn nur zur Fütterung, wenn er Hochsprung und Fliegen übte oder wenn ihn das sehr seltene Gelüst überkam, in einem seiner Aldi- oder Spar-Beutel geschaukelt zu werden. Nach dem, war er durchgemacht hatte, war seine Scheu aber kein Wunder.

Schlichtkohl wartete eine Putzpause ab und streichelte ganz vorsichtig Sammis Bauch. An vorlesungsfreien Tagen sprach manchmal überhaupt niemand mit ihm – von Sammi abgesehen. Busfahrer, Verkäufer und Kassiererinnen, mit denen man aus purer Notwendigkeit Worte wechselte, zählten nicht. Das war, wenn es hoch kam, Informationsaustausch, aber kein Zwiegespräch. Danach sehnte er sich aber wie jeder Mensch.

»Komm, leg dich wieder hin!«, bat Schlichtkohl. »Lass uns weiterschlafen! Ich hab morgen Vormittag ein Seminar.« Er streichelte sanft über Kopf und Rücken der Katze und fasste prompt in ein paar spuckefeuchte Stellen. Aber das störte ihn nicht. Wie konnte man sich vor Katzenspeichel ekeln, wenn er als Putzmittel für derart blütenweiße Pfoten und ein ebensolches Lätzchen sorgte und die Mieze nicht nur säuberte, sondern ihr noch dazu einen Geruch verlieh wie frisch gelüftete Wäsche? Das war noch ein Wunder. Hatte je ein Biochemiker die Enzyme in der Katzenspucke untersucht?

Er drückte sanft auf den seidenweichen Rücken, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. Aber das mochte Sammi nicht – natürlich. Zur Abwehr der Bevormundung machte sie einen Buckel, stemmte ihre Beine so steif wie die stählernen Pfeiler einer Bohrinsel ins Laken und starrte ihn tadelnd an.

Schlichtkohl seufzte wieder. Zwar war es sicherlich korrekt, dass es Katzenhalter gab und vom Leben Benachteiligte; aber diese schliefen bestimmt besser. Als Herrchen war man aber den extremen Rhythmen des Katzenschlafes ausgesetzt: Einmal – besonders im Winter – lag Sammi die ganze Nacht wie ein warmes Samtkissen an seinem Bauch. Dann wieder sprang sie schon nach fünf Minuten aus dem Bett, kehrte nach einiger Zeit zurück, piepste um Einlass, stupste ihn mit ihrer feuchten Nase an oder kitzelte ihn mit ihren Schnurrhaaren wach.

Sie schmiegte sich an ihn und erbebte vor Schnurren, machte aber bald den nächsten Ausflug, weil irgendein kätzisches Bedürfnis sie dazu trieb, bat zehn Minuten später piepsend um Öffnung der Decke, und so weiter. Es war ein nächtliches Kommen und Gehen wie in einem Puff in der Herbertstraße.

In typischer Katzenart verfolgte das nachtaktive Kleinraubtier skrupellos die eigenen Wünsche und Ziele und scherte sich nicht um seinen Schlummer. Und drehte er sich einmal im Tiefschlaf »falsch« im Bett um und drückte die Katze oder gab ihr einen Rippenstoß, biss sie ihn. Manchmal schleppte er sich morgens wie gerädert, mit roten Zahnabdrücken an Unter- und Oberarmen und verschorften Kratzwunden am restlichen Körper, in die Universität, während Sammi in den Kissen seines Betts in den Tagestiefschlaf fiel. So waren Katzen eben, und so ungerecht waren Arbeit, Muße und Schlaf auf dieser Welt verteilt.

In der letzten Nacht hatte sie ihn einmal geweckt, indem sie ihn aus nächster Nähe angestarrt hatte. Er war plötzlich aufgewacht und hatte direkt in ihre Smaragdaugen geschaut, die nur fünf Zentimeter von seiner Nase entfernt gewesen waren und ihn mühlradgroß, ernst und nachdenklich fixiert hatten. Sammi hatte bei der Inspektion, dem Hypnoseversuch oder der telepathischen Séance, was immer es gewesen war, keinen Laut von sich gegeben.

Wie lange hatte sie in sein Schläfergesicht geschaut? War es möglich, dass ihn eine Katze wach-denken konnte? Wie kam sie auf eine solche Idee? Und wie war es zu erklären, dass sich die Feliden ständig neue Überraschungen einfallen ließen?

»Na los, Sammimaus!«, sagte der Professor eine Spur energischer. »Ich hab dich um Verzeihung gebeten! Jetzt sei kein Frosch!« Die Katze schaute ihm wieder direkt in die Augen, und es war erstaunlich, wie viel Grantigkeit sie in ihrem kleinen Gesicht unterbringen konnte.

Offenbar wusste sie nicht – oder hatte es vergessen – dass Anstarren unter Ihresgleichen als Zeichen von Aggressivität galt und mit Hieben bestraft wurde. Oder sie konnte zwischen Katzen und Menschen differenzieren und wusste genau, wer direkten Blickkontakt als Herausforderung verstand und wer nicht. Oder aber – diese Möglichkeit fiel dem Professor zuletzt ein – Sammi wollte aggressiv wirken!

»Schöööne Katze!« turtelte Schlichtkohl und gähnte verstohlen, »kluuuge Katze! Süüüße Katze!« Wenn sonst nichts wirkte – Schmeicheleien verfingen bei den eitlen Tieren eigentlich immer – wenn sie glaubhaft vorgetragen wurden. Tatsächlich begann Sammi nach kurzer Zeit zu kniepeln. Das war ein Wort, das nicht im Duden stand. Schlichtkohl hatte es in Ermangelung eines passenden Verbs für das »Blinzeln« der Katzen geprägt, das eigentlich kein Blinzeln war, sondern ein träges, intimes Zwinkern.

Natürlich signalisierte es weder Müdigkeit noch Desinteresse, wie viele Katzenhalter glaubten, sondern es war mit dem menschlichen »Schlafzimmerblick« verwandt und bedeutete, dass der Stubentiger sich wohl und geborgen fühlte, dass er dem so Angeschauten vertraute und ihn mochte.

Zwar wurde niemand hundertprozentig aus Katzen schlau, aber das Zwinkern war für dermaßen autonome, stolze, unabhängige, beinahe schon egoman rücksichtslos ihre Lust und Launen auslebende Wesen eine ungewöhnlich offenherzige Schaustellung von Sympathiegefühlen.

»Birrr!«, sagte Sammuramat silberhell und ließ sich umfallen. Weich und warm plumpste sie gegen den Körper des Professors. Sie lag mit dem Rücken an seinem Bauch, und ihr Schwanz wischte hin und wieder leicht über seinen.

An Schlichtkohls vernachlässigtem Anhängsel hatte sie niemals Interesse gezeigt, auch wenn es einmal nachts anschwoll und sich versteifte. Sie ignorierte seine Genitalien so beharrlich, dass sie die einzige Stelle seines Körpers sein mussten, die sie noch nie zerkratzt oder gebissen hatte – Gott sei Dank! Nicht auszudenken, was passieren konnte, dachte der Professor, wenn Sammi seine Weichteile mit einer Maus auf einem Wollknäuel verwechselte!

Die Müdigkeit lastete wie eine Fuhre Kartoffelsäcke auf Schlichtkohl, aber er brachte es nicht fertig, die Decke zuzuklappen. Es war zu schön, wie anmutig Sammuramat sich an ihn drückte, und der Anblick tat seinem schmerzenden Herzen zu wohl, als dass er schon darauf verzichten wollte.

Die Katze ruhte auf ihrer rechten Seite und hatte alle vier Pfoten zu einer Collage arrangiert. Der Ballen der rechten Vorderpfote lag teilweise auf der blütenweißen Oberseite der linken Hintertatze, die sich ihrerseits auf die rechte Hinterpfote stützte. Es sah aus, als seien alle drei Tatzen sorgfältig aufgeschichtet. Das linke Vorderpfötchen war, die rosa Ballen nach oben gedreht, an die beiden Hintertatzen gedrückt und berührte auch die andere Vorderpfote.

Es war ein Bild großer Zuneigung, die ihn beglückte, und totaler, royaler Entspannung. Und ein Beweis, dass die natürliche Schönheit und Anmut von Katzen, ihre Grazie und Eleganz alles in den Schatten stellten. Hunde konnten putzig, treu und diensteifrig sein, Menschen schön – aber weder sie noch ein anderes Tier konnten den Katzen in dieser Beziehung das Wasser reichen.

Zwar taten die meisten Katzen so, als seien sie aristokratischen Geblüts, und möglicherweise waren sie es ja auch; seine Sammi jedoch war eine echte Majestät, eine kätzische Hoheit. Als er sie noch gar nicht richtig kannte, hatte er ihr – ganz Altertumsforscher und Workaholic – den Namen einer aramäischen Prinzessin aus Babylon gegeben, mit der er sich gerade beschäftigte: Sammuramat, die das historische Vorbild für die Semiramis der Griechen war. Wie er jetzt wusste, hätte er keinen passenderen Namen finden können.

Wie schön sie war! Sammuramat trug einen eleganten schiefergrauen Pelz, der entlang des Rückgrats einen Hauch dunkler erschien. Er entstammte mit Sicherheit dem Erbgut eines Kartäusers unter ihren Vorfahren, war aber ungewöhnlich samtig und weich wie Seide. Ihre flaschengrünen Augen passten exquisit zur Fellfarbe – wie zwei große Smaragde zu einem schlicht-aparten grauen Modellkleid.

Das Grau war jedoch keineswegs so einfarbig, wie es auf den ersten Blick erschien: Bei bestimmten Lichtverhältnissen, vor allem unter Halogenleuchten von IKEA, mit denen Schlichtkohl seine Zimmer illuminierte, erschienen auf Sammis Rücken vier dezente, etwa fingerbreite Querstreifen in dunklerem Anthrazit, dazu neun Tiger- oder Leopardenflecken im gleichen Farbton, die sich über den Hinterleib verteilten. Der Professor hatte keine Ahnung, wie dieses »latente« Katzenfellmuster zustande kam. Bei Tageslicht, soviel stand fest, war es unsichtbar.

Zu ihrem grauen Frack trug Sammuramat ein blütenweißes Lätzchen mit gleichfarbigem Halstuch und Stehkragen, und sie hatte ein überaus edles, ebenmäßiges Gesicht.

Daran hatte die symmetrische Verteilung der Farbe Weiß großen Anteil. Ein perfekt gleichseitiges schneeweißes Dreieck stieg von ihrer Brust, wo seine Grundfläche lag, über Hals, Katzenkinn und die Mitte ihrer Wangen empor. Es schloss das kecke Maul, das rosa Schnäuzchen und die wie Getreidehalme auf dem Acker in Reih und Glied in »Furchen« sprießenden Schnurrhaare ein, berührte die inneren Augenwinkel und endete genau zwischen den Augen etwas über Pupillenhöhe in einer filigranen, streng geometrischen Spitze.

Alle Linien waren wie mit dem Lineal gezogen. Ein cremefarbener Rand, der rund um die Augen lief, setzte diese effektvoll vom Fellgrau ab.

Die weiße Pyramide verlieh der dunkel getigerten oberen Gesichtspartie einen besonderen Charme. Auch sie war mitsamt ihrer elegant gebogenen Überaugen-Antennenhaare vollkommen symmetrisch gezeichnet. Vom Kiefergelenk zog sich auf jeder Seite ein maskaraschwarzes liegendes V über das Wangenfell, dessen Schenkel zu den oberen und unteren Augenwinkeln strebten. Es sah wie Kriegsbemalung aus.

Sammis Pfoten hatten rosa Ballen und steckten in adretten weißen Socken. Diese waren etwa gleich lang und gingen alle ein wenig über den »Daumen« hinaus, aber sie hatten einen ziemlich unterschiedlichen Sitz. Der obere Rand der beiden vorderen Kurzstrümpfe hing etwas durch, links deutlich mehr als rechts, als sei das Gummi erschlafft. Die Passform der linken hinteren Socke war perfekt, während der Rand ihres Gegenstücks Zickzackfalten warf.

Das Grauchen entstammte einem Clan kleinwüchsig-molliger Athener Katzen. Sie hatten Sammuramat einen gemütlich-runden Kopf und einen relativ kurzen und drallen Körper vererbt sowie einen auffallend dicken Schwanz mit einem erstaunlich massiven Kern. Er war ebenfalls grau und trug in regelmäßigen Abständen dezente Ringelstreifen.

Schlichtkohl wurde aus seinen Betrachtungen gerissen, denn plötzlich kam Bewegung in den an ihn gekuschelten Katzenkörper. Sammi drehte sich auf den Bauch und robbte in dieser Stellung vorwärts wie ein Soldat unter Beschuss. Sie erreichte seinen Arm und legte ihren Kopf und dann beide Vorderbeine sanft auf seinen Bizeps. Wie sie ihre Pfoten um seinen Arm schlang, hatte etwas Besitzergreifendes. Der Professor klappte das Federbett vorsichtig zu und achtete darauf, dass die Katzennase Frischluft bekam.

Kaum war das geschehen, wurde der Kopf auf seinem Arm ganz schwer, und einer von Sammis Reißzähnen bohrte sich in seinen Arm wie ein Zelthering in eine Wiese. Im gleichen Moment begann die Katze zu schnarchen. Zuerst war es ein leises Pfeifen und Säuseln, das aber bald in ein helles Brummen, Murmeln und Gurren überging. Schlichtkohl lauschte entzückt und vergaß den Zahn völlig. Es war die schönste Einschlafmelodie, die er kannte. Er knipste die Lampe aus.

Mara war ganz anders, als er sie kannte. Ihre Zurückhaltung, die er immer ihrer erzkatholischen Erziehung in einer südamerikanischen Nonnenschule zuschrieb, war verflogen. Sie war geschminkt, trug kirschroten Lippenstift, Lidschatten und ein Parfüm, das nach Tropenblüten, Bergamotte und Zypressen duftete. Sie hatte ihr Hörsaalgesicht abgelegt, war fröhlich und lachte ausgelassen. Er war sehr überrascht und glücklich, wie liebenswürdig und entgegenkommend sie war. Dabei sah sie so toll aus, dass sie jedem Mann im Saal den Kopf verdrehen konnte!

Ihr weißes T-Shirt hob ihre formvollendeten Brüste hervor, deren Straffheit und Größe er im Hörsaal nie bemerkt hatte, und unterstrich ihre südamerikanische Bräune. Sie war wunderschön und machte ihm schöne Augen. Er fühlte einen kaum zu bezähmenden Drang, ihre Brüste zu berühren und legte zur Sicherheit seinen rechten Arm um ihre Schultern.

Er konnte nicht glauben, dass er das alles erlebte, aber gleichzeitig war er sicher, dass es Realität war. Er fühlte sich jung und unwiderstehlich, und er war von einer Glut und Zuversicht, einem freudigen Tatendrang, einem Hunger nach ihr und einem Glücksgefühl erfüllt, das seinen ganzen Körper summen ließ.

In dem perfekten Einverständnis, das zwischen ihnen herrschte, verließen sie nach drei oder vier Gläsern Champagner die Universitätsveranstaltung – er konnte sich nicht erinnern, welchem Anlass sie diente – und traten durch alte hohe Türflügel auf eine große Terrasse hinaus, die bis auf zwei Pflanzkübel mit Palmen leer war. Die Luft war mild, und der Mond war groß und nah.

Er wusste nicht, wie ihm geschah, aber plötzlich drehte sich Mara ihm zu, legte ihm die Arme um den Hals, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er registrierte trunken vor Glück – es war ein Glück, dessen Intensität ihn frappierte, denn er hatte Ähnliches noch nie gefühlt – ihre zärtlichen, am Ende des Kusses drängenden Lippen und deren Vanillegeschmack.

Sie beschwerte sich im Scherz, dass sein Schnurrbart beim Küssen kitzele. Er fasste sich ins Gesicht. Tatsächlich, er besaß einen dichten Schnauzer! Ihm wurde ein wenig schwindlig: Er kannte sich selbst nicht wieder!

Sie gingen eng umschlungen in eine dunkle Ecke der Terrasse. Weil aus dem Festsaal ein Wiener Walzer ertönte, packte Mara ihn, und sie drehten sich ein paar Meter weit im Kreise. Obwohl er normalerweise Walzer hasste, weil ihm dabei schwindlig wurde, bewegten sich seine Beine wie von selbst. Als sie an der Umfassungsmauer angekommen waren, drückte sie ihn an eine Sandsteinfigur und küsste ihn noch einmal. Er spürte ihre Zunge zwischen den Zähnen und bekam eine kräftige Erektion.

Mara bedeckte sein ganzes Gesicht mit kleinen Küssen, zupfte mit den Lippen an seinen Augenbrauen – die er zu seiner Überraschung ebenfalls besaß – und fuhr mit einer Hand durch sein dichtes Haar. »Ich liebe dich!«, flüsterte sie, und ein enormer Schauer aus Glück und Lust pulste durch seinen steifen Penis und den ganzen restlichen Körper.

Es war neu und berauschend, glücklich zu sein, Begierde zu spüren und der Erfüllung so nahe zu sein. Sie nahm seine rechte Hand und legte sie auf ihre Brust. Sie fühlte sich wunderbar an, und Mara küsste ihn leidenschaftlicher. Er überlegte gerade, wie es nur zu erklären war, dass ihm zum ersten Mal in seinem Leben so viel Glück beschieden war, denn er konnte immer noch nicht richtig glauben, was geschah, als eine Klingel schrillte. Das Ende der Veranstaltung war gekommen.

Er wollte Mara umfassen – mochten doch die anderen gehen, sie konnten unbemerkt hier stehen bleiben, und sich noch einmal im Walzertakt drehen – aber sie löste sich wortlos von ihm und ging ohne ein Abschiedswort auf die hohen Flügeltüren zu, die zum Festsaal führten. Er war erstarrt vor Schreck und Unverständnis und stürzte der Geliebten erst hinterher, als sie in der Lichtflut verschwunden war, die aus den Türen auf die Terrasse fiel.

Schlichtkohl lief in den Saal und blinzelte in die vielen Kronleuchter. Mara war wie vom Boden verschluckt. Obwohl sie nur ein paar Meter Vorsprung gehabt hatte und gerade noch die Gespräche vieler Menschen wie ein Brodeln und Brausen aus der Aula gehallt hatten, war der große Raum völlig leer. Band, Bar und Büffet waren fort, und das Parkett glänzte wie frisch poliert. Nur der Walzer ertönte weiter. Wieso, verstand er nicht.

Er verstand gar nichts. Warum war Mara so plötzlich gegangen, ohne einen einzigen Blick, ohne ein Wort? Sein Schmerz über ihren Verlust und seine Sehnsucht nach ihr zerrissen ihm das Herz, und er fühlte sich einsam wie nie zuvor. Er stand verloren in der Tür. Die Tränen quollen in dicken Bächen aus seinen Augen, und die Glocke, die verdammte Glocke, schrillte lauter und lauter. Sie übertönte sogar den Walzer.

Der Professor mit dem Katzenfell

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