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1. Januar


Hochfest der Gottesmutter Maria

Zu Beginn des neuen Jahres begeht die Kirche das Hochfest der Gottesmutter Maria. Das Fest entstand in Rom im

7. Jh. Später feierte man diesen achten Tag nach Weihnachten (wobei man den 25. Dezember als ersten Tag mitzählt) als Tag der Beschneidung und zugleich Namensgebung Jesu (Lk 2,21). Erst bei der Liturgiereform von 1969/70 wurde dieses Marienfest wieder eingeführt. Das Fest der Namensgebung Jesu wird nun am 3. Januar gefeiert. 1967 hat Papst Paul VI. den Neujahrstag zum Weltfriedenstag erklärt. (S)

Euphrosyne von Alexandrien (um 415–um 470) – Fulgentius von Ruspe (um 467–532) – Clarus (um 590–660) – Frodobert (um 600–673) – Wilhelm von Dijon (962–1031) – Odilo von Cluny (um 962–1049)

2. Januar


Basilius der Große

Basilius der Große (um 330–379) war eine der herausragenden christlichen Persönlichkeiten des 4. Jhs. Er, sein Bruder Gregor von Nyssa [10. 1.] und sein Freund Gregor von Nazianz der Jüngere sind die „drei Kappadozier“, die die Trinitätslehre verteidigten und zum Abschluss brachten. Zunächst wollte Basilius wie sein Vater Redner und Anwalt werden, entschloss sich dann aber für das Mönchsleben. 355 gründete er ein Kloster in einer einsamen Gegend in Kappadozien. Gemeinsam mit Gregor von Nazianz verfasste er dort zukunftsweisende Mönchsregeln (Basilianerregeln), die zusätzlich zu Gehorsam, Gebet und körperlicher Arbeit ein intensives Bibelstudium vorsahen. 364 wurde er Priester, 370 Erzbischof von Cäsarea (dem heutigen Kayseri, Türkei). Er setzte sein ganzes Vermögen für die Armen ein und rief verschiedene Sozialwerke ins Leben (Spitäler, Altenheime, Armenspeisung). Sein hartnäckiger Kampf gegen den Arianismus war schließlich erfolgreich, so dass sich seine an den Grundsätzen des Konzils von Nizäa orientierte Dreifaltigkeitslehre durchsetzte. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 14. Juni sein Gedenktag. (B)

Gregor von Nazianz


Gregor (329–390) war ein hervorragender Redner, Schriftsteller und Dichter und zählt zu den großen Theologen der frühen Kirche. Als einer der „drei Kappadozier“ bekämpfte er erfolgreich den Arianismus. Er war der Sohn des Bischofs Gregor (des Älteren) von Nazianz, der ihn 361 zum Priester weihte. Obwohl Gregor die Verantwortung hoher Ämter scheute, übergab ihm Basilius 372 die Leitung der Diözese von Sasima (Kappadokien). Die Ausübung dieses Amtes scheiterte jedoch am Widerstand der anderen Bischöfe. Nach dem Tod seines Vaters (374) verwaltete Gregor dessen Bischofsamt in seiner Heimatstadt. 379 übernahm er die Leitung der kleinen nizänischen Gemeinde von Konstantinopel. Von einer späteren Ernennung zum Bischof von Konstantinopel trat er zurück, nachdem diese Wahl angefochten wurde. Er kehrte in seine Heimatstadt zurück, wo er sich bis zu seinem Tode seiner literarischen Tätigkeit und der Auseinandersetzung mit den theologischen Fragen seiner Zeit widmete. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 9. Mai sein Gedenktag. (B)

Adalhard (um 751–826) – Stephana Quinzani (1457–1530)


3. Januar


Heiligster Name Jesu


Ein Name drückt auch das Wesen eines Menschen aus. Im Namen Jesus (= Jahwe ist Heil) spricht Gott selbst sich aus und wird in ihm ansprechbar. Im Westen reicht die Verehrung des Namens Jesu bis ins 15. Jh. Besonders Bernardin von Siena [20. 5.] und Johannes Capestrano [23. 10.] setzten sich dafür ein. Papst Clemens VII. erlaubte 1530 dem Franziskanerorden das Fest des Allerheiligsten Namens Jesu. 1721 wurde das Fest in der ganzen lateinischen Kirche eingeführt. Bis zur Liturgiereform 1969/70 wurde es an unterschiedlichen Tagen gefeiert, dann wurde auf ein eigenes Fest verzichtet und die „Namensgebung des Herrn“ am 1. Januar mit erwähnt. Papst Johannes Paul II. [22. 10.] legte jedoch 2002 den Gedenktag „Heiligster Name Jesu“ für den Allgemeinen Römischen Kalender auf den 3. Januar fest. (S)

Anterus von Rom (2. Jh.–236) – Genoveva (422–502) – Adela (Adele)

(7. Jh.–um 734)

4. Januar


Angela von Foligno


Angela von Foligno (1248–1309) entstammte einer wohlhabenden umbrischen Familie und war um 1300 eine bekannte Mystikerin. Die ersten 40 Jahre ihres Lebens führte sie ein normales Familienleben, war verheiratet und hatte mehrere Kinder. Dann änderte sie ihren Lebensstil, wurde Terziarin der Franziskaner und gründete in Foligno einen Dritten Orden. Nachdem ihr Mann und ihre Kinder verstorben waren, verschenkte sie ihren Besitz, lebte als Büßerin und trug Krankheiten und Schmerzen mit großer Geduld. (H)

Rigobert von Reims (7./8. Jh.) – Christiana von Lucca (1240–1310) – Elisabeth Anna Bayley Seton (1774–1821)

5. Januar


Eduard der Bekenner, König von England


Eduard (1003–1066) war der letzte angelsächsische König. Er war politisch schwach, förderte aber die Kirche. So gründete er u. a. die Benediktinerabtei St. Peter, die heutige Westminster Abbey in London, wo er auch begraben ist. Persönlich lebte er sehr bescheiden, unterstützte die Armen und war tiefreligiös. Für die weitere Verbreitung des Christentums in England war er sehr wichtig. (H)


Johann Nepomuk Neumann


Johann Nepomuk Neumann (1811–1860) wuchs im böhmischen Prachatitz (Prachatice) auf, studierte in Budweis (České Budějovice) sowie Prag und trat 1831 in das Budweiser Priesterseminar ein. Der Priesterüberschuss in seiner Heimat bewog ihn, nach Amerika auszuwandern, wo er 1836 zum Priester geweiht und in der Nähe von Buffalo für die Seelsorge an Deutschen eingesetzt wurde. 1840 trat er in den Redemptor-

istenorden ein und wurde 1848 Vizeprovinzial des Ordens in den USA. 1852 ernannte ihn Pius IX. [7. 2.] zum Bischof von Philadelphia. Seine besondere Sorge galt den sozial Schwachen. In einer guten Schulbildung sah er den Schlüssel für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse. So gründete er in den acht Jahren bis zu seinem Tod nahezu hundert Pfarrschulen. Er führte den Bau der Kathedrale weiter, errichtete ein Priesterseminar und gründete zahlreiche Pfarreien. Der „kleine Bischof“, wie die Leute den 1,60 m großen Mann liebevoll nannten, lebte anspruchslos und bescheiden. Sein rastloser Einsatz für die ihm anvertrauten Menschen führte schließlich dazu, dass er tot auf der Straße zusammenbrach. (B)

Gerlach von Houthem (um 1100–1172/77 ) – Roger von Todi (um 1180–1237)

6. Januar


Erscheinung des Herrn („Heilige Drei Könige“)


Die Kirche feiert das Offenbarwerden von Jesus Christus in der Anbetung der Magier, der Taufe Jesu und dem Wunder zu Kana. Seit dem Mittelalter treten in der Volksfrömmigkeit die „Heiligen Drei Könige“ in den Mittelpunkt, besonders seit der Überführung ihrer Gebeine 1164 nach Köln. Biblisch ist von Magiern, nicht aber von Königen die Rede, wobei man auf die Zahl drei schloss, weil von drei Geschenken die Rede ist: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Heiliggesprochen wurden die drei Könige nie, und viele Geschichten um ihre Herkunft, Zahl und Namen sind dem Bereich der Legenden zuzuordnen. Aus dem vielfältigen Brauchtum ist besonders die Segnung der Häuser bekannt: C + M + B – Christus mansionem benedicat (Christus segne das Haus) –, im Volksmund als Namen der Könige gedeutet: Kaspar (Caspar), Melchior und Balthasar. Junge Menschen ziehen als Sternsinger/innen an diesem Tag von Haus zu Haus, zeichnen den Segen auf die Türen und sammeln für die Aufgaben der Weltmission. (S)

Julian (3. Jh.–304/11) – Erminold (1035–1121) – Gertrud van Oosten (1300–1358) – Andreas Corsini (1301–1374) – Raphaela Maria vom hl. Herzen Porras Ayllón (1850–1925)

7. Januar


Valentin


Valentin (um 400–475), der Patron des Bistums Passau, missionierte die Gegend um Passau und war einer der ersten Bischöfe dieser Stadt. Allerdings hatte er wenig Erfolg. So musste er schließlich Passau verlassen und wirkte dann als Wanderbischof in Rätien und Südtirol. Seine Gebeine kamen zuerst nach Meran, später nach Trient und wurden schließlich 764 von Herzog Tassilo III. nach Passau übertragen. Er ist auch Patron der Bienenzüchter, der Reisenden und Verlobten. (B)


Raimund von Peñafort


Raimund (um 1175–1275) war einer der bedeutendsten Rechtsgelehrten des Mittelalters. Er trat 1222 in den Dominikanerorden ein. Im gleichen Jahr verfasste er die Statuten des neugegründeten Mercedarierordens [24. 9.], der sich die Befreiung christlicher Sklaven aus muslimischer Gefangenschaft zur Hauptaufgabe machte. 1230 rief ihn Papst Gregor IX. als Rechtsberater und Pönitentiar nach Rom. In dieser Zeit verfasste Raimund eine Sammlung päpstlicher Rechtsentscheidungen und eine Sammlung von Richtlinien für Beichtväter, die das Bußwesen des Hochmittelalters maßgeblich beeinflusste. 1238–1240 war er dritter Ordensgeneral des Dominikanerordens und überarbeitete die Statuten des Ordens. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 23. Januar sein Gedenktag. (B)

Lucian von Antiochien (um 250–312) – Rein(h)old von Köln (10. Jh.) – Knud Lavard (1096–1131) – Maria Theresia Haze (1782–1876)

8. Januar


Severin von Noricum


Severin (um 410–482) war ein Mann des Ausgleichs und der praktischen Nächstenliebe. Er lebte arm und anspruchslos und kam zur Zeit der Völkerwanderung als Laienmönch in die römische Provinz Noricum (Gebiet zwischen Passau und Wien). Dort bemühte er sich um Vermittlung zwischen der ansässigen römischen Bevölkerung und den aus dem Norden und Osten andrängenden Germanen. Tatkräftig half er den unter den Kriegswirren leidenden Menschen und bemühte sich um die Integration der Germanen. Die Klöster, die er gründete (z. B. in Passau, Lorch an der Enns und Mautern), sollten Menschen und Land neuen Halt geben. Seine Gebeine ruhen in Frattamaggiore bei Neapel. Der Wiener Stadtteil Sievering erinnert an ihn. (B)


Erhard von Regensburg


Erhard (um 700) war wahrscheinlich Missionsbischof in Regensburg. Seine genauen Lebensdaten sind unbekannt, möglicherweise stammte er aus Frankreich. Außerdem war er im Elsass missionarisch tätig und gründete dort mehrere Klöster. Der Legende nach soll er die von Geburt an blinde elsässische Herzogstochter Odilia [13. 12.] geheilt haben. Erhard wurde bzw. wird vor allem im Elsass, aber auch in Niederbayern und Österreich stark verehrt. Dort gibt es bis heute in der Steiermark den Wallfahrtsort St. Erhard (Fischbacher Alpen). (H)

Gudula (?–712) – Laurentius Giustiniani (1381–1455)

9. Januar

Maria Theresia von Jesus

Maria Theresia von Jesus (1576–1622) hieß mit bürgerlichen Namen Alix Le Clerc, stammte aus Remiremont in den Vogesen und gründete 1603 den Orden der „Chorfrauen Unserer Lieben Frau“ (nach der Augustiner-Regel). Dieser widmete sich besonders der Ausbildung und Erziehung junger Mädchen. In Nancy errichtete sie das Mutterhaus und war auch die erste Oberin des Ordens, für den sie mit großem Einsatz wirkte. Ein Jahr vor ihrem Tod gab sie aus Erschöpfung die Leitung ab. (H)

10. Januar


Gregor von Nyssa


Gregor von Nyssa (um 340–um 394) wurde in Cäsarea (heute Kayseri, Türkei) geboren. Nach dem Tod seiner Frau zog er sich in ein Kloster am Schwarzen Meer zurück. Im Jahr 372 wurde er von seinem Bruder Basilius [2. 1.] zum Bischof von Nyssa (heute Nevşehir, Türkei) geweiht. Wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten musste er für einige Jahre in die Verbannung gehen, wurde dann jedoch 380 zum Metropoliten von Sebaste (heute Sivas, Türkei) gewählt. Gregor war ein entschiedener Gegner des Arianismus. Bedeutsam war sein Auftreten auf dem 1. Konzil von Konstantinopel 381. Er verfasste zahlreiche theologische Schriften, darunter als Hauptwerk „Das große katechetische Gebet“. (H)


Franziska Salesia (Leonie) Aviat


Franziska Salesia Aviat (1844–1914) wurde in der Region Champagne geboren und lernte in jungen Jahren das Los der Fabrikarbeiterinnen kennen. Zusammen mit anderen gründete sie 1866 die Kongregation der „Oblatinnen des hl. Franz von Sales“ (Congregatio oblatarum S. Francisci Salesii), die Heime und Schulen für Fabrikarbeiterinnen errichteten. Der Orden breitete sich rasch aus. 1903 wurden in Frankreich zahlreiche Ordenshäuser geschlossen, sodass das Mutterhaus nach Perugia verlegt werden musste. (H)

Nikanor (um 0–76) – Miltiades von Rom (3. Jh.–314) – Petrus Orseolo (928–987) – Wilhelm von Donjeon (Guilelmus Bituricensis) (um 1150–1209) – Gregor X. (1210–1276)

11. Januar


Theodosius


Theodosius (um 424–529) stammte aus Kappadokien und lebte seit 460 südlich von Jerusalem als Einsiedler in Höhlen, die er für Kranke, Bettler und Pilger ausbaute und aus denen eine Klosteranlage entstand, das heutige Theodosius-Kloster Dêr-Dôsi. Dieses Kloster wurde zu einem Zentrum für in Gemeinschaft lebende Mönche in der Einsamkeit (Coenobiten). Daher bekam Theodosius auch den Beinamen „Coenobiarch“. (H)

Philotheus (3. Jh.–um 304) – Paulinus von Aquileja (vor 750–802)

12. Januar


Antonius Pucci


Antonius Pucci (1819–1892) wurde in der Nähe von Florenz geboren und trat mit 18 Jahren in den Servitenorden ein. 1843 wurde er zum Priester geweiht und 1847 Pfarrer von Viareggio. Dort wirkte er unermüdlich für seine Gemeinde, kümmerte sich um Arme und Kranke und gründete ein Kinderheim. Während zweier Epidemien, darunter Cholera, pflegte er ohne Schonung für seine Gesundheit die Erkrankten. Von 1883 bis 1890 war er auch Provinzial seines Ordens. „Ein Vorbild für alle Pfarrer“, so bezeichnete ihn Papst Pius XII. bei seiner Seligsprechung 1950. (H)

Tatiana (Tania) von Rom (um 200) – Ernestus (Ernst) (2./3. Jh.) – Hilde von Salzburg (13. Jh.–1284) – Margareta Bourgeoys (1620–1700) – Pierre-François Jamet (1762–1845) – Johannes Merlini (1797–1873)

13. Januar


Hilarius von Poitiers


Hilarius (um 315–367) war im Westen einer der herausragenden Gegner des Arianismus und war zunächst Heide. Durch eingehendes Studium der Heiligen Schrift fand er zum Glauben und ließ sich mit seiner ganzen Familie taufen. Bald darauf wurde er Priester. 350 wählte man ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Poitiers. Aus dem Zusammenleben des Bischofs mit seinem Klerus entwickelten sich die ersten klösterlichen Gemeinschaften in Gallien. 356 wurde Hilarius als Gegner des Arianismus von Kaiser Konstantius verbannt, durfte aber später wieder zurückkehren. Er verfasste eine Gesamtdarstellung der Lehre der Dreieinigkeit, verband östliche und westliche Theologie und lehrte die Vereinbarkeit des Glaubens mit der Vernunft. Er gilt als erster Hymnendichter der lateinischen Kirche. Papst Pius IX. [7. 2.] ernannte ihn 1851 zum Kirchenlehrer. Bis zur Liturgiereform war der 14. Januar sein Gedenktag. (B)


Remigius von Reims


Remigius (um 436–533) wurde bereits als 22-Jähriger zum Bischof von Reims gewählt und wirkte für die Ausbreitung des Christentums im nördlichen Gallien (heute Nordfrank-

reich). Ebenso gelang es ihm, den Arianismus zurückzudrängen. Durch seine persönliche Verbundenheit mit dem König der Franken, dem Merowinger Chlodwig I., gelang es ihm, diesen zu Weihnachten 498 zu taufen. Dieses historisch bedeutsame Ereignis bewirkte den Aufstieg des Frankenreichs zur dominierenden christlichen Macht in Europa und führte letztendlich zur Wiedererrichtung eines christlichen römischen Kaisertums mit Karl I. dem Großen [28. 1.] im Jahr 800. Remigius werden die Gründungen einiger Bistümer zugeschrieben, u. a. Laon, Arras und Tournai (Doornik). (H)

Agritius von Trier (um 260–329) – Gottfried von Cappenberg (1097–1127)

14. Januar

Felix von Nola

Felix (?–um 260) stammte aus der Stadt Nola (östlich von Neapel), der Heimat Giordano Brunos. Sein Leben ist teilweise und nur legendenhaft in Versen, verfasst von Paulinus von Nola [22. 6.], überliefert. Danach soll er in sehr jungen Jahren bereits die Priesterweihe empfangen haben. Auch soll es ihm gelungen sein, sich auf wunderbare Weise zweimal vor der Christenverfolgung zu retten. (H)

Christiana (Nino, Nina, Nona) von Georgien (3. Jh.–um 335) – Englmar (um 1100) – Oderich Mattiuzzi von Pordenone (Portenau) (um 1286–1331) – Seraphim von Sarow (1759–1833) – Petrus Donders (1809–1887)

15. Januar

Arnold Janssen

Arnold Janssen (1837–1909) stammte aus Goch am Niederrhein, wurde 1861 zum Priester geweiht und war 1875 der Gründer des Steyler Missionsordens „Gesellschaft des Göttlichen Worts“ (Societas Verbi Domini). Bereits ab 1873 warb er für die Errichtung einer Ausbildungsstätte für die Heidenmissionare. 1875 gelang ihm seine erste diesbezügliche Gründung von St. Michael in Steyl (Niederlande). Im Lauf der folgenden Jahre wurden weitere solche Missionshäuser von ihm gegründet, so z. B. die von St. Gabriel in Mödling bei Wien, von St. Wendel (Saarland) sowie in der Nähe von Salzburg, aber auch in den USA (in der Nähe von Chicago). Die Missionare wurden praktisch in allen Missionsgebieten eingesetzt. Finanziert wurde die Mission durch Spenden, den Zeitungsvertrieb (Stadt Gottes), aber auch durch Druckereien. 1889 gründete er die Missionsschwestern, 1896 die sog. Anbetungsschwestern. Arnold Janssen starb in Steyl. Seine Geburtsstadt Goch versucht seit Anfang des 21. Jhs., sich als Wallfahrtsstätte für ihn zu etablieren. (H)

Nikolaus Groß


Nikolaus Groß (1898–1945) stammte aus Hattingen (Nord-

rhein-Westfalen) und war ursprünglich Bergmann. Seit 1920 war er beruflich bei den Christlichen Gewerkschaften tätig und wurde 1927 zuerst Redakteur, dann Chefredakteur bei der Westdeutschen Arbeiterzeitung, dem Organ der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB). Ab 1937 war er aktiv im Widerstand gegen den Nationalsozialismus tätig, und zwar zusammen u. a. mit Jakob Kaiser, Otto Müller und Bernhard Letterhaus. Dieser Kreis hatte auch Kontakt zu Carl Goerdeler. Daher wurde er in Folge des Hitlerattentats vom 20. Juli 1944 verhaftet und im Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Nikolaus Groß gehörte zur Gruppe der nicht gerade wenigen Christen, die ihren Entschluss, im Kampf gegen Hitler das Äußerste zu wagen, aus ihrer Überzeugung als Christen gewannen. Sein Gedenktag in Köln ist der 23. Januar. (H)

Paulus von Theben (um 228–um 341) – Maurus von Subiaco (um 500) – Romedius von Thaur (4., 7., 11. Jh.?) – Franz de Capillas (1607–1648)

16. Januar

Marcellus I.

Über Marcellus (3. Jh.–309) gibt es keine sicheren Angaben. Fest steht, dass die Gemeinde von Rom wegen der diokletianischen Verfolgung vor seiner Wahl zum Bischof rund vier Jahre ohne Leitung war. Wegen seiner rigoristischen Bußpraxis soll er von Kaiser Maxentius in Verbannung geschickt worden sein, wo er auch starb. Er ist zuerst in der Priscilla-Katakombe beigesetzt worden. (H)

Honoratus von Arles (?–um 429) – Otho (vor 1200–1220)

17. Januar


Antonius der Einsiedler


Antonius (um 251–356) wird zu Recht auch „der Große“ und „Vater des Mönchtums“ genannt. Er stammte aus Mittelägypten und erbte nach dem Tod der Eltern schon in jungen Jahren deren großes Vermögen. Das Evangelium vom reichen Jüngling bewog ihn, seinen ganzen Besitz zu verschenken und als Einsiedler ein asketisches Leben zu führen, zuerst in der Nähe seines Heimatortes, später am Rande der libyschen Wüste, wo er von zahlreichen Anfechtungen heimgesucht wurde, und schließlich an einem einsamen Berg jenseits des Nils. Viele Jünger ließen sich in seiner Nähe als Einsiedler nieder. Diese Gemeinschaft war das Vorbild späterer Mönchsgemeinschaften. Trotz seiner Abgeschiedenheit nahm Antonius auch am Weltgeschehen Anteil. Er war mit Kaiser Konstantin und dessen Söhnen in brieflichem Kontakt. Mehrfach verließ er seine Einsiedelei. So ging er zur Zeit der Christenverfolgung unter Maximinus Daja nach Alexandria, um die Christen dort zu stärken. Hochbetagt unterstützte er Athanasius [2. 5.], indem er öffentlich gegen die Arianer auftrat. Er soll 105 Jahre alt geworden sein. Er ist Patron der Haustiere, besonders der Schweine, der Korbmacher, Metzger und Weber. (B)

Sulpicius von Bourges (um 570–647) – Gamelbert (8. Jh.) – Roselina (1263–1329)

18. Januar


Margareta von Ungarn


Margareta (1242–1270) war die Tochter des ungarischen Königs Béla IV. (1206–1270), damit eine Nichte der hl. Elisabeth von Thüringen [19. 11.], und wurde auf der Burg Klissza, dem heutigen Klis bei Split (Kroatien), geboren. Wegen eines Gelübdes ihres Vaters wurde sie für den geistlichen Stand bestimmt und bereits mit vier Jahren dem Dominikanerkloster Veszprém übergeben. 1252 siedelte sie in das von ihrem Vater gegründete Kloster auf eine Donauinsel bei Buda, die später nach ihr Margareteninsel benannt wurde. Ihr Leben war von Askese geprägt, und aufopfernd pflegte sie Kranke. Margareta wurde bald nach ihrem Tod als Heilige verehrt und ist in Ungarn sehr beliebt. (H)

Prisca (Priscilla) (1. Jh.) – Faustina und Liberata (6 Jh.) – Beatrix II. von Este (um 1230–1262) – Regina Protmann (1552–1613)

19. Januar


Makarios der Ägypter (der Ältere, der Große)


Makarios (um 300–um 390) stammte aus dem Nildelta. Im Alter von etwa 30 Jahren zog er sich nach Oberägypten zurück, wo er 60 Jahre lang lebte und betete. Seine Einsiedelei wurde Mittelpunkt ratsuchender Menschen. Sein Bischof nötigte ihn, Priester zu werden. Er wurde ein viel geachteter Prediger und galt als Wunderheiler. Das um 360 von ihm gegründete Kloster zog bald über 4000 Mönche an. Makarios lebte in einer Zeit, in der sich das Christentum über das ganze Römische Reich ausdehnte, andererseits aber auch im beginnenden Mönchswesen eine geistige Vertiefung erlebte. Seine Regeln für das Mönchtum hatten Einfluss weit über Ägypten hinaus. (H)

Marius und Martha (3. Jh.–268/270) – Makarios der Jüngere von Alexandria (4. Jh.)

20. Januar


Fabian


Fabian (um 200–250) war 236–250 Bischof von Rom und baute die römische Kirche organisatorisch aus. Er unterteilte Rom in sieben Bezirke, die jeweils von einem Diakon geleitet und verwaltet wurden. Mit der jungen Kirche war der Bedarf an Klerikern gewachsen, deren Aufgaben stärker differenziert werden mussten. Neben den höheren Ämtern (Bischof, Presbyter, Diakon) sollen unter seinem Pontifikat auch fünf Ämter niederen Ranges (darunter Subdiakon und Lektor) entstanden sein. Fabian starb 250 als Märtyrer während der Christenverfolgung unter Kaiser Decius und wurde in der Calixtus-Katakombe beigesetzt. (B)


Sebastian


Sebastian (3. Jh.–um 300) ist ein Märtyrer der frühen Christenheit. Der Legende nach war er ein Offizier der kaiserlichen Garde, der sich zu seinem christlichen Glauben bekannte und deshalb auf Befehl des Kaisers Diokletian an einen Baum gebunden und von Pfeilen durchbohrt wurde. Als seine Wunden wider Erwarten heilten, soll er vor den Kaiser getreten sein und diesen mutig des Verbrechens der Christenverfolgung beschuldigt haben. Daraufhin habe ihn der erzürnte Kaiser mit Keulen erschlagen und in die Cloaca maxima werfen lassen. Als im Jahr 680 die Pest in Rom wütete, wurden die Reliquien Sebastians durch die Stadt getragen, worauf die Epidemie erloschen sein soll. Dadurch wurde er einer der Patrone gegen die Pest. Außerdem ist er Patron der Soldaten, der Schützen und Kriegsinvaliden und gehört zu den volkstümlichen Heiligen (Schützenvereinigungen). (B)

Euthymius von Melitene (377–473) – Benedikt Ricasoli (11. Jh.–1107) – Heinrich von Uppsala (um 1100–1160)

21. Januar


Agnes von Rom

Agnes (3. Jh.) ist eine Märtyrerin der frühen Kirche. Ihr Kult bestand schon im 4. Jh. in Rom und breitete sich bald in der abendländischen Kirche aus. Dennoch gibt es über ihr Leben und Sterben keine sicheren Nachrichten. Ungewiss ist, ob sie enthauptet oder verbrannt wurde. Der Legende nach soll das junge Mädchen sich geweigert haben, den Sohn des Stadtpräfekten zu heiraten, da sie sich Christus versprochen habe. Trotz Drohungen und Demütigungen sei sie standhaft geblieben und schließlich getötet worden. (B)


Meinrad


Meinrad (um 800–861) stammte aus der Nähe von Rottenburg. Im Benediktinerkloster auf der Bodenseeinsel Reichenau erzogen, empfing er dort mit 25 Jahren die Priesterweihe und wurde Benediktinermönch. Er suchte die Einsamkeit und zog sich 835 in eine Einsiedelei im „Finsteren Walde“ zurück, wo heute das Benediktinerkloster Einsiedeln steht. Freundliche Menschen brachten ihm Geschenke, die er sogleich an die Armen der Umgebung weitergab. Mit jedem Wanderer teilte er das Wenige, das ihm blieb. 861 wurde er von zwei Räubern erschlagen, die er zuvor bewirtet hatte. (B)

Patroclus (um 200–259) – Epiphanius von Pavia (438–496) – Alban Bartholomäus Roe (1580–1642) – Josef Maria von der hl. Agnes (Ines) Albiniani de Benigánim (1625–1696)

22. Januar


Vinzenz von Saragossa

Vinzenz (3. Jh.–304) oder Vincentius ist ein Märtyrer der frühen Kirche und stammte aus Spanien. Als Diakon des greisen Bischofs Valerius von Saragossa (auch Valerius von Valencia) wurde er mit diesem während der Christenverfolgung des Diokletian von Dacian, dem grausamen Statthalter Valencias, verhaftet. Nach einer glänzenden Verteidigung seines Glaubens wurde Vinzenz grausam zu Tode gemartert. Er ist Patron der Dachdecker und Töpfer. (B)


Vinzenz Pallotti


Vinzenz Pallotti (1795–1850) entstammte einer begüterten römischen Familie und wurde 1818 zum Priester geweiht. Danach wirkte er intensiv in der Seelsorge seiner Heimatstadt, besonders an Jugendlichen, Kranken und Inhaftierten. Um die von ihm entwickelten Seelsorgemethoden einer besseren Basis zuzuführen, gründete er 1835 eine Vereinigung des katholischen Apostolats für Priester und Laien. Aus dieser entstand 1838 die Congregatio Sororum Apostolatus Catholici (CSAC). 1846 gründete er die „Gesellschaft des Katholischen Apostolats“ (Societas Apostolatus Catholici bzw. Pallottiner), eine Priester- und Brüdergemeinschaft, die ein gemeinschaftliches Leben in Armut, Keuschheit und Gehorsam ohne Gelübde führt. Nachdem den Pallottinern die Mission in der damaligen deutschen Kolonie Kamerun übertragen wurde, war die Gründung einer Niederlassung in Deutschland notwendig geworden. Dies geschah 1895 in Limburg an der Lahn. Gegenwärtig ist der Orden im deutschsprachigen Raum vor allem in der Jugend- und Schulseelsorge sowie im Bildungs- und Exerzitienwesen tätig. Er unterhält auch eine Philosophisch-Theologische Hochschule in Vallendar. Der weibliche Zweig ist auch in der Krankenpflege tätig. (H)

Valerius von Valencia (3. Jh.–315) – Theodelinde (Dietlinde) (6. Jh.–627) – Anastasius der Perser (um 600–628) – Barnard (um 770–849) – Ladislaus Graf Batthyány-Strattmann (1870–1931)

23. Januar


Ildefons


Ildefons (um 605–667) entstammte einer westgotischen Familie und war Erzbischof von Toledo (Spanien). Der Überlieferung nach war er ein Schüler des Kirchenlehrers Isidor von Sevilla [4. 4.] und war zuerst Abt des Klosters Kosmas und Damian in der Nähe von Toledo. Er war ein besonderer Marienverehrer und verteidigte in der Schrift Liber de illibata virginitate B. M. V. (Buch der unbeeinträchtigten Jungfräulichkeit der Gesegneten Jungfrau Maria) die Jungfräulichkeit Mariens. 657 wurde er Erzbischof von Toledo. Er hat eine Reihe weiterer Schriften verfasst, darunter eine Geschichte der Kirche Spaniens, die aber nicht erhalten geblieben sind. (H)


Heinrich Seuse


Heinrich Seuse (1295–1366) war ein begnadeter Mystiker und Dichter. Er wurde in Konstanz geboren und trat als Dreizehnjähriger in den Dominikanerorden ein. Nach fünf Jahren hatte er ein erstes visionäres Erlebnis, das sein ganzes Leben änderte. Von nun an unterwarf er sich strenger Askese. Nach Studien in Konstanz und Straßburg wurde er 1322 zum Studium generale der Dominikaner nach Köln geschickt, wo er Meister Eckhart kennenlernte, dessen Denken ihn stark beeinflusste. Predigtreisen führten den unermüdlichen Seelsorger später durch Schwaben, die Schweiz, das Rheinland bis in die Niederlande. Die zahlreichen Verleumdungen und Anfeindungen, die er ertragen musste, trug er mit großer innerer Gelassenheit. Seine Schriften „Büchlein der ewigen Wahrheiten“ und „Büchlein der Weisheit“ gehören zu den Standardwerken der Mystik. Sein Gedenktag ist eigentlich der 25. Januar, im deutschen Sprachraum ist es der 23. Januar. (B)

Emerentiana (3. Jh.–um 304) – Johannes von Alexandria (um 550–um 619) – Lüfthildis (9. Jh.)

24. Januar


Franz von Sales


Franz von Sales (1567–1622) stammte aus einer adeligen Familie Savoyens. Dem Wunsch seines Vaters folgend, der ihn für eine diplomatische Laufbahn vorgesehen hatte, studierte er Rhetorik, Philosophie, bürgerliches und kirchliches Recht, daneben aus eigenem Interesse Theologie. Er wurde Doktor beider Rechte, setzte sich dann aber gegen den Willen des Vaters durch und wurde 1593 Priester. Seine erste Aufgabe war die Rekatholisierung der vom Calvinismus beherrschten Provinz Chablais (südlich des Genfer Sees), wo er erst nach großen Anstrengungen so erfolgreich war, dass der Bischof von Genf ihn 1599 zu seinem Koadjutor machte. Nach dessen Tod wurde er selbst 1602 Bischof von Genf und bemühte sich um die Durchführung der Beschlüsse des Konzils von Trient. Er wurde als Seelenführer und Prediger geschätzt, ebenso für seine Geduld und Toleranz Andersdenkenden gegenüber. Eine besondere Freundschaft verband ihn mit Johanna Franziska von Chantal [12. 8.], mit der er den Orden der Salesianerinnen gründete. Zu den Schriften, die er hinterließ, gehören neben anderen „Die Anleitung zum frommen Leben“ (Philothea) und die „Abhandlung über die Gottesliebe“ (Theotimus). 1877 wurde er zum Kirchenlehrer erhoben. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 29. Januar sein Gedenktag. (B)

Vera von Clermont (um 400) – Arno(o) von Salzburg (nach 740–821)

25. Januar


Bekehrung des Apostels Paulus (Pauli Bekehrung)


Zeugnisse für die Bekehrung des Saulus-Paulus finden sich in der Apostelgeschichte (9,1–22) und auch in seinen Briefen. Saulus-Paulus legte Wert darauf, dass er, der Sohn eines Pharisäers, auch selbst als Pharisäer ganz nach dem Gesetz lebte. Er wollte die jüdische Lehre rein und von allen Verfälschungen frei halten. Voll Eifer verfolgte er deshalb die junge Kirche. Dass gerade ihn vor Damaskus der Ruf Gottes traf, war für ihn selbst unbegreiflich. Aus dem glühenden Christenverfolger Saulus wurde Paulus, ein ebenso glühender Eiferer für Jesus Christus und sein Evangelium. Paulus wurde berufen, als „Lehrer der Heidenvölker“ zu wirken. Er hat sich aufgrund des „Damaskuserlebnisses“ immer wieder darauf berufen, ein Apostel zu sein wie die anderen Apostel. In seinem unermüdlichen Einsatz für den Glauben wurde er zum Völkerapostel und gründete viele Christengemeinden. Frühestens seit dem 8. Jh. ist ein Fest der Bekehrung des Paulus in Gallien bezeugt. (S)

Poppo von Stablo (um 978–1048)

26. Januar


Timotheus und Titus

Timotheus und Titus sind die bekanntesten Schüler und Mitarbeiter des Paulus [29. 6.] und gelten als Adressaten der Pastoralbriefe.

Timotheus (1. Jh.–97?) wird in der Apostelgeschichte und in einigen Paulusbriefen erwähnt. Zwei der Pastoralbriefe des Paulus richten sich an ihn. Timotheus stammte aus Lystra und hatte einen heidnischen Vater und eine jüdische Mutter. Möglicherweise wurde er auf der ersten Missionsreise von Paulus selbst bekehrt, bevor er dessen Begleiter und Mitarbeiter wurde. Die Apostelgeschichte berichtet, dass Timotheus Paulus zum Apostelkonzil in Jerusalem begleitet hat. Immer wieder sandte Paulus ihn mit Briefen und Aufträgen zu verschiedenen Gemeinden. Nach Phil 2,19 hat Timotheus Paulus bei seiner ersten Gefangenschaft in Rom aufgesucht. Später übertrug ihm Paulus die Verantwortung für Ephesus. Nach altkirchlicher Überlieferung soll Timotheus nach dem Tod des Paulus Bischof von Ephesus geworden sein. Über seinen Tod gibt es keine gesicherten Nachrichten. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 24. Januar sein Gedenktag.

Titus (1. Jh.–97?), ein weiterer Gehilfe des Paulus, wird nicht in der Apostelgeschichte, aber häufig in den Paulusbriefen erwähnt, von denen einer an ihn gerichtet ist. Er war Heide. Über seine Bekehrung gibt es keine sicheren Angaben. Aus dem Galaterbrief erfahren wir, dass auch er Paulus auf der Reise zum Apostelkonzil nach Jerusalem begleitete. Ebenso wie Timotheus wurde er mit wichtigen Aufträgen betraut. So übernahm er die Organisation der Kollekte für die Jerusalemer Gemeinde (2 Kor 8,17). Nach dem Tod des Paulus soll Titus der erste Bischof von Kreta geworden und mit 94 Jahren gestorben sein. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 6. Februar sein Gedenktag. (B)

Paula von Rom (347–404) – Notburga von Klettgau (9. Jh.) – Alberich (Aubry) von Cîteaux (um 1050–1109)

27. Januar


Angela Meríci


Angela Meríci (1474–1540) wuchs im Umbruch vom Mittelalter zur Neuzeit auf. Schon früh entschloss sie sich, ehelos zu bleiben, und trat in den Dritten Orden des hl. Franziskus [4. 10.] ein. Bereits in jungen Jahren spürte sie die Berufung, eine Gemeinschaft geweihter junger Frauen zu gründen. Dieser Wunsch reifte vierzig Jahre in ihr, bevor sie ihn verwirklichte. Angela hatte selbst erlebt und immer wieder beobachtet, wie schwierig es für junge Frauen war, religiös zu leben, ohne zu heiraten oder in ein Kloster zu gehen. So lud sie immer wieder junge Frauen zu sich ein und gab ihnen Anregungen für die Gestaltung ihres religiösen Lebens. 1535 schloss sie sich dann mit gleichgesinnten Gefährtinnen zur „Gemeinschaft der hl. Ursula“ (Ursulinen) zusammen. Hier sollten Frauen, die aus religiösen Gründen ehelos bleiben wollten, ein religiös ausgerichtetes und selbstbestimmtes, ganz normales Alltagsleben führen können, ohne dafür in ein Kloster zu gehen. Die junge Gemeinschaft wuchs rasch. Allerdings hat sie heute die klösterliche Lebensform angenommen und sich damit von den Vorstellungen ihrer Gründerin entfernt. Die Heiligsprechung Angela Merícis wurde 1790 verkündet, wegen der politischen Wirren der Zeit aber erst 1807 feierlich vollzogen. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 1. Juni ihr Gedenktag. (B)

Devota (3. Jh.–304) – Julianus von Le Mans (3. Jh.–348) – Theoderich (Dietrich) von Orléans (10. Jh.–1022) – Paul Josef Nardini (1821–1862) – Heinrich de Ossó y Cervelló (1840–1896)

28. Januar


Thomas von Aquin


Thomas (um 1225–1274) ist der bedeutendste Vertreter der Scholastik. Als größte geistesgeschichtliche Leistung des Mittelalters gelang ihm in seinem Hauptwerk, der Summa theologica, die philosophische und theologische Synthese der Lehren von Augustinus [28. 8.] und Aristoteles. Thomas stammte aus einem italienischen Grafengeschlecht. Er wurde bei den Benediktinern auf dem Montecassino erzogen, wo sein Onkel Abt war und ihn auf eine große Karriere vorbereiten sollte. Er aber entschied sich – gegen den energischen Widerstand seiner Familie –, in den Dominikanerorden einzutreten, den er bei seinem Studium in Neapel kennengelernt hatte. Es folgten Studien in Paris und Köln. Von 1248–1252 war Thomas Schüler des Albertus Magnus [15. 11.], dessen Denken ihn nachhaltig beeinflusste. Später wurde er selbst Lehrer an den Hochschulen in Paris, Köln, Rom und Neapel. Er hinterließ eine Vielzahl von bedeutenden Schriften, die bis heute Theologie und Kirche nachhaltig beeinflussen. Er wurde 1567 zum Kirchenlehrer erhoben. Papst Leo XIII. ernannte ihn 1880 zum Patron der katholischen Universitäten. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 7. März sein Gedenktag. (B)


Kaiser Karl der Große


Karl der Große (747/48–814) war der Sohn des fränkischen Königs Pippin III. des Jüngeren und wurde im Dezember 771 Alleinherrscher des Frankenreichs. Durch seine Eroberungen (Langobarden, Sachsen, Bayern, Awaren) wurde er in Europa die dominierende Herrscherpersönlichkeit und dadurch auch zum Schutzherrn des Papsttums. Daher krönte Papst Leo III. ihn am Weihnachtstag des Jahres 800 zum Kaiser und stellte damit das weströmische Kaisertum wieder her (renovatio imperii). In seiner Regierungszeit wurden in Fortsetzung der Kirchenreform des hl. Bonifatius [5. 6.] weitere Bistümer und Klöster gegründet. Im Jahr 1165 wurde Karl der Große von Gegenpapst Paschalis III. auf Ersuchen Kaiser Friedrichs I. Barbarossa heiliggesprochen. Diese Kanonisation ist kirchenrechtlich nicht als vollgültig anzusehen, sodass seine Verehrung bzw. sein Kult auf das Bistum Aachen beschränkt bleibt. (H)

Manfred (Manfredo) Settala (von Riva) (?–1217/1450) – Julianus Maunoir (1606–1683) – Joseph Freinademetz (1852–1908)

29. Januar


Valerius von Trier


Valerius (4. Jh.–um 420) war der zweite Bischof von Trier. Der Überlieferung nach ist Trier der älteste deutsche Bischofssitz. Nach dieser war Eucharius der erste Bischof von Trier, jedoch sind diese Überliefung sowie die darin genannten frühen Bischöfe historisch nicht gesichert. Die Sarkophage dieser beiden Bischöfe befinden sich in der Trierer Abteikirche St. Matthias. (H)

Sulpicius von Bourges (6. Jh.–591) – Aquilinus (um 970–1015)

30. Januar


Martina


Martina (3. Jh.–um 230) lebte in Rom. Die Überlieferung über sie ist legendenhaft. Sie soll einer vornehmen Familie entstammt und Diakonin gewesen sein. Den Märtyrertod hätte sie durch Enthauptung oder durch Löwen erlitten. Im 17. Jh. wurden angebliche Reliquien von ihr gefunden, die sich nun in der römischen Kirche SS. Luca e Martina befinden. (H)

Balthild (um 630–um 680) – Adelgundis (um 630–684) – Theophilos der Jüngere (8. Jh.–785) – Mucien-Marie Wiaux (1841–1917)

31. Januar


Johannes Bosco

Johannes (Giovanni) Bosco (1815–1888), besser bekannt als „Don Bosco“, stammte aus armen Verhältnissen und musste große Schwierigkeiten überwinden, um Priester werden zu können. Er widmete sein Leben der Erziehung verwahrloster Kinder und Jugendlicher. Dabei wirkte er richtungweisend für die Erneuerung des Bildungswesens in Italien und in Südamerika. Zur Förderung benachteiligter Jugendlicher gründete er 1846 das Oratorium vom hl. Franz von Sales [24. 1.], 1859 die „Salesianer Don Boscos“, 1872 mit Maria Domenica Mazzarello die „Kongregation der Töchter Mariä, Hilfe der Christen“ (Mariahilf-Schwestern, Salesianerinnen Don Boscos), die sich der Mädchenerziehung widmete. Er errichtete Schulen aller Art. Das Vertrauen der jungen Menschen gewann er nicht zuletzt durch seine fröhliche Art und seine große Einfühlungsgabe. Sein Werk breitete sich in der ganzen Welt aus. Papst Johannes Paul II. [22. 10.] erklärte ihn anlässlich der Hundertjahrfeier seines Todes zum „Vater und Lehrer der Jugend“. Er ist Patron der katholischen Verlage und der Jugend. (B)

Victorinus und Gefährten (3. Jh.) – Julius (4. Jh.) – Eusebius von Rankweil (von Viktorsberg) (9. Jh.–884) – Ludovica degli Albertoni (1474–1533) – Franz Bianchi (1743–1815)


Arnold Janssen - 15. Januar

Mit den Heiligen von Tag zu Tag

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