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Glückwunsch und Dank dem Kirchbauverein Jena zum 20. Geburtstag

Meine erste Erinnerung an den Jenaer Kirchbauverein war ein ungläubiges Kopfschütteln.

Als Pfarrer in Gera-Lusan hatte ich gehört oder auch gelesen, dass die Jenaer sich anschickten, ihrer Stadtkirche eine Renaissancehaube auf den Kirchturm zu setzen. „Haben die keine anderen Sorgen?“, war so ein spontaner Gedanke. Heute weiß ich, dass auch andere so dachten, auch in der Kirchengemeinde. Aber eigentlich ging mich das ja nichts an. Das sollte sich nur wenige Jahre später ändern. Bereits kurz nach meiner Einführung zum Superintendenten in Jena führte mich ein Besuch mit meinem Vorgänger Peter Spengler zu Franz von Falkenhausen ins Zeiss-Werk zum Vorsitzenden des Kirchbauvereins. Als nur ein Jahr später die von Professor Wolfgang Deurer geplante und entworfene Haube auf den Turm von St. Michael kam, war es ein Fest für die ganze Stadt. Inzwischen war ich froh, dabei sein zu dürfen. Zum Glück hat sich danach Lothar Späth nicht durchgesetzt, der die weiteren Bauabschnitte eigentlich nicht angehen wollte. Heute erstrahlt die Kirche im Inneren und von außen. Daran haben der Kirchbauverein, unser Architekt Professor Wolfgang Deurer und die vielen kaum zu zählenden Spenderinnen und Spender einen großen Anteil. Gerne erinnere ich mich noch an ein besonderes Zeichen zivilgesellschaftlichen Engagements: Wie viele Bürgerinnen und Bürger, Christinnen und Christen haben in kurzer Zeit den neuen Fußboden mit ganz kleinen und großen Beiträgen finanziert. Da zeigten viele, auch wenn sie gar nicht der evangelischen Kirche angehörten: „Das ist unsere Kirche, unsere Stadtkirche, in der wir 1989 beteten und danach auf die Straße gingen. Sie gehört zu unserer Stadt.“ Heute ist diese Kirche wie viele andere für Einheimische und Besucher, für Christen und Nichtchristen tagsüber und nicht nur zu Gottesdiensten und Konzerten geöffnet. Dass der Kirchbauverein durch sein Engagement dafür Voraussetzungen geschaffen hat, bin ich sehr dankbar. Dem Kirchbauverein Jena danken aber auch viele andere Kirchen im Kirchenkreis für wichtige Unterstützung bei ihren Bau- und Sanierungsmaßnahmen. Wenn wir im Oktober den 20. Geburtstag des Jenaer Kirchbauvereins feiern, steht über diesem Monat ein Spruch aus dem 2. Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth: Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. (2. Kor. 3,17)

Mögen die Mitglieder des Kirchbauvereins von solchem Geist getragen sein. Und mögen die Kirchen, zu deren Erhalt der Kirchbauverein beiträgt, Orte solcher Freiheit sein und bleiben, Orte, an denen Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit etwas von der Liebe und Freiheit Gottes erfahren können.


Diethard Kamm

Regionalbischof des Propstsprengels

Gera-Weimar

20 Jahre Jenaer Kirchbauverein e.V.

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