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Von Kreuzen und Heiligen. Die Wappen der Bezirke I, II und III

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Jeder der 23 Bezirke der Stadt Wien hat sein eigenes Wappen. Die Innere Stadt, der 1. Bezirk, führt das Stadtwappen, ein weißes Kreuz auf rotem Grund, es besteht seit dem 13. Jahrhundert. Der 2. Bezirk, Leopoldstadt, hat ein dreigeteiltes Wappen. Da sieht man auf silbernem Hintergrund den hl. Leopold, den Namenspatron, auf einer grünen Wiese stehen. Er hat ein goldenes Schwert, einen blauen Rock und einen roten Mantel, hermelinbesetzt. Er trägt den Österreichischen Herzogshut, links hält er die Fahne von Niederösterreich, rechts das Modell eines Kirchenbaus. Ihm gegenüber – das Symbol für das Jagdwesen: Ein weißer Hirsch, Zwölfender, trägt inmitten eines goldenen Geweihs ein Kreuz, der Hubertushirsch. Die heutige Praterstraße hieß früher Jägerzeile, der Prater war stets auch Jagdgebiet.

St. Nepomuk steht für den Bezirksteil Zwischenbrücken. Er wird durch die Zunge dargestellt, das Schweigen symbolisierend, Ursache seines Martyriums. Rot auf blauem Grund, umgeben von einem Heiligenschein mit fünf Sternen. Nepomuk hat das Beichtgeheimnis entgegen dem Befehl des Königs nicht gebrochen, er wurde in der Moldau ertränkt und ist somit der Schutzpatron der Brücken. Das Gebiet zwischen dem großen Donauarm und dem kleineren ist also nach seiner Lage benannt.

Der 1. Bezirk war mit dem 2. jahrhundertelang nur durch eine einzige Holzbrücke verbunden, die Schlagbrücke – vor dem Roten Turm, die heutige Schwedenbrücke. Das Gebiet des 2. Bezirks hieß einst »Werd gegenüber dem Roten Turm«, Werd ist ein altes Wort für Insel.

Auch der Bezirk Landstraße hat ein dreigeteiltes Wappen. Der hl. Nikolaus erinnert daran, dass an der Landstraße vor langer Zeit das Niklaskloster stand. Das Gebiet hieß bis ins 13. Jahrhundert Niklasvorstadt, dann aber setzte sich die Hauptverkehrsader durch, die alte Römerstraße, und gab dem Stadtteil seinen Namen. Die beiden anderen Wappenfelder stehen für die Bezirksteile Erdberg und Weißgerber. Eine Erdbeere mit Blättern und Blüten soll den Namen der alten Siedlung erklären, doch der kommt von einem wirklichen Erd-Berg, einem Schutzwall des 12. Jahrhunderts.

Die Weißgerber lebten berufsbedingt nahe am Wasser, die beiden silbernen Böcke im unteren Teil des Wappens sind ihr Symbol – sowohl für das lederverarbeitende Handwerk als auch für den Ortsteil.

So eng verbunden die Schicksale dieser Stadtteile sind, so wenig verbunden waren ihre Durchgangsstraßen. Der Donauarm, der mit dem nicht korrekten Namen Donaukanal leben muss, war jahrhundertelang nur durch Fähren zu überwinden. Erst 1776 wurde hier eine Brücke gebaut, die in zeitgemäßer Form auch heute besteht, die Rotundenbrücke. Sie verbindet die Rasumofskygasse, 3. Bezirk, in gerader Linie mit dem Prater, mit der Rotundenallee.

Von St. Stephan nach St. Marx

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