Читать книгу HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! Die Weltreise vor der Haustür geht weiter - Gerhard von Kapff - Страница 10

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Roland-Standbilder gibt es auch in anderen europäischen Städten, doch die Bremer Statue ist eine der ältesten und bekanntesten. Die Rolande symbolisierten zunächst das Markt- und Stadtrecht, zunehmend darüber hinaus auch die bürgerliche Freiheit gegenüber der höfischen und kirchlichen Macht.

DER BREMER ROLAND

53° 4‘ 33“ NORD / 8° 48‘ 25“ OST

Übersichtskarte

DREH- UND ANGELPUNKT Bremens ist der Marktplatz. Hier steht der Roland, das Wahrzeichen der Freien Hansestadt und Symbol ihrer Eigenständigkeit. Wer sich an der mittelalterlichen Statue einmal um die eigene Achse dreht, erfasst das Wesentliche der: das dominante Rathaus, ein Paradebeispiel der sogenannten Weserrenaissance, das Schütting genannte ehemalige Haus der Kaufmannschaft und das in den 1960er-Jahren erbaute Haus der Bürgerschaft. Etwas zurückgesetzt steh Liebfrauenkirche und St.-Petri-Dom. Der Anfang des 15. Jahrhunderts errichtete Roland war mit über 10 m die größte freistehende Statue des Mittelalters. Mit erhobenem Schwert und Doppeladler im Wappen demonstriert er Bremens Anspruch auf Reichsfreiheit. Wenn »Freimarkt« ist, kommen noch Luftballons und Lebkuchenherz dazu. Die Hanseaten an der Weser lieben ihre Freiheit eben. Genauso wie die Letten – Stichwort: Singende Revolution.

Seit der Gründung Rigas 1201 durch den Bremer Bischof Albert von Buxhoeveden sind beide Hansestädte verbunden. Auch die Rigaer Rolandstatue auf dem Rathausplatz steht für Freiheit und Gerechtigkeit, ist aber etwas kleiner und wesentlich jünger als das Bremer Pendant. Der Rigaer Roland wendet sich zum Rathaus, doch prachtvoller ist das Schwarzhäupterhaus dahinter mit seiner schmucken niederländischen Renaissancefassade. Es ist benannt nach der Gilde der ledigen Kaufleute, der Compagnie der Schwarzen Häupter, die heute als Verein in Bremen organisiert sind. Ein Teil ihres kostbaren Tafelsilbers ist in Riga ausgestellt, ein anderer im Bremer Roselius-Museum. Überschwänglicher Jugendstil wie in Riga ist in Bremen nicht zu finden, dafür das expressionistische Gesamtkunstwerk der Böttcherstraße und die Altbremer Häuserreihen: mit Souterrain und Vorgarten, mal klassizistisch, mal Jugendstil oder Historismus.

www.bremen.de



Roland vor dem Schwarzhäupterhaus, Riga, Lettland

56° 56' 57'' Nord / 24° 6' 17'' Ost

RESTAURANTS


KLEINER RATSKELLER

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Das holzvertäfelte Restaurant ist trotz der zentralen Lage bodenständig. Mit Klassikern der Bremer Küche wie Knipp, Pannfisch oder Labskaus sind die Gäste bestens bedient.

Hinter dem Schütting 11, 28195 Bremen, Tel. 04 21/68 49 21 12, Di–Sa 12–15 und 18–21.30 Uhr

www.kleiner-ratskeller.com

KÜCHE 13

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Liebhaber feiner Fleisch- und Fischgerichte können sich genauso wie Vegetarier auf eine kreative, saisonale Küche, die gemütliche Einrichtung – und erschwingliche Preise freuen. Beim Steinernen Kreuz 13, 28203 Bremen, Tel. 04 21/20 82 47 21, Di–Do 18–24, Fr–Sa 18–1 Uhr

www.kueche13.de

ÜBERNACHTUNGEN


ALEXANDER VON HUMBOLDT

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Der grüne Traditionssegler, als Beck’s-Schiff aus der Werbung bekannt, ist in den Heimathafen zurückgekehrt. Der generalüberholte Dreimaster verfügt nun über 38 Kojen in modernen Doppel- und Vierbettkabinen mit Bad, WC, TV und WLAN. Auch ein Restaurant ist mit an Bord.

Schlachte 1a, Martinianleger, 28195 Bremen, Tel. 04 21/38 03 96 99

www.alex-das-schiff.de, €–€€

HOTEL ZUM KUHHIRTEN

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Auf dem Stadtwerder zwischen Weser und Kleiner Weser, inmitten von Schrebergärten und Grünanlagen, sind ruhige Nächte garantiert. Ein Badestrand und ein Café sind zu Fuß schnell erreicht, aber auch die Altstadt ist kaum 2 km entfernt und das Hotel zudem durch die Straßenbahn bestens an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Und das Weserstadion ist auch nicht weit!

Kuhhirtenweg 5 28201 Bremen

www.hotel-zum-kuhhirten.de, €€

ST.-PETRI-DOM

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Der romanisch-gotische Dom mit der hohen Doppelturmfassade diente als Grablege vieler Bischöfe und Erzbischöfe. Die Grabbeigaben sind neben Sakralkunst im Dommuseum ausgestellt. Außerdem gibt es eine Art Kuriositätenkabinett: Im sogenannten Bleikeller sind acht mumifizierte Leichname aus der Krypta, wo einst das Blei für die Dachplatten lagerte, in offenen Särgen zu bestaunen. Tja, das Leben ist endlich! Dem Himmel näher bringt einen auch die Turmbesteigung.

Sandstr. 10–12, 28195 Bremen

Dom: Mo–Fr 13–17, Sa ab 11, So ab 14 Uhr

Bleikeller: Mo–Sa 10–16.45, So ab 12 Uhr

Dommuseum: Mo–Fr 13.30–16.45, Sa 11–13.30, So 14–16.45 Uhr

www.stpetridom.de


An der Böttcherstraße wurden in früheren Zeiten, wie der Name verrät, Fässer hergestellt. Ludwig Roselius, der das heute zu bewundernde Backsteinensemble bauen ließ, wurde übrigens reich durch die Erfindung entkoffeinierten Kaffees – Kaffee HAG.

BÖTTCHERSTRASSE

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Die 110 m lange Straße zwischen Marktplatz und Weserufer wurde in den 1920er-Jahren im Auftrag des Kaffeeunternehmers Ludwig Roselius durch den Bildhauer und Architekten Bernhard Hoetger neu gestaltet. Das Paula Moderson-Becker Museum zeigt nicht nur das Werk der Malerin, sondern auch des Architekten – und gewährt einen Blick hinter die expressionistischen Backsteinfassaden. Genauso wie das Ludwig Roselius Museum, das den Schatz der Schwarzhäupter birgt.

Museen Böttcherstr., Böttcherstr. 6 28195 Bremen, Tel. 04 21/3 38 82 22, Di–So 11–18 Uhr

www.museen-boettcherstrasse.de

WESERBURG

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In dem Ensemble historischer Speicherhäuser auf dem Stadtwerder widmet sich heute das Museum für moderne Kunst internationalen Arbeiten der Gegenwart und jüngeren Vergangenheit – wie Fluxus und Nouveau Réalisme, der Sound, Conceptual und Minimal Art. Bevor die Kulturszene die Gebäude entdeckte, waren hier fast 100 Jahre lang eine Zigarrenfabrik und eine Kaffeerösterei ansässig.

Teerhof 20, 28199 Bremen, Tel. 04 21/5 98 39-0, Di–So 11–18 Uhr

www.weserburg.de

HAFENMUSEUM SPEICHER XI

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Auch wenn die riesigen Containerpötte Bremerhaven anlaufen, bleibt Bremen Hafenstadt. Große Teile des Areals werden heute aber branchenfremd genutzt: Neben Altbauten entstehen neue Geschäfts-, Büro- und Wohnviertel wie die Überseestadt. Im Speicher XI wird die Geschichte des Hafens seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert, werden Waren, Reedereien, spezifische Berufe und künftige Projekte vorgestellt. Wo einst Baumwolle lagerte, erfahren Besucher nun, wie schwer so ein Kaffeesack von 60 kg zu bewegen ist. Etwa 1000 Stück davon mussten zwei Hafenarbeiter am Tag schleppen.

Am Speicher XI 1, 28217 Bremen, Tel. 04 21/3 03 82 79, Do–So 11–18 Uhr

www.hafenmuseum-speicherelf.de

GERHARD-MARCKS-HAUS

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Die Ausstellungen dieses beeindruckenden Museums beschränken sich nicht auf Arbeiten des namengebenden Bildhauers und Grafikers Gerhard Marcks, der u.a. die Skulptur der Bremer Stadtmusikanten an der Rathausseite schuf, sondern präsentieren auch weitere moderne und zeitgenössische Bildhauerei und damit die internationale Bandbreite plastischer Gestaltung. Das Museum im ehemaligen Wachhaus bildet mit dem Wilhelm-Wagenfeld-Haus im früheren Detentionsgebäude gegenüber das klassizistische Torhausensemble der Ostertorwache.

Am Wall 208, 28195 Bremen, Tel. 04 21/9 89 75 20, Di, Mi, Fr–So 10–18, Do bis 21 Uhr

www.marcks.de

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