Читать книгу HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! Die Weltreise vor der Haustür geht weiter - Gerhard von Kapff - Страница 12

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Dominantes Gebäude der Kaiserpfalz in Goslar unterhalb des Rammelsbergs ist das Kaiserhaus. Vor dem Eingang grüßen hoch zu Ross die Kaiser Friedrich Barbarossa und Wilhelm I. Hinter den Rundbogenfenstern befindet sich der Kaisersaal, der Arkadengang führt zur Ulrichskapelle.

KAISERPFALZ GOSLAR

51° 54‘ 18“ NORD / 10° 25‘ 40“ OST

Übersichtskarte

DER HARZ IST ETWAS FÜR ROMANTIKER – und die altehrwürdigen Städtchen an seinem Rand liefern das Verwöhnprogramm: verwinkelte Gassen mit schmucken Fachwerkhäusern, manch windschiefe Mauer und noch mehr lauschige Ecken. So auch in Goslar. Schon die römisch-deutschen Kaiser fühlten sich bei ihren Reisen durchs Reich hier so wohl, dass sie Goslar zur zentralen Pfalz erkoren. Die im romanischen Stil errichtete Kaiserpfalz ist der älteste, größte und am besten erhaltene Profanbau des 11. Jahrhunderts. Hier wohnten die Herrscher mit ihrem Gefolge, hier versammelten sich die geistlichen und fürstlichen Würdenträger bei Hof- und Reichstagen.

Wer Goslar kennt, kennt Qingdao – zumindest die Altstadt. Für Tausende chinesischer Brautpaare ist die Stadt am Gelben Meer der Inbegriff der Romantik und somit Ziel vieler Hochzeitsreisen. Zwischen 1897 und 1914 wurde Tsingtau – damals war die Umschrift eine andere – in der Kolonie Kiautschou zur deutschen Musterstadt ausgebaut. Davon zeugt die von Historismus mit Jugendstilelementen geprägte Architektur, etwa die heute als Museum zugängliche Gouverneursresidenz, der Alte Bahnhof, ein Postamt oder die Brauerei, in der heute das weltbekannte Tsingtao-Bier gebraut wird. Auf der Turmuhr an der Christuskirche steht es deutlich: J. F. Weule, Bockenem am Harz. Dieselbe Firma war für das Uhrwerk der Goslarer Marktkirche verantwortlich. Wie Goslar ist Qingdao ein idealer Ausgangspunkt für Wanderausflüge. Wege und Seilbahnen erschließen die umliegenden Wälder und Gipfel. Nur Sänften und Teeplantagen fehlen im Harz. Mit der Fülle prächtiger Fachwerkhäuser übertrumpft Goslar allerdings die chinesische Millionenmetropole – wen stört es da, dass man statt Meeresrauschen nur das Plätschern von Gose und Abzucht hört …

www.goslar.de/tourismus

www.welterbeimharz.de



Ehemalige Gouverneursresidenz, Qingdao, China

36° 3' 52'' Nord / 120° 18' 48'' Ost

RESTAURANTS


BRAUHAUS GOSLAR

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In dem Fachwerkbau aus dem 18. Jahrhundert werden zum hauseigenen Bier, Gose hell und dunkel, oder zum naturtrüben Rammelsberger Pils regionale Spezialitäten serviert. Gern bestellt werden Bierbeißer, Treberbrot mit Schmalz und Harzkäse oder die Bratwürste vom Harzer Roten Höhenvieh.

Marktkirchhof 2, 38640 Goslar, Mo–Fr ab 12, Sa–So 11–21 Uhr

www.brauhaus-goslar.de

SCHNEEWEISS & ROSENROT

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Märchenhaft wie der Name sind die vegetarischen und veganen Köstlichkeiten, ob süß oder deftig, vorwiegend aus Bio-Anbau. Das Café-Bistro ist eine gute Adresse fürs Frühstück, den kleinen Mittagstisch sowie für Kaffee und hausgebackenen Kuchen.

Bäckerstr. 105, 38640 Goslar, Tel. 0 53 21/46 92 44, Mo–Mi 8.30–18, Do–Fr bis 20, Sa 10–21, So 10–18 Uhr

www.veggievegan-goslar.de

ÜBERNACHTUNGEN


LIONO BOUTIQUEHOTEL

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Die herrschaftliche Villa in Hanglage bietet einen zauberhaften Blick über die Stadt, eine schöne Terrasse und einen Garten. Die mit Parkett und Designmöbeln ausgestatteten Zimmer wirken hell und freundlich.

Schieferweg 6, 38640 Goslar, Tel. 0 53 21/2 30 98

www.hotel-liono.de, €

ROMANTIK HOTEL ALTE MÜNZE

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Das historische Ambiente mit freigelegten Balken und Holzdielen unterstreicht die gemütliche Atmosphäre. Die Zimmer sind großzügig und gleichzeitig behaglich: die perfekte Kombination von Tradition und modernem Komfort. Wenn es in Goslar nur nicht so viel zu sehen gäbe … Restaurant und Bar sind auch im Haus zu finden.

Münzstr. 10–11, 38640 Goslar, Tel. 0 53 21/2 25 46

www.hotel-muenze.de, €€

KAISERPFALZ GOSLAR

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Im Süden der Altstadt bezeugt die mittelalterliche Residenz deutscher Kaiser und Könige die meisterliche Baukunst des 11. Jahrhunderts. Ihr heutiges Erscheinungsbild geht im Wesentlichen auf Heinrich III. zurück. Hier traten die Reichstage zusammen – 23 Mal, zuletzt 1219. Danach verfiel das Ensemble mit Dom, Pfalzkapelle, Kurien- und Wohngebäuden bis zur Gründung des Deutschen Reichs 1871. Mit der Restaurierung der Pfalz wollte Wilhelm I. die Hohenzollern in eine Reihe mit den römisch-deutschen Kaisern rücken. Im zentralen Kaiserhaus befindet sich die aula regia, der fast 800 Quadratmeter große Kaisersaal. Seit dem 19. Jahrhundert schmücken ihn Hermann Wislicenus’ riesige Wandgemälde zur Geschichte des Heiligen Römischen Reichs. Das Herz des 1056 verstorbenen Kaisers Heinrich III. ruht in der angegliederten Ulrichskapelle. Besucher können auch den mittelalterlichen Thron aus Rammelsberger Erz bewundern, der einst im Dom stand, von dem aber nur die Vorhalle erhalten blieb.

Kaiserbleek 6, 38640 Goslar, April–Okt. tgl. 10–17, Nov.–März 10–16 Uhr

www.goslar.de

RAMMELSBERG – MUSEUM & BESUCHERBERGWERK

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Fast 1000 Jahre war das Erzbergwerk Rammelsberg kontinuierlich in Betrieb, bevor es 1988 für den kommerziellen Bergbau geschlossen wurde. Kupfer, Silber, Blei und andere Buntmetalle wurden in dieser Zeit geschürft. Die reichen Erzvorkommen der Gegend bildeten nicht nur die wirtschaftliche Basis der kaiserlichen Macht, sondern verhalfen auch den Goslarer Bürgern zu Wohlstand. Heute können Besucher mit der Grubenbahn in den Berg einfahren, aber auch dem Weg des Wassers durch den Roeder-Stollen folgen und die Mineralienausstellung zwischen den Erzaufbereitungsmaschinen bewundern.

Bergtal 19, 38640 Goslar, Tel. 0 53 21/75 00, April–Okt. tgl. 9–18, Nov.–März 9–17 Uhr

www.rammelsberg.de


Um das Kloster Walkenried spinnen sich einige alte Legenden. So soll ein Loch im Boden des Dormitoriums als »Lutherfalle« gedient haben – hätte sich der Reformator in die Abtei gewagt, wäre er direkt in die Kanalisation gestürzt. Dass im 14. Jahrhundert ein Mönch von seinen Mitbrüdern hier ermordet wurde, ist allerdings verbürgt. Wie meist ging es um Geld und Macht.

KLOSTER WALKENRIED

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Das Zisterziensermuseum gewährt Zugang zum erhaltenen Klausurgebäude mit dem wohl schönsten gotischen Kreuzgang Norddeutschlands, mit Büßerzelle, Kapitel-, Brüdersaal und Dormitorium. Mehr über die Mönche, die ihren Reichtum Bergbauanteilen, Montanwissen und Erzhandel verdankten, erfährt man im Infozentren zum UNESCO-Welterbe »Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft«.

Steinweg 4a, 37445 Walkenried, Tel. 0 55 25/9 59 90 64, Di–So 10–17 Uhr

www.kloster-walkenried.de

LIEBESBANKWEG HAHNENKLEE

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Nicht nur Qingdao hat Hochzeitsreisenden was zu bieten: Auf dem 7 km langen Rundwanderweg um den Bocksberg finden sich reichlich lauschige Plätze für romantische Momente im Grünen. Außer Bänken stehen am Wegesrand liebevoll gestaltete Kunstobjekte, darunter Gondeln, Partnerschaukel, Tor und Quelle der Liebe.

Tourist Info: Hahnenklee-Bockswiese, Kurhausweg 7, 38644 Goslar-Hahnenklee, Tel. 0 53 25/5 10 40

www.liebesbankweg.de

TURMUHRENMUSEUM BOCKENEM

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Die Ausstellung widmet sich der Geschichte der Turmuhrenfabrik und Glockengießerei J. F. Weule, die von 1836 bis 1966 bestand, und ihren Erzeugnissen, die weltweit gefragt waren – auch im fernen Qingdao: Uhren mit mächtigen Rädern, Geh- und Schlagwerken.

Buchholzmarkt 21, 31167 Bockenem, Tel. 0 50 67/24 76 74, Sa–So 15–17 Uhr

www.turmuhrenmuseum-bockenem.de

OBERHARZER BERGBAUMUSEUM

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Die anschauliche Dokumentation der Lebens- und Arbeitsbedingungen im Bergbau seit dem Mittelalter fasziniert ebenso wie das Schachtgebäude und der Besucherstollen. Das Museum ist aber auch der ideale Einstieg für Informationen über die Oberharzer Wasserwirtschaft und zentrale Anlaufstelle für geführte Touren.

Bornhardtstr. 16, 38678 Clausthal-Zellerfeld, tgl. 10–17 Uhr

www.oberharzerbergwerksmuseum.de

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