Читать книгу Erörterung. Aufsatz 8.-11. Klasse - Gerhard Widmann - Страница 7

Оглавление

2. Stoff sammeln


! Stoff sammeln heißt Argumente finden. Argumente, mit denen du eine Frage beantwortest. Zum Beispiel: Warum sind Jugendzeitschriften so beliebt? In diesem Fall musst du natürlich von Jugendzeitschriften eine Ahnung haben. Auch müssen sich deine Argumente exakt auf diese Frage (in der ja eine Behauptung steckt) beziehen, d.h. dazu passen.

Wenn du über Themen aus deinem Lebensbereich wie z.B. Schule, Freunde, Eltern, Freizeit, Fernsehen, Computer oder Internet schreiben sollst, dann wird dir eine Stoffsammlung nicht allzu schwerfallen.

Aber es gibt weitere typische Erörterungsthemen zu Tourismus, Umwelt, Ausländerfeindlichkeit, Rechtsextremismus, Drogen, Politik, Arbeit und Beruf, Soziales (z.B. Frauen und Beruf), Gesundheit, Ernährung, Verkehr, Technik usw. (Siehe Themensammlung am Ende des Heftes..) Dafür benötigst du Informationen, die du nicht alle im Kopf haben kannst.

Halte dich deshalb auf dem Laufenden. Folgende Internetadressen sind wahre Fundgruben: www.statistischesbundesamt.dewww.ard.dewww.zdf.dewww.uno.dewww.greenpeace.dewww.allesklar.de und andere mehr.

• Unentbehrlich sind außerdem Zeitungen, Wochenzeitschriften und Bücher, in denen du dich über aktuelle Themen informieren kannst.

• Häufig erhältst du auch von deinem Deutschlehrer Informationsmaterial.

Wie kommst du zu Argumenten? Gibt es Methoden, die dir helfen, dein Wissen zu aktivieren? Ja, die gibt es. Auf den folgenden Seiten lernst du zwei Vorgehensweisen kennen, die dir weiterhelfen.

1. Freies Brainstorming, eine kreative Arbeitstechnik, bei der du so vorgehst:

• Du entspannst dich (sofern das in der Schule möglich ist) und lässt deinen Gedanken freien Lauf.

• Was dir zu einem Thema einfällt, schreibst du ungeordnet auf, selbst wenn es nicht zu passen scheint.

• Stell dir dabei auch vor, was deine Freunde dazu sagen könnten.

• Brainstorming sollte maximal 10 Minuten dauern.

Thema: Warum sind Jugendzeitschriften bei Teens so beliebt?

In Stichworten: Poster – Modetipps – wegen der Themen, über die man mit seinen Eltern nicht redet – Lifestyle – Handy und Games – Berichte über Stars und Gruppen – man erfährt, was „in“ ist usw.

9. • Schreibe spontan in Stichworten auf den Block, was dir zum Thema einfällt:

Was verstehst du unter fairem Verhalten beim Sport?

Diese Begriffe helfen dir beim Nachdenken: Regeln – Gegner – Sieg/Niederlage.

In der Regel musst du den gefundenen Stoff, also deine Argumente, hinterher noch ordnen (z.B. beim Thema Warum sind Jugendzeitschriften so beliebt?). Dies entfällt bei der nächsten „Such-Methode“. Bei der geht es nämlich um Themen, die sich dazu eigenen, den Stoff von vorneherein geordnet zu sammeln:

2. Geleitetes Brainstorming: Wenn die Themafrage mehrere Begriffe enthält, ordnest du deine Einfälle nach diesen sogenannten Themen-Leitbegriffen:

Sitzenbleiben – Chance oder pädagogisch unsinnige Maßnahme?

! Mithilfe der unterstrichenen Themabegriffe kannst du von Anfang an Ordnung in deine Stoffsammlung bringen. Dabei sind W-Fragen hilfreich, z.B. Wer? Warum? Wann? Wie?

Die Lösung zu dieser Aufgabe findest du hier.

10. • Schreibe jetzt in Stichwortsätzen einige (!) Argumente zum Thema Sitzenbleiben – Chance oder pädagogisch unsinnige Maßnahme?* (siehe letzten Merkkasten) auf deinen Block.

Sitzenbleiben als Chance
Sitzenbleiben als pädagogisch unsinnige Maßnahme

* Sitzenbleiben ist die Wiederholung eines Schuljahres infolge mangelhafter Leistungen. In Deutschland betrifft dies jährlich etwa 250.000 Schüler. In manchen Ländern ist das Sitzenbleiben ganz abgeschafft.

Die Lösung zu dieser Aufgabe findest du hier.

11. Besonders geeignet, um Argumente von Anfang an geordnet zu sammeln, sind Pro-Kontra-Themen. Etwa dieses: Nenne Vor- und Nachteile des Autos.

Tipp: Bei dialektischen Themen kannst du beim Sammeln eine Plus-Minus-Liste anlegen:


Herr Luft ist Klimaexperte und hält deshalb vom Autofahren nicht besonders viel. Da sein 19-jähriger Sohn Felix ein eigenes Auto möchte, unterhalten sich Vater und Sohn über die Vor- und Nachteile dieses Gefährts.

Suche weitere 5 Pro- und 5 Kontra-Argumente zu diesem Thema. Schreibe sie in die entsprechenden Spalten auf deinen Block.


Die Lösung zu dieser Aufgabe findest du hier.

12. Noch eine Pro-Kontra-Übung. Nachdenken sollst du dabei über das Thema Ist der Unterrichtsbeginn um 8 Uhr zu früh?

Suche zuerst passende Argumente. Die folgenden Stichworte werden dir dabei helfen. Sie sollen allerdings deine Gedanken lediglich auf die richtigen Wege bringen. Formuliere in ganzen Sätzen.

vor 9 Uhr müde, Leistungstief – in Ruhe gemeinsam frühstücken – Nachmittag für sich haben – spät zu Bett gehen – (gesundes) Mittagessen in der Schule – manche andere Länder Schulbeginn 9 Uhr – 2 Stunden länger in der Schule bleiben – Kinder/Eltern gemeinsam aus dem Haus gehen – früh aufstehen bei langen Anfahrtswegen – Umfrage: Mehrheit der Schüler für … – Kinder und Pubertierende: anderer Biorhythmus als Erwachsene – Schulende zwischen 14 und 15 Uhr – spätere Ankunft in Schule für manche Schüler … – …

Die Lösung zu dieser Aufgabe findest du hier.


13. Jetzt geht es um dieses Thema:

Zeige am Beispiel des Schweins, was für und was gegen die Massentierhaltung spricht.

Lies zuerst die folgenden drei Texte zum Thema: In ihnen findest du die Argumente für die nachfolgende Aufgabe.

Einige Bemerkungen zur Massentierhaltung (ab 1250 Mastschweinen)

Massentierhaltung ist konzentrierte Haltung von Tieren und beansprucht wenig Raum. Sie erfordert hohen technischen Einsatz, aber wenig Personal. Der Zeitaufwand ist, gemessen an den vielen Tieren, gering. Es können gute Gewinne erwirtschaftet werden.

Die Tiere werden einseitig auf Leistung gezüchtet, was eine hohe Fleischproduktion ermöglicht. Dem Verbraucherwunsch entsprechend, kann der Fleischpreis niedrig gehalten werden.

Die Tiere sind allerdings krankheitsanfälliger, das gibt Tierärzten Arbeit. Der höhere Arzneimitteleinsatz ist für die Pharmaindustrie von Vorteil.

Problematisch sind die großen Mengen an Gülle, die bei zu geringer Landfläche des Betriebes nicht komplett auf den eigenen Flächen ausgebracht werden können. Dies führt zu Überdüngung und Grundwasserbelastung.

Schweine müssen bei dieser Haltungsform auf engstem Raum leben. Die 2007 gültige (gesetzliche) Schweinehaltungsverordnung sieht z.B. für ein 30 bis 50 kg schweres Tier 0,40 m² Fläche vor, für ein 50 bis 80 kg schweres 0,55 m².

Die Schweine stehen auf Betonböden, durch deren Spalten ihre Ausscheidungen fallen, was für die an sich reinlichen Tiere eine unerträgliche Belastung ist.

Massentierhaltung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig, auch für den Fleischexport.

Einige Bemerkungen zum Wesen des Hausschweins

Das Suhlen der Schweine im Schlamm führte zum Vorurteil des "dreckigen Schweins". Dabei dient es der Reinlichkeit sowie der Regulation der Körpertemperatur, weil Schweine nicht schwitzen können. Bei Temperaturen über 20°C kommt es zu einem Hitzestau, der nur durch das Abkühlen in Wasser- oder Schlammbädern zu regulieren ist. Suhlen schützt vor Insekten und Parasiten, da diese im getrockneten Schlamm unschädlich gemacht werden.

An einem Scheuerpfahl wird der Schlamm entfernt. Weil Schweine nicht sehr gelenkig sind, befreien sie sich dabei auch von quälendem Juckreiz. Schweine beschmutzen ihren Schlaf- und Fressplatz niemals. Zum Harnen und Koten wählen sie einen besonderen Ort.

Schweine sind intelligent und neugierig, sie untersuchen und erforschen ihre Umgebung genau. Ihr Wohlbefinden hängt wesentlich von der Möglichkeit ab, spielen zu können. Ferkel rennen gerne eine kürzere Strecke oder im Kreis herum, sie hüpfen und schlagen Haken, vor allem innerhalb der Gruppe. Kleinere Raufereien kommen vor. Ferkel entfernen sich nie sehr weit vom Muttertier.

Auch ältere Schweine spielen und laufen gerne, weil auch sie noch ein starkes Bewegungsbedürfnis haben.

§1 Tierschutzgesetz: Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Aus §2: Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen und darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.

Trage jetzt in Stichworten ein, was für und was gegen die Massentierhaltung spricht. Suche dazu die Argumente aus den drei Texten heraus:


Die Lösung zu dieser Aufgabe findest du hier.

Erörterung. Aufsatz 8.-11. Klasse

Подняться наверх