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Ehem. Zisterzienserkloster mit Klosterkirche Sankt Marien

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• Kath. Pfarrkirche. • Basilika ab 1157. • Gewölbtes Langhaus Ende 12. Jh. – 1222. • Ausmalung 17./18. Jh. • Klausur überwiegend zwischen 1160–1250 entstanden. • Romanischer Kapitelsaal 1160/80. • Parlatorium um 1180. • Süd- und Westflügel spätgotisch. • Einige Räume 1727 barockisiert.

Wohl unter dem Eindruck einer Predigt des Bernhard von Clairvaux 1146 in Würzburg gründeten 1151 vier Adlige, Billung von Lindenfels, Sigebot von Zimmern, Erlebod von Krenzheim und Beringer von Gamburg, das Kloster, das Mönche aus Waldsassen bezogen. Bereits 1157 gab man den ursprünglichen Standort auf einer Anhöhe zugunsten der heutigen Tallage auf. Bis zur Reformation unterstand das Kloster – eine der bedeutendsten frühen Zisterzienseranlagen Deutschlands – den Ordensbrüdern in Maulbronn, danach Kloster Ebrach im Steigerwald. Nach der Säkularisierung 1803 befand es sich bis 1986 im Besitz der Fürsten Löwenstein-Wertheim-Rosenberg. Heute sind in der Liegenschaft Kloster Bronnbach mehrere Institutionen, darunter ein Kulturzentrum, beheimatet.


Wertheim (Bronnbach), Kloster, Kapitelsaal.

Mit dem Bau der ursprünglich flachgedeckten dreischiffigen Basilika wurde vermutlich kurz nach 1157 begonnen. Die östlichen Apsiden ihrer Querhausarme baute man bereits 1166–78 zu gleichgeordneten Kapellen mit geradem Schluss um. Gleichzeitig erhielt der Hauptchor ein Gewölbe mit Bandrippen. Ende des 12. Jh. folgte das im Osten begonnene und zunächst mit Stützenwechsel geplante Langhaus, dessen spitzbogiges Kreuztonnengewölbe zur Weihe 1222 fertiggestellt war. Seine Seitenschiffe decken Halbtonnen mit Stichkappen. Die heutige Ausmalung stammt aus dem 17. und 18. Jh. Der barocke Hauptaltar von 1712, die Kanzel von 1704/06 und die zwischen 1704–06 entstandenen vier Nebenaltäre führte Balthasar Esterbauer aus. Daniel Aschauer fertigte 1778 das Gestühl in Rokokoformen.

Die Erdgeschosse der Klostergebäude südlich der Kirche gehören fast sämtlich noch der Zeit zwischen 1160–1250 an. Den ältesten Flügel des Kreuzgangs im Osten, dessen Wölbung und Verglasung 1230 entstanden, zeichnet reiche spätromanische Bauornamentik aus, den frühgotischen Nordflügel dagegen figürlicher Konsolenschmuck. Mehrfach umgebaut wurden die spätgotischen Flügel des 15./16. Jh. im Westen und Süden. Eine Brunnenkapelle mit darüber liegendem Bibliotheksraum von 1411 fügt sich letzterem an.

Ein wuchtiges Kreuzrippengewölbe mit wulstigen Rippen über monolithen Säulen weist der dreischiffige und dreijochige Kapitelsaal von 1160/80 im Ostflügel auf. Ähnlich gestaltet ist die etwa gleichzeitig, um 1180 entstandene dreischiffige Halle des Parlatoriums. Seit 1727 ersetzt ein Barocksaal mit schlanken Hermenpilastern das ehemalige romanische Refektorium: Seine Stuckaturen schuf Franz Joseph Roth, seine Fresken mit Szenen aus der Josephsgeschichte – einer sinnigen Anspielung auf den Namen des Bauherrn, Abt Joseph Hartmann – stammen von Johann Adam Remele.


Wertheim (Bronnbach), Kloster, Grundriss.

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