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Vorwort

Liebe Frau Nienaber,

Sie waren mit Abstand meine Lieblingslehrerin. Bei Ihnen machte das Lernen Spaß und Sie verstanden es wie keine andere, mit Kindern umzugehen. Sie bescheinigten mir eines Tages, es muss in der dritten Klasse gewesen sein, dass ich mal eine große Geschichtenschreiberin werde. Nun, heute ist es so weit. Ich bin tatsächlich eine Geschichtenschreiberin und mit 178 Zentimetern bin ich auch groß, für eine Frau. Doch mit Sicherheit haben Sie sich damals etwas anderes vorgestellt als das, was heute daraus geworden ist. Dafür kann ich mich nicht entschuldigen, weil es original das ist, was ich tun möchte. Vielleicht kann ich Sie aber davon überzeugen, dass es zum einen notwendig und zum anderen mein Weg ist, Menschen aufzuklären. Sie waren stets mein Vorbild und deshalb können Sie dieses Buch natürlich als Inspiration, aber auch als eine Art Hommage sehen.

Jetzt halten Sie also mein Werk in den Händen. Es ist ein Buch über die weibliche Masturbation. Ja, Sie haben richtig gelesen. Masturbation, oder auch Selbstliebe, Hingabe, Entspannung pur. Falls Ihre Augenbrauen gerade nach oben wandern und Ihr Mund offen steht, kann ich Sie beruhigen: Das ist völlig normal. Schließlich ist die Masturbation nach wie vor ein Tabuthema, über das kaum offen gesprochen wird. Mehr noch: Sie gilt häufig als mickriger Ersatz für Sex mit einem Partner. Ich weiß natürlich nicht, wie Sie zu diesem Thema stehen und ob Sie in Wirklichkeit sehr offen darüber kommunizieren. Allerdings erinnere ich mich an unseren Sexualkundeunterricht nur allzu gut. Wir haben dort über allerlei nützliche Dinge gesprochen, wie die Menstruation, Verhütung und Schwangerschaft. Dass auch Masturbation ein Thema war, kann ich jedoch nicht behaupten. Im Nachhinein einerseits schade, weil ich als praktizierendes Mädchen einige Fragen gehabt hätte. Andererseits gut, weil ich ansonsten vielleicht niemals so intensiv zu diesem Thema geforscht hätte.

Insofern ist alles richtig gelaufen. Ich habe mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und das Ergebnis halten Sie in den Händen. Apropos Hände: Es ist meine Intention, Frauen ein Gefühl von Normalität und Freude beim Einsatz ihrer Hände zu vermitteln. Keine Frage: Sex mit sich selbst ist etwas sehr Intimes und das ist auch gut so. Gleichzeitig ist es eben auch etwas ganz besonders Schönes, doch sagt und lebt das leider kaum jemand. Hier komme ich ins Spiel. Ich möchte dieser Jemand sein, der sagt: »Ja, wir dürfen mehr über unseren eigenen Körper wissen, intensivere Erfahrungen machen und uns feiern.« Verstehen Sie, warum es mir ein so großes Anliegen ist, über die Masturbation zu schreiben?

Hier noch eine kleine bildhafte Geschichte, weil Sie die doch so gern mochten: Am Anfang unserer Entwicklung sind wir wie eine alte, historische Stadt, mit vielen kleinen Straßen und Geheimgängen. Wenn wir älter werden, bilden sich immer größere Straßen heraus, einfach weil sie am meisten befahren werden. Die kleinen, niedlichen Gässchen hingegen gelangen immer mehr in Vergessenheit und verkümmern allmählich. Ähnlich verhält es sich mit unseren Masturbationserfahrungen. Oft haben wir auch hier eher dürftige Dinge gelernt, sodass nur wenige Wege geebnet wurden. Die gute Nachricht jedoch ist: Wir können auch wieder zu dieser wunderschönen alten Stadt werden. Vorausgesetzt wir wollen es und trauen uns zu, auch andere, ungewohnte Wege einzuschlagen.

Ich hoffe, ich habe Sie nun neugierig gemacht und Sie wollen unbedingt wissen, wie das funktioniert. Gut so, dann lesen Sie einfach weiter, denn in diesem Buch steht alles drin, was Sie dazu wissen und lernen können. Ich habe Sie stets für Ihre Fähigkeit bewundert, immer das Gute im Menschen zu sehen. Danke, dass Sie damals schon die Geschichtenschreiberin in mir entdeckt haben. Vielleicht wäre dieses Buch sonst nie entstanden. Und wer weiß, vielleicht schreibe ich eines Tages ja auch noch ganz andere Geschichten. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen von Herzen

Ihre Schülerin

Gianna Bacio

Hand drauf!

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