Читать книгу Die heißen Tauchlehrer | Erotischer Roman - Gina Summers - Страница 4
ОглавлениеAm Airport angekommen, traf sie die feuchtwarme Luft wie ein Hammer. Sina begab sich mit den anderen Fluggästen zum Gepäckband. Bereits dort war ihre Bluse schweißnass.
Wie konnte ich nur so blöd sein und eine Strumpfhose anziehen, dachte sie. Endlich sah sie ihren Koffer, packte ihn und zog ihn vom Band. Er kam ihr wahnsinnig schwer vor.
Glücklicherweise befanden sich neben dem Gepäckband direkt die Kofferwagen. Schnell besorgte sich Sina einen solchen und versuchte nun krampfhaft, den Koffer darauf zu heben, was sich als ziemlich schwierig erwies. Immer wieder setzte sich dieses verdammte Gefährt von selber in Bewegung. Erst jetzt spürte Sina, dass sie trotz kurzem Schlaf auf dem Flug ziemlich gerädert war. Gleichzeitig pochte es unaufhaltsam in ihren Schläfen. Ein Migräneanfall wäre jetzt das Letzte, was sie gebrauchen konnte.
***
Nick lehnte entspannt an einer Säule der Ankunftshalle und beobachtete die anreisenden Touristen. Amüsiert betrachtete er die junge Frau am Kofferband. Sie war ihm sofort aufgefallen. Abgesehen davon, dass sie völlig unpassend angezogen war, faszinierte ihn ihre Zerbrechlichkeit, gepaart mit einer ungeheuren Willenskraft, dieses übergewichtige Gepäck auf den Wagen zu bekommen. Die Locken hingen ihr wild ins Gesicht. Das Kostüm saß nicht mehr so, wie es sein sollte, und zwei Laufmaschen in ihren Strumpfhosen zierten ihre langen Beine.
***
Sina fühlte sich beobachtet. Mit einem letzten Ruck brachte sie ihr Gepäckstück auf den dafür vorgesehen Wagen. Langsam erhob sie sich aus ihrer gebückten Haltung, und ihre Augen wanderten über ein paar Flip-Flops, über athletische Männerbeine, zu einer dreiviertel Bermudashorts, wo sie aus ihr unbekannten Gründen kurz verharrten. Sie blickte auf ein orangefarbenes T-Shirt und weiter hinauf zu einem Gesicht, das ausdruckstärker nicht sein konnte. Dann sah sie in Augen, die so eine faszinierende Farbe hatten, dass sie ihren Blick kaum abwenden konnte. Allerdings hatte sie das große Bedürfnis zu explodieren, als sie das amüsierte Grinsen dieser Gestalt wahrnahm.
Stolz hob sie ihren schmerzenden Kopf ein wenig an und schob den Kofferwagen auf dem vorgegebenen Weg, der jedoch direkt an dem jungen Mann vorbeiführte, Richtung Ausgang.
Als sie auf gleicher Höhe waren, sagte er: »Sie sollten Ihre Strumpfhose ausziehen. Bei fünfunddreißig Grad im Schatten ist so ein Kleidungsstück ziemlich überflüssig!«
Was bildete sich dieser arrogante Typ ein, dachte sie, während ihr der Schweiß in kleinen Rinnsalen in den Nacken lief und ihr Kopf sich anfühlte, als würde ihn jemand mit dem Vorschlaghammer bearbeiten.
»Mir ist nicht zu warm!«, antwortete Sina gereizt.
»Na, wird es wohl so sein! Trotzdem sollten Sie die Strumpfhose ausziehen. Erstens sehen die zwei Laufmaschen nicht gut aus und zum Zweiten bin ich davon überzeugt, dass Sie sehr schöne Beine haben.«
Provozierend ließ der Mann seinen Blick über Sinas Beine wandern. Der Schmerz in ihrem Kopf entwickelte sich zu einer Invasion von Presslufthämmern. Nach solchen Anmachsprüchen stand ihr im Moment gar nicht der Sinn!
»Ich kann auf Ihren Wagen aufpassen«, bot er an, »während Sie auf die Toilette gehen und sie ausziehen – die Strümpfe meine ich.« Er grinste.
Das war zu viel für Sina. Dazu kam, dass sie das Gefühl hatte, eine Großbaustelle würde sich in ihrem Kopf befinden.
»Mir ist nicht heiß«, rief Sina, »und meine Strümpfe ziehe ich aus, wenn ich meine, dass ich sie ausziehen sollte! Verstanden?!«
»Wie Sie meinen«, antwortete der Mann belustigt.
»Na wunderbar«, zischte Sina und schob den Kofferwagen mit einem Rad über die Zehen des Mannes.
»Au, verdammt!«, schrie er. »Was soll das?!«
»’schuldigung«, sagte sie über die Schulter und schob mit einem Lächeln auf den Lippen den Wagen weiter, obwohl sie ihm nicht über den Fuß hatte fahren wollen. Aber seine provozierende Art und sein Blick hatten sie schon mächtig aus der Fassung gebracht.
Auf dem Weg in die Ankunftshalle des Flughafens hielt Sina noch einmal kurz an und blickte sich um. Sie sah, wie der Mann eine Gruppe junger Leute freundschaftlich begrüßte, die alle Tauchgepäck mitführten. Ab und zu rieb er seine Zehen an seinem anderen Bein. Da er mit dem Rücken zu ihr stand, konnte sie das Logo einer Tauchschule auf seinem T-Shirt erkennen, aber nicht entziffern, welche Tauchschule es war. Das bestätigte ihren Eindruck von dem Image der Tauchlehrer, Surflehrer, Tennislehrer und Animateure. Sie alle hatten diesen gewissen Bonus, der Frauen dazu veranlasste, sich in Pose zu schmeißen oder den ganzen Tag hechelnd hinter ihnen herzulaufen, wenn diese meist gut aussehenden Männer auftauchten.
Trotzdem verspürte sie ein wenig Neid auf diese Urlauber, die ausgelassen mit dem Mann scherzten und ihr wurde bewusst, wie lange sie schon nicht mehr einige Tage am Stück freigenommen hatte. Wenn Sina bei Kunden war oder im Büro arbeitete, dachte sie nicht an Ferien oder Reisen. Aber jetzt hier am Flughafen auf Phuket wurde ihr schmerzlich bewusst, wie sehr sie solch einen Urlaub vermisst hatte.
In dem Moment, als Sina tief durchatmete, um ihre abschweifenden Gedanken wieder in den Griff zu bekommen, drehte der Mann sich um und sah sie noch einmal an. Gänsehaut legte sich bei diesem durchdringenden Blick über ihren Körper. Schnell schob sie ihren Wagen weiter.
Sina erspähte einen Informationsstand, an dem mehrere Plakate hingen, auf denen die traumhaftesten Hotels abgebildet waren. Sie teilte der jungen Dame am Schalter mit, auf was sie bei ihrer Suche nach einer Bleibe Wert legte. Die Angestellte empfahl ihr ein Hotel mit angeschlossener Tauchschule im Nordosten der Insel, das genau Sinas Wünschen entsprach. Dankbar nahm sie den Tipp an, und die Dame reservierte ihr umgehend per Telefon einen kleinen Bungalow in der Anlage. Ein Fahrer würde sie dorthinbringen.
Sina nutzte die Zeit und suchte die nächste Damentoilette auf, wo sie ihre ruinierte Strumpfhose auszog. Was für eine Wohltat!
Mit einem befreiten Gefühl begab sie sich wieder in die Ankunftshalle. Der Fahrer wartete bereits. Er trug Sinas Gepäckstück zu einem schwarzen Pick Up, hielt Sina zuvorkommend die Tür auf und verstaute ihr Gepäck. Sina spürte das angenehm kalte Leder des Sitzes an ihren nackten Oberschenkeln.
Der Wagen setzte sich in Bewegung und schlängelte sich durch den dichten Verkehr. Sie verließen die Hauptstraße und es wurde ein wenig ruhiger. Die Sonne strahlte vom Himmel. Große Palmen und Kautschuk-Plantagen säumten die Nebenstraßen. Sina war erstaunt über das saftige Grün der Natur. Während der Fahrt unterhielten sich die beiden in gebrochenem Englisch und mit Händen und Füßen. Mehrmals mussten sie lachen, weil durch die Sprachbarrieren Missverständnisse entstanden.