Читать книгу Unerklärliche Geschichten - Gisela Schäfer - Страница 11
Friederike Amort Zeichen
ОглавлениеEine Nachbarin erzählte mir zwei Erlebnisse:
Meine Mutter und ich wohnten damals in Kirchenlandl. Nachdem wir schon einmal in einem Winter ein höchst eigenartiges Erlebnis gehabt hatten, bei dem das Gartentor hörbar laut geöffnet und geschlossen wurde, ohne dass wir auch nur einen Hinweis auf Spuren fanden, ereignete sich wieder einmal etwas Ähnliches:
Es wird ungefähr im Winter 1947/48 gewesen sein. Ein Wintertag, wie er heute kaum noch zu erleben ist, mit sehr großen Schneemengen. Wir, meine Mutter und ich, saßen an diesem späten Nachmittag in der Küche und hörten beide deutlich vernehmbar, wie die schwere Haustüre geöffnet und geschlossen wurde. Das Geräusch war besonders laut, da sie am Betonboden schleifte und jedes Mal dabei kräftig scharrte. Unmittelbar danach klopfte jemand ganz heftig den Schnee von den Schuhen ab, indem er kräftig auf den Boden trat, damit der Schnee vom Schuhwerk fiel.
Dann war es still. Wir warteten noch eine Weile, ob jemand anklopfen und die Küche betreten würde. Doch es kam niemand zur Tür herein. Nun hielt meine Mutter Ausschau und ging nach draußen; sie sah weder Rückstände von Schnee auf dem Boden des Vorhauses, noch irgendwelche Spuren im Freien, die im Tiefschnee zum Haustor führten.
Wieder in der Küche sagte sie sehr betroffen: „Jessas na*, es wird doch nicht die H. Mirtzl** gestorben sein“. Und so war es auch, die erwähnte Frau verblutete zur gleichen Zeit nach einer Geburt.
(* = Jesus nein, ** = Maria).
Hier das zweite Erlebnis der Nachbarin:
Später, nach vielen Jahren, lebten wir in Großreifling in einem eigenen Haus. Das Parterre bewohnten meine Mutter und der Stiefvater, meine Familie und ich waren im ersten Stock daheim. Die letzten Lebensjahre meiner Mutter waren geprägt von ihrer schweren Erkrankung, für die es keine Heilung mehr gab. Als sie sich anschickte, die irdische Welt zu verlassen, war gerade meine Tochter Heidi hier, die mich nach besten Kräften bei der Betreuung der Schwerkranken unterstützte. Die Zeichen des Ablebens waren sehr deutlich zu erkennen: Sie „schöpfte“ nach Atem und fuhr mit der Hand immer wieder ruckartig über die Decke.
Ich schickte Heidi mit den Worten „Bitte hol schnell eine Kerze!“ aus dem Zimmer. Sie verließ den Raum, um das Gewünschte zu bringen. Ich war mit der sterbenden Mutter alleine. Plötzlich hörte ich laute Orgelmusik überall um mich herum. Es war wundervoll und nicht erschreckend für mich; denn ich erkannte, dass Mutter eben endgültig ihr Leben ausgehaucht hatte.
Spiritualität
Aus der Schale des Göttlichen
schöpfst du nie endende Energie
Kraft spendenden Glauben
die Bindung zu suchen zu höheren Mächten
mit Hilfe des Geistes um zu verweilen
für die innige Bitte
stumm im flehenden persönlichen Gebet
Friederike Amort