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DER SEE

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Im klaren Wasser des Sees suchen wir nicht nach Rätseln. Wir lassen uns treiben, wie es die Strömung will. Vergebens setzt uns die Volksmusik der Ausflugslokale mit ihren Tubastößen nach. Wir gleiten vorwärts, umgeben von Schwänen, deren Füße das Wasser beiseite schaufeln. Woher wir kommen, haben wir schon vergessen. Unser Ziel ist die Insel, aber sie treibt von uns fort, dem Gebirge entgegen, das einmal ihr Zuhause war. Tief dringt das Wasser in unsere Ohren, wir verstehen nicht, was es wispert, halten es aber für freundlich. Den bemalten Kanus der Touristen weichen wir aus, ihre Pfeile, so bunt sie gefiedert sind, triefen ja vor Gift. Lieber vertrauen wir der Sonne, die im Bogen über die grünen Abhänge zieht; nachts dem Mond. Durch seinen kühlen Spiegel schwimmen pelzige, hastig atmende Tiere. Die Schlangen wechseln die Ufer.

Die Schlangen wechseln die Ufer

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