Читать книгу Jeff Duley soll ein Mörder sein: Texas Wolf Band 65 - Glenn Stirling - Страница 7

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Mr. Heard, Bankier in Glenrock, war erschlagen worden. Die Eisenstange, mit der es geschehen war, lag bei Richter Shark, der bereits Anklageermittlungen befohlen hatte.

Und Jeff Duley, von dem jedermann glaubte, nur er könne der Täter gewesen sein, saß im Gefängnis, einem kleinen Anbau am Sheriff-Office, das den Vorzug hatte, ausbruchsicher zu sein, weil man es überhaupt erst vor einigen Wochen erbaut hatte.

Für Jeff Duley sieht es schlimm aus. Und es wird dadurch nicht besser, dass Richter Shark nach einer Woche Anweisung gibt, den Inhaftierten nach Cheyenne, der Staatshauptstadt, über zuführen.

Jeff Duley beteuert seine Unschuld. Erst dem Sheriff, dann dem Richter, zuletzt seinem Anwalt in Cheyenne. Dieser Anwalt wird ihm von Staats wegen gestellt. Ein müder alter Herr, dem solche Anklagevertretungen wenig einbringen, denn das Urteil ist so gut wie sicher. So übergibt er die Vertretung des mit Sicherheit todgeweihten Jeff Duley einem jungen Mann, der seit einem Jahr in seiner Praxis die ersten Sporen verdienen soll.

Als Jeff das erfährt, sieht er jede Hoffnung schwinden. Aber er sollte nicht so voreilig sein.

Dieser junge Anwalt heißt Frederic Cash und stammt nicht aus reicher Familie. Um studieren und das Examen überhaupt machen zu können, musste er vorher das nötige Geld in harter Arbeit verdienen. So sieht Frederic Cash eigentlich eher aus wie ein verkappter Weidereiter oder Holzfäller. Er ist groß, breitschultrig und muskulös. Als er zum ersten Male in Jeffs Zelle tritt, hält ihn Jeff für alles mögliche, nur nicht für seinen Anwalt.

„Ihre Sache steht schlimm“, erklärt Cash. „Aber das wissen Sie selbst, und ich brauche da nichts weiter zu sagen. Es gibt drei Zeugen, die gesehen haben, wie Sie aus dem Haus getreten sind, ein Zeuge hat auch gehört, was Mr. Heard geantwortet hat. Es deckt sich mit Ihrer Aussage, Mr. Duley. Dann ist dieser Tom Jobson …“

„Ein Windhund“, meint Jeff.

Cash nickt. „Kommt mir auch so vor, aber er hat den Toten gefunden und von ihm Ihren Namen gehört.“

„Ich habe es nicht getan, Mister … Mister …“

„Cash. Sie sagen das immer wieder. Und es gibt nur das Motiv, dass Sie es im Zorn getan haben könnten. Das meint auch mein Kompagnon. Ich glaube Ihnen aber, dass Sie unschuldig sind. Und ich traue diesem Tom Jobson keinen Yard weiter, als ich ihn sehe. Und deshalb …“

„Und deshalb?“, fragt Jeff gespannt, denn er ist mürbe geworden in den Tagen, die er im Gefängnis verbracht hat. Mürbe und verbittert, mit nur einem Fünkchen Hoffnung, das er jetzt aufglimmen sieht.

„Und deshalb habe ich mich mit einem Manne in Verbindung gesetzt, der in Glenrock Ansehen genießt, trotzdem aber für uns etwas tun wird. Der Mann ist Ihnen sicher bekannt. Er heißt Tom Cadburn!“

„Tom Cadburn, der Nachtreiter. Aber er ist doch sicher unterwegs, um Pferde für die Armee zu fangen und …“

Cash lächelt hart. „Wir haben Glück, Mr. Duley. Er ist gerade nach Fort Laramie zurückgekehrt, um dort eine Remuda abzuliefern. Ich werde noch heute aufbrechen, um ihn dort zu treffen. Und noch etwas, Mr. Duley: In zwei Tagen beginnt die Verhandlung. Es ist so gut wie sinnlos, ihr beizuwohnen, ohne einen Gegenbeweis zu besitzen. Ich wollte den Termin aufschieben lassen, es ist misslungen. Wir werden also nicht viel Zeit haben.“ Er beugt sich vor und sieht Jeff beschwörend an. „Genauer gesagt, Mr. Duley, Sie werden bestimmt verurteilt. Aber es gibt ein Gesetz in diesem Staat. Nach dem Urteil müssen dreißig Tage verstreichen, ehe es vollstreckt werden darf. Ein anderes Urteil wird wohl kaum gefällt werden.“

Jeff Duley greift sich entsetzt an den Hals. Und ihm wird mit einem Male heiß und kalt. Kein anderes Urteil …

Jeff Duley soll ein Mörder sein: Texas Wolf  Band 65

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