Читать книгу "DER SCHNUCKENTANZ" - Gloria Fröhlich - Страница 4

2. Kapitel

Оглавление

Um backen zu können, musste das Holz in dem großen Herd unter den schwarzen Eisenringen des Ofenlochs lodern, und dafür hatte Agnes bereits gesorgt und auf ihren angewinkelten, nackten Armen reichlich Holz in die Lehmkate getragen. Es war schwer und kantig und hatte tiefe Rillen in die Haut ihrer Arme gedrückt. Es tat zwar nicht weh, aber die Spuren sah Agnes noch nach Stunden und konnte sie noch lange mit den Fingerkuppen fühlen, wenn sie ganz leicht über die Haut strich. Ganz anders als in den anderen Regionen, wo es Heideblütenfeste gab, bei denen die Heidekönigin, eine reine Produktkönigin für ein Jahr gewählt wurde, war es hier, wo Agnes zu hause war, seit Ewigkeiten schon Usus, mit dem „Schnuckentanz“ die unzähligen Heidschnucken zu ehren, die die Heide pflegten. Jetzt stand der „Schnuckentanz“ vor der Tür und die Heide nur noch kurze Zeit in voller Blüte. An Besuchern würde es nicht mangeln. Auch an den vergangenen Wochenenden waren die Menschenhorden, getrieben von Ausflugslust und aufgestautem Erlebnishunger gekommen, um das flächendeckende Heideviolett nicht nur staunend mit den Augen bis zum Horizont zu verfolgen, sondern auch um die ausgetretenen, sandigen Pfade zwischen der blühenden Besenheide lückenlos zu bewandern. Agnes war es nicht entgangen, dass sie wieder begierig die blühenden Zweige gepflückt und sie zu kleinen Sträußen gebunden, häufig heimlich verborgen, weggetragen hatten, ohne zu ahnen, sich damit den Tod ins Haus zu holen. Das wissende Lächeln, mit dem Agnes vor der Haustür auf der Birkenbank saß, die so hieß, weil sie aus armdicken Ästen der Birken zusammengenagelt war, blieb ihnen verborgen. Aber auf den Aberglauben, dass ins Haus getragene Heide den Tod brachte, konnte man sich felsenfest verlassen. Denn genau so ist es unter anderem auch in dem handgeschriebenen Buch der toten Heidekatze zu lesen, das Agnes Mutter damals in deren Nachlass gefunden hatte. Das war nach dem Tod der Mutter in Agnes Hände gewandert und für sie ein wertvoller Begleiter geworden, wenn sie in „Situationen“ geriet. Und das geschah in letzter Zeit immer häufiger. Aus dem alten Buch erfuhr Agnes unter anderem auch, warum die Kräuterfrau Heidekatze genannt worden war. Eines Tages hatte der Großvater das kleine Mädchen mit in die Stadt genommen und sie in dem Trubel schnell aus den Augen verloren. Stundenlang hatte er vergeblich nach dem Kind gesucht und schließlich die Polizei alarmiert, die sofort eine umfangreiche Suchaktion bis in den späten Abend hinein durch die Straßen der Stadt gestartet hatte, jedoch ohne Erfolg. Das Kind blieb verschwunden. Die Suchaktion sollte am nächsten Tag wieder aufgenommen und mit einem Bild des Mädchens auf einem Plakat unterstützt werden. Verzweifelt kehrte der Großvater in die Heide zurück und wusste nicht, wie er dieses Unglück ertragen und es den Eltern des Mädchens vermitteln sollte. Sie erlitten einen Schock, und die Mutter weinte sich die Augen aus, als es weit nach Mitternacht an der Tür klopfte, die sofort in der Hoffnung, doch noch etwas über den Verbleib des Kindes zu erfahren, geöffnet wurde. Wie eine ausgesetzte Katze, hatte das Mädchen allein über viele Kilometer erst noch bei Tageslicht und später in völliger Dunkelheit durch die Heide nach hause gefunden und war völlig verstört, übermüdet und bitterlich weinend, in die tröstenden Arme ihrer überglücklichen Eltern gefallen. Das war ein großes Wunder für das Heidedorf, und deshalb trug sie, bis sie alt und schließlich als Heilerin starb, weit über die Grenzen des Dorfes hinaus, den Namen Heidekatze. Agnes Mutter hatte schon früh ein inniges Verhältnis zu der Heilerin, die sie gern beim Sammeln von Kräutern und Beeren durch die Heide begleitete und von ihr lernte. Die Heidekatze hatte die Einsamkeit der jungen Frau gespürt, mit einem Geheimnis geholfen und ihr zur Seite gestanden, als sie ihr Kind erwartete und mit ihrer Hilfe bekam. Die Dorfbewohner zerrissen sich die Mäuler über die Fremde, die keinen Mann zu ihrem Kind hatte. Die Heidekatze war ihr jedoch bis zum Tod eine treue Freundin geblieben. Agnes Mutter, die auf den Namen Käthe hörte, wurde in der Nähe von Hamburg geboren. Als Achtzehnjährige lief sie wegen unerträglicher, häuslicher Streitigkeiten von zu hause weg und blieb verschwunden. Nach ihr wurde nicht gesucht, denn man vermisste sie nicht. Um zu überleben, musste Käthe sich eine Arbeit suchen, und kam auf Umwegen zu einem der Gasthöfe in die Heide. Die Wirtin, eine rundliche, freundliche Witwe von etwa sechzig Jahren, die keine eigenen Kinder hatte, nahm sich des jungen, unscheinbaren Mädchens an und brachte sie in der leer stehenden Lehmkate unter, die zu dem gepachteten Gasthof gehörte. Käthe genoss den Familienanschluss und war eine fleißige, zuverlässige Hilfe. So sehr sich die Wirtin nach ein paar Jahren auch bemühte, Käthe unter die Haube zu bringen, fand sich kein Mann, der sie heiraten wollte. Käthe blieb allein und haderte häufig mit ihrem Leben. Als die Wirtin starb, erbte Käthe die Lehmkate und ein kleines Vermögen. Sie verließ die Gastwirtschaft und eröffnete eine Reinigung. Käthe war einsam. Die Heidekatze verhalf ihr dann zu ein wenig Glück, wie wir bereits wissen. Käthe zog ihr uneheliches Kind alleine groß. Im Dorf hatte man sich an die Fremde mit dem Bastard gewöhnt. Agnes wurde akzeptiert, denn „die Deern kann ja nix dafür“, hieß es. „Der Sommer lässt die Heide blüh’n, so weit das Auge reicht, den herben Duft herüber zieh’n und Amethysten gleicht, das violette Farbenspiel, verzaubert mir das Herz, und in mir regt sich ein Gefühl von bittersüßem Schmerz. Und meine Hände pflücken dann, es ist so leicht geschehen, Heide – so viel ich wagen kann, so im Vorübergehen. Mein Heideglück wird tödlich sein, wenn ich dort nicht mehr bin, ein Zweiglein Heide schon allein, rafft Lebende dahin. So wird gewarnt, seit Ewigkeiten, damit die Heide nicht verschwindet, und sie darf blüh’n zu ihren Zeiten, wenn niemand sie zu Sträußen bindet“. So hatte Agnes es sich schon ewig zu Herzen genommen, denn sie war von Kindesbeinen an eng mit der Heide verwachsen, ließ die Finger von ihr und hatte sich das Gedicht auch jetzt wieder ins Gedächtnis gerufen und es ehrfürchtig, flüsternd rezitiert. Dann hatte sie tief Luft geholt, denn eines war gewiss! Diejenigen, die die Heide pflückten, sorgten selbst für ihr Unglück! Denn wer von den angereisten Heidenarren wusste das schon, und wer interessierte sich denn schon wirklich für die Heide. Und wer würde sich um so ein Geschwätz in Form eines Gedichtes und dem warnend erhobenem Zeigefinger schon scheren, im Angesicht der wunderschönen, üppig blühenden Besenheide und der mehrjährigen Erfahrung, dass das nicht sein kann. Oder doch? Wer das Gedicht nicht kennt, brachte den Tod, der in einer Familie mit knöcherner Hand zugriff, keinesfalls mit dem Heidekraut in Verbindung, das verschleppt, bereits getrocknet, irgendwo im Schatten eines Zimmers unbeachtet und inzwischen vielleicht schon verstaubt, herumsteht, seine Wirksamkeit aber nicht verloren hat. Männer pflückten seltener Heide, wurden aber ebenso durch ihre Frauen zu Todesopfern. Denn es waren vornehmlich Frauenhände, die inbrünstig und ohne Arg, rupfend in die üppigen Heidekissen griffen. Agnes vertraute darauf, dass beim „Schnuckentanz“ eine gesunde Mischung beider Geschlechter zu erwarten war. Jetzt fachte im Angesicht der vorbereiteten, köstlichen Backzutaten eine urige Besessenheit ihren Backeifer an, als sie die Spritztüte mit dem Eischnee zunächst aus der großen Schüssel füllte und sie sofort und gefühlvoll mit beiden Händen zusammendrückte und einen Klecks Eischnee nach dem anderen in gleichmäßig dichten Abständen, wie russische Zwiebeltürmchen, auf die drei eingefetteten Backbleche setzte. Danach wusch sie die Spritztüte sehr gründlich aus, denn es durften sich keine Reste mehr darin befinden, die die zweite Füllung auch nur geringfügig verändern würden. Agnes füllte die gereinigte Spritztüte mit dem wenigen Eischnee aus der kleinen Schüssel und wiederholte die Prozedur auf einem kleineren Backblech, auf dem diese besonderen Baisers, und es waren tatsächlich nur sieben, noch genügend Platz fanden. Nacheinander ließ sie die Bleche auf den Vorrichtungen im heißen Backofen verschwinden. Während sich die Eischneehäufchen in zauberhafte Baisers verwandelten, kümmerte sie sich um das nächste Ritual aus dem Buch der Heidekatze, das bei ihrem Vorhaben auf keinen Fall fehlen durfte und rieb eine Handvoll getrocknetes Minzkraut zwischen den Fingern ins Feuer, das hell und knisternd aufloderte und sogleich duftenden Rauch bis unter die niedrige Holzdecke der Küche schickte. Die krautige, mehrjährige Pflanze wucherte mit üppigem Grün in ihrem Garten. Agnes erntete sie mehrmals im Sommer. Sie bündelte sie zu dicken Sträußen und hängte sie an die Deckenbalken im Dachzimmer zum Trocknen. Agnes liebte es, die frischen Blätter zwischen den Fingern zu zerreiben und den Mentholduft einzuatmen. Die Minze hat den gleichen Effekt wie Kaffee, wenn man sie mit kochendem Wasser überbrüht und als Tee trinkt. Sie fördert die Durchblutung und macht munter. Außerdem hilft sie bei Kopfschmerzen, bei Erkältungen, bei Übelkeit, sie beruhigt die Magennerven und ist heilsam bei Verdauungsproblemen. Das wusste Agnes bereits von ihrer Mutter. Auch jetzt sog sie den würzigen Geruch mehrmals tief in ihre Lungen, bis ein leichter Schwindel sie ein wenig taumeln ließ. Dann murmelte sie, die Augen auf den Text in dem Buch gerichtet mit gekreuzten Fingern: „Zauberkräfte waltet, Zauberkräfte schaltet, Zauberkräfte sprecht, Zauberkräfte brecht, Zauberkräfte schwächt“. Danach schaute sie noch einige Sekunden gedankenverloren in die züngelnden Flammen, griff nach dem eisernen Schürhaken und schob die beiden Eisenringe und das Deckelrund auf das Ofenloch und las dann flüsternd die untere Zeile des Textes: „Külgsadrim, Külgsadrim Emenchi“. Das war das gleiche wie „Hokuspokus“ und beim Zaubern üblich, wusste Agnes. Aber welche Bedeutung und welche Auswirkungen hatten die Worte waltet, schaltet, sprecht, brecht und schwächt? Es nützte ihr nichts, zu spekulieren. Es würde sich wahrscheinlich beim „Schnuckentanz“ zeigen. Agnes wartete geduldig und in gutgläubige Gedanken versunken, bis die Baisers gebacken waren und stellte die heißen Backbleche zum Abkühlen auf dem mit unzähligen Brandflecken übersäten Brett auf dem Tisch ab. Inzwischen dämmerte es über der Heide. Die tiefroten Sonnenreste machten am Horizont auf sich aufmerksam, und die riesigen dunklen Wacholder, die in Gruppen oder weit getrennt voneinander, fest in den flächendeckenden, blühenden Heidepolstern steckten, warfen ihre langen, tiefschwarzen Schatten in die gleiche Richtung. In der Ferne sah sie die dunkle Erhebung der riesigen Findlinge des Hünengrabes zwischen den sieben Birken. Agnes ging auch an diesem Abend über das in kurzes Moos gebettete Kopfsteinpflaster, das sich dicht und schmal an und um die Kate schlängelte und schlug den Weg zu den Beeten mit den kümmerlichen Salatköpfen ein, um nur „die“ Nacktschnecken einzusammeln, die ihren Weg mit dem Ziel kreuzten, zu diesen Leckerbissen zu gelangen und nichts von ihnen übrig zu lassen. Agnes wollte aus triftigem Grund nur die, weil es ein spannendes Spielabenteuer für sie war, bei dem nur sie gewann, und in dem sie den Zufall und nicht Willkür wollte, um sich bei der Entscheidung auszuklammern und dann mit großer Befriedigung doch ihre Macht über die Schnecken spürte. Agnes wusste nicht, warum sie das machte. Vielleicht hatte es in ihrer Kindheit ein besonders quälendes Ereignis für sie gegeben, das sie verdrängt hat, um zu überleben und das sich durch ihre Handlungen an hilflosen und von ihrem Wohl und Wehe abhängigen Tieren Bahn brach. Sie schämte sich entsetzlich dafür, war aber gleichzeitig glücklich dabei und nicht in der Lage, an ihrem Verhalten etwas zu ändern. Sie wagte nicht, sich jemandem anzuvertrauen und zu erzählen, dass sie diese sadistischen Züge hatte.** Heute waren ihre Beute abermals zwei hellbraune, lang ausgestreckte und auf ihrem schützenden Schleim Kriechende, die sie in der Hocke und zielsicher mit Daumen und Zeigefingern beider Hände, wie mit Kneifzangen griff, während die Schnecken lediglich in blinder Unterwürfigkeit zu einem festen Muskelklops schrumpften und zu dem großen Glasgefäß in der Mitte des maroden Tisches unter dem Apfelbaum getragen wurden. Agnes wischte die schleimigen Schnecken umständlich aus ihren Fingern auf die Tischplatte, nahm den Lochdeckel vom Glas und setzte die zwei zu den anderen beiden Gefangenen vom Abend zuvor. Sie schaute auf das schlappe Salatgrün vom Morgen, unter dem es den Neuankömmlingen möglich war, ihre nackte Hilflosigkeit zu verbergen, bis sie das Gefühl hatten, eine weitere, unangenehme Berührung sei nicht mehr zu befürchten. Agnes trat einige Schritte zurück, bückte sich und sammelte unter dem Rosenstock noch einige der letzten weißen Blütenblätter der zerfallenen Rosen von der Erde auf, ging zurück zum Tisch, ließ sie ins Glas regnen und bedeckte das Gefäß sehr sorgsam mit dem Lochdeckel. Mit einem Gefühl, Gerechtigkeit walten zu lassen und diese Schleimer daran zu hindern, in ihrem Garten auch nur den geringsten Schaden anzurichten, ging sie ins Haus. Sie brauchte eine Weile, um nach der Berührung der nackten Kriechtiere den zähen Schleim von Daumen und Fingerspitzen zu waschen. Während sie sich damit abmühte, fiel ihr der wunderschöne, schwarzgrau gemusterte, splitternackte, etwa zwanzig Zentimeter lange und nur nachts anzutreffende Schneckenjäger, der Tigerschnegel, ein. Er ist ein seltener Gast in jedem Garten. Nicht nur deshalb hatte Agnes ihn eingefangen und in eine hölzerne Behausung gesperrt. Ihm wollte sie die Nacktschnecken am nächsten Tag zum Fraß vorsetzen, nachdem er einige Tage fastend in seinem Gefängnis herumgekrochen war. Eine ahnungslose Nacktschnecke nach der anderen würde seinen Weg kreuzen und ihm zum Opfer fallen. So hätte es auch in freier Natur stattgefunden. Ausgehungert und begierig, endlich sein Bedürfnis nach Nahrung stillen zu können, würde er die Schnecken angreifen, bei lebendigem Leibe zerfleischen und nichts von ihnen übrig lassen. Agnes dachte nicht daran, sie mit Schneckenkorn zu vergiften. Diese Art der Tötung fand sie grausam und widernatürlich. Tiere wurden nun einmal von anderen Tieren gefressen, manchmal auch überfahren. Das war in ihrem Garten aussichtslos. Sie weigerte sich auch, die Schnecken mit einer Schere in der Mitte durchzuschneiden oder in ein Glas mit Bier zu werfen, damit sie elendiglich ertranken, wie es sich herumgesprochen hatte, dass auch das eine erfolgreiche Möglichkeit war, um die schleimigen Schädlinge loszuwerden, wenn sie zu einer richtigen Plage wurden. Es widerstrebte ihr, sich ein paar Laufenten anzuschaffen, mit dem Tigerschnegel die einzigen Fressfeinde der Nacktschnecken. Sie wollte keine Haustiere um sich haben, für die sie dann ständig die Verantwortung hatte. Es reichte ihr, auf ihre Handtasche aufpassen zu müssen, und dass sie nicht vergessen durfte, wann bei ihrem Auto der TÜV fällig war. So, wie sie mit dem Ungeziefer umging, war es eine ganz natürliche Sache, der sie lediglich gerne hilfreich unter die Arme griff. Die abgekühlten Baisers auf den Backblechen in der Küche warteten nun auf eine üppige Dekoration. Durch Agnes geschickte Hände bekamen sie dicke Krönchen aus geschmolzener Blockschokolade, die, bevor die köstliche braune Masse wieder erstarrte, fest in die Schale mit buntem Zuckerstreusel gedrückt wurden, so dass alle gleich aussahen. Es waren eine ganze Menge Baisers, unter die Agnes die besonderen sieben kleinen Köstlichkeiten mischte. Gleich am nächsten Tag würde sie ihre Baisers gut verpackt bei der Sammelstelle des Festkomitees im Gemeindehaus abgeben. Die Baiserspeisung gab es aus gutem Grund beim „Schnuckentanz“ immer erst nach zwanzig Uhr. So ist es immer gewesen. Erst dann waren alle Kinder vom Festplatz und aus den Festzelten verschwunden und nur noch die Erwachsenen laut zu hören und zu sehen. So wurde vermieden, dass sich die Kinder in einem unbeobachteten Augenblick die mit Alkohol gebackenen Baisers schnappen konnten. Aber die Gier der Männer nach Süßem würde auch diesmal kaum zu stillen sein. Denn sie hatten zuvor dem ausschweifenden Genuss von Currywurst mit Pommes und großen Fleischstücken von Schwein, Schnucken und Rind, sowie eine Menge Thüringer Brat- und riesiger, praller Schinkenwürste vom Grill und dicken, heißen Knackwürsten und zarten Wienerwürstchen mit Senf und Gewürzketchup gefrönt und dazu reichlich Bier und Schnäpse getrunken. Nein, geradezu gesoffen. Eine hervorragende Voraussetzung für eine gelungene Big-Party-Situation, in den Festzelten. Die Frauen, und da gab es keine Ausnahme, würden die Baisers, die sie selbst hergestellt und großzügig gespendet hatten, aus berechtigter Sorge, davon fett zu werden, wieder meiden. Sie würden geräuschvoll an den unzähligen Eisbergsalatblättern knabbern. Für sie wird es außerdem hauchdünn geschnittene Zwiebelringe, Cocktailtomaten, Radieschen, junge Erbsen, sowie Unmengen Karotten- und Selleriestifte geben, mit denen zusammen, die Baisers als üppige, köstliche Dekoration die Mitte der langen Tische schmücken werden.



Подняться наверх