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Kapitel 3

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Ungebetener Besuch

Das helle Mondlicht ließ das Treiben der Wellen in seinem Glanz erstrahlen. Prinzessin Luna spürte den kühlen, weichen Sand unter ihren Hufen und genoss die Stille am Ende einer langen Arbeitsnacht, in der sie wieder einmal über Himmel und Erde von Equestria gewacht hatte. Eine Nachtwache war anstrengend, aber irgendein Pony musste es ja machen. Und Prinzessin Luna tat es gerne. Während der vielen Monde in ihrem Exil hatte sie gelernt, die Dinge zu nehmen, wie sie waren und sie zu schätzen.

Sie ließ sich im Sand nieder, sog den Glanz auf der Meeresoberfläche ein und dachte über die vergangenen Monde nach. Die Zeit ging so schnell vorbei! Auf die Gruselnacht folgten die Winterferien und damit der Freundschaftsfeuer-Abend. Obwohl sie es nie laut zugab, war das ihr Lieblingsfest im Jahr. Wenn der weiße Schnee das zarte Mondlicht reflektierte, dann legte sich ein Zauber über die Welt. Das konnte auch sie nicht leugnen. Und die Ponys träumten nur von schönen Dingen an diesen Feiertagen. Von Spielzeug und Leckereien, Familienglück und Wärme. Gemeinschaft. Auch das hatte seinen Charme. Luna freute sich schon auf den schönen hufgemachten Stechpalmenkranz, den Celestia jedes Jahr flocht und dann an die Tür zu ihren Gemächern hängte. Eine Familientradition seit frühen Fohlentagen, als die beiden kleinen Alihörner noch nicht ahnten, dass sie dereinst die Regentinnen von Equestria sein würden. Und sie sich auch nicht vorstellen konnten, dass eine die andere einmal derart hintergehen würde... Ungute Erinnerungen kehrten zurück und Luna versuchte angestrengt, sie zu vertreiben. Doch es half nichts – hier saß sie und starrte übers Wasser, und von Ferne winkte ihr ihre schlimmste Feindin zu: Nightmare Moon! Das nachtdunkle Pony draußen im Meer bäumte sich auf, schwang seine riesigen Flügel und grinste frech. Auf dem violetten Panzer von Nightmare Moon glitzerten die Wassertropfen der Gischt. Ihre katzenhaften grünen Augen funkelten gemein und hinterhältig. „Du entkommst mir nicht!“, rief Nightmare Moon schrill und kickte triumphierend die Vorderhufe in die Luft. „Ich werde immer ein Teil von dir bleiben!“

„Vielleicht ist das so, Nightmare Moon“, sagte Prinzessin Luna unbeeindruckt und erhob sich. Der Wind wehte ihre üppige Mähne zurück. „Vielleicht bleiben wir für ewig miteinander verbunden. Doch deine Zeit hier in Equestria ist abgelaufen.“ Luna schloss die Augen und sammelte ihre magischen Kräfte. Mehr Wind zog auf und die Wellen türmten sich hoch, um dann mit viel Getöse zu brechen. Nightmare Moon verzog sich. Ein greller Lichtstrahl schoss vom Strand hinauf in den Himmel. Das Traumgebilde fiel in Sekundenschnelle zu glitzerndem Staub zusammen und verschwand. Prinzessin Luna schreckte hoch. Sie befand sich in ihrem halbmondförmigen Bett auf Schloss Canterlot und es war heller Nachmittag.

Luna gähnte und reckte die Hufe. Dann blinzelte sie ein paar Mal und benetzte die Lippen, um den säuerlichen Geschmack ihres schlechten Traums loszuwerden. Zum Glück erschien ihr Nightmare Moon immer seltener im Schlaf, weil sich Luna nicht mehr für ihre früheren Taten schämte. Dank Twilight Sparkle und ihren Freundinnen Pinkie Pie, Rainbow Dash, Fluttershy, Applejack, Rarity und dem Babydrachen Spike war sie ihre Schuldgefühle losgeworden. Doch früher hatte eine furchterregende Traumgestalt namens Tantabus die Welt ihrer Träume erschüttert und das echte Equestria bedroht. Je mehr Schuldgefühle Luna entwickelt hatte, desto mehr Macht konnte das Monster erringen. Erst als die Ponys ihr klar machten, dass sie sich mit dieser Fantasie nur selbst für ihre einstigen Fehler bestrafte, konnte der Tantabus schließlich besiegt werden.

Vom Schlosshof drang Gelächter über den Balkon und die offenen Türen zu Luna herauf. Sie verließ ihr gemütliches Nest aus dunklen, weichen Laken, um hinab zu spähen. Drei kleine Fohlen hüpften und kicherten unten herum. Sie kannte sie aus Ponyville und die Kleinen waren in Begleitung eines kräftigen Junghengsts. Luna musste grinsen, obwohl sie ein bisschen genervt war. Diese Fohlen ließen einfach nicht locker. Aber sei’s drum. Sie war entschlossen, sich nicht von ihnen überreden zu lassen. Sie wollte einfach nicht im Rampenlicht stehen. Das zartdunkle Licht des Mondes war ihr lieber.

My Little Pony - Prinzessin Luna und das Wintermondfest

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