Читать книгу My Little Pony - Equestria Girls - Durch den Spiegel - G.M. Berrow - Страница 7

Kapitel 3

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Eine Prinzessin in der Patsche

Die Ponyville-Ponys hatten keine Wahl, als die Prinzessinnen zu wecken und ihnen von den jüngsten Ereignissen zu berichten, auch wenn es mitten in der Nacht war. Bald darauf wurde im Thronsaal des Schlosses eine Krisensitzung einberufen. Prinzessin Cadance saß auf ihrem Thron, flankiert von Celestia und Luna. Mit ernstem Gesichtsausdruck sah Celestia die anderen an.

„Sunset Shimmer“, sagte sie, sobald sie die Beschreibung des Diebes gehört hatte. „Sie war mal meine Schülerin.“

Rarity und Rainbow Dash sahen sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Sie hatten noch nie von ihr gehört.

„Sie fing nicht lange vor Twilight an, bei mir zu lernen“, erklärte Celestia.

Twilight dachte angestrengt nach und erkannte, dass sie das Pony tatsächlich schon mal irgendwo gesehen hatte. „Ich kannte sie nicht wirklich. Aber jetzt glaube ich, ich habe sie schon mal in Canterlot gesehen …“

„Ja, das hast du bestimmt.“ Prinzessin Celestia nickte. „Sie war eine meiner ehrgeizigsten Schülerinnen. Aber wenn sie nicht schnell genug bekam, was sie wollte, konnte sie grausam und unehrlich sein.“

Twilight trat vor. Sie war begierig, mehr über das geheimnisvolle Einhorn zu erfahren, das zur Diebin geworden war.

Celestia ließ den Kopf hängen. „Ich versuchte, ihr zu helfen, aber sie entschied sich schließlich, ihr Studium aufzugeben und ihren eigenen Weg zu gehen. Der sie leider dazu gebracht hat, deine Krone zu stehlen.“

Twilight versuchte sich vorzustellen, einen solch schrecklichen Pfad einzuschlagen. Sie konnte sich beim besten Willen keinen Grund vorstellen, aus dem sie so handeln würde, wie Sunset Shimmer es in dieser Nacht getan hatte.

Spike trat vor, die falsche Krone in den Klauen. „Sie hat Twilights Krone durch die hier ersetzt.“

Prinzessin Celestia untersuchte die Kopie. Sie sah der Krone von Twilight wirklich ganz ähnlich. Kopfschüttelnd wandte sie sich Twilight zu.

„Sunset Shimmer dachte wohl, du würdest nicht gleich merken, dass das nicht deine Krone ist. Und bis du es merkst, wäre es zu spät, nach deiner Krone und dem Element der Harmonie darin zu suchen.“ Celestia seufzte. Die Situation machte ihr eindeutig schwer zu schaffen.

Trotz Celestias Erklärungen blieben immer noch viele Fragen unbeantwortet. Die Krone war in einem Spiegel verschwunden und Sunset Shimmer ebenfalls. Dieser Teil ergab einfach überhaupt keinen Sinn.

„Aber ich verstehe das nicht“, meldete Twilight sich zu Wort. „Wo ist sie hingegangen? Wo hat sie die Krone hingebracht?“

Prinzessin Luna und Prinzessin Cadance, die bisher kein Wort gesagt hatten, tauschten besorgte Blicke. Sie sagten immer noch nichts.

„Du wirst bald sogar mehr über diesen Ort wissen als ich“, erwiderte Celestia und sah träumerisch in die Ferne. Sie war in Gedanken ganz woanders. An einem geheimnisvollen Ort. An einem Ort, an dem wahrscheinlich auch ein verschwundenes Einhorn und eine gestohlene Krone waren. Und Twilight beschlich so eine Ahnung, dass auch sie bald dort sein würde.

***

Twilight hatte vor Nervosität einen dicken Knoten im Bauch. Zuerst hatte sie sich solche Sorgen wegen des Prinzessinnengipfels gemacht und jetzt sollte sie an einen seltsamen, unbekannten Ort gehen, um ihr unersetzliches Element der Harmonie zurückzuholen? Das war fast mehr, als sie ertragen konnte. Aber Twilight versuchte, tapfer zu bleiben. Tapfer wie Prinzessin Luna, die jetzt versuchte, ihr den geheimnisvollen Spiegel in der Ecke des Raums zu erklären, in dem sie Sunset Shimmer zuletzt gesehen hatten.

Die Ponys und Spike versammelten sich um Luna. Die dunkle Prinzessin der Nacht sah im Mondlicht besonders königlich aus. Ihre sternenbesetzte blaue Mähne funkelte und das dunkle Mitternachtsblau ihres Fells glänzte mehr als sonst.

„Das ist kein gewöhnlicher Spiegel“, erklärte sie. Sie zeigte mit dem Huf auf die Glasfläche, ohne sie zu berühren. „Es ist ein Tor zu einer anderen Welt.“ Alle Ponys rissen fasziniert die Augen auf – außer Pinkie Pie. Die hatte schon große Augen gemacht, bevor Luna angefangen hatte.

Prinzessin Luna sah Twilight direkt an. „Ein Tor, das sich nur einmal alle dreißig Monde öffnet.“

„Oooooooh!“, gurrte Pinkie Pie. Sie beugte sich näher an den Spiegel heran und streckte den Huf aus, um seine Oberfläche zu berühren. Luna schüttelte warnend den Kopf und Pinkie zog den Huf zurück, ganz leicht schmollend, dass man sie aufgehalten hatte.

Luna erklärte, dass der Spiegel normalerweise im Schloss in Canterlot stand, aber vor Kurzem zur Verwahrung zu Prinzessin Cadance ins Kristall-Königreich gebracht worden war. Offenbar hatte Cadance erst vor wenigen Nächten Anzeichen dafür bemerkt, dass das Portal sich wieder öffnete.

Prinzessin Celestia sah mit einer Spur von Traurigkeit im Blick in den Spiegel. Twilight hatte sie noch nie so gesehen. Celestia sah aus, als lernte sie eine schwere Lektion, obwohl sie doch normalerweise die Lektionen erteilte. „Ich hatte immer gehofft, dass Sunset Shimmer ihn eines Tages benutzen würde, um zurückzukommen. Um nach Equestria zurückzukommen, um sich von mir leiten zu lassen.“ Sie ließ den Kopf hängen.

„Twilight“, fiel Prinzessin Cadance ihr ins Wort, „du musst durch den Spiegel in diese andere Welt gehen und deine Krone zurückholen. Ohne sie haben die anderen Elemente der Harmonie keine Macht und Equestria verliert einen seiner wichtigsten Verteidigungsmechanismen.“ Cadance sah Twilight direkt in die Augen.

Twilight nickte. Sie wusste, dass Cadance recht hatte. Die Elemente der Harmonie hatten Equestria schon mehr als einmal beschützt. Ohne ihre Krone waren alle Ponys zu Hause in Ponyville und überall im Königreich vollkommen schutzlos. Was wäre, wenn Königin Chrysalis irgendwie wieder auftauchte? Oder König Sombra? Oder jemand noch Schlimmeres? Ein schrecklicher Gedanke.

Es war, als könne Prinzessin Luna Twilights Gedanken lesen. „In ihren Hufen wird dein Element der Harmonie zweifellos eingesetzt werden, um den Bewohnern des Reiches, das Sunset Shimmer jetzt ihre Heimat nennt, Schaden zuzufügen“, erklärte sie. „Sie werden nicht die Macht haben, sich zu verteidigen.“

Twilight wollte nicht allzu genau darüber nachdenken, aber so langsam begriff sie, wie wichtig ihre Mission für sie alle war. Wenn die anderen Prinzessinnen ihr darin vertrauten, dass sie sie durchführte, dann würde sie sie auf keinen Fall enttäuschen.

Celestia trat vor. „Du musst sofort gehen.“

Die junge Prinzessin schluckte schwer und nickte. Doch bevor sie auch nur einen Schritt auf den Spiegel zu machen konnte, versperrte Rainbow Dash ihr den Weg.

„Moooment mal!“, sagte Rainbow und hob protestierend die Hufe. „Seltsame neue Welt. Verrückte Ex-Schülerin will ein Element der Harmonie für das Böse einsetzen …“ Rainbow legte den Kopf schief. „… und ihr wollt sie alleine da reinschicken?“

Rainbow warf sich in die Brust und schaute hilfesuchend zu ihren Freundinnen. „Wenn sie geht, dann gehen wir auch! Stimmt’s, Mädels?“

Applejack trat neben sie und nickte. Rarity, Pinkie Pie und Fluttershy taten es ihr gleich. Das einzige Pony, das sich zu freuen schien, war allerdings Pinkie. Sie grinste und sah sich das schimmernde Glas noch einmal genauer an. Twilight fühlte sich schon ein bisschen sicherer in dem Wissen, dass ihre Freundinnen bei ihr sein würden.

„Ich bin so nervgeregt!“, sagte Pinkie zu Applejack, die offenbar etwas weniger begeistert von der Aussicht war, durch das Portal zu gehen.

„Du weißt schon, dass das keine echte Welt ist, oder?“, sagte sie zu dem pinken Pony. Aber Pinkie ignorierte das und grinste den Spiegel weiter an.

„Ich fürchte, ich kann euch nicht alle gehen lassen“, sagte Prinzessin Celestia zu Rainbow Dash, der es augenscheinlich gar nicht gefiel, dass man ihr sagte, was sie zu tun hatte. „Das würde das Gleichgewicht der anderen Welt durcheinanderbringen und Twilight könnte die Krone nicht von Sunset Shimmer zurückbekommen.“

Celestia wandte sich ihrer treuen Schülerin zu. „Das ist etwas, das Prinzessin Twilight allein tun muss.“

Es war an der Zeit. Twilight wusste, dass sie jetzt gehen musste, wenn sie nicht riskieren wollte, ihre Krone für immer zu verlieren. Sie sah ihre Freundinnen, die sich um sie geschart hatten, der Reihe nach an. Es würde beängstigend sein, ohne sie in eine andere Welt zu gehen.

„Du schaffst das, Twilight“, ermunterte Applejack sie und legte ihre Vorderbeine um sie.

„Du bist im Hufumdrehen wieder da“, fügte Fluttershy mit einem leichten Lächeln hinzu.

„Die Zeit drängt!“, unterbrach Prinzessin Luna die Verabschiedung. Twilight sollte endlich mit ihrer Mission beginnen. Sie legte ihr eine Tasche auf den Rücken, in der sie vermutlich die Krone verstecken sollte, sobald sie sie von Sunset Shimmer zurückgeholt hatte. Lunas Gesicht war ernst, als sie sprach. „Denk dran: Am dritten Tag, wenn der Mond seinen höchsten Stand am Himmel erreicht, wird das Tor sich schließen. Wenn das passiert, dauert es weitere dreißig Monde, bevor du zurückkehren kannst.“

Rainbow Dash und Rarity wechselten besorgte Blicke. Drei Tage waren nicht viel Zeit. Twilight nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte.

Als sie gerade durch den wirbelnden Spiegel treten wollte, sprach Prinzessin Celestia eine letzte Warnung aus. „Twilight, wo du hingehst, sieht alles vollkommen anders aus. Sogar du wirst anders aussehen.“

Twilight fragte sich, ob ihre Flügel vielleicht wieder verschwinden würden, und schob den Gedanken dann beiseite. Sie hatte wirklich keine Ahnung, worauf sie sich in dieser anderen Welt gefasst machen sollte. Flügel waren jetzt ihr geringstes Problem.

„Aber wenn du anwendest, was du hier in Equestria gelernt hast“, fuhr Celestia fort, „dann wirst du Erfolg haben, da bin ich ganz sicher.“

„Ich tue mein Bestes“, antwortete Twilight ehrlich. Und mit einem letzten Blick zurück auf ihre Freundinnen machte Twilight einen Schritt durch den reich verzierten Bogen des glänzenden Spiegelrahmens.

My Little Pony - Equestria Girls - Durch den Spiegel

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