Читать книгу My Little Pony: The Movie - G.M. Berrow - Страница 8
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Unerwartetes Wetter
Оглавление„Songbird Serenade! Sie ist hier!“, flüsterten die Ponys verzückt, während die Menge sich teilte, um der Sängerin Platz zu machen. Ihre beiden Bodyguardhengste in dunklen Jacken und Sonnenbrillen trabten vor ihr her, um den Weg noch ein bisschen freier zu machen. Mit stolzgeschwellter Brust traten sie anschließend beiseite. Da war sie!
Die Popdiva, ein buttercremefarbenes Erdpony, trug ihre berühmte Mähne in einem schwarz-gelben Stufenpony, der ihr über die Augen hing. Sie hatte eine große pinke Schleife hinter dem Kopf und strahlte in ihrer schwarzen Jacke mühelose Eleganz aus. Allen gefiel, wie geheimnisvoll ihr ungewöhnlicher Look sie erscheinen ließ.
„Hey, ihr!“, zwitscherte Songbird mit lieblicher Stimme. „Welches Pony ist denn hier verantwortlich?“ Sie blickte in die Menge glotzender Ponys und ließ den Blick ziellos über sie hinwegschweifen. „Ich muss alles für den Soundcheck vorbereiten.“
„Songbird Serenade?“ Twilight trat vor, ein bisschen eingeschüchtert von so viel Prominenz. Trotzdem: Sie sollte es jetzt sein, die sich kümmerte. Neben allem anderen. „Ähm, ich wollte gerade nach dir sehen. Ich bin Prinzessin Twilight!“ Ein Stück Kuchen rutschte an ihrer Schulter hinunter. Plötzlich war sie sich nur allzu bewusst, wie seltsam sie für ihren Gast aussehen musste. „Und entschuldige bitte mein Aussehen! Normalerweise bin ich nicht so …“
Twilight gestikulierte wild und dabei flog etwas Teig direkt auf Songbird Serenade.
„... gut bekucht?“ Serenade lachte, als ihre Bodyguards den Teig abwischten. Jetzt war Twilight ganz offiziell verlegen. Was mochte heute wohl noch alles schiefgehen?
Ein tiefes Grollen erklang und eine schwarzgraue Masse tauchte am Himmel auf. „Sturmwolken?“, rief Twilight. Das Hochgefühl der letzten Stunde löste sich in Nichts auf. „Aber ich hatte doch perfektes Wetter bestellt!“ Sie sah verwirrt zu Rainbow Dash. Die Pegasi hatten angeblich Tag und Nacht gearbeitet, damit ihnen keinerlei Wetterkatastrophen den Tag verdarben. „Rainbow Dash?“
„Äh, ich …“ Rainbow Dashs Stimme zitterte. „Ich glaube nicht, dass das Sturmwolken sind …“ Die Ponymenge sah verwirrt zu, wie ein riesiges Flugschiff durch den dunklen Nebel in die Atmosphäre brach. Es war wie ein gewaltiges Ei geformt, mit einem hölzernen Unterbau, der wie ein Schiffsrumpf aussah. Scharfkantige Propeller drehten sich am Heck, und unter dem Holzkasten hing ein Steuerruder. Das war alles sehr ungewöhnlich.
„Oooh!“, sagte Pinkie Pie entzückt. „Ich wette, das sind die Clowns, die ich bestellt hatte!“
Aber als das Schiff landete, zermalmte es alles, was ihm im Weg stand, auch mehrere der massiven, hohen Türme, an denen die Flagge von Canterlot wehte. Ponys galoppierten beiseite, um Platz für das monströse Ding zu machen. Und Pinkie Pie wurde klar, dass das furchtbare Flugschiff auf jeden Fall nicht die Clowns enthielt, die sie bestellt hatte.
Es war etwas Unheilvolles.
Twilight verengte die Augen und versuchte zu verstehen, was da gerade geschah. Sie hatte ein schreckliches Gefühl und fühlte sich gleichzeitig machtlos. Sie wusste noch nicht einmal, wer diese Besucher waren. Wie konnte sie sie also aufhalten? Oben auf dem Schlossbalkon beschlich die anderen Prinzessinnen dasselbe Gefühl.
Eine Tür im Rumpf wurde geöffnet, und eine Landungsbrücke entrollte sich. In der Türöffnung war eine kleine, gedrungene Gestalt zu sehen. Ihr Name war Grubber. Mit seiner bleichen, grauen Haut über der Schweinsnase, seinem weißen, stacheligen Haar und den Spitzen seiner Klauen bot er einen sehr ungewöhnlichen Anblick. Grubber trug eine große Kiste vor sich her und ging damit die Landungsbrücke hinunter auf die Ponys zu. Er versuchte, dabei möglichst einschüchternd auszusehen.
Als er die Ponys erreicht hatte, drückte Grubber unter großem Getue auf einen Knopf, um die Kiste zu öffnen. Alle hielten den Atem an: Die Kiste verwandelte sich ein riesiges mechanisches Megafon! Grubber hielt den Kegel voller Zufriedenheit an seinen Mund und rief mit der Furcht einflößendsten Stimme, die er zustande brachte:
„Ponys von Equestria … Wir kommen im Namen des schrecklichen, gewaltigen, mächtigen … Storm King!“ Er machte eine dramatische Handbewegung zum Schiff hin und ein riesiges Poster wurde entrollt. Darauf zu sehen war eine furchterregende, gehörnte Bestie mit eisblauen Augen. Auf ihrer Brust trug sie ein Zeichen, das wie zwei scharfe Zacken aussah. Die Atmosphäre verdüsterte sich. Wellen von panischem Geflüster liefen durch die Ponymenge.
„Und nun bitte ich um Applaus für die Überbringerin seiner bösen, bösen Botschaft: KOMMANDANTIN TEMPEST!“ Grubber sah ganz verzückt aus, als er mit seinem pummeligen Arm eine Bewegung Richtung Tür machte und beiseitetrat, um seiner Kommandantin Platz zu machen.
Das beeindruckende Pony trat vor und zeigte sich der Menge. Tempests dunkelviolette Haut und die kurze scharlachrote Mähne passten perfekt zu ihrer einschüchternden schwarzen Rüstung. Eine geheimnisvolle Narbe zog sich über eines ihrer blaugrünen Augen. Aber das seltsamste Merkmal war ihr Horn.
Es war zerbrochen.
Zuerst war sich Twilight Sparkle nicht mal sicher, ob Tempest wirklich ein Einhorn war. Sie hatte noch nie zuvor ein Horn gesehen, das in so scharfen Kanten endete wie dieses. Etwas Schreckliches musste mit ihr passiert sein, und Twilight fragte sich unwillkürlich, ob der sogenannte „Storm King“ dafür verantwortlich gewesen war.
„Du bist Tempest?“, ertönte Prinzessin Celestias sanfte und doch gebieterische Stimme, als die drei übrigen Prinzessinnen vom Schlossbalkon heruntergesegelt kamen, um die Eindringlinge zu begrüßen. „Wie können wir dir helfen?“
„Ah, ich bin so froh, dass du das fragst.“ Tempest feixte. Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus. „Wie wäre es, wenn wir mit eurer vollkommenen und absoluten Unterwerfung beginnen?“