Читать книгу Angst vor der Flüchtlingswelle - Günter Leers - Страница 5

Оглавление

Titel 1

--- Die Angst um Deutschland ---

Seit dem 2. Weltkrieg leben die Deutschen in Angst. Die gesamte Politik wird bestimmt von Ängsten. Das Volk, und hier vor allem die Älteren, werden durch die negative Vergangenheit von Ängsten beherrscht, dass man etwas falsch machen könnte.

Zu tief sitzt das Schuldgefühl als Kriegsverursacher in den Köpfen der Menschen; und dies selbst noch mehr als 75 Jahre nach Kriegsbeginn und rund 70 Jahren nach Kriegsende. Es lebt die dritte Nachkriegsgeneration –- und es gibt immer noch Ängste?


Die derzeitige Flüchtlingswelle trifft viele Deutsche wie einen Schock, glaubte man doch die Einreisenden aus den Ostgebieten nun integriert zu haben. Unsere östlichen Nachbarn, die in Deutschland sesshaft wurden, wurden freundlich aufgenommen und fühlen sich inzwischen auch als Deutsche. „Altdeutsche“ und „Neudeutsche“ müssen nun erleben wie die soeben gefundene „Heile Welt“ in sich zusammenbricht.


Jedes Jahrzehnt nach Kriegsende brachte seine spezielle Art der Ängste und Sorgen:

Die Jahre nach 1945

Angst um das tägliche Brot.

Angst vor den Repressalien der Alliierten (hier vor allem vor den Russen).

Angst ob jemals wieder ein deutscher Staat existieren kann.

Angst vor dem erneuten Entflammen des Weltkrieges.

Die Jahre nach 1950

Angst um den Beruf.

Angst seine Wohnung und den kleinen Wohlstand zu verlieren.

Angst ob Deutschland wieder jemals selbstständig wird Angst ob das Ausland das „neue Deutschland“ als Partner anerkennt.

Angst vor einem Ost-West Kriegskonflikt.

Die Jahre nach 1960

Angst ob das Wirtschaftswunder anhält.

Angst vor der „Beatwelle“.

Angst ob die neue deutsche Armee im Ausland als Aggression verstanden wird.

Angst vor der Teilung Deutschlands.

Angst vor einem Ost-West Kriegskonflikt.

Angst ob die Nachbarländer Deutschland als Vollwertig anerkennen.

Die Jahre nach 1970

Angst, dass der Traum vom Wohlstand endet.

Angst vor dem kalten Krieg.

Angst, ob man auch dem vom Ausland gewünschten Bild des „neuen Staates“ entspricht.

Angst vor der Studentenrevolution.

Die Jahre nach 1980

Angst, dass der Traum vom Wohlstand endet.

Angst vor „Bader-Meinhoff“.

Angst vor dem kalten Krieg.

Angst, dass man sich ausländerfeindlich zeigen könnte.

Angst, dass die Wirtschaftsproduktion dem Exportbedarf nicht entspricht.

Die Jahre nach 1990

Angst, ob die DDR und die BRD eine Einheit darstellen.

Angst, ob Russland freundlich gesinnt ist.

Angst, ob die USA weiterhin ihre schützende Hand über Westeuropa halten.

Angst, ob der Wirtschaftswohlstand trotz der deutschen Staatenvereinigung hält.

Angst, dass deutsches Militär irgendwo in der Welt in Kriege verwickelt werden könnte.

Angst, dass man Deutschland wieder Rassenhass anhaften könnte.

Die Jahre nach 2000

Angst um den Europagedanken.

Angst um die neue europäische Währung.

Angst, ob man Zureisende aus den Balkanstaaten, aus Polen und Russland integrieren kann.

Angst um die falsch angewendete amerikanische Militärpolitik.

Angst um den gefestigten wirtschaftlichen Wohlstand.

Angst, dass deutsche Soldaten bei Auslandseinsätzen sterben könnten.

Angst vor dem Übergreifen der Nahost-Konflikte auf den Kontinent.

Die Jahre nach 2010

Angst um die europäische Union.

Angst um den EURO.

Angst, dass Deutschland die Vorbildfunktion verliert.

Angst, dass wieder Rassenhass aufkommen könnte.

Angst um das Wirtschaftswachstum..

Angst vor dem nahen Osten und seinen Zuwanderern..

Wieder Angst vor Russland.


…..insgesamt eine Republik, die in ihrem Leben und Wachstum bis heute von Ängsten und Sorgen bestimmt wird.

Die vielen Ängste bedeuteten für Deutschland aber auch die Chance auf einen Neuanfang, unabhängig von rechtem und linkem Nationalismus, und mit der Möglichkeit, ein enormes Wirtschaftswachstum zu erleben.

Konstant über die Jahrzehnte gab es immer wieder Staaten, die Deutschland an die Schuld des 2. Weltkrieges erinnerten und entsprechende finanzielle Forderungen stellten; und dies selbst 75 Jahre nach dem Krieg. Letzter im Bunde war Griechenland.

Die Folge davon ist, dass Deutschland auch heute noch immer wieder versucht, seine Ängste und sein schlechtes Gewissen zu beruhigen, in dem nach sich extrem Ausländer-offen zeigt.


Die „heile Welt“ Darstellung und die Tatsache, daß Deutschland bis heute von Anschlägen extremer Gruppierungen verschont blieb, sind neben den finanziellen Verlockungen des sozial starken Staates Gründe, warum die Mehrheit der derzeitigen Flüchtlinge Deutschland als ihr Ziel aussucht.

Angst vor der Flüchtlingswelle

Подняться наверх