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Besonderheiten der Schüßler-Salze – das sollten Sie beachten

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Einfach einzunehmen

Schüßler-Salze gibt es in Form von Tabletten, die als Trägerstoff Milchzucker enthalten. Lassen Sie die Tabletten einfach im Mund zergehen. So lösen sie sich rasch auf, und die Mineralsalze gelangen schnell über die Mundschleimhaut in den Blutkreislauf. Sie erreichen so alle Organe, Gewebe und Zellen. Beachten Sie, dass Schüßler-Salze bei akuten Beschwerden anders eingenommen werden als bei chronischen. Und nehmen Sie immer nur jeweils eine Tablette in den Mund. Die nächste Tablette nehmen Sie erst ein, wenn die erste sich im Mund gänzlich aufgelöst hat. Einzige Ausnahme ist die »Heiße Sieben« (siehe >), bei der die Tabletten in heißem Wasser aufgelöst werden.

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Schüßler-Salze bekommen Sie in jeder Apotheke in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ihr Plus: Die Schüßler-Salze zählen zu den preisgünstigen Medikamenten. Für eine Packung mit 80 Tabletten bezahlen Sie etwa drei bis vier Euro.

Größere Packungen sind umgerechnet günstiger.

Einnahme und Dosierung bei chronischen Erkrankungen

Chronische Erkrankungen wie zum Beispiel ein Hautekzem oder eine Magenschleimhautentzündung sind über einen längeren Zeitraum entstanden oder sie sind Folge einer nicht ausgeheilten akuten Erkrankung. Hier ist die Regeldosierung angezeigt. Beachten Sie: Die Regeldosierung gilt immer dann, wenn bei Beschwerden keine andere Dosierung angegeben ist.

Die richtige Dosierung (Regeldosierung):

→ Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre: drei- bis sechsmal täglich jeweils ein bis zwei Tabletten.

→ Kinder bis zum 12. Geburtstag: drei- bis viermal täglich eine Tablette.

→ Für Säuglinge: zwei- bis viermal täglich jeweils eine Tablette in etwas Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen. Alternativ kann die stillende Mutter die Tabletten einnehmen (Erwachsenendosierung).

Einnahme und Dosierung bei akuten Beschwerden

Akute Beschwerden sind plötzlich auftretende und oft heftige Krankheitszeichen, zum Beispiel ein Fließschnupfen, eine Halsentzündung oder eine Prellung. Hier sollen die Salze schnell helfen und den Körper in seinem Heilbestreben unterstützen. Dies funktioniert am besten, wenn Sie alle fünf bis 15 Minuten eine Tablette im Mund zergehen lassen. Von Vorteil ist es, gleich bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung mit der Einnahme zu beginnen. Schon nach ein bis zwei Stunden klingen die Beschwerden im Idealfall dann wieder ab. Das weitere Vorgehen: Bei Nachlassen der Symptome genügt die Einnahme in größeren zeitlichen Abständen, also stündlich, alle zwei Stunden und später drei- bis sechsmal täglich eine Tablette.

Die richtige Dosierung bei akuten Beschwerden:

→ Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre: alle fünf bis 15 Minuten eine Tablette.

→ Kinder bis zum 12. Geburtstag: alle ein bis zwei Stunden eine Tablette.

→ Für Säuglinge: alle ein bis zwei Stunden eine Tablette in etwas Wasser auflösen und den Brei auf die Lippen streichen. Alternativ kann die stillende Mutter die Tabletten einnehmen (Erwachsenendosierung).

Tabletten in Wasser auflösen: die »Heiße Sieben«

Eine spezielle Anwendungsform der Schüßler-Salze ist das Auflösen der Tabletten in Wasser. Diese Anwendungsform hat sich besonders beim Schüßler-Salz Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6 bewährt (deshalb der Name »Heiße Sieben«). Die Nummer 7 ist ein krampf- und schmerzstillendes Salz. In heißem Wasser aufgelöst, wirkt das Salz schneller, denn die Durchblutung der Mundschleimhaut wird angeregt, die Schleimhautporen öffnen sich, und der Tablettenwirkstoff gelangt schnell ins Blut und so in die einzelnen Nerven- und Muskelzellen.

So bereiten Sie die »Heiße Sieben« zu:

→ Für Erwachsene zehn Tabletten (für Kinder bis zum 12. Geburtstag fünf Tabletten) in einem Glas mit heißem Wasser auflösen, die Lösung langsam und schluckweise trinken (jeden Schluck ein Weilchen im Mund behalten); eine Wiederholung ist bei akuten Beschwerden wie Bauch-, Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen ein- bis zweimal im Abstand von einer halben Stunde möglich, falls die Beschwerden sich noch nicht gebessert haben. Wichtig: Bei unklaren Schmerzen sollte ein Arzt oder Heilpraktiker konsultiert werden!

Diese Zubereitung ist grundsätzlich auch bei allen anderen Salzen möglich und vor allem dann sinnvoll, wenn die Beschwerden heftig sind.

Wie lange werden die Tabletten eingenommen?

Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Krankheiten werden die Tabletten bis zur Besserung der Beschwerden eingenommen. Bei frühzeitigem Behandlungsbeginn (etwa bei den ersten Anzeichen einer Halsentzündung) kann dies bereits nach einigen Stunden der Fall sein. Bei chronischen Beschwerden allerdings kann die Einnahme über mehrere Monate lang erforderlich sein. Je länger die Erkrankung besteht, desto länger dauert im Normalfall die Behandlung.

Es gibt aber auch hier Ausnahmen – selbst langwierige Krankheiten können nach wenigen Wochen ausgeheilt sein.

Können mehrere Salze zugleich eingenommen werden?

Im Beschwerdeteil ab > sind in den Kästen unter der Überschrift »Schüßler-Salz« oft mehrere Salze angegeben. Das bedeutet, dass sich all diese Salze bewährt haben. Manchmal ist es erforderlich, mehrere Salze zugleich einzunehmen – sie sind dann durch das Wort »und« verbunden: Nehmen Sie die Tagesdosis des ersten Salzes im Laufe des Vormittags ein, die des zweiten im Laufe des Nachmittags und gegebenenfalls die des dritten am Abend.

Sind die Salze in ihrer Wirkung gleichzusetzen, ist dies durch das Wort »oder« gekennzeichnet. Eine wertvolle Hilfe bei Ihrer Entscheidung, welches der angegebenen Salze für Sie das richtige ist, sind die Antlitzzeichen und Signaturen (siehe >). Ist zum Beispiel bei Muskelkrämpfen (>) angegeben: »Nr. 2 Calcium phosphoricum D6 oder Nr. 7 Magnesium phosphoricum D6«, dann passt die Nr. 2 eher zu Ihnen, wenn Sie ein blasses Gesicht haben; sind Ihre Wangen indes auffällig rot, ist die Nr. 7 richtig für Sie. Sollten Sie sich dennoch unsicher sein, lesen Sie bitte die Steckbriefe der beiden Salze ab >.

Ein Plus für die Behandlung: Schüßler-Salben

Neben den Schüßler-Salzen in Tablettenform gibt es für die äußerliche Anwendung zwölf Schüßler-Salben. Sie werden genauso hergestellt wie die Tabletten – nur nicht mit Milchzucker, sondern mit einer Salbengrundlage verrieben. Bei leichteren Beschwerden wie zum Beispiel Muskelschmerzen nach dem Sport, Insektenstichen oder Prellungen genügen die Salben. Bei heftigeren Beschwerden sind die Salben zur Unterstützung der Salze in Tablettenform sinnvoll. In welchen Fällen Sie Salben zusätzlich einsetzen sollten, erfahren Sie im Beschwerdenteil ab >. Stehen Salben nicht zur Verfügung (zum Beispiel im Urlaub), können alternativ auch Tabletten äußerlich eingesetzt werden: Lösen Sie einige Tabletten in Wasser zu einem Brei auf, und streichen Sie diesen auf die erkrankte Stelle (zum Beispiel bei einem Insektenstich).

Die richtige Anwendung von Salben

Bei akuten Beschwerden der Haut werden die Salben zunächst drei- bis viermal täglich dünn aufgetragen. Bei Muskel- und Gelenkbeschwerden reiben Sie die Salbe ebenfalls mehrmals täglich kräftig ein. Bei chronischen Beschwerden ist ein Salbenverband vorteilhaft. Tragen Sie dazu die Salbe messerrückendick auf die erkrankte Körperstelle auf, und fixieren Sie sie mit einem Mullstreifen und Heftpflaster oder einem Verband. Ein Salbenverband hat sich beispielsweise bei Gelenkschmerzen bewährt. Sollte der Verband schwierig anzulegen sein, reiben Sie die Stelle mehrmals ein. Wichtig: bei Venenproblemen die Salbe nicht einmassieren, sondern nur dünn auftragen.

Gibt es Neben- oder Wechselwirkungen?

Bei der Einnahme von Schüßler-Salzen sind bisher keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Ebenso gibt es keine Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Das ist auch völlig logisch, denn Schüßler-Salze sind keine chemisch-synthetischen oder toxischen Substanzen. Sie stellen für den Körper nichts Fremdartiges dar. Aber: Nehmen Sie ungewöhnlich viele Tabletten (30 bis 100 Tabletten) innerhalb einer halben bis einer Stunde ein, kann der in den Tabletten als Trägerstoff enthaltene Milchzucker abführend wirken. (Eine derartige Einnahme wird leider in manchen Büchern empfohlen, sie ist aber nicht im Sinne Dr. Schüßlers und völlig unüblich.)

Haben Sie ein falsches Mittel gewählt, passiert nichts Negatives, aber Ihre Beschwerden bessern sich auch nicht. Ein falsch eingenommenes Salz hat sogar eine positive Nebenwirkung: Es reguliert die körperlichen Funktionen in dem für das Salz typischen Anwendungsbereich – auch wenn keine akuten Beschwerden vorhanden sind.

Was gilt es bei der Einnahme noch zu beachten?

→ Reagieren Sie empfindlich oder sogar allergisch auf Milchzucker, Weizenstärke oder andere Tablettenhilfsstoffe, sollten Sie sich bei Ihrem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker informieren, ob Sie die Salze bedenkenlos einnehmen können.

→ Laktose-Intoleranz-Patienten sollten die »Heiße Sieben« nicht mehrere Male nacheinander anwenden. Tabletten, die man einzeln und in Abständen von Minuten oder Stunden im Mund zergehen lässt, verursachen hingegen keine Beschwerden. Die Laktose-Intoleranz-Reaktion entsteht erst ab einer bestimmten Tablettenmenge (50 bis 100 Tabletten auf einmal).

→ Sollten Sie auf Tabletten empfindlich reagieren, können Sie alternativ Globuli (Streukügelchen aus Rohrzucker) oder alkoholische Tropfen (Dilution) einnehmen. Beachten Sie aber: In der Apotheke bitten Sie dann nicht um ein Schüßler-Salz in Form von Tropfen oder Globuli.

Verlangen Sie beispielsweise: Ferrum phosphoricum D12, Dilution (Tropfen) oder Globuli.

→ Noch eine Information für Diabetiker: Eine Tablette zu 250 mg entspricht 0,021 BE (Broteinheiten), 48 Tabletten sind eine Broteinheit.

→ Da die homöopathischen Tropfen Alkohol enthalten, kommen sie für Kinder und Menschen, die Alkohol nicht vertragen, als Tablettenersatz nicht in Frage.

→ Für Nierenkranke gilt: In der üblichen Dosierung können Sie Schüßler-Salze bedenkenlos einnehmen.

→ Schwangere und stillende Mütter können die Salze in der angegebenen Dosierung ohne Bedenken einnehmen.

→ Aufbewahrung und Haltbarkeit von Schüßler-Salzen

Bewahren Sie Schüßler-Salze gut verschlossen und vor allem trocken auf, und schließen Sie die Packung nach jedem Gebrauch. Das Gesetz schreibt für alle Arzneimittel ein Mindesthaltbarkeitsdatum vor. Das sind bei den Schüßler-Salzen fünf Jahre. Werden die Salze vorschriftsmäßig gelagert, sind sie jedoch weit über diese Frist hinaus haltbar und auch wirksam.

Die Grenzen der Selbstbehandlung

Schüßler-Salze sind Heilmittel, die sich bei akuten und chronischen Beschwerden bewährt haben. Beachten Sie jedoch: Sollten Ihre Beschwerden sehr heftig sein oder sollten Sie sich über die Symptome nicht klar sein, dann gehen Sie bitte zum Arzt. Auch wenn sich bei akuten Beschwerden innerhalb von ein bis zwei Tagen keine Tendenz zur Besserung zeigt, suchen Sie bitte Ihren Arzt oder Heilpraktiker auf. Denn wie alle natürlichen Heilverfahren haben auch Schüßler-Salze ihre Grenzen.

Schüßler-Salze, Quickfinder

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