Читать книгу Die gröβte Ratte in diesem Land - Günther Janzyk - Страница 4
1973
ОглавлениеWie viele große Firmen ist die Bayer AG gegenüber ihren Auszubildenden großzügig mit Auflockerungsangeboten. So erhalten z.B. alle Auszubildenden, die sich im dritten Lehrjahr befinden, die Möglichkeit zwischen drei sinnvollen, 14-tägigen Reisen auf Firmenkosten zu wählen. Wir können entscheiden zwischen einer Segelflugschule auf der Insel Juist (mit Abschlussprüfung für einen Segelfliegergrundschein), einem Aufenthalt in Glücksburg (mit Ausbildung auf einem Segelschulschiff) und einem Aufenthalt in einer Segelschule in Priem am Chiemsee (mit Abschlussprüfung eines Segelscheines für kleinere Boote).
Ich entscheide mich für Letzteres, aber nur, weil nach Priem der größte Teil der Mädchen fährt. Glücksburg ist nur für Jungen gedacht, wegen der zum Teil schweren körperlichen Arbeit auf dem Schiff.
Am Segelfliegen was ich eigentlich lieber gemacht hätte, besteht für die Mädchen komischerweise nur wenig Interesse. Obwohl ich mittlerweile 19 Lenze zähle, ist es mir immer noch nicht gelungen - mangelndes Bemühen spielt sicherlich auch eine Rolle -
meine erste erotische Erfahrung zu machen. Mit Priem sehe ich die beste Gelegenheit dazu kommen.
Die Crew der Auszubildenden zählt etwa 80 Mädchen und etwa 20 Jungen. Und gerade die sind zum größten Teil Kiffer. Fast jeder zweite von ihnen hat sich sein Piece von zu Hause mitgebracht. Das kann heiter werden. Schon die erste Nacht hätte mir eine Warnung sein sollen.
Wir feiern auf unserer Achtpersonenstube die Ankunft mit einigen Litern Wein und etlichen Pfeifen. Noch vor Mitternacht weiß ich kaum noch wer ich bin und verzieh mich ins Bett. Nackt, wie ich es gewohnt bin. Am nächsten Morgen, als wir alle zusammen frühstücken, kommt der uns begleitende Ausbilder, Herr Fuchs, mit todernster Mine auf mich zu.
"Herr Janzyk, wenn Sie mit dem Frühstück fertig sind, kommen Sie bitte sofort auf mein Zimmer! Ich habe mit Ihnen zu reden."
Nach diesen Worten dreht er sich um und geht auf direktem Wege zu seinem Platz zurück. Ratlos sehe ich meine Kollegen an.
"Was hat er nur? Waren wir gestern zu laut oder ist irgendwas passiert, als ich schon im Bett war?"
Keiner weiß eine Antwort. Niemandem ist was aufgefallen. Von Herrn Fuchs wissen wir, dass er überzeugter Christ ist und normalerweise ein sehr netter, rücksichtsvoller Mensch. Wir alle, und ich am meisten, sind gespannt, was da wohl auf mich zukommt.
Mit einem unguten Gefühl im Magen, aber voller Neugier, gehe ich nach dem Frühstück auf das Zimmer von Herrn Fuchs. Er ist allein und wartet bereits auf mich.
"Setzen Sie sich bitte!" fordert er mich auf mit immer noch ernster Miene. "Sie sind sich ja wohl darüber im Klaren, dass Sie nach dem gestrigen Vorfall für die hiesige Gruppe nicht mehr tragbar sind. Ich muss Sie leider nach Hause schicken."
Ich schlucke, bin fassungslos.
"Aber wieso denn? Was habe ich denn gemacht? Ich versteh das alles gar nicht."
"Wollen Sie mir etwa weismachen, Sie hätten Gedächtnisschwund? Sie wissen also nicht mehr, dass Sie gestern Abend splitternackt bei einer der Segellehrerinnen im Bett lagen, als diese nach Hause kam?!"
Ich fall aus allen Wolken. Ich weiß es wirklich nicht und kann es auch gar nicht richtig glauben. Die Mädchen schlafen doch in einem anderen Haus, neben dem unsrigen?!
"Also ganz ehrlich, Herr Fuchs. Ich hab gestern Abend dieses Haus nicht verlassen und soweit ich weiß, sind hier doch gar keine weiblichen Personen untergebracht. Gut, ich hab gestern Abend ein bisschen viel getrunken. Weiß aber genau, dass ich vor Mitternacht ins Bett gegangen bin. Und ich schlafe immer nackt. Sie wissen da auf jeden Fall mehr als ich. Erzählen Sie mir doch mal genau, was ich gemacht hab."
Er überlegt lange. Wahrscheinlich ob er mir glauben soll oder nicht. Dann sagt er:
"In diesem Haus schlafen nur zwei weibliche Personen, da das Mädchenhaus überfüllt ist. Beide sind Segellehrerinnen, und ihr Zimmer ist direkt gegenüber von Eurem. Als die erste junge Dame heute Nacht nach Hause kam und das Zimmer betrat, lagen Sie in ihrem Bett und schnarchten. Sie hat Sie wachgerüttelt und gefragt, wer Sie sind. Und Sie haben geantwortet, ich bin Günther mit „te_ha“. Daraufhin drehten Sie sich um und schnarchten weiter. Zum Glück stehen auf jeder Zimmertür die Namen der Bewohner, wodurch sie schnell herausbekam, auf welchem Zimmer Sie liegen. Danach war sie mutig genug, Sie aus dem Bett zu zerren und Sie auf Ihr Zimmer zu bringen. Dabei stellte sie entsetzt fest, dass Sie splitternackt waren."
Ich bin erleichtert und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ich bin echt froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Sehn Sie mal, Herr Fuchs, das kann doch jedem Mal passieren, dass man ein bisschen zu viel trinkt. Ich musste bestimmt nachts pinkeln und bin auf dem Rückweg völlig planlos in ein anderes Zimmer gegangen. Ich erinnere mich wirklich an gar nichts. Deswegen brauchen Sie mich doch nicht nach Hause zu schicken. Ich war doch auch total friedlich zu der jungen Dame, oder hab ich mich irgendwie daneben benommen?"
"Nein, das nicht. Nehmen Sie außer Alkohol eigentlich noch irgendwelche anderen Sachen?"
"Was meinen Sie denn damit?"
"Na, so Mittelchen, um auf die richtige Frequenz der Musik zu kommen?"
Den Spruch hatte ich noch nie gehört. Natürlich muss ich lügen.
"Nein, um Gottes Willen. So was würde ich nie tun!"
"Also, ich glaube Ihnen, dass Sie sich an nichts mehr erinnern können. Aber dass nur Alkohol im Spiel war, glaube ich Ihnen nicht. Sie brauchen nicht nach Hause zu fahren, doch werde ich Sie in Zukunft besser im Auge behalten. Sollte ich Ihnen, was Rauschmittel angeht, irgendetwas nachweisen können, wird es ernst."
"Vielen Dank, Herr Fuchs. Ich bin erleichtert."
Beim rausgehen denke ich sofort an die Mär vom "schlauen Fuchs". Ich muss in Zukunft höllisch vorsichtig sein, was die Kifferei angeht. Meine Zimmerkollegen warten schon ganz gespannt auf mich. Als ich ihnen die Story erzähle, fallen auch sie aus allen Wolken. Keiner hat in der letzten Nacht irgendetwas mitbekommen.
Noch am selben Tag verbreitet sich die Story in der gesamten Segelschule wie ein Lauffeuer. Leider auch unter den Mädchen, wodurch Vorurteile entstehen könnten.
Abends nennt mich fast jeder: Günther mit „te ha“.
Das Segeln lerne ich, zusammen mit zwei der Mädchen, auf einer H-Jolle. Ein kleines, etwa 3 m langes Boot ohne Kabine, für drei Personen gedacht. Einer muss Steuern, zwei bedienen die Segel. Die Mädchen sind supernett und kameradschaftlich, erzählen aber fast den ganzen Tag nur von ihren Freunden zu Hause. Irgendwelche Annäherungsversuche kann ich von vornherein vergessen. Doch merke ich auch abends, wenn wir in der kleinen Bar im Kellergeschoss unserer Segelschule beim Bier zusammensitzen, dass ich es mangels Erfahrung einfach noch nicht draufhab, den Mädchen irgendwie näher zu kommen.
Eine von ihnen interessiert sich offensichtlich für mich. Sie heißt Monika. Aber ausgerechnet sie finde ich dermaßen hässlich, dass ich mir ständig Mühe gebe, ihr aus dem Weg zu gehen. Sie ist etwa so groß wie ich (1,70 m), ziemlich dick mit rosa Pausbacken, hat vorstehende Zähne und trägt eine Brille, die viel zu groß ist für ihr Gesicht. Die Jungs von meinem Zimmer machen schon Witze, wenn sie meine Ausweichmanöver bemerken. Und von Seiten der Mädchen fang ich mir böse Blicke ein.
Was habe ich nur gegen Monika? Wo sie mich doch so nett findet!
Nach einer Woche Aufenthalt ist für Freiwillige eine Tagestour nach München angesagt.
Ich nutze die Gelegenheit zusammen mit drei weiteren Jungs aus meinem Zimmer (Heiko, Wolfgang und Lothar), den gleichen, mit denen ich regelmäßig zusammen rauche. Wir wollen das Hofbräuhaus sehen und kennen lernen. Auch Monika ist mit von der Partie und versucht schon im Bus, sich ständig mit mir zu unterhalten. Auf eine Unterhaltung lass ich mich ein, mache ihr jedoch bei unserer Ankunft so freundlich wie möglich klar, dass wir vier auf jeden Fall ohne Mädchen ins Hofbräuhaus wollen. Scheint ihr auch gar nichts auszumachen. Kein Anflug von Traurigkeit.
Nach einer kleinen Stadtrundfahrt, bei der der Fahrer uns einige Sehenswürdigkeiten zeigt, hält der Bus in Bahnhofsnähe. Wir alle bekommen vier Stunden Auslauf und können auf eigene Faust die Innenstadt erkunden. Wie geplant machen wir vier uns sofort in Richtung Hofbräuhaus auf den Weg.
Keiner von uns weiß eigentlich genau, was er sich unter dem Hofbräuhaus vorstellen soll, wir wissen lediglich, dass es eins der Münchner Wahrzeichen ist, zu dem viele Biertrinker pilgern. Als wir es endlich finden und reingehen, sind wir maßlos enttäuscht.
Die reinste Spießerhütte! Auf einem Podest spielen viertklassige Musiker bayerisches Gedudel und das Publikum besteht zum größten Teil aus halb- oder ganz besoffenen Opas, die mit glasigen Augen in ihre Literkrüge starren.
Und es ist superdreckig! Der Boden ist übersät mit Papierabfällen. Horror für uns.
"Was meint ihr?" fragt Lothar sofort. "Sollen wir wieder abhauen und was anderes suchen?"
"Jetzt sind wir so weit zu diesem Schuppen gelaufen", meint Heiko, "dass wir uns wenigstens einen Literkrug genehmigen sollten."
Wolfgang und ich stimmen zu. Wenigstens einen trinken, bevor wir dieser miesen Atmosphäre den Rücken kehren. Wir ärgern uns noch mehr als wir sehen, dass die Krüge nicht mal bis zum Eichstrich gefüllt sind und wir auch noch vier Mark dafür bezahlen müssen. Wir trinken schnell, und sind dadurch kurze Zeit später in ausgelassener Stimmung wieder auf der Straße. Als wir behäbig durch eine Seitenstraße schlendern, ist Wolfgang plötzlich völlig aufgebracht.
"Habt ihr das gerade gehört? Da hat einer ein total geiles Solo auf einer Gitarre losgelassen. Ich glaub, in dem großen Haus dort auf der anderen Straßenseite. Lasst uns rübergehen, vielleicht spielt er noch mehr."
Wir anderen haben nichts gehört, aber da Wolfgang selbst ganz gut Gitarre spielt, hat er bestimmt ein besseres Gehör dafür. Wir gehen alle rüber und warten einige Minuten.
Nichts, nicht das geringste Geklimper. Wolfgang hantiert an der Haustür.
"Hey Jungs, die Tür ist offen. Und seht euch das mal an!"
Wir kommen näher und staunen nur noch. Hier müssen Künstler wohnen! Der gesamte Hausflur ein einziges Kunstwerk! Fußboden und Wände wirken wie tätowiert. Ein Motiv neben das andere gemalt. Dazwischen samtrot gestrichene Treppenstufen. Staunend blicken wir uns um. Man kann sich kaum satt sehen daran. Ich brech als erster das Schweigen:
"Meint ihr nicht auch, dass das genau der richtige Ort ist, wo wir einen Joint bauen sollten?"
Allgemeine begeisterte Zustimmung. Wir lassen uns auf den Treppenstufen nieder und ich fang an, die Blättchen aneinander zu kleben. Als ich gerade mit den Bröseln beschäftigt bin, hören wir, wie sich eine Etage über uns eine Tür öffnet und jemand die Treppe runterkommt.
"Pack schnell alles weg!“ sagt einer der Jungs.
"Quatsch, wer in diesem Haus wohnt, hat bestimmt keine Einwände", erwidere ich, ohne mich beim Bröseln stören zu lassen. Die Schritte kommen näher und ein junger Mann, etwas älter als wir, taucht hinter uns auf. Er stutzt ein wenig, als er uns sieht, begreift aber sofort die Situation.
"Hallo Jungs", spricht er uns freundlich an. "Würdet ihr mir vielleicht mal zeigen, was für eine Sorte ihr habt?"
Damit haben wir natürlich nicht gerechnet. Wir besitzen recht guten Marokkaner und ich gebe ihm ein Stücken davon. Nach einigem Schnuppern und Begutachten gibt er es mir zurück.
"Ist echt nicht schlecht", lautet sein fachmännisches Urteil. "Doch wartet einen Moment, ich hab ne bessere Sorte auf Lager."
Er flitzt zurück in seine Wohnung und bringt uns ein kleines Piece von einer Sorte, die wir alle noch nie gesehen haben. Es ist weiß, oder vielmehr grau. Etwa drei Jahre alter, völlig durch geschimmelter Afghane, wie er uns versichert. Das Piece ist so klein, dass ich es auf höchstens 0,3 Gramm schätze.
Er vermengt es in seiner Hand mit Tabak von einer Zigarette und stopft eine Pfeife damit.
Ich bin skeptisch. Ob das wohl für fünf Personen reicht? Aber wir haben ja auch noch meinen Joint. Er raucht die Pfeife an und gibt sie an uns weiter. Nachdem jeder von uns einen tiefen Zug inhaliert hat, ist das Ding schon durch geraucht. Ich zünde unseren Joint an.
"Ihr wundert euch vielleicht, weil noch keine Wirkung da ist", sagt der freundliche Unbekannte, „aber bei gutem Dope muss man schon mal fünfzehn bis zwanzig Minuten warten. Ich muss jetzt unbedingt abhauen. Also macht es gut und viel Spaß noch."
Nach diesem Worten verschwindet er. Wir rauchen noch gemütlich die Tüte zu Ende und beschließen dann ebenfalls, uns in Richtung unseres Treffpunkts auf den Weg zu machen.
Kaum sind wir wieder unter freiem Himmel, geht das Desaster los! Ich werde dermaßen von der Wirkung des Afghanen überwältigt, wie ich es auf manchen LSD-Trips nicht erlebte. Die Häuserwände biegen sich, und ich habe das Gefühl, die Straße versucht sich jeden Moment aufzurollen. Auch die Leute wirken wie Wesen von einem anderen Planeten. Das kann doch nicht wahr sein, schießt es mir durch den Kopf. Bei der kleinen Menge! Den anderen scheint es auch nicht besser zu gehen. Keiner von uns ist in der Lage, sich vernünftig und konzentriert zu artikulieren, und alle leiden unter Kreislaufstörungen. Schwankend bewegen wir uns vorwärts.
"Lasst uns langsam gehen", bringe ich lallend hervor. Kann aber nicht sagen, ob mich einer von ihnen hört. Als Antwort vernehme ich nur allgemeines Kichern. Zum Glück sehen wir nach einigen hundert Metern eine kleinere Grünanlage mit Bänken. Dort lassen wir uns erstmal nieder, um wieder zu uns zu kommen.
"Wir müssen uns gleich was einfallen lassen", meint Heiko, "So wie wir aussehen, können wir Herrn Fuchs nicht unter die Augen treten. Der merkt bestimmt sofort, was mit uns los ist."
Mir kommt auf der Stelle eine Idee.
"Wenn wir an irgendeinem Laden vorbeikommen, kaufen wir uns eine 2 Liter-Flasche Rotwein, kippen mehr als die Hälfte davon in einen Gully und kurz vor dem Treffpunkt nehmen wir alle einen dicken Schluck, damit wir wenigstens nach Alkohol riechen. Ich schätze, keinem von uns wird es schwer fallen, den Besoffenen zu spielen."
Alle lachen. Mein Vorschlag wird einstimmig angenommen.
Am Treffpunkt angekommen, zweifelt niemand an unserer Trunkenheit. Wolfgang ist so fertig, dass Lothar und ich ihn stützen müssen, damit er nicht hinfällt. Heiko trägt die Weinflasche. Herr Fuchs wirft uns einige väterlich strafenden Blicke zu, beachtet uns aber sonst nicht weiter. Ich fühle mich völlig erschlagen und trag es mit Gelassenheit, als Monika sich im Bus direkt hinter mich setzt und mir unbedingt erzählen will, wo sie überall war und was sie alles gesehen hat. Wolfgang ist nicht mehr wachzukriegen.
Als der Bus die Segelschule erreicht, bringen Lothar und ich ihn auf unser Zimmer und legen ihn vorsichtig ins Bett. Wir können das kaum verstehen. Obwohl noch reichlich stoned, könnten wir jetzt auf keinen Fall schlafen.
Nach dem Abendessen geht’s wie gewöhnlich in die hauseigene kleine Bar zum Biertrinken. Wieder eine ganze Menge Mädchen, und wieder bin ich nicht nüchtern genug, mich irgendeiner zu nähern. Dafür nähert sich mir Monika aufs Neue. Nervt mich mit Fragen. Wo ich denn wohne, was ich in meiner Freizeit so mache, wie es denn mit der Gewerkschaft so läuft. Das übliche also. Allerdings bringe ich es diesmal nicht fertig ihr auszuweichen. Beantworte alles ganz brav und trink dabei in Ruhe mein Bier.
Wahrscheinlich bin ich innerlich froh, dass sich überhaupt ein Mädchen mit mir unterhält und sich für mich interessiert.
Meinen Körper habe ich dabei mal wieder überschätzt. Die dritte Flasche Bier ist noch zur Hälfte gefüllt, da dreht sich mein Magen.
"Mir ist plötzlich so furchtbar schlecht", sage ich zu Monika. "Ich glaub, ich muss kotzen."
Ich steh sofort auf, kann mich aber kaum auf den Beinen halten. Hilfsbereit stützt Monika mich.
"Komm, ich bring dich nach draußen."
Zum ersten Mal bin ich froh, dass sie da ist. Innerlich bin ich sehr dankbar für ihre Nähe und Hilfsbereitschaft. Ansonsten fühl ich mich sterbenskrank.
Draußen hänge ich wie ein Haufen Elend vorne übergebeugt an einer Mauer und versuche, meinen Magen zu entleeren. Geht nicht! Nichts zu machen! Monika fasst mich sacht am Arm.
"Komm, Günther, Ich bring dich auf dein Zimmer."
Willig und dankbar stütze ich mich auf ihre Schultern. Beim Treppensteigen merke ich, dass ich da alleine bestimmt nicht hochgekommen wäre. Ist schon toll die Frau, denke ich so bei mir. Auch, wenn sie nicht gerade die Hübscheste ist.
In meinem Zimmer angekommen, hilft sie mir weiter. Sie zieht mich aus! Zuerst die Schuhe, dann das Hemd und das Unterhemd, und dann auch die Hose, wobei die Unterhose ein Stück mit nach unten rutscht.
"Ich werd dir die Unterhose mit ausziehen. Irgendwo hab ich gehört, dass du immer nackt schläfst."
Sie lacht dabei, und auch ich versuche, etwas Ähnliches zustande zu bringen. In der Hoffnung, dass es nicht wie eine Grimasse wirkt.
Dann heb ich meine Beine an, damit auch das letzte Kleidungsstück entfernt werden kann. Da mir sofort ein wenig kalt wird, schlüpfe ich unter die Decke. Körperlich fühle ich mich schon ein bisschen, besser. Zumindest ist mir nicht mehr so schlecht. Doch was macht Monika da?
Sie setzt sich auf die Bettkante und tastet mit ihrer Hand langsam unter meine Decke.
Einige Sekunden streichelt sie meinen Bauch, und geht dann in tiefere Regionen über.
Ganz sanft, fast spielerisch, fährt sie mit ihren Fingern über meinen Penis. Dabei flüstert sie:
„Bleib ganz ruhig! Ich bin sicher, dass dir das gefällt.“
Da bin ich mir auch ganz sicher! Doch sind wir überhaupt allein? Wolfgang schläft im Bett gegenüber, hat aber das Gesicht zur Seite gewandt und schnarcht vor sich hin. Der wird bestimmt nicht wach. Ist nur zu hoffen, dass ausgerechnet jetzt keiner von den anderen Jungs reinkommt.
Absolut sanft schiebt sie die Vorhaut vor und zurück, drückt leicht meine Eier, während ihre andere Hand mein Haar streichelt. Welch Wonne! Das hätte ich mir nicht träumen lassen. Wohlige Wärme und leichte Schauer durchfluten abwechselnd meinen Körper.
Nur, das verdammte Ding will einfach nicht steif werden! Zum ersten Mal verfluche ich den Alkohol und die Kifferei, doch Monika scheint sich an diesen Umstand überhaupt nicht zu stören. Unnachgiebig streichelt und knetet sie weiter. Als sie merkt, dass sich mein Körper allmählich erwärmt, schlägt sie die Bettdecke zurück und ich spüre, wie ihre heißen feuchten Lippen meine immer noch schlaffe Eichel umschließen.
Ich hatte wohl schon davon gehört, dass Frauen so was manchmal bei Männern machen; aber dass es mir sofort bei meinem, ersten erotischen Erlebnis widerfährt, ist mehr, als ich zu hoffen wagte.
Ganz tief nimmt sie in den Mund, sorgsam darauf achtend, dass ihre Zähne mir keinen Schmerz verursachen. Gleichsam saugend, während ihre Zunge, wie die einer Schlange, rhythmisch über die Spitze meiner Eichel fährt. Es dauert nur wenige Sekunden, und er ist steif, wie ich es von ihm gewohnt bin. Ich grunze zufrieden.
Monika lässt ab, und ich sehe, wie sie sich die Schuhe auszieht. Nach den Schuhen ihre Strumpfhose, und dann folgt - ich schließe diskret meine Augen - ein Mordsding von einem Schlüpfer. Rock und Pullover lässt sie an, vermutlich, falls doch jemand reinkommt.
Da ich wohl schon in Filmen oder in einer Sauna weibliche Geschlechtsteile gesehen, aber noch nie eins angefasst habe, greife ich mit meiner Hand ganz mutig unter ihren Rock.
Es fühlt sich gut an! Heiß, patschnass und glitschig. Vorsichtig schieb ich meinen Mittelfinger hinein, während ich mit dem Daumen nach dem Kitzler suche. Doch Monika drängt meine Hand beiseite.
"Las gut sein. Wir haben nicht so viel Zeit. Jeden Moment kann jemand, reinkommen."
Sie schwingt ihr rechtes Bein über meinen Körper und ihre Möse nähert sich langsam meinem glücklicherweise immer noch steifen Penis. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, als ihre nassen heißen Schamlippen sich über meine Eichel stülpen. Immer tiefer setzt sie sich auf mich, bis er bis zum Schaft in ihrem Körper steckt. Mit rhythmischer, aber langsamer Regelmäßigkeit hebt und senkt sich ihr gewaltiges Hinterteil. Ich schließe die Augen und genieße das traumhafte Gefühl. Mein erster Geschlechtsverkehr! Ich bin stolz auf mich, auch wenn ich nicht viel dazu beigetragen habe.
Aber das war es!!! Ich hatte ja tatsächlich nichts dazu beigetragen! Warum macht Monika das mit mir? Diese Gedanken fangen an, mich zu beschäftigen, als ich merke, dass ich mich immer mehr dem Orgasmus nähere. Nimmt sie überhaupt die Pille? Wenn nicht, macht sie das vielleicht, um absichtlich schwanger zu werden, um somit an einen Mann gebunden zu sein? Doch nicht mit mir!
Als ich den Orgasmus nicht mehr aufhalten kann, steigt Panik in mir auf. Mit einem unsanften Ruck stoße ich sie nach hinten von mir runter. Genau in letzter Sekunde!
Explosionsartig schießt mein Sperma aus der Eichel. Auf ihre Bluse, ihren Rock, und der Rest in mein Bett. Ne ziemlich große Menge! Verärgert und enttäuscht glotzt sie mich an.
Sofort überkommen mich Schuldgefühle. Aus Verlegenheit fang ich an zu reden.
"Tut mir schrecklich leid, dass ich dich so vollgesudelt habe und so grob zu dir war. Das kam so plötzlich mit meinem Orgasmus, dass ich keine Zeit mehr hatte, dich irgendwie vorwarnen. Ich weiß doch nicht, ob du irgendwelche Verhütungsmittel nimmst und ob es dir recht ist, wenn ich einfach alles in Dich reinlaufen lasse. Sei bitte nicht böse. Komm her, ich will versuchen, mit meinem Taschentuch das Sperma wegzuwischen."
Wortlos und mit immer noch grimmigem Blick nimmt sie mir das Taschentuch aus der Hand. Nachdem nur noch feuchte Flecken übrig sind, sagt sie endlich:
"Ich möchte unbedingt morgen noch mal mit dir darüber sprechen, wenn du nüchterner bist."
Sie beginnt, sich wieder anzuziehen.
Mir brummt der Schädel. Das ist zu viel für mich. Ich steig aus dem Bett und zieh mich ebenfalls an.
"Las mich dich wenigstens rüberbringen. Außerdem find ich es besser, wenn du mir jetzt sagst, was du sagen willst. Ich glaub, ich bin nüchtern genug dafür.“
Schweigend geht sie aus dem Zimmer. Ich hinterher. Vor dem Eingang vom Nachbarhaus, wo die Mädchen untergebracht sind, halte ich sie am Arm fest.
"Ich finde es Scheiße, wenn du einfach so abhaust. Bin jetzt schon völlig mit Schuldgefühlen überladen."
Endlich wendet sie sich mir wieder zu. Guckt auch nicht mehr ganz so trübselig aus der Wäsche.
"Also gut. Vielleicht tue ich dir auch Unrecht. Sonderlich erfahren mit Mädchen scheinst du ja nicht zu sein. Seit zwei Jahren habe ich einen festen Freund, und seit der Zeit nehme ich regelmäßig die Pille. Sex und Erotik ist für mich eine Sache, die mir nicht nur viel Spaß macht, ich halte es für eins der schönsten Dinge im Leben überhaupt. Mit meinem Freund schlafe ich regelmäßig, und hier hat mir die Sexualität gefehlt. Ständig habe ich versucht, Dir das zu zeigen, aber du hast es nicht begriffen und bist mir meistens aus dem Weg gegangen. Kann ich auch irgendwo verstehen, denn ich weiß, dass ich nicht hübsch bin. Wenn wir wieder zurück im Leverkusen sind, dürfen wir uns nicht mehr treffen. Versprich mir auch, dass du mit Niemandem über heute Abend redest."
"Das versprech ich dir auf jeden Fall. Ich merke, dass ich, was Frauen angeht, noch eine ganze Menge lernen muss. Gute Nacht."
"Gute Nacht."
Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und geh zurück zu meinem Zimmer. Es dauert lange, bis ich einschlafen kann. Monika ist nicht nur meine erste erotische Erfahrung, sie hat mir auch gezeigt, dass Äußerlichkeiten zweitrangig sind. Hinter einer unschönen Fassade kann eine ganz tolle Frau stecken. Und dass der umgekehrte Fall viel häufiger auftritt, sollte ich in meinem späteren Leben noch oft zu spüren bekommen.