Читать книгу Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen - Greg Cox - Страница 10
DREI
ОглавлениеEs war ein ruhiger Morgen auf der Brücke, was Kirks Meinung nach wahrscheinlich auch gut so war, da einige seiner Besatzungsmitglieder bis spät in die Nacht gefeiert hatten. Sulu wirkte auf den Captain heute Morgen etwas verkatert und war nicht so munter wie sonst. Uhuras Stimme schien nach zu viel venusianischem Karaoke ein wenig heiser zu sein. Und wenn er ehrlich war, hätte Kirk auch noch ein paar Stunden mehr Schlaf gebrauchen können. Er hielt sich an der zweiten Tasse Kaffee dieses Morgens fest, die ihm die stets aufmerksame Yeoman Bates gebracht hatte. Nur Spock merkte man die Festivitäten nicht an. Er bemannte routiniert und wie immer mühelos seine Wissenschaftsstation.
Typisch, dachte Kirk.
Er lehnte sich auf seinem Sessel zurück und nippte an seinem Kaffee. Der Bildschirm vor ihm zeigte nichts außer entfernt vorbeirasenden Sternen, während die Enterprise durch die ausgedehnte Leere des Weltraums warpte. Die unendliche Weite war manchmal bedrohlich. Überall lauerten bekannte und unbekannte Gefahren. Doch sie konnte auch beschaulich sein, als segelte man über ein endloses, ruhig daliegendes Meer, das manchmal stiller und friedlicher war als alles, was man am Grund eines Gravitationsschachts fand. Kirk führte sich vor Augen, dass man solche Momente genießen sollte, bevor man zwangsläufig wieder in unruhigeren Gewässern landete.
»Klarer Himmel heute, wie’s aussieht«, sagte er. »Kein Sturm in Sicht.«
»Sagen Sie das meinem Kopf«, stöhnte Sulu. »Der fühlt sich an, als ob eine Horta versucht, sich aus meinem Schädel rauszugraben.«
»Ein kleiner Rat, Steuermann: Versuchen Sie niemals, unseren Chefingenieur unter den Tisch zu trinken, vor allem nicht, wenn Scotch im Spiel ist.«
»Ich hab meine Lektion gelernt, Captain«, sagte Sulu. »Glauben Sie mir.«
Kirk beschloss, Sulus Kopfschmerzen als Beweis dafür anzusehen, dass der Empfang am vorigen Abend ein voller Erfolg gewesen war, und hoffte, dass es Captain Una auch gefallen hatte. Die Pläne für den heutigen Abend waren weniger aufwendig. Es gab ein privates Abendessen für die Führungsoffiziere, aber Kirk war zuversichtlich, dass sie alle eine schöne Zeit haben würden. Er war nicht ganz sicher, wie lange Unas Besuch dauern würde, aber er hatte vor, ihr während der ganzen Zeit jegliche Gastlichkeit angedeihen zu lassen, die das Schiff zu bieten hatte. Das war das Mindeste, was er tun konnte, angesichts ihrer persönlichen Vergangenheit mit der Enterprise.
»Möchten Sie noch einen Kaffee, Captain?« Bates betrat den Kommandobereich und hatte eine frisch aufgebrühte Kanne Javakaffee dabei.
»Wieso nicht?«, sagte Kirk. »Und wo Sie schon dabei sind …«
Er wollte gerade vorschlagen, dass sie auch Sulu eine Tasse anbieten sollte, da blinkte plötzlich ein stummer Alarm, den er niemals zu sehen erwartet hätte, auf der Miniaturkonsole in der Armlehne seines Sessels auf. Kirk blinzelte überrascht. Es dauerte einen Moment, bis er begriff, was er da sah.
Der Schlüssel, erkannte er. Jemand hat den Schlüssel gefunden.
»Captain?«, fragte Bates. »Ist alles in Ordnung?«
Er setzte eine weniger besorgte Miene auf. »Mir geht es gut.« Er verscheuchte sie und ihre Kaffeekanne. »Wenn ich es mir recht überlege, verzichte ich auf den Kaffee, danke. Das ist dann alles, Yeoman.«
»Sind Sie sicher …?«, begann sie und unterbrach sich dann. »Aye, Captain.«
Kirk bemerkte ihren Rückzug aus dem Kommandobereich kaum, während seine Gedanken als Reaktion auf diese noch nie dagewesene Entwicklung rasten. Seine Blicke suchten Spock, der mit Sicherheit denselben stillen Alarm erhalten hatte. Spock drehte sich mit ernstem Gesicht zu Kirk um. Sie wechselten besorgte Blicke, die hoffentlich niemand anders auf der Brücke bemerkte.
Das kann nicht stimmen, dachte Kirk. Das muss ein technischer Fehler oder eine Fehlfunktion sein. Niemand auf diesem Schiff weiß etwas von dem Schlüssel, außer mir und Spock und …
Er schlug auf den Komm-Knopf seiner Armlehne. »Kirk an Captain Una, bitte antworten Sie.«
In ihrem Quartier meldete sich niemand, allerdings wusste er, dass sie im Moment an allen möglichen Orten sein konnte – vom Fitnessraum des Schiffs bis zur Offiziersmesse. Er änderte die Einstellung, sodass er das ganze Schiff erreichen konnte.
»Captain Kirk an Captain Una. Bitte melden Sie sich umgehend.«
Inzwischen waren alle Blicke auf ihn gerichtet. Fragende Gesichter ließen auf die Verwirrung der Brückenbesatzung schließen, während sie versuchten herauszufinden, was los war und weshalb Una noch nicht geantwortet hatte. Kirk kannte das Gefühl. Auch er machte sich deswegen Sorgen.
»Captain?«, fragte Uhura. Ihre Neugier spiegelte sich auf den Gesichtern von Sulu und Bates und den anderen wider. Plötzlich war Kirk dankbar, dass McCoy sich in der Krankenstation aufhielt. Nicht einmal Pille durfte etwas von diesem Geheimnis erfahren.
»Weitermachen, Lieutenant«, sagte Kirk zu Uhura.
»Aye, Sir«, erwiderte sie unsicher.
Pille hätte die Angelegenheit nicht so einfach auf sich beruhen lassen, dachte Kirk.
Spock glitt an Bates vorbei und gesellte sich zu Kirk in den Kommandobereich. Er senkte seine Stimme. »Captain, vielleicht sind aktivere Maßnahmen nötig, um Captain Una zu finden.«
»Sie haben vielleicht recht, aber …«
Kirk zögerte, da es ihm widerstrebte, ein Sicherheitsteam auf die Suche nach Una zu schicken. Das lag zum Teil daran, dass eine so drastische Reaktion nur noch mehr Aufmerksamkeit auf eine Angelegenheit lenkte, die so lange ein gut gehütetes Geheimnis gewesen war, aber auch daran, dass es ihm gegen den Strich ging, das Schlimmste von einem anderen Captain der Sternenflotte anzunehmen – ganz zu schweigen von einem hochdekorierten Veteranen wie Captain Una. Es war beinahe unmöglich, sich vorzustellen, dass ein so angesehener Offizier abtrünnig wurde.
Aber nichts an dieser Situation folgte den Regeln.
»Sicherheit«, bellte er ins Komm-System. »Finden Sie Captain Una und bringen Sie sie auf die Brücke.«
Spock runzelte die Stirn und kehrte an seine Station zurück. Vulkanier oder nicht, Unas immer verdächtigeres Schweigen musste auch ihm Sorge bereiten, genauso wie die Schritte, die unternommen wurden, um sie festzunehmen. Es wäre höchst peinlich, wenn es sich um einen einfachen Zufall oder ein Missverständnis handelte, aber Kirk hoffte trotzdem verzweifelt, dass das der Fall sei.
»Captain?«, erklang eine verblüffte Stimme aus dem Lautsprecher in Kirks Sessel. »Hier ist Lieutenant Bresler von der Hangarkontrolle. Captain Una verlässt uns auf ihrem Schiff.«
Kirk sprang auf die Füße. »Auf wessen Befehl?«
»Auf ihren, Sir.«
Bresler klang verlegen, als würde ihm plötzlich dämmern, dass er irgendwie einen Fehler gemacht hatte, aber Kirk konnte dem Mann keinen Vorwurf machen, weil er Unas Befehlen Folge geleistet hatte. Wenn ein hochrangiger Offizier im eigenen Schiff abfliegen wollte, würden nur wenige Besatzungsmitglieder sich etwas dabei denken.
»Lassen Sie sie nicht abfliegen!«, befahl Kirk. »Schließen Sie die Hangartüren.«
»Wir versuchen es, Captain, aber sie hat bereits ihre Maschinen gestartet!«
Sie hatte sich beeilt, um von seinem Quartier zum Hangardeck zu kommen, stellte Kirk fest, aber Spock hatte bereits gesagt, dass sie effizient sei. Ein Expressturbolift hätte die Entfernung schnell genug überwunden, wenn sie sich zügig bewegt und genau gewusst hatte, wo sie hinwollte.
»Sie hatte das alles geplant«, vermutete Kirk. »Von Anfang an.«
»Es sieht so aus«, sagte Spock, »wenn unser Verdacht richtig ist.«
Kirks Zweifel daran schrumpften mit jeder Minute. Der Alarm war kein Fehler.
»Auf den Schirm«, befahl Kirk. »Zeigen Sie mir, was da vor sich geht.«
»Verstanden«, sagte Spock. »Schalte auf interne Sensoren um.«
Das Bild auf dem Hauptschirm schaltete von dem mit Sternen übersäten Weltall vor ihnen auf eine Innenansicht des Hangardecks um. Die gewaltigen Weltraumtore der Landebucht begannen, sich wieder zu schließen, wie Kirk befohlen hatte, aber die Shimizu machte keine Anstalten, ihre Triebwerke abzuschalten. Die in ihren Tragflächen eingelassenen Zwillingsgondeln leuchteten blau und das kleine, schnittige Raumschiff hob vom Deck ab. Das Fahrwerk zog sich in den Rumpf zurück.
»Sie versucht zu entkommen«, sagte Spock.
»Sagen Sie mir etwas, das ich noch nicht weiß!«, versetzte Kirk schroffer als beabsichtigt. »Uhura, rufen Sie die Shimizu. Holen Sie mir Captain Una an die Strippe.«
»Bin schon dabei«, erwiderte sie, da sie seinen Befehl vorausgeahnt hatte. »Enterprise an Shimizu,antworten Sie.«
Wie zuvor reagierte Una nicht.
»Captain«, sagte Spock, »wenn wir die Tore vollständig schließen oder auch nur die Schilde hochfahren, riskieren wir an beiden Schiffen beträchtliche Schäden, es sei denn, die Shimizu bleibt, wo sie ist – und das scheint nicht Captain Unas Absicht zu sein.«
Nein, sieht nicht so aus, dachte Kirk.
Die Shimizu neigte sich um fünfundvierzig Grad nach Backbord, um besser durch die immer enger werdende Lücke zwischen den sich schließenden Toren hindurchzupassen. Ein plötzlicher Beschleunigungsschub, der jedem vorgeschriebenen Sicherheitsprotokoll widersprach, ließ das Kurierschiff aus der Landebucht in das Vakuum des Weltalls hinausschießen. Kirk konnte nur noch frustriert auf einen leeren Hangar starren. Die Shimizu hatte sich aus dem Staub gemacht.
Und den Schlüssel mitgenommen.
»Achteransicht!«, befahl er. »Jetzt!«
Der leere Weltraum hinter der Enterprise füllte den Hauptschirm gerade rechtzeitig aus, damit Kirk sehen konnte, wie die Shimizu mit mindestens voller Impulsgeschwindigkeit davonschoss. Das winzige Schiff schrumpfte bereits in der Ferne zusammen, während die Enterprise mit Warp fünf in die andere Richtung flog. Ein Raumschiff zu verlassen, das mit Warpgeschwindigkeit flog, gehörte ebenfalls nicht zum Standardprotokoll, aber Captain Una machte in diesem Moment offensichtlich ihre eigenen Regeln.
»Volle Kraft zurück!«, befahl Kirk. »Und erfassen Sie das Schiff mit den Traktorstrahlen. Lassen Sie es nicht entkommen!«
»Aye, Sir!« Sulu klang jetzt kein bisschen verkatert mehr. »Volle Kraft zurück.«
Die abrupte Richtungsänderung stellte die Trägheitsdämpfer der Enterprise auf eine harte Probe und schleuderte Kirk beinahe aus seinem Sessel. Bates griff nach einem Sicherheitsgeländer, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und eine Datentafel fiel klappernd aufs Deck. Der Kaffee schwappte in Kirks Tasse herum und drohte überzulaufen. Kirk erwartete jeden Moment einen empörten Protest aus dem Maschinenraum.
Tut mir leid, Scotty.
»Setze Traktorstrahlen ein«, meldete Ensign Chekov von der Navigationsstation rechts von Sulu. In seinen starken russischen Akzent mischte sich etwas, das wie zunehmende Frustration klang. Er murmelte kaum hörbar finster vor sich hin, während die Shimizu auf dem Hauptschirm weiterhin vor der Enterprise floh und kaum noch in Sichtweite war.
Kirk runzelte die Stirn. »Gibt es ein Problem, Mr. Chekov?«
»Ich versuche es, Sir, aber ich habe Schwierigkeiten, das andere Schiff zu erfassen. Es hat seine Schilde hochgefahren, die den Traktorstrahl auf eine Weise stören, die ich noch nie erlebt habe.« Er bearbeitete beharrlich die Kontrollen, schien aber nicht sehr glücklich mit dem Ergebnis. »Es ist, als machten die Deflektoren die Shimizu … schlüpfriger.«
»Captain Unas Werk, nehme ich an«, sagte Kirk.
»Ihr Scharfsinn und ihr Einfallsreichtum sind beträchtlich«, erwiderte Spock. »Dafür kann ich mich persönlich verbürgen.«
Kirk machte ein finsteres Gesicht. »Nur schade, dass diese herausragenden Fähigkeiten gerade gegen uns verwendet werden.«
»Ich bin ganz Ihrer Meinung, Captain. Das ist höchst … bedauerlich.«
Kirk fragte sich erneut, wie schwer das alles für Spock sein musste, aber noch bevor er Spock fragen konnte, was seine ehemalige Schiffskameradin möglicherweise im Schilde führte, unterbrach Uhura ihn mit einer dringenden Nachricht.
»Captain! Die Shimizu antwortet endlich auf meinen Ruf.«
Das wurde auch Zeit, dachte Kirk. »Stellen Sie sie durch.«
Unas Kopf und Schultern erschienen auf dem Bildschirm. Wie immer wirkte sie ruhig und tadellos.
»Meine aufrichtige Entschuldigung, dass ich Ihre Gastfreundschaft missbrauchen musste, Kirk«, sagte sie von der Flugkontrolle der Shimizu. »Wenn alles gut geht, kann ich eines Tages vielleicht alles erklären, aber nicht heute.«
Kirk appellierte an ihre Vernunft. »Denken Sie darüber nach, was Sie hier tun. Sie werfen Ihre Karriere und Ihren Ruf weg. Möglicherweise riskieren Sie, vor ein Militärgericht gestellt zu werden. Und wofür?«
Den Transferschlüssel?
»Einen Abschluss, Kirk«, antwortete sie. »Einen Abschluss und … Verantwortung.«
Spock spähte an seiner Station in den Sucher. »Sie fährt den Warpantrieb hoch, Captain.«
»Soll ich sie mit den Waffen erfassen, Sir?« Chekov schluckte schwer. Ein Photonentorpedo auf diese Entfernung barg das Risiko, das kleinere Raumschiff zu zerstören, und die Phaser waren auch nicht viel ungefährlicher. »Torpedos geladen.«
»Nicht schießen«, sagte Kirk. Er würde nicht das Feuer auf ein Raumschiff eröffnen, das von einem anderen Captain der Sternenflotte geflogen wurde, nur weil er den Verdacht hatte, dass dieser ein Geheimnis gestohlen hatte, von dem nicht einmal die Sternenflotte etwas wusste. Er ging auf den Hauptschirm zu, als wollte er die Entfernung zwischen sich und Una verringern.
»Reden Sie mit mir«, bat er sie. »Bevor das hier zu weit gegangen ist.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe bereits zu lange gewartet. Ich bitte Sie, Kirk, von einem Captain zum anderen, versuchen Sie nicht, mir zu folgen.«
Spock sah von seinem Scanner auf. »Sie wird in den Warp gehen, Captain.«
Unas Bild verschwand, als sie die Übertragung abrupt beendete. Auf dem Schirm war zu sehen, wie die Shimizu begann, sich von der Enterprise abzusetzen, und in der Ferne immer mehr zusammenschrumpfte. Innerhalb von Sekunden war sie außer Sichtweite verschwunden.
»Captain?«, fragte Sulu. »Ihre Befehle?«
Es dämmerte Kirk, dass Sulu von dieser plötzlichen Wende der Ereignisse mindestens ebenso verblüfft sein musste wie der Rest der Brückenbesatzung. Außer Spock hatte keiner von ihnen auch nur die leiseste Ahnung, warum die Enterprise plötzlich Captain Una und ihr Schiff verfolgte.
Und ich kann es ihnen unter keinen Umständen erklären, dachte Kirk. Ich kann nur darauf zählen, dass sie meinen Befehlen folgen, ohne Fragen zu stellen.
»Folgen Sie dem Schiff, Mr. Sulu.«
»Aye, Sir.« Sulu zuckte mit den Schultern und tat wie ihm geheißen. »Wende und nehme Verfolgung auf.«
Die Enterprise flog nicht länger rückwärts, beschrieb eine enge Wende und nahm mit hoher Geschwindigkeit die Verfolgung der Shimizu auf. Kirk starrte grimmig auf den Bildschirm vor sich. Una hatte ihn darum gebeten, ihr nicht zu folgen, aber Kirk musste es tun, bis er wusste, was sie im Schilde führte und was auf dem Spiel stand. Pike hatte den Schlüssel an Kirk weitergereicht und diese Verantwortung nahm Kirk nicht auf die leichte Schulter.
Er sah Spock an und wollte Antworten. »Was soll das alles, Spock? Warum tut sie das?«
Spock wandte sich von seiner Konsole ab. Seine Stimme und sein Gesichtsausdruck waren noch ausdrucksloser als sonst. »Es widerstrebt mir … unter den gegebenen Umständen zu spekulieren.«
Seine Vorsicht war logisch. Kirk war sich all der neugierigen Ohren um sie herum nur allzu bewusst. Sie konnten hier auf der Brücke wohl kaum offen sprechen.
»Captain«, sagte Uhura. »Die Sicherheit meldet, dass Lieutenant Riley bewusstlos in Ihrem Quartier gefunden wurde.« Ihr verblüffter Gesichtsausdruck ließ darauf schließen, dass sie die Nachricht, die sie gerade weitergab, kaum glauben konnte. »Offenbar wurde er von Captain Una angegriffen, Sir.«
Kirk platzte der Kragen. Zur Hölle mit Unas bewegter Geschichte und ihrem Ruf. Niemand griff ein Mitglied seiner Besatzung an, noch nicht einmal eine der Besten der Sternenflotte.
»Geschätzter Zeitpunkt bis zum Abfangen?«, fragte er.
»Schwer zu sagen, Captain«, antwortete Chekov. »Wir verfolgen ihre Ionenspur, aber sie hat ein schnelles Schiff. Das könnte eine ganz schöne Jagd werden.«
»Verstanden«, sagte Kirk und entschied, dass er genug Zeit hatte, um kurz die Brücke zu verlassen. »Mr. Spock, mein Quartier … jetzt.«
Er wandte sich vom Hauptschirm ab und ging zum Turbolift, wo Spock sich eilends zu ihm gesellte. Es gab etwas, das sie sofort überprüfen mussten, obwohl Kirk tief im Inneren bereits wusste, was sie vorfinden würden.
»Mr. Sulu, Sie haben die Brücke. Geben Sie mir umgehend Bescheid, wenn die Shimizu wieder in Sichtweite kommt.«
»Aye, Sir.« Sulu übergab die Flugkontrolle einer Ablösung und nahm seinen Platz im Sessel des Captains ein. Trotz der Feierlichkeiten gestern Abend wirkte er bereit und in der Lage, die Situation im Griff zu behalten, auch wenn er immer noch im Dunkeln tappte. »Captain, darf ich fragen, was das alles zu bedeuten hat?«
Kirk wusste, dass Sulu für die gesamte Brückenbesatzung sprach. Der Captain bedauerte zutiefst, was er als Nächstes sagen musste. »Nein, Mr. Sulu, ich fürchte, das dürfen Sie nicht.«