Читать книгу Das Leuchten in mir - Grégoire Delacourt - Страница 47

30

Оглавление

Mir fallen die letzten, endlosen Tage meines Vaters ein. Lille. Krankenhaus Oscar-Lambret. Ein großes, nicht unschönes Backsteingebäude auf einer tadellosen Rasenfläche, vor dem manchmal jemand schluchzte und das verstörte Gesicht in die Hände vergrub.

Meine Mutter besuchte ihn mit mir jeden Morgen, zwischen dem Waschen und dem Mittagessen um elf Uhr dreißig, mageres Fischfilet, Kartoffelbrei, wässriges Apfelmus. Aber eines Tages brachte sie nicht mehr die Kraft auf, ihn zu sehen. Sie verabschiedete sich von ihm. Sie weinte nicht. Da sagte er: »Ich bitte dich um Verzeihung.«

Von da an ging ich allein hin. Die Krankenschwestern begrüßten mich lächelnd. »Ah, da kommt unsere kleine Prinzessin.« Sie erzählten mir dummes Zeug. »Heute geht es ihm besser. Er hat gut gegessen. Er ist nicht durcheinander. Er hat sich nach dir und deiner Mutter erkundigt.« Eines Morgens, als er nicht durcheinander war, ergriff er meine Hand und hauchte sie an, um sie zu wärmen, dabei war es seine, die kalt war. Er flüsterte: »Drück mich aus.«

Ich drückte ihn ganz fest. Ich hatte das letzte Wort nicht gehört.

Das Leuchten in mir

Подняться наверх