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4.2 Erster Thessalonicherbrief: Missionspredigt, kurzgefasst im Rückblick

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Der erste Thessalonicherbrief, die älteste Schrift des Neuen Testaments (um 50 n. Chr.), gibt Einblick, wie Paulus seine Missionsverkündigung an Heiden begann und als Missionar in der Gemeinde wirkte. In der Eingangsdanksagung blickt er zurück auf seine Missionspredigt (1 Thess 1,9b–10): „Ihr habt euch von den Götzen zu Gott bekehrt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, Jesus, den er von den Toten auferweckt hat und der uns dem kommenden Zorn entreißt.“ Unschwer sind hier zwei Stufen der Missionsverkündigung erkennbar, die natürlich eng miteinander verbunden waren: (1) In der polytheistischen Umwelt stand zunächst eine Hinführung zum Monotheismus am Programm, verbunden mit Polemik gegen die „Götzen“ und dem Ruf zur Umkehr zu dem einen Gott. Diese monotheistische Propädeutik knüpfte an ein apologetisch-missionarisches Schema des hellenistischen Diasporajudentums an. (2) Darauf baute die Verkündigung Jesu Christi als des Sohnes Gottes auf. Wichtige Bekenntnistraditionen wie die Auferweckungsformel und die Erwartung der Wiederkunft Christi als des Retters aus dem Gericht kamen Paulus aus der Gemeinde von Antiochien zu und wurden von ihm weiterentwickelt.51 – Die Dankbarkeit des Paulus für seine Gemeinde zeigt, dass seine Missionspredigt Erfolg hatte. Gründe dafür waren der Zug zum Monotheismus in der damaligen hellenistisch-römischen Welt und die Attraktivität des Kerygmas vom Gottessohn und Retter, nicht zuletzt aber auch das Engagement des Apostels und sein gutes Verhältnis zur Gemeinde.52 In 2,1–12 schreibt Paulus, dass er das Evangelium mit Gottvertrauen und freimütig verkündet habe und für ihn nicht unlautere Absichten, Schmeichelei, Habgier oder Ehrgeiz leitend gewesen seien. Er sei der Gemeinde freundlich begegnet und habe gearbeitet, um keinem zur Last zu fallen. Besonders berührend ist, dass Paulus seine Sorge um die Gemeinde mit der Sorge einer Mutter und eines Vaters um ihre Kinder vergleicht: „Wir wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben; denn ihr wart uns sehr lieb geworden. […] Jeden Einzelnen von euch haben wir ermahnt, ermutigt und beschworen zu leben, wie es Gottes würdig ist, der euch zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit beruft.“ (2,8.12) Bei diesem herzlichen Verhältnis überrascht nicht, dass Paulus seine Gemeinde wiederzusehen wünscht (2,17), er seinen Mitarbeiter Timotheus sendet (3,2.5 f.) und mit seinem Brief bei der Gemeinde präsent sein möchte (5,27), um sie zu ermutigen und zu trösten.

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