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VON WILLIS G. HORST

Seit Jahrhunderten sucht die christliche Kirche Wege, das Evangelium in der ganzen Welt bekannt zu machen. Dabei geht es ihr nicht nur um Erfolg, sondern auch darum, dem Leben und der Lehre Jesu treu zu bleiben. Es hat sich gezeigt, dass es all das zu vermeiden gilt, was als paternalistisch, kolonialisierend oder erobernd verstanden werden könnte. Die missionarische Arbeit unter indigenen Völkern erfordert im besonderen Maße diese Einfühlsamkeit, weil die Horrortaten im Zuge der Eroberung Amerikas im Namen Christi verübt wurden.

Seit 55 Jahren stellen sich die Frauen und Männer des »Mennonitenteams« im argentinischen Chaco in ihrer missionarischen Aufgabe dieser Herausforderung. Sie lernten dabei, von dem Wunsch Abstand zu nehmen, Kirchen ihrer Denomination zu gründen und »zivilisierend« zu wirken. So entwickelten sie einen alternativen Missionsstil. Einer der ersten Mitarbeiter, der sich auf diesen neuen Weg gemacht hatte, beschrieb es so: »Der Heilige Geist hat uns unsere [mennonitische] Kirche im Chaco weg genommen [um den Indianern ihre eigene zu geben].«

Eine Missionspraxis, die ganzheitlich sein möchte, muss zuerst das ganze Wohl und Heil von Einzelnen und Völkern in den Blick nehmen, wenn es ihr um die Verbreitung der Guten Nachricht von Jesus geht. Jede missionarische Praxis, die das Gegenüber klein macht, ist es nicht wert, Gute Nachricht genannt zu werden.

Es geht uns in diesem Buch darum, christliche Mission als einen Weg zu sehen, mit Jesus selbst unterwegs zu sein, an der Seite von anderen, die auch das Leben suchen. Um andere von der Wahrheit des Evangeliums zu überzeugen, braucht es gerade keine Gesten der Überlegenheit, sondern der Schwachheit und Verletzlichkeit, wie Jesus sie lebte. Gott selbst hält die Geschichte der ganzen Welt und der Missionsarbeit in seiner Hand. Er alleine weiß, wann »der Tag und die Stunde« kommen wird, dass die ganze Erde mit seiner Herrlichkeit erfüllt sein wird. Deswegen hat Gott uns von der Last befreit, seinem Missionsauftrag aus Pflichterfüllung nachzukommen. Im Gegenteil: Wir dürfen aus lauter Freude seine Liebe weitergeben.

Allen, die mit uns auf dieser Suche sind, sei dieses Buch anbefohlen.

Willis G. Horst,

Mitarbeiter im Chaco von 1971 bis 2009

Begleiten statt erobern

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