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Die »Little Buttercup« und andere »fette«, verrückte Mezzo-Rollen

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Im englischen Sprachraum kennt jeder die Savoy-Tradition. Sie ist im deutschen Kulturraum kaum bekannt. Die Savoy-Tradition (der Name stammt vom Savoy-Theater in London, erbaut 1881 von Richard D’Oyly Carte für die Aufführung der Operetten von Gilbert und Sullivan) bezieht sich auf die traditionelle, beinahe schon stereotype Vortragsweise der Operetten von Gilbert und Sullivan, der sogenannten Savoy-Opern.

Die Savoy-Opern waren bekannt für ihre absurde Logik und die im Normalfall absolut vorhersagbare Story. Die Operetten waren oft politkritisch und in einigen Fällen geradezu provokativ. Sie hatten einen starken Einfluss auf die Entstehung des Musicals im 20. Jahrhundert und gelten heute als »Kultoperetten«. Meistens werden sie von Savoy-Ensembles aufgeführt und von Humoristen parodiert. Eine meiner liebsten Humoristinnen ist die bekannte Anna Russell. Ihre Interpretation einer Savoy-Oper in ihrer »(First) Farewell Performance« ist wirklich sehenswert.

In einer typischen Savoy-Oper gibt es auf der einen Seite die Reichen (normalerweise Lords, Offiziere usw. oder Charaktere, die aus irgendeinem Grund in diesen erlesenen Kreis aufgenommen wurden) und auf der anderen Seite die Mittellosen (Tunten, Eingeborene, Arme, gewöhnliche Bürger). Der Tenor spielt für gewöhnlich die Rolle eines Mittellosen, die Sopranistin ist die Tochter oder Schutzbefohlene eines hochrangigen Reichen. Wie Sie sich sicher schon denken, verlieben sich der Tenor und die Sopranistin ineinander, dürfen aber nicht heiraten, weil sie unterschiedlichen Gesellschaftsklassen angehören. Und dann gibt es da noch den Mezzosopran … Im Normalfall eine etwas übergewichtige, vollbusige, unattraktive Frau, die zwei Arien zu singen hat: eine, in der sie erklärt, wer sie ist, und eine, in der sie ihre »Beichte« ablegt. Die »Beichte« steht am Schluss der Operette, wenn die Situation für das verliebte Pärchen vollkommen aussichtslos erscheint. Es stellt sich dann heraus, dass die Mezzosopranistin zwei Babys nach der Geburt aus Versehen vertauscht hat und dass der Tenor zu Unrecht in Armut erzogen wurde, obwohl er eigentlich zur höheren Gesellschaft gehört. Als dies bekannt wird, darf er nun doch die Sopranistin heiraten.

Die besten Ideen für mehr Humor

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