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Irgendwo in Europa. Eine antikisierte Gartenlaube in der Mitte der Bühne. Rundherum Blumenbeete, allerlei Pflanzen.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: (mit dem Gesicht zum Publikum) Meine Damen, ich heiße Sie willkommen. Ihre Aufgeschlossenheit dem heiklen Thema unseres heutigen Kulturabends gegenüber spricht für Ihre menschliche Größe. Viele von Ihnen werden so wie ich Herrin eines prächtigen Gartens sein und vielleicht auch einen Garteneremiten haben. Den Anblick unserer sinnierenden und so herrlich weltentrückten Streuner wollten schon unsere Vorfahren nicht missen. Haben Sie aber jemals darüber nachgedacht, woher diese Sitte kommt? Sie hat ihren Ursprung im fernen 18. Jahrhundert in einem Land, das den wenigsten von Ihnen etwas sagen wird. England. (Raunen) Völlig richtig, untergegangen. Es ist total bedauerlich, doch so ist der Lauf der Geschichte. Kontinente verschwinden unter Wasser, Wüsten wandern kreuz und quer über das Angesicht der Erde. Was ist von Dauer, möchte man wissen. Es ist die Tradition, meine Damen. Eine solche Tradition möchte ich Ihnen heute in ihrem natürlichen Habitat vorführen und zu Wort kommen lassen. Meine Garteneremitin hat auf meine Bitte hin einen Vortrag vorbereitet. Sie gehört zu den ältesten noch lebenden Ureuropäern, darauf bin ich mächtig stolz. Natürlich hätte ich damals, als wir mit dem Gedanken spielten, unseren Garten zu verschönern, etwas Moderneres anschaffen können. Doch Sie kennen mich und müssen wissen, dass ich einen Hang zum Morbiden habe. Und so ist meine Wahl auf Maria gefallen. (Dreht sich um) Ist die Maria fertig?

STIMME HINTER DER BÜHNE: Sie wartet, Madame.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Bitte, Maria, zeige dich der Gesellschaft. (Eine Frau in Lumpen und mit grauem zerzaustem Haar betritt mit einem Buch unter dem Arm die Bühne)

DIE DAMEN: Boah. Und das ohne Vorwarnung.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Marias Anblick mag weh tun, doch sie ist ein Mensch wie Sie und ich, wenn auch nicht optimiert. So wie Maria hat man noch vor hundert Jahren ausgesehen, denn es gab kaum anständige Mittel, etwas gegen den Verfall zu unternehmen. Es war eine hässliche Zeit, meine Damen. Es muss bis zum Himmel gestunken haben. Total disaster. Das Erstaunliche an Maria ist, dass sie eine alte Kunstfertigkeit pflegt, geschätzte Freundinnen. Nämlich das Lesen.

DIE DAMEN: Au-a. Voll die Steinzeit.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Es ist ein teures Vergnügen, doch was tut man nicht für seinen Eremiten, nicht wahr. Einmal im Jahr schicke ich meinen Laufburschen auf Auktionen, damit er Bücher ersteigert. Maria liest diese Papierdinger, es sind Buchstaben drin, so Zeichen, die zusammen Sinn ergeben. Schwierig, schwierig, aber ich brauche hier niemandem zu erklären, wie das funktioniert. Als gebildeter Mensch kann man sich das vorstellen. Das Zeitalter vor der Imagination ist Marias geistige Heimat – darüber wird sie heute zu uns sprechen. Liebe Maria, wir sind ganz Ohr. Meine Damen, muntern wir Maria auf, sie ist, wie es sich für einen Eremiten gehört, sehr schüchtern.

DIE DAMEN: (klatschen)

MARIA: (schaut verwirrt ins Publikum)

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Scheu wie ein, wie heißt das ausgestorbene Tier? Hund? Eh, egal. Wir haben Jahre gewartet, bis Maria gesprochen hat. Eines Tages war es dann so weit, und sie hat meinen Mann und mich mit einer flammenden Rede zum Thema Wasser auf dem Mond erfreut.

DIE DAMEN: Voll old school.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Ich werde es nie vergessen, ihr erstes Wort war „Grüß Gott“. Grüß Gott, ich meine, hallo? Da hatten wir Gänsehaut.

DIE DAMEN: Klingt wie eine Drohung, wie: Ich mache dich kalt.

MARIA: Grüß Gott.

DIE DAMEN: Boah, voll der Flaschengeist, die Stimme!

MARIA: Geschätzte Vertreterinnen des Adels, ich heiße Maria Gaponius und bin 119 Jahre alt.

DIE DAMEN: Toll, toll.

MARIA: Wenn ich nicht Buch führen würde, wüsste ich das nicht. Buch führen, Buch lesen, Buch schreiben. Das sind die Tätigkeiten meiner Zeit. Wenn ich die Augen schließe und die Erinnerung an ein Ereignis herauskrame, das von Bedeutung für mein späteres Leben sein sollte, so sehe ich mich selbst über einem Kinderbuch gebeugt bei meinem ersten gelungenen Leseversuch.

DIE DAMEN: (lachen)

MARIA: Ich blättere mein Gedächtnis weiter durch und sehe lauter Bücher vor mir, Säulen von Büchern, Regale voller Bücher, Büchervitrinen und Bücherhallen. Ich sehe Menschen, die stundenlang still sitzen und schmunzelnd lesen, in der Bahn, im Café oder im Grünen, als es noch überall reichlich vertreten und frei zugänglich war. Diese seelenvollen Gesichter der Lesenden. Jeder für sich und mit den anderen vereint. Meine Zeitgenossen. Wie es bei uns zuging, können Sie sich vorstellen. Als Meisterinnen der Vorstellungskraft fällt es Ihnen sicher nicht schwer. Es wird Ihnen jedoch unmöglich sein, den Spaß nachzuempfinden, den wir hatten, den Gewinn, den wir aus den unsichtbaren Bücherwelten zogen. Um sich in etwas hineinfühlen zu können, muss man ja eine Luft atmen, meine Damen, und das geht bei Ihnen aus technischen Gründen nicht. Sie haben die Telepathie, wir hatten die Kunst. Wir haben für die Imagination gekämpft, Sie lassen sie genetisch an Ihre Eliten vererben. Worüber wir früher gelacht hätten, ist heute Wirklichkeit. Eine geschichtslose Generation von Analphabeten bestimmt den Lauf der Geschichte. Assoziationen statt Kontemplation. Mystik statt Empathie. Sie wissen selbst, heutzutage ist die Empathie nur in Fachkreisen verbreitet. An Akademien, unter lesekundigem Museumspersonal und selbstverständlich unter den Anhängern der verbotenen „Bibliophilen Gesellschaft der Neuen Tage“. Wenigstens diese Handvoll Menschen hält ihre Vorfahren nicht für primitiv. Doch ich will mich nicht beklagen. Ich muss weder hungern noch frieren, habe fließendes Wasser in meinem Gartenpavillon, ich lebe gut, wenn auch etwas wehmütig. Wehmut, muss ich das erklären?

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Das Wort habe ich noch nie gehört.

DIE DAMEN: Wermut?

MARIA: Nun, die Wehmut ist so etwas wie eine grundlose Sorge, gemischt mit zersetzender Heiterkeit. Für den Kulturkreis, aus dem ich komme, nämlich den osteuropäischen Raum, bedeutete sie einen Seelenzustand. Wir hätten fröhlich lachen und gleichzeitig wehmütig sein können. Nur sehr ungebildete Menschen schienen davon nicht betroffen. Die agrarisch geprägte Bevölkerung kannte übrigens keine Wehmut, sondern nur deren ältere und ernstere Schwestern: die Trauer und die Verzweiflung. Auf dem Land gab man aufeinander acht, und in den Städten hörte man einander zu. Gespräche und Gesten waren dafür bestimmt, dem anderen zu zeigen: Wir teilen gleiche Sorgen und Ängste. Wenn ich zum Beispiel eine alte, hochtoupierte, stark geschminkte und parfümierte Dame im Park sah, konnte ich davon ausgehen, dass sie mal Schauspielerin oder Opernsängerin gewesen war. Etwas zwang mich, sie im Vorbeigehen anzulächeln. Als Erwachsene suchte ich später mit solchen Diven das Gespräch. Viele erwiesen sich beim näheren Kennenlernen als geistig verwirrt, das heißt, ihre Wirklichkeit war dauernd auf Kollisionskurs mit der offiziellen. Überhaupt die sogenannten Verrückten, die machten, wie man damals sagte, die Suppe fett. Ohne Dorftrottel und Stadtverrückte wären wir arm gewesen. Geistig arm, so paradox es auch klingen mag. Und ohne Hundebesitzer, die mit ihren Hunden bei jedem Wetter ihre Runden drehten, hätten wir die Verbindung zur Natur im urbanen Raum viel früher verloren. Sie müssen wissen, Hunde galten bis zu ihrem Verbot in den Städten Europas als Freunde des Menschen.

DIE DAMEN: (lachen)

MARIA: Damals wollte ich unbedingt einen schwarzen Königspudel haben, passend zu meinem Lockenkopf. Es schien mir, nur mit einem Hund wäre ich interessant für das andere Geschlecht. Später hatte ich mehrere Hunde, und das andere Geschlecht wurde uninteressant für mich. Überhaupt das Geschlechtliche. Die Menschen fühlten sich dadurch erst recht zu mir hingezogen. Männer, Frauen, Alt und Jung. Flüchtige und langjährige Freunde, alle mausetot. Hätte ich sie damals nicht zu Literatur verarbeitet, ich wage nicht zu denken, was dann wäre. So aber strahlt mir ihre Nähe auch hundert Jahre später in alle Körperregionen aus. Eine Nähe wie ein dumpfer Schmerz … Manchmal glaube ich … Egal. Sie schauen mich gerade so groß an. Drücke ich mich rätselhaft aus?

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Zu was hast du deine Freunde zerhackt?

MARIA: Zu Literatur, zu Literatur habe ich sie verarbeitet. Das hieß damals so. In Schriftstellerkreisen. Vor meiner Anstellung bei Ihnen war ich Schriftstellerin. Das sagt Ihnen nichts?

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Nicht wirklich, aber wir können es uns vorstellen.

MARIA: (aufgeregt) Passen Sie auf, außer den Hundebesitzern gab es noch einen besonderen Menschenschlag, den sogenannten Straßenfeger. In meiner Heimat wurde er liebevoll Misthuhn genannt. Wegen der scharrenden Geräusche auf dem Asphalt, die sein Reisigbesen produzierte. Es waren raue Gesellen, die Straßenfeger. Für eine Flasche Wodka konnten sie einem den Kopf abbeißen, und waren sie betrunken, so ließen sie sich leicht durch ein gutes Wort erweichen. Ihre Wattestiefel, ihre speckigen Fellmäntel, ihren einzigen Besitz, hätten sie einem Fremden schenken können. Wenn ich um halb acht meinen Schulweg antrat, lagen sie schon mit erdigen Gesichtern dösend im Gebüsch, den Besen akkurat an einen Baum gelehnt. Dann gab es noch Kleinwüchsige, die im Zirkus zusammen mit den Affen im Partnerlook auftraten. Man konnte an ihrer Erscheinung weder ihr Alter noch ihr Geschlecht ablesen. Hunde bellten sie aus, Kinder lachten sie aus, Autofahrer hupten sie an, während sie, den Blick gesenkt, mit einem madonnenhaften Lächeln zur nächsten Vorstellung eilten. Immer hatten sie es eilig, und eines Tages trieben sie es zu doll und flogen einfach weg. Es gab alte Blumenmädchen an Straßenkreuzungen, reinliche Marktfrauen mit Porzellanteint und schlechten Zähnen, Imker, die Honig in bauchigen Fünf-Liter-Gläsern zum Verkauf anboten, in deren bernsteinfarbener Tiefe eine einsame Arbeiterbiene als Zierde schwebte. Eine Weltraumfahrerleiche, nach der jedes Kind verrückt war. Pilzverkäufer wanderten mit Pilzketten behangen schüchtern umher, als Schatten ihrer selbst. Pfifferlinge, Röhrlinge, Steinpilze, diese Stimmen aus der Unterwelt, beschwörend, sie hallen noch in meinem Ohr. Oh wie lang ist das her! Fast unwahr, doch es war wahr. Meine Damen, Sie wollen wissen, was es noch in meiner Zeit gab? Bäuerinnen gab es, die, Hühner rupfend, innehielten und sich mit der blutigen Hand bekreuzigten, wenn die Kirchenglocken zu schlagen begannen. Fischverkäufer gab es, die zappelnde Fische in die Höhe hielten, Gewichtheber, die dicke Mädchen durch die Luft wirbelten – vor einer Menge Gaffer, während Zigeunerfrauen einfache Knete in Kaugummiverpackung an gutgläubige Schüler verkauften. Diese kauten das Zeug, ohne mit der Wimper zu zucken, und schauten den Portraitmalern zu, die in schattigen Alleen ihre Staffeleien aufklappten, auf die sie Musterportraits von Schönheiten und pausbackigen Kindern platzierten. Es gab tanzende Bären, geschwätzige Papageien und anhängliche Affen, die für etwas Kleingeld ein Kunststückchen vorführten. Es gab falsche Blinde, die echten Blinden ein Bein stellten, falsche Regisseure, die den Fehler machten, echte Polizistinnen zu sich nach Hause auf einen Tee einzuladen. Es gab Schuhputzer und Messerschleifer, Wahrsagerinnen, die, mit den Augen funkelnd, jungen Frauen verlockende Prophezeiungen im Vorbeilaufen zuraunten. Leierkastenmänner mit einem Holzbein, Pfeife rauchend, Mundmaler ohne Beine und Arme mit einem Pinsel zwischen den Zähnen. Vor ihnen – ein Glas Wasser, Aquarellfarben und eine vorgefertigte Zeichnung mit einer rührenden Familienszene, die den Passanten offenbaren sollte, was für ein Drama sich in der Seele des Torsos abspielte. Stöhnend hackte der Maler an einem Detail herum, wenn jemand an ihm vorbeiging, während ein scheinbar unbeteiligter Zuschauer immer wieder die Blechbüchse mit dem Kleingeld leerte. Es gab Kapellen, die in Parkanlagen die Luft Abend für Abend mit süßlichen und schiefen Klängen erfüllten, so dass Verliebte sich aufgefordert fühlten, durcheinanderzuwirbeln, aber auch reifere Liebende mit schlohweißem Haar schwangen das Tanzbein. Wie welkes Laub raschelten die Chiffonröcke. Weiße Kapitäne tanzten, mit Epauletten klimpernd. Wolken von Schweiß und Parfüm schwebten unter den bunten Lichterketten, und irgendwo in der Nähe zogen verstaubte Hundefänger mit blutunterlaufenen Augen an ihren Zigaretten und schauten den Tanzenden durch die Stämme der Bäume zu. Manchmal glaube ich, sie müssen noch alle da sein, all diese Menschen. Ich brauche nur zurückzukehren, um sie an ihren Plätzen zu finden. Aber wie, wie kann ich dieses Kunststück zustande bringen?

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Das klingt so perspektivlos, oder wie sagte man das früher? Traurig?

DIE DAMEN: Sad, so sad!

MARIA: Seitdem ich bei der Familie von Swipsmalheur Zuflucht gefunden habe, sitze ich da drüben hinter der Orangerie in meiner Kunstgrotte und gehe meinen Eremitenpflichten nach. Ich flicke meine Lumpen, wasche sie, sammle Reisig und mache Feuer. Kurzum, ich veredele diesen Garten. Jeder sieht, dass das ewige Heil mein Lebensinhalt ist, dass alle meine irdischen Taten nach dem Zeitlosen ausgerichtet sind. Doch der Schein trügt. In Wirklichkeit schwelge ich nicht in apokalyptischer Furcht, ganz im Gegenteil. Ich muss immer wieder lächeln. Über dies und jenes. Wenn ich merke, dass die gnädige Frau die Terrasse betritt, tue ich so, als würde ich meine Hände am Feuer wärmen. In Wirklichkeit aber brauche ich das nicht. Etwas anderes wärmt mich von innen.

DIE DAMEN: Der Wermut!

MARIA: Zum Bespiel der Hundert-Rubel-Schein. Ich sah ihn, ich trat auf ihn und rutschte so in einer Schlange Richtung Kasse, während ein hagerer Mann sich in der Mitte des verspiegelten Saals verzweifelt drehte, Konditorei „Der goldene Schlüssel“. Oder die Bank mit der stacheligen abblätternden Farbe, auf der ich unter einem Nussbaum saß und mit meinem frisch angelegten Gipsbein Nüsse knackte, ein Brandopfer neben mir – seine Beine reichten kaum bis zum Boden. Der Garten eines Kinderhospitals. Die hundert Rubel wärmen mich und die stachlige Bank, aber auch der aus der Dunkelheit eines Gemüseladens herüberwehende Duft von Verwesung und Erde, das Glitzern der Lidschatten der Verkäuferin hinter dem Tresen. Der Bäckerladen mit den an Schnüren herabhängenden Gabeln, diese holzgetäfelte Höhle voller unfreundlicher Frauen. Die Brotlaibe. Diese Kruste mit den drei Einkerbungen, deren Sinn mir für immer verborgen bleiben wird. Die Telefonzellen mit der zerkratzten Wählscheibe. Magische Lichtinseln in der Nacht. Wie oft betrat ich sie und glaubte, ins Weltall zu fliegen. Leise singende Betrunkene in der Gosse, mit dem Gesicht zu den Sternen gewandt. Ging man an ihnen vorbei, erhoben sie die Stimmen. Der Barfuß-Lauf mit den Freunden über Glasscherben im Staubsamt, klebriges Harz aus einer Pflaumenbaumwunde – eine Kostbarkeit.

DIE DAMEN: Das ist nicht mehr lustig.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Es wird mir ganz anders.

MARIA: Und dann kommt dieser Winter, der langersehnte schneereiche, in dem man plötzlich weiß: Etwas ist anders. Dieser Junge mit dem Meeresblick, dieser Junge mit dem Stoppelhaar, seine Halsadern schwellen an, wenn er schreit, Schneeballschlachten, blutende Nasen, der erste Kuss, salzig und rostig im Nachklang. Das wärmt. Das hält mich zusammen, das macht mich unsterblich. Glaube ich manchmal.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: (betritt die Bühne, diesmal mit verweinten Tuschaugen) Sehr zermürbend so ein Vortrag.

DIE DAMEN: (beleben sich) Wir sind fix und foxy und bereit für einen Tee.

FREIFRAU VON SWIPSMALHEUR: Im Namen des Adelsclubs danke ich dir für diese historische Exkursion, Maria. Erst wenn man dir so zuhört, wird einem klar, wie viel uns von deiner Zeit trennt.

MARIA: Gar nicht so viel, wie Sie glauben, gnädige Frau. (tritt an sie heran und betrachtet amüsiert das verweinte Gesicht) Ich sehe nichts, was uns trennen würde.

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